Linke Spitzenkandidatur : Streit um Platz eins
In Hamburg droht das Bündnis aus PDS und Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) in letzter Minute zu scheitern. Am Samstag soll auf dem PDS-Landesparteitag in Wilhelmsburg die Kandidatenliste aufgestellt werden. Doch gibt es für Platz eins zunächst nur einen Bewerber, den die WASG strikt ablehnt. Findet die PDS keinen Ersatz, „dann gibt es keine Beteiligung der WASG an der Liste“, sagte gestern WASG-Bundesvorstand Joachim Bischoff. Bewerber für die Spitzenkandidatur der „Linkspartei“, in die sich die PDS umbenannt hat, ist deren Hamburger Sprecher Yavuz Fersoglu. Der Vorstand stehe hinter ihm, so Landesgeschäftsführer Martin Wittmaack. Dennoch suche er jetzt nach einem neuen Spitzenkandidaten. Die WASG, die auf der offenen Liste der PDS zur Bundeswahl kandieren will, hält Fersoglu für ungeeignet: „Wir wollen einen Neuanfang und dafür muss auch personell ein Signal gesetzt werden“, so Bischoff. Das Themenspektrum des Bewerbers sei zu „eng. So wichtig wie die Türkei- und die Kurdenproblematik ist: Die Schlüsselfragen sind Arbeit, Rente und das Gesundheitssystem.“
Die PDS habe einen Ersatz „im Auge“, versicherte indes Geschäftsführer Wittmaack gestern. Am Nachmittag wollte Die Welt herausbekommen haben, der Völkerrechtler Norman Paech sei dafür im Gespräch. Die Person habe noch nicht gefragt werden können, sagte Wittmaack, ohne Namen zu nennen, da sie derzeit im Urlaub nicht zu erreichen sei. Er sei aber „zuversichtlich“, dass der Auserkorene bis Samstag zustimme und das Bündnis mit der WASG noch zustande komme. wei