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Streit um Erdgasbohrung in der Emsmündung

■ Greenpeace: Rot-grün wortbrüchig

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat der Landesregierung Wortbruch wegen der geplanten Erschließung der Erdgasvorkommen in der Emsmündung vorgeworfen. Die Umweltschützer kritisierten am Mittwoch im niederländischen Delfzijl, die Landesregierung habe mit einer entsprechenden Genehmigung für die BEB Erdgas und Erdöl GmbH Hannover internationale und landespolitische Vereinbarungen gebrochen und den Weg für die Ausbeutung des Wattenmeers freigegeben. Greenpeace kündigte Aktionen gegen das BEB-Vorhaben an, ohne Einzelheiten bekanntzugeben.

Ende August wolle BEB mit Erkundungsbohrungen für zwei Produktionsplattformen beginnen, teilten die Umweltschützer mit. Die Bohrungen würden nur wenige hundert Meter neben der Schutzzone des Nationalsparks Wattenmeer vorgenommen. Greenpeace wies darauf hin, daß sich die Bundesregierung 1991 in der „Erklärung von Esbjerg“ mit anderen Staaten bereit erklärt hätte, sich um eine Aussetzung von Bohrungen im Wattenmeer bis 1994 zu bemühen. Die rot- grüne Landesregierung in Niedersachsen habe sich ihrerseits in den Koalitionsvereinbarungen festgelegt, keine neuen Genehmigungen für die Ausbeutung des Wattenmeers zu erteilen.

Aus dem Umweltministerium hieß es zu den Vorwürfen, daß der BEB wegen des derzeit geltenden Bergrechts die Bohrungen nicht verweigert werden könnten. Niedersachsen bemühe sich im Bundesrat um eine entsprechende Änderung des Bergrechts.

Ein Sprecher der BEB betonte entgegen den Angaben von Greenpeace, daß der Bau nur einer Produktionsplattform vorgesehen sei.

dpa

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