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Streit der WocheSoll man Kindern das Fernsehen verbieten?

Immer mehr Eltern schalten ab: Die Glotze bleibt aus. Altertümliche Bevormundung oder coole Erziehung?

Sind Glotzenkinder Loser? Bild: dpa

Sie sind jung, werden einmal sehr gebildet und haben noch nie etwas von den Simpsons gehört. Die Zahl der Kinder, die in sogenannten "Nicht-Fernseher-Familien" aufwachsen, nimmt seit der Jahrtausendwende zu.

Gründe und Studien gab es schon davor genug: Je mehr Zeit Kinder vor dem Fernseher verbringen, desto schlechter sind die Noten. Hauptschüler sitzen mehr als doppelt so lang vor dem Bildschirmen wie Gymnasiasten. Und vor allem wer sich in der Familie weniger wohlfühlt oder in der Schule Probleme hat, greift häufiger zur Fernbedienung.

Ein Leben ohne Fernseher schade nicht, sagen die Ausschalter. Überflüssiger Dogmatismus, entgegnen viele Medienpädagogen. Es gehe nur darum: Was, wann, wieviel? Gutes Fernsehen mache Spaß und bilde. Einige Fernsehverfechter gehen noch weiter: Auch Trash-TV habe seine Berechtigung - besser RTL2-Pädagogik als gar keine.

Was meinen Sie - soll man Kindern das Fernsehen verbieten?

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79 Kommentare

 / 
  • HR
    Harald Rusch

    fernsehen aus , pc aus , ja aber kommen die erwachsenen !....

    richtig einerseits weil fernsehen und internet auch gute seiten hat !

     

    leider ist die erfahrung aus der vergangenheit beweis und zeuge , kinder dürfen PC spiele und horrerfernsehen NICHT sehen weil es die seele zerstört !

     

    genügend beweise gibt es , wer sich nicht beleheren lassen will dem stehen alle medien offen um sich zu überzeugen , fernsehen und IT spiele sind schädlich , suche den beweis jeder selber , er ist da .

  • MM
    Mickey M.

    Verbieten!

     

    Sechsjährige lernen ja auch nicht den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol oder Nikotin, sondern bekommen den Zugang dazu verboten, bis sie reif genug sind.

     

    Fernsehen macht süchtig, dumm und ist gesundheitsschädlich. Entweder also ganz klare (enge!) Grenzen setzen, oder ganz darauf verzichten.

     

    Das gleiche gilt für süchtig machende Computerspiele.

  • IH
    Inge Hake

    Die Frage des Verbotes ist nicht günstig. Verbote dieser Art sind häufig Einbahnstraßen, die in einer Sackgasse enden. In diesem Fall würde es einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Medien ausschließen. Unsere Kinder nicht dahingehend zu fördern, können wir uns nicht leisten. Und ich halte das in erster Linie für die Aufgabe der Eltern.

    Mein eigener Erziehungsansatz hat seine Wurzeln in der Christlichen Wissenschaft, der ich angehöre. Dort habe ich gelernt, dass ich die Kinder nur eine Weile von Gott geliehen bekomme, mit der Aufgabe sie zu hegen und zu pflegen. Sie sind wie Blütenknospen, in denen die ganze gottgegebene Schönheit enthalten ist. Ich muss sie gießen, mal ein verwelktes Blatt abzupfen - aber auf gar keinen Fall darf ich - egal wie behutsam - versuchen, die Knospe gewaltsam vor der Zeit zu öffenen. Unter dieses gewaltsame Öffnen fallen für mich auch Fernsehsendungen, die nicht altersgerecht, manipulierend oder einfach ein inhaltlich schlechtes Niveau haben. Hier hege und pflege ich die Kinder, wenn ich mich mit ihnen darüber auseinandersetze.

  • OG
    Oscar Garrido

    Como se podria llevar este mensaje y sea entendido aqui en Susamerica. No se respetan los horarios de proteccion al menor y la familia. Y la TV cada dia es mas dañina para todos. El Rating importa mas... ¿En Que Terminar Nuestros Niños y Nuestro Futuro?

  • LK
    Lars Krause

    Die Frage ist doch: Sollte man nicht Eltern das Fernsehen verbieten? Wer die Glotze als Babysitter missbraucht und sich mit ihr stressfreie Stunden ohne die Nervensegen verschafft, sollte entfernseht werden!

  • A
    antanan63

    die einführung der fernbedienung machte planloses fernsehen (zapping) erst schön. die beliebtheit der privatsender werden wir hier auch nicht ändern. um uns da weiter zu verarschen, schreiben kluge leute jedes jahr ne doktorarbeit. ich sehe daher auch nur die alternative: tv generell ja oder nein. das kann ich mir verklickern, aber meinen kids?

  • F
    Fronk

    Fernsehen macht Dumm, Gewalttätig und Fett.

    Jetzt kann man lange darüber reden wieviel davon für Kinder schädlich ist ...

    Die Pro-Fernsehen Argumente fühlen sich an wie Rechtfertigungen von Drogen.

  • MA
    Martin A.

    Ich denke, dass Fernsehen sollte nicht generell verteufelt werden, sondern vielmehr als ein Medium neben anderen betrachtet werden.

    Sicherlich tragen viele Sendungen nicht gerade zur Bildung bei, nicht nur in Bezug auf Kinder, sondern auch im Falle der Erwachsenen. Andererseits gilt dies ebenso für gedruckte Medien: Nicht jedes Buch ist für Kinder pädagogisch wertvoll und die Boulevard-Meldungen finden sich auch in großer Auswahl im Zeitschriftenregal. Man sollte also ein Fernsehprogramm immer mit seinem entsprechenden, gedruckten Gegenstück vergleichen. Das DSDS gegen die großen literarischen Werke keine Chance hat, liegt auf der Hand, doch vielen Zeitschriftenangeboten würde ich eine gut gemachte Sendung im TV vorziehen.

    Daher sollte für das Fernsehen dasselbe gelten, wie für gedruckte Medien: So wie ich mir überlege, welche Zeitung oder Zeitschrift, bzw. welches Buch ich kaufe und lese, sollte ich mir auch überlegen, welches Fernsehprogramm ich einschalte. Die Selektion des für mich, bzw. für mein Kind ansprechenden Programms ist von Bedeutung. Eine Förderung der Medienkompetenz kann demnach auch nur über das Medium selbst stattfinden.

  • JB
    Julius B.

    Ich wünschte meine Eltern hätten mir das Fernsehen verboten! Kreative Förderungen, zB musikalisch, für die gleiche Zeitdauer würden sehr viel mehr erreichen!

    Es gibt zwar anspruchvolles Fernsehen hier in Deutschland, man sollte sich jedoch einmal den Schwachsinn von Privatsendern nicht nur zur Mittagszeit ansehen. Unglaublich was man sich da leistet!

     

    Throw away your Television!

  • AB
    Alex Bermann

    Ich bin dagegen, Kindern das Fernsehen zu verbieten.

     

    Das Fernsehen ist ein grosser Bestandteil unserer Kultur, der sich in fast alle Lebensbereiche zieht. Wenn ein Kind im Schulalter ist wird es damit konfrontiert werden, dass andere Kinder fernsehen dürfen und sich darüber unterhalten. Da sie nicht mitreden können, entwickelt sich Frustration wegen des Verbotes.

     

    Dennoch ist Fernsehen nicht gerade pädagogisch sinnvoll. Das hohe Suchtpotential und den Mist, den manche Privatsender senden ist sogar gefährlich, wenn Kinder dem schutzlos ausgeliefert werden. Deswegen ist es die Aufgabe der Eltern, zu kontrollieren, was das Kind sich anschaut und vor Allem wie oft das Kind das tut.

     

    Was mich betrifft: obwohl ich im Kindesalter den Werner-Film gesehen habe und von Vodkawerbung bombardiert wurde wurde aus mir kein Alkoholiker. Obwohl ich Roadrunner, die Loony Toons, Tom & Jerry und die Animaniacs gesehen habe wurde aus mir ein friedfertiger Mensch. Und obwohl ich sogar heimlich eine Nightmare on Elm Street gesehen habe hatte ich nur selten Alpträume. Deswegen kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Kinder können auch kindungerechte Themen verdauen wenn sie den Rückhalt von liebenden Eltern haben.

     

    Leider ist es anscheinend der Zeitgeist, die Medien für komplexe soziologische Probleme verantwortlich zu machen, die an Kindern und Jugendlichen zuerst ihre unheilvolle Wirkung zeigen. Ob man dem Kind das Fernsehen, das Computerspielen oder den Internetgebrauch verbietet ist dabei gleich- in jedem Fall versucht man den Zünder zu entfernen, doch den Sprengstoff in den Herzen der Kinder ignoriert man einfach. Doch das sit ja auch einfacher, denn wenn man die wahren Probleme beseitigen wollte, müsste man vielleicht mal auf sich selbst schauen...

  • KK
    Klaus Keller

    Belohnung - Die Frage unterstellt das nicht

    TV-Glotzen eine Strafe ist.

     

    Schluß mit Fernsehen - geh spielen! :-)

     

    da fällt mir Hirschhausen ein, der würde empfehlen zur Strafe 2 Stunden Zwangs-TV

     

    klaus keller hanau

  • HW
    Hannah Wenk

    Wir hatten früher zu Hause als Kinder auch keinen Fernseher. Ich habe´, denke ich, dabei nichts verpasst. Klar kann ich die Melodie und den Text der Gummibärenbande nicht auswendig und Sesamstraße habe ich auch nie gesehen.

    Allerdings haben mien Eltern das Fernsehen auch nicht komplett verboten, wenn wir irgendwo waren, wo es einen fernseher gab, durften wir auch fernsehen. Später (ich war ungefähr 111-12) haben sich meine Eltern dann doch einen Fernsher gekauft. Allerdings nur weil sie so gerne Tatort kuckten. Und wenn es nach meinem Vater geht, dann dürfte man auch nur Nachrichten (aber nur auf ZDF und ARD), Tatort, Polizeiruf, und evtl noch ein paar alte Schinken wie irgendwelche Western oder so schauen. Und niemals vor frühestens 7. Und auf gar keinen Fall die Privaten.

    Meine Schwester und ich hatten natürlich gerade als der Fernseher frisch da war eine andere Einstellung dazu. Da wurde dann auch sehr intensiv konsumiert (wenn wir alleine zu Hause waren).

    Inzwischen habe ich, auch abgeschreckt durch meine Mitbewohner im Studentenwohnheim, doch eine andere Haltung zum Fernsehen. Gerade der ganz üble Mist, der auf MTV und VIVA läuft, also irgendwelche datingshows und ähnliches, finde ich halt einfach übel. Bei mir im Wohnheim gibt es zwar einen Ferneher, und hin und wieder schaue ich dort auch mal eine Sendung an, aber wenn dann qualitativ hochwertige Sendungen.

    Wenn ich allerdings in eine eigene Wohnung ziehen werde, wird dort sicher kein Fernseher stehen.

    Wennich einen Film sehen will, dann kann ich ihn auch auf andern Wegen sehen.

  • RJ
    Richard Jirsak

    Grundlegend empfinde ich es nicht als sonderbar gute Idee, fernzusehen.

    Der übertragene Inhalt ist meist flach. Der Fernseher bemächtigt sich der Sinne, das Bild läuft, die Membrane frequentieren, das Auge sieht sich nicht satt, das Ohr wird höchstens taub. Der Zuschauer ist träger denn je, glaubt sich wissend, ereifert sich über Skandale, wehklagt über Krisen und vergisst, wie schön draußen die Sonne scheint.

    Jedes Kind besitzt von Grund auf die Neugier, es hat Talente, sein Gehirn Entwicklungskapazität.

    Kein Mensch, der in der Verantwortung der Erziehung steht, sollte es sich gestatten das Potenzial des unmündigen Wesens in Passivität verkommen zu lassen, seine Neugier mit dem Fernseher zu ermüden und die Erziehung und Wertevermittlung an Unbekannte weiterzugeben.

    Es sollte auch nicht vergessen sein, die Kinder körperlich zu fordern, da die Betätigung in der Schule ohnehin schon kopflastig genug ist.

  • CL
    Clara Luckner Strømsvik

    Entscheiden sich Eltern gegen das Fernsehen folgen sie dem Trend “Alles was schädlich sein könnte muss verboten werden!”. Hinter dem Bedürfnis zu verbieten steckt oft die Befriedigung unseres Kontrollzwangs. Im neurotischen Zeitalter unter dem Motto: ”Was ist das Beste für mein Kind?” haben wir verlernt abzuschalten. Wir vertrauen der Forschung statt unseres Bauchgefühls und die steigende Diagnosenrate verdrängt unseren Restverstand. Zu viel fernsehen kann sicherlich zu Aufmerksamkeitsproblemen führen. Zu wenig schmusen, kommunizieren und spazieren kann dagegen Ängstlichkeit und Fettleibigkeit verursachen. Die Liste kann endlos fortgesetzt werden.

     

    Ich lebe mit meiner Familie in Norwegen. Mein Sohn ist fast 3 Jahre alt. Seine Lieblingsfigur ist Postbote Pat. Wir lesen Bücher über Pat, bauen eine Garage für sein rotes Postauto und besitzen eine DVD mit Geschichten aus Greendale, dort wo Postbote Pat wohnt und arbeitet. Mein Sohn will Fernsehen aus Lust an der Freude. Es ist bedeutungslos, Kinder als passive Fernsehkonsumenten zu betrachten. Sie entscheiden in großem Masse selber darüber, was, wie viel und mit wem sie zusammen fernsehen. Eine Untersuchung des Fernsehsenders Jetix zeigt, dass skandinavische Kinder mehr Zeit mit Freunden und Sport verbringen als vor dem Fernseher, im Vergleich zu anderen europäischen Kindern. Mehr als 40 Prozent aller spanischen Kinder wählen Fernsehen auf Platz Nummer 1 der Freizeitbeschäftigungen. In Norwegen sind es weniger als 18 Prozent. In Polen bevorzugen 5 Prozent der Kinder, Zeit mit ihren Freunden zu verbringen. In Norwegen sind es 15 Prozent. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass norwegische und schwedische Kinder am liebsten Sport treiben. Hier gibt es keine nennenswerte Debatte darüber, ob Fernsehen schädlich ist oder nicht. Im Gegenteil. Der öffentliche Sender NRK plant, eine eigene Nachrichtensendung für Kinder im Altern von 8 bis 12 Jahren einzurichten. Fernsehen kann also nicht so schädlich sein. Schließlich wurde Norwegen schon zum 4. Mal von den UN zum Land mit dem höchsten Lebensstandard der Welt gekürt. Und das umfasst ein langes und gesundes Leben zu führen, Bildung zu erhalten und einen angemessenen Lebensstandard zu erreichen.

     

    Stellen wir doch gemeinsam mit unseren Kindern einen Fernsehplan auf, lümmeln zusammen auf dem Sofa und knabbern was zu lehrreichen Fernsehstunden wie: ”Sendung mit der Maus”. Und wenn wir Angst um die Zähne der lieben Kleinen haben, eine Packung Rosinen erfreut noch jedes Kind.

  • SW
    Sophie Weigand

    Kindern das Fernsehen zu verbieten, dürfte keine Lösung, sondern eher eine Verlagerung des Problems sein, das eher im Umgang mit dem Fernsehen sowie dessen Einbindung in den Alltag als im Fernsehen selbst zu suchen ist. So sehr die Qualität auch abgenommen hat, mein Fernseher bleibt ebenfalls überwiegend unbenutzt, das bedeutet nach wie vor nicht, dass alles im Fernsehen schlecht ist und man Kinder davor schützen müsste. Was meines Erachtens viel eher von Bedeutung wäre, ist die Auseinandersetzung und die Thematisierung des Fernsehprogramms gemeinsam mit den Kindern. Problematisch wird es doch da, wo der Fernseher als eine Art "Beschäftigungstherapie" fungiert, weil Eltern nicht in der Lage oder willens sind, sich selbst um ihre Kinder zu kümmern und die 'Flimmerkiste' mit ihren Aufgaben betrauen. Damit die Kleinen also keinen Ärger machen, werden sie vor die Glotze gesetzt, ohne Zeitbeschränkung, ohne vorher getätigte Programmauswahl, ohne ein anschließendes Gespräch über Gesehenes. Die Reflektion unterbleibt vollkommen. Wenn ich meinem Kind allerdings strikte 'Fernsehzeiten' setze, mit ihnen gemeinsam auswähle, was geguckt wird und mich auch dafür interessiere, wie das Kind Gesendetes auf - und wahrnimmt, kann ich die Wahrscheinlichkeit verringern, dass das Programm in meinem Kind gewissermaßen 'weiterarbeitet' und unerwünschte Blüten treibt. Vorsicht ist natürlich bei zu starker Kontrolle geboten, auch hier sollte der Eingriff im Rahmen bleiben, je nach Alter des Kindes sollte nach und nach seine Eigenständigkeit und Selbstverantwortlichkeit betont und hervorgehoben werden. Wichtig sind selbstverständlich auch ausgleichende Tätigkeiten, in denen es gefordert wird. Fernsehen ist und bleibt etwas Passives. Dem entgegenzusetzen wäre altersgerechte Literatur, Rätsel oder Spiele, wo das Kind sich nicht nur berieseln lässt, sondern selbst aktiv werden muss. Es wird niemals lösungsorientiert sein, nur eine einzige Sache pauschal zu verdammen, ohne die Umstände zu bedenken, unter denen sie geschieht.

  • L
    L.T.

    Ist das Verbotene nicht erst recht interessant? Und wenn die Kinder Freunde besuchen, sollen die Eltern dann mitkommen um alles zu kontrollieren?

    Oder dürfen die Kinder dann nur andere Kinder besuchen die

    ebenfalls keinen Fernseher zu Hause haben?

    Auf der einen Seite wird darüber diskutiert die Gliederung unseres Schulsystems abzuschaffen, auf der anderen Seite schaffen wir es dann aber ganz schnell neue Töpfe zu finden in die wir unsere Kinder stecken können.

  • M
    Martin

    Verdammt muss ich eine schlechte Kindheit gehabt haben... Ich bin ohne Fernseher aufgewachsen, da meine Eltern nie einen wollten... Ich bin mittlerweile 29 und habe immer noch keinen und auch nie einen gehabt (wenn man von drei Monaten absieht, in denen ich zur Zwischenmiete gewohnt habe).

     

    Ich habe viel Zeit in der Natur verbracht, war anähernd jeden Tag mit Freunden im Wald und habe dabei die Schule schleifen lassen und in der 7. Klasse eine Ehrenrunde gedreht. Habe danach aber die Kurve bekommen und bin ein guter Schüler geworden.

     

    Ich halte es weder für notwendig ihn zu verbieten (bzw. keinen zu haben, wie bei mir) noch das man ihn braucht um als Kind akzeptiert zu werden. Letzteres ist m.E. ausgesprochener Blödsinn. Es fällt mir nicht eine Situation ein, in der über eine Fernsehsendung diskutiert wurde und ich mich geschämt habe nicht mitreden zu können. Das heißt entweder gab es wenige oder sie waren sehr kurz.

     

    Mit 19 habe ich mir in den Computer einen DVD Player eingebaut und hin und wieder einen Film geschaut. Fernsehen vermisse ich bis heute nicht. Den Inhalt von den viel gelobten Dokumentationen kann man meist ohne großen Aufwand und in kürzerer Zeit nachlesen.

     

    Zur Entspannung, mag der Fernseher angenehm sein, aber notwendig dafür ist er nicht.

     

    Demnach ist mein Fazit man kann es halten wie der Dachdecker. Nur zu viel Konsum wird der Entwicklung schaden. Und das ist bei allen Dingen so.

  • BK
    Bionca Knowless

    Fernsehen verbieten ?

    Kinder und Jugendliche verbringen doch heute mehr Zeit vorm PC als vorm Fernseher.

    Fernsehen ist doch langweilig und einschläfernd, weil passiv.

  • O
    onkelklaus

    Medienkompetenz ist das Wichtigste, nicht alles ist Mist, aber vieles ist Mist und ganz wichtig, man kann auch Mist sehen, wenn man weiss es ist Mist. Dann muss man den Kindern eine (ironische) Distanz zu dem Gesehennen beibringen. Aber ich halte Fernsehen tatsächlich für problematischer als ein Computerspiel, hier wird gar nicht erst zur Diskussion gestellt, dass es sich um die Realität handeln könnte. Während das Fernsehen versucht eine überhöhte und gebündelte Realität als normal darzustellen. Siehe Nachmittagsprogramm im Privatfernsehen.

  • LK
    Lutz K.

    Ich finde anke sagt es am schönsten, obwohl unfreiwillig:

    Fernsehen heißt Müll zu konsumieren um einmal eine Perle zu bekommen.

    Fernsehen heißt keine eigene Weltsicht zu entwickeln, sondern eine vorgefertigte zu übernehmen.

     

    Ansonsten sehe ich nicht, warum zur Medienerziehung unbedingt ein Fernseher nötig ist - man erzieht doch Kinder auch beim Thema Drogen ohne Joint und Crackpfeife?

    Der Vorwurf der moralischen Arroganz zeigt nur einmal mehr was Mitläufertum und Anpasserei bewirken: Fremdenhass.

    Menschen ohne Fernseher sind was fremdes, Kinder ohne Fernseher noch viel fremder - natürlich nur deshalb weil man es selbst nicht anders kennt.

    Aber anstatt Toleranz zu üben wird gehetzt.

    Aber bitte, ich war es nicht der die Moral anderer abgewertet hat - ich habe nur gesagt das ich die meinige nicht zum Glücke anderer korrumpieren werde. Aber was schlägt mir entgegen? Hass - Menschen erregen sich über meine vorgebliche moralische Arroganz, ohne zu bemerken dass Sie selbst fast daran ersticken.

     

    Wenn man so mit Fernseher wird, habe ich noch einen Grund mehr meine Kinder davon so fern zu halten wie von Crack oder Gewaltpornos - und wenn sie deswegen Außenseiter in der Schule sind, dann liegt das an Ihnen, den Fernseheltern, die ihre Kinder wahrscheinlich zu Toleranz gegenüber anderen Religionen erziehen, aber nicht zu Toleranz gegenüber Fernsehabstinenzlern.

     

    Aber vielleicht kommt dann ja schon das Jugendamt und entzieht mir das Sorgerecht, weil die Fernsehsüchtigen es als Gefährdung des Kindeswohls sehen, wenn es nicht täglich seine 5 Stunden Blödsinnsbestrahlung kommt. Wenn ich zwischen den Zeilen lese, scheinen so einige hier das insgeheim zu ersehnen.

  • BB
    Berthold Blank

    An Lutz K.

     

    Selbstverständlich besteht da ein riesen Unterschied zwischen Fernsehen im Allgemeinen und "Verdummungsformaten" wie DSDS im Besonderen.

    Fensehen kann durchaus interessant und informativ sein. Zugegeben, 90% kann man vergessen, aber Kinder in eine Außenseiterrolle zu pressen, weil sich dann die Eltern moralisch hochwertiger vorkommen - tut mir leid, da kann ich so nicht beistimmen. Wenn ein Jugendlicher sich, nachdem er Erfahrungen gesammelt und das Fernsehen für schlecht befunden hat, von Selbigem fernhält, ist das eventuell erfreulich, auf jeden Fall nicht negativ.

    Aber es ist nunmal so, dass Kinder sich eher über das Kinderprogramm auf KIKA oder wo auch immer unterhalten, statt über das jeweilige Thema des Sonntazstreits. Das wäre ihrem Entwicklungslevel auch meist noch gar nicht angemessen.

     

    Übrigens habe auch ich seit Beginn meines Studiums keinen Fernseher mehr und auch ich nutze online streams der öffentlich rechtlichen Sender.

    Das aber aus freien Stücken und nicht ihn weil mir irgendein Moral-Fetischist verboten hätte. Wenn man erreicht, dass die Kinder später freiwillig auf die Glotze verzichten, dann hat man, was Medienerziehung anbelangt, Erfolg gehabt.

     

    Grüßle

  • A
    anke

    @Ampadar, Lutz K. Und andere:

    Die Spielfilme, die im Fernsehen gezeigt werden, sind längst nicht das wichtigste oder das beste an der sogenannten Glotze. Manchmal wird der katastrophale Inhalt eines handwerklich sehr gut gemachten Spielfilme erst durch den "Genuss" etwa einer 30-Minuten-Reportage relativiert. Und zwar selbst dann, wenn diese Reportage handwerkliche Mängel aufweist. Auch die Vermutung, es könnte so etwas wie eine Schichtung der Gesellschaft geben, drängt sich eher beim Fernsehen auf als beim Zeitunglesen oder beim Musikhören.

     

    Ihre ganz persönliches Kultur- und Medienideal in allen Ehren, sehr geehrter Herr K., aber Sie und ich leben nicht auf Robinsons Insel. Ich fände es also ausgesprochen schade, wenn Sie Ihren Kindern vermitteln würden, dass man nicht wahrzunehmen braucht, was dem eigenen Wertekanon nicht zu 100% entspricht. Mag ja sein, dass sie ohne Fernsehen der Gefahr entgehen, Vollidioten, Mitläufer oder Anpasser zu werden. Der Gefahr aber, Chancen und Risiken zu übersehen, die nicht aus ihrem eigenen Ich erwachsen, setzen Sie die lieben Kleinen jedenfalls in ganz extremem Maße aus mit ihrer stringenten Ignoranz, und ich möchte hier nicht beurteilen, was schlimmer ist – für die Kinder und für die Welt, in der sie leben müssen, wenn eines schönen Tages alle DVDs abgespielt sind.

     

    Vielleicht sollten wir den Fernsehmachern ihre Behauptung, nichts auf der Welt sei wesentlicher, als ausgerechnet das von ihnen unters staunende Volk gebrachte Bild, nicht gar so bereitwillig abnehmen. Schließlich: Jeder Koch lobt seine Suppe. Besonders, wenn er sie verkaufen muss um satt zu werden. Die Glotze ist so wenig ein Gott, wie sie ein Teufel ist. Dieses schwere Schicksal teilt sie mit allem und jedem, was und wer sonst noch existiert auf dieser Welt: Es kann Segen und Fluch zugleich sein. Wir müssen es ihm lediglich gestatten.

  • A
    Ampadar

    Ich denke sobald man sich aktiv mit Fernsehen beschäftigt, sprich: sich DVDs _aussucht_, das Programm _wählt_, oder _liest_ (was im Unterschied zu fernsehen 100% aktiv ist), dann kann man nur wenig falsch machen zumindest ist man dann selbst schuld und kann die Schuld nicht auf "die bösen Medien" schieben.

     

    Gefährlich ist lediglich das berieseln lassen - fernsehn gegen Langeweile oder "zum Entspannen" und unkritisch einfach alles laufen lassen.

     

    Was ich schon andeutete ist, dass die meisten Medien, mal abgesehen von lesbaren Zeitungen vllt. zu einem passiven, unkritischen und konsumierenden Konsum erziehen, der sich in der Kindheit stärker niederschlägt.

     

    Klar, ich bin auch ohne Teenage Mutant Hero Turtles aufgewachsen und war eher der Aussenseiter, schon im Kindergarten, aber unabhänig vom Fernsehn: So geht es in Deutschland leider allen mit einem IQ von über 105...

  • LK
    Lutz K.

    Interessant für mich ist, dass selbst TAZ-Leser zu einem guten Teil der Meinung sind Kinder müßten auch fernsehen - einfach weil dies für das dazugehören wichtig ist.

    D.h. also das auch in dieser Klientel Mitläufertum und Anpasserei durchaus verbreitet ist - wo sich doch bei anderen, ähnlichen Themen lautstark mokiert wird und die Toleranz von Andersartigkeit gefordert wird, ja die Anderartigkeit als Bereicherung gesehen wird.

    Deutsch auf dem Schulhof erzwingen? Um Himmels Willen - Toleranz gegenüber Migranten!

    Weihnachtsfeiern für alle Schüler? Um Himmels Willen, Toleranz gegenüber Religionen!

    Auslachen von Kindern die DSDS nicht kennen? Völlig in Ordnung, deren gutmenschelnde, weltfremde Eltern sind halt schuld dass sie ihre Gören nicht mit dem Fernseher erziehen.

    Andere Hautfarben sind eine Bereicherung, Nichtfernsehgucker eine Belästigung (wahrscheinlich weil sie das eigene schlechte Gewissen stimulieren).

     

    Also ich habe seit Studienbeginn keinen Fernseher mehr, nutze aber DVDs und zunehmend Film-Angebote im Netz. Ich denke ohnehin dass das klassische Fernsehen ausstirbt.

    Aber wenn nicht, auch für zukünftige Kinder würde ich keinen Fernseher mehr anschaffen, da es nunmehr schlicht nicht mehr meinen Kultur- und Medienvorstellungen entspricht - und diese will ich ja an meine Kinder übermitteln. Genauso wie ich ihnen meine Vorstellungen über die Behandlung der Geschlechter vermittle oder die deutsche Sprache.

    Wenn sich dann andere Kinder in der Schule wie kleine Rassisten aufführen, weil die meinigen andere Mediengewohnheiten haben - dann müssen meine Kinder da durch, so wie so durch müßten wenn sie wegen ihrer Hautfarbe geschnitten würden.

  • BB
    Berthold Blank

    Kinder sollten mit dem Fernsehen, keinesfalls aber durch das Fernsehen erzogen werden. In einer Welt, in der der Umgang mit Medien immer wichtiger wird, halte ich es für unverantwortlich, Kindern diesen Teil der Realität vorzuenthalten. Denn es sind nicht die Medien, die per se gefährlich und schädlich sind, es ist der Umgang mit ihnen. Sowohl chronischer Konsum von Fernsehprogrammen als auch totale Enthaltsamkeit (Abhängigkeit vom Dogma: "Fernsehen ist schlecht!") sind Zeichen medialer Inkompetenz. Und diese sollen doch unsere Kinder nicht fortsetzen, oder?

     

    Welche Regelungen en detail dann vor Ort getroffen werden, das ist und bleibt Sache der Eltern.

     

    Grüßle

  • A
    Anne

    Vielfalt statt Einfalt!

    Schauen wir alle nichts mehr, lesen keine Bücher mehr im Bett (die könnten uns auf den Kopf fallen!), hören kein Radio mehr (die Wellen schaden), jajaja, machen wirs alle gleich und gleicher,

    schade nur das es dann nichts mehr zum aufregen und Sorgen machen gibt.

    Letzteres ist wohl des deutschen Bürgers liebste Beschäftigung, sich Sorgen machen und den jeweilig Anderen Vorwürfe und jede Menge Tipps, die eigentlich nicht gefragt sind.

    Deshalb, wie schon ein Vorschreiber meint: Immer schön locker und lustig, liebe Mitbürger.

  • M
    molosovsky

    Fernseher (und weil wir gerade dabei sind: Computer) halt nicht offen rumstehen lassen. Es hat schon seinen tieferen Grund, warum zu Beginn der TV-Zeit die Dinger wegzusperren waren :-)

  • A
    Ampadar

    Ich lese hier was davon, Kinder zu dem Medium hin zu erziehen, dabei sind Erwachsene nicht mal in der Lage diesen Blödsinn richtig zu verarbeiten.

    Wie auch, die meisten trifft es dann, wenn sie sich nicht wehren können, abends, wenn sie gestresst von der Arbeit kommen.

     

    Werbung is so ein Gift, dass es die Leute nicht merken, sich aber in Sicherheit wähnen - oder warum steht bei uns allen denn Actimel im Kühlschrank?

     

    Ich glaube dass Fernsehn schichtübergreifend verdummt. Katharina Wagner ist lediglich die Sandy Meyer-Wölden der Oberschicht -_-

     

    Ich bin für komplett fernsehfreie Erziehung. Versuchen Sie das mal, Sie werden rausfinden, wie schwer das ist. Es ist quasi schon zu spät :p

  • H
    Hansestadtjung

    Es gibt überhaupt keinen Grund Kinder vor dem 6 - 8 Lebsnjahr fernsehen zu lassen. Spielen, lesen, Sport und zusammen etwas machen ersetzt den Trash völlig! Später wird es leider nicht mehr vollständig zu verhindern sein, da das Kind in der Schule ohne fernsehen - themenfest zu sein schnell ausgeschlossend wird. Ausserdem sind ein paar Natursendungen und Kindersendungen durchaus sehenswert! Grüße!

  • J
    Jörg

    Erziehen wir die Kinder so, dass sie lernen mit diesem Medium umzugehen. Das ist ein Erziehungsbaustein von vielen vielen Bausteinen. Jörg Hirzmann

  • K
    Korkie

    @vinz: Wenn du die taz liest, um dir "Informationen" zu beschaffen, dann schau doch bitte lieber RTL2-News. Da bekommst du wenigstens keine hundert Jahre alte Theorien zu Wirtschaft und "Klassen"zugehörigkeit aufgedrückt.

     

    Fernsehen zu verbieten halte ich für falsch, die Konsumzeit und die Sendungen vorauszuwählen für richtig ( zumindest bis ca. zum Ende der Grundschule)

     

    Kinder müssen Medienkompetenz von den Eltern lernen, und das gilt nicht nur für das Fernsehen.

    Wenn meine Kinder geboren werden hat sich sowieso längst "Pay per View" übers Internet etabliert.

    Dann steht in der taz:

    "Soll man den Kindern das Internet verbieten?"

  • V
    vinz

    ich bin 16 jahre alt und ohne fernseher aufgewachsen (und wachse immer noch ohne auf)

     

    die folgen sind:

     

    - ich bin ein bücherwurm geworden, konnte z.B. mit 7 jahren schon flüssig lesen (harry potter 1)

     

    - lese täglich taz zwecks informationsbeschaffung

     

    - und hab keine ahnung wer bei dsds gewonnen hat und wer germanys next topmodel ist

  • S
    Stephan

    Ich habe MIR das Fernsehen verboten. Und ich finde, daß das eine der besten Entscheidungen meines Lebens ist. Fernsehen mit meinen Kindern fällt auch aus, aber bei der Mama findet das statt.

     

    Wens interessiert: Meine Fernsehkonsumentenkarriere begann mit 14. sie endete mit 18, seitdem gibt es ab und an strukturell bedingte Lebensphasen mit Fernsehen (Frau mit Fernseher, U-Haft), die mir dann zeigen wie richtig meine Entscheidung gegen das Fernsehen war.

     

    Die Informationsdichte eines Buches ist einfach viel größer, und man ist schon eher Herr über seine Lese- als seine Sehgewohnheiten.

     

    Fernsehen ist wie Fastfood und andere Zivilisationssegnungen Proleten- und Prekarierkram, und wer sich damit schädigen will, ist selber schuld.

     

    Kinder können nichts dafür, deshalb plädiere ich für eine Behandlung des Fernsehens für Kinder gemäß JuSchG analog zu Tabak und Alkohol.

  • N
    NoTV

    Unter den Onlinenern ist der Anteil der TV-Verweigerer ja ziemlich hoch. Aber beruflich und privat habe ich doch oft mit weniger Internet-affinen Leuten zu tun. Und es ist erstaunlich wieviel von diesen - trotz guter Bildung, gehobenem sozialen Milieu und guter Kinderstube - Trash-TV glotzen.

     

    TV ist m. E. ein aussterbendes Medium. Interaktion ist das Zauberwort. Online hat man wesentlich bessere Möglichkeiten über das wann und was zu entscheiden. Außerdem gestaltet man Online am Medium selbst mit und ist im Gegensatz zur einbahnstraßenmäßigen Volksverdummung nicht nur Konsument.

     

    Und Georg Schramm (http://www.youtube.com/watch?v=RkNddCXSLvM) trifft mal wieder den Nagel auf den Kopf.

     

    Jetzt hätt ichs fast vergessen, es geht ja um die Kinder ;-) Wie bereits schon mehrmals geschrieben bringen Verbote nicht viel. Gutes Vorbild sein und gute Diskussionen sind viel erfolgsversprechender.

  • L
    Langnese

    intelligente und kultivierte Menschen können das Fernsehen dazu nutzen, auch über diesen Kanal zumindest nicht zu verblöden (Stichwort "knowledge gap") und dies auch auf die Kinder übertragen.

     

    Dumme und in der Erziehung fahrlässige Eltern können natürlich ihren Kindern durch falsche TV-Nutzung schaden. Wenn man in Medienfragen keine Kompetenz besitzt, dann sollte man tatsächlich versuchen, den TV- und auch Online-Konsum der Kinder einzuschränken.

  • D
    DauerglotzerIn

    Diese ewige Verbieteritis in deutschen Landen ist unerträglich ! Heute dies morgen jenes .

    Aber wenn wir schon dabei sind : Verbietet die Lektüre von Zeitungen - sowohl die Online - als auch die Printausgaben . Da wird nur Mist unter´s Volk gestreut !

  • DA
    Der alte Fritz

    @tv-killer

    Und was machen wir im Winter, bei schlechtem Wetter usw?

    xtreme Basteln, Flötespielen oder 24h Mensch-Ärger-Dich-nicht spielen?

     

    @matthias

    Wie alt bist Du denn, dass zu beurteilen? Damals gab es nur drei (!) TV-Programme und als Kind wurde am Montag halt über den neusten Derrick am Freitag gequatscht.

    Bei mir zu Hause in den 70'er Jahren hatten wir als TV-Zeitschrift den "GONG", der dann z.B. bei Derrick Altersempfehlungen "frei ab 16 Jahren" gegeben hat. Somit "war das nix" für mich und man fühlte sich als Kind schon in der Schule ausgegrenzt, weil man nicht "mitreden" konnte.

    Ich fand diese restriktive Auswahl meiner Eltern nicht gerade förderlich, weil ich mir lieber selber meine Meinung gebildet hätte, welches TV-Programm etwas für mich ist oder nicht.

    Den ganzen Gutmenschen, die hier ohne TV auskommen: Gratulation! Nur ich würde meinen Kindern niemals das TV verbieten, sondern eine gesunde Mischung als Alternative zur Freizeitgestaltung anbieten. Da ich auch in Länder fahre, wo der unzensierte Horrorfilm im Vorabendprogramm zur Unterhaltung gehört und ich dort bei den Kindern nun keine Verhaltsauffälligkeiten feststellen konnte, glaube ich die Kinder könne schon selber ganz gut beurteilen, was sie interessiert und was nicht.

    Dabei denke ich auch nicht, dass der allgemeine Tratsch und Klatsch übers TV (wie in meiner Jugend) des Fernsehen heute nicht mehr dominiert, sondern eher durch die vielfältigen Medien entstandenen breiten Spektrum wie dem PC (Internet, Mp3 und Youtube etc.) abgelöst worden ist.

    Soziale Kompetenzen?! Ich denke bei Sendungen wie bei "We are Family" kann man schon Einblicke erwerben wie es z.B. bei anderen Familien zugeht und mit seinem Umfeld vergleichen. Gezeigt wurden da unter anderem ein Leben eines Totalaussteigers und sein Leben ohne Strom und fließend Wasser. Der hat aber seiner Tochter nicht gesagt, du musst jetzt genauso leben wie ich, sondern stellt ihr frei, ob sie lieber bei Oma und Opa TV im Wohnzimmer gucken möchte oder am Bach in der Hütte zu leben.

    Ich sehe das Fernsehen nicht als Teufelswerk an, sondern ein Medium, mit dem man sich kritisch auseinandersetzen kann.

  • P
    PerditaDolorosa

    @matthias

    Ich sprach von Codes, nicht sozialer Kompetenz, beides weiche Begriffe, OK. Logischerweise hat meine fernsehfreie Kindheit auch viele Vorteile mit sich gebracht. Aber ich merke, dass meine Gestik, meine Wortwahl und mein Auftreten, anders ist als bei den Anderen. Ich gehe anders auf meine Mitmenschen zu, ich kann kein Smalltalk und langweile mich sofort wenn sich jemand mit mir in dieser "Sprache" unterhält. Ich kann mit oberflaechlicher Konsumgeilheit und Fussballbegeisterung nichts anfangen und der ganze Starrummel ist für mich in erster Linie eine Quelle der Belustigung und nichts worüber ich mit den Kopf heissdiskutiert. Die Themen, über die ich gerne rede finden bei den meisten meiner Mitmenschen echt keinen Anklang und so stehe ich bei Small-Talk Runden da und langweile mich eben. Da ich mir auch keine Smile-Maske antrainiert habe sieht man mir das leider auch an. Klar kann man Fernsehen verteufeln es birgt massenweise Gefahren. Aber Kinder gänzlich von diesem Medium fernzuhalten bedeutet sie realitätsfern aufwachsen zu lassen, was unverantowrtlich ist. Im Gegensatz zu Alex glaube ich aber nicht, dass Fernsehen wichtig ist um soziale Kompetenzen zu erlernen - die lernt man doch eher in der Begegnung mit realen Menschen, als im Fernsehn. Ich halte das Fernsehen nur für ein Medium das soziale Codes gut vermitteln kann und diese erleichtern einem das Leben.

  • W
    w.-g.esders

    so vor etwa 20 jahren sind wir umgezogen, dabei ist die glotze kaputt gegangen. irgendwie hatten wir dann keine zeit und keine lust auf ´ne neue. so nach etwa 8 - 10 wochen haben wir das teil dann schlicht vergessen gehabt. unsere kinder (3) gaffen jetzt in die neoglotze (compi).

  • D
    deswahnsinnsknusprigebeute

    Da auch Alkohol und Fleisch nicht verboten sind, wird sich ein Verbot des Privatfernsehens ebenso nicht durchsetzen lassen - auch wenn es besser für uns alle wäre- : Vielmehr erfordert es die Kraft des mündigen Bürgers, die Glotze zu meiden so gut es geht, DENN sie ist ein Instrument der MACHER und MANIPULATOREN, um andere davon abzuhalten etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Leider ist Fernsehen suchterzeugend, weshalb ich meinen Wunsch eine Fernsehfreie Wohnung zu haben nicht gegen meine Familienmitglieder durchsetzen kann. Wenn es nach mir ginge, ghäbe es alle öffentlich rechtlichen Sender Europas kostenlos über das Internet. Die Privaten wären raus.

  • R
    Robert

    "Soll man Kindern das Fernsehen verbieten?"

    Zuerst sollte "man und frau" der taz solche unterirdischen, dümmlichen Fragen verbieten! Und ich mir eine Antwort darauf!

  • T
    TomFe

    Fernsehen verbieten ist quatsch. Problem ist, dass der Fernseher oft selber recht präsent im "Mittelpunkt" der Wohnung steht. Das verleitet. Seit wir ihn ins Obergeschoß verbannt haben, gehts allen besser.

  • O
    Ole

    Ich hatte in meiner Kindheit (Jahrgang ´85) stark reglementierte Fernseh-,Computer-,Konsolen Zeiten einzuhalten. Ich bin meiner Mutter dafür sehr dankbar, da ich (dadurch?) zu einem Feind der Volksverdummung Fernsehen geworden bin. Allerdings habe ich gravierende Probleme im Umgang gerade mit dem Medium Fernseher. Ich kann das Ding nicht abschalten und ärgere mich dannach maßlos Stunden meiner Lebenszeit mit Fernsehen verbracht zu haben. Ob dieses Defizit im Umgang mit Fernsehen durch das frühere Verbot oder mein ausgeprägtes Suchverhalten begründet ist vermag ich dabei nicht zu sagen. Als Folge dieser erkentniss habe ich seit mein meinem 18. Lebensjahr keinen fernseher mehr!

    Die wenigen guten Sendungen wie die Tageschau kann ich auch im Internet sehen, der ganze müll bleibt mir erspart.

    Eine Anregung noch; In den Ferien bei meinen Großeltern hat mein Opa meine Fernsehzeiten auch limitiert. Ich musste dann Sendungen aus der Zeitung ausuchen die ich sehen will und die wurden dann diskutiert. Zuweilen hat meine Opa sich dazu gesetzt und wir haben die sendung auch nachbesprochen.

    Verbieten? Nein!

    Zu einem bewußten Umgang erziehen, dabeisein, mitschauen, besprechen.

  • W
    wegschauer

    Ich denke, Kinder brauchen Erlebnisse und Erfahrungen im "wirklichen Leben", bevor sie vor den Fernseher gesetzt werden. Wie soll sich ihre Phantasie und Kreativität entwickeln, wenn sie Geschichten gleich fertig interpretiert serviert bekommen? Wie sollen sie soziale Kompetenzen und EQ entwickeln, wenn sich ihre Kontakte zu anderen Menschen auf ein paar Stunden Kindergarten beschränken? Mir fallen keine Inhalte ein, die für Kinder wirklich sinnvoll wären. Nachrichten? Zeitunglesen. Film? Lieber selbst vorlesen und Phantasie fördern. Fernsehn ist doch viel zu oft nur Kaltstellung von nervenden Kindern.

  • B
    Bibliothekar

    Im Gegensatz zu den 80ern des vorigen Jahrhunderts erleben die Kleinen heute eine Vielzahl von Medien - jedoch meist auch überforderte Medienkompetenz der Erziehungsberechtigten. In Schulen wird keine oder dank "Zeitung in Schule" Zisch nur eine gesponserte Zeitung gelesen und was es im Internet außer Google und Wikipedia noch gibt um die Hausaufgaben zu bewältigen ist meist unbekannt.

    Die öffentlichen Bibliotheken sind daher intensiv eingestiegen in die Leseförderung und die Medienkompetenzvermittlung. Das geht bis zum Medienpädagogen, der eine Computerspielecke betreut und mit den Kleinen "richtig" spielt.

     

    Trotzdem bringen die höchsten Umsatzzahlen die Kinder DVD, auf Nachfrage hört man in meiner gut situierten Mittelstadt, dass der Fernseher nicht mehr existiert jedoch ein Monitor zum DVD-Schauen vorhanden ist. Das ist für viele kein TV-Verbot, sondern die Möglichkeit Medien gezielt einzusetzen. Den Kindern fehlt da nichts, weil Sie ja trotzdem "Fernsehen".

     

    Übrigens fällt dieses Verhalten auch bei kinderlosen Paaren auf. Der Fernseher wird nur noch genutzt um DVD oder Konsolenspiele zu benutzen. Die Bibliothek bietet dazu dann die passende Auswahl vom Figurtraining über Reise-DVD bis hin zu Spiefilmen und Kinder-Animes.

    Für die Information benutzt man die Internetangebote und Online-Mediatheken.

     

    Fazit: Das Fernsehen braucht niemanden verboten werden, beim TV-Programm wäre ich da schon vorsichtiger.

  • FG
    Friedrich Grimm

    Es ist wie bei allen technischen Errungenschaften. Das richtige Maß zu finden im Gebrauch eines Mediums, in diesem Fall das des Fernsehens. Es sollte gelten, kritisch mit und für die Kinder auszusuchen, was sie denn sehen sollen. Total fernsehfrei, so meine Meinung, ist auch nicht förderlich. Für die Befürworter eines Fernsehverbots schlage ich vor, als nächstes sich im Handy-Weitwurf zu üben, um dieses Gerät möglichst weit weg zu entsorgen.

  • H
    hto

    Den so genannten Erwachsenen / Erziehungsberechtigten sollte man das Fernsehen verbieten, besser noch das Fernsehen überhaupt verbieten, denn die manipulative Überproduktion von systemrationalen Kommunikationsmüll hat einen Grad an Bewußtseinsbetäubung erreicht, der nach einem kompletten Neustart vom Anfang seit der "Vertreibung aus dem Paradies" schreit - was Bildung angeht, sehe ich nur konfusionierte Suppenkaspermentalität auf blödsinniger Sündenbocksuche.

  • Q
    qatsi

    Unreflektiertes Glotzen tötet die Kritikfähigkeit, die Fantasie und die Kreativität. Andererseits kann man den Kids von Anfang an beibringen, was da aus der Glotze rieselt, und das sie die Inhalte hinterfragt werden müssen. Das tun sie aber nicht von alleine, sondern es ist Erziehungsarbeit nötig. Leider fehlt vielen Eltern die dazu notwendige Medienkompetenz - nicht zu selten, weil sie selbst einer unreflektierten medialen Dauerberieselung unterliegen. In solchen Fällen wäre eine längere Fernseh-Abstinenz der Eltern nicht der schlechteste Ansatz. :-)

  • M
    Michael

    Verbieten ist ein Ausdruck der Hilflosigkeit. Auch wenn im Fernsehen, wie in anderen Medien ebenfalls, das Gehirn bestenfalls als feuchte, formbare Masse betrachtet wird, braucht man es nicht zu verbieten. Man könnte es ja verbessern.

  • UL
    Udo Lihs

    Insofern man sich fragt, ob Kinder TV gucken oder nicht, steht dahinter die Frage, wie das Medien auf Kinder wirken. In der Wirkungsforschung haben sich zwei grundlegende Denkschulen etabliert; Die "Medialisierung" im Gegensatz zur "Individualisierung".

     

    "Medialisierung" bedeutet: Medien stimulieren Konsumenten, z.B. Kinder und Jugendliche, regen sie an, Inhalte, z.B. Gewalt, in der Realität zu reproduzieren. In dem Sinne verführen Medien. Medienkonsum ist in dem Sinne der "Medialisierung" eine passiver Prozess. Medien sind die Ursache für soziale Veränderungen. (Stichworte: „Verblödung der Gesellschaft“, „Medien-Jugend“).

     

    Die Denkschule der "Individualisierung" sagt: Menschen, z.B. Kinder und Jugendliche, sind Rezipienten. Sie können Inhalte bewusst selektieren, reflektierten, relativieren, problematisieren, kritisieren oder sich von ihnen distanzieren! Medienrezeption wird als aktiver Prozess verstanden, nicht als passiver Konsum. Medien sind nicht die einzige Instanz in der Gesellschaft. Die Institutionen Schule, Eltern, Freunde, Stadt, Kultur und Religion, etc.. wirken AUCH auf Kinder!

     

    Kurzgefasst:

     

    Die "Medialisierung" sagt: "Die Medien haben den Menschen im Griff", die "Individualisierung" sagt: "Die Menschen haben die Medien im Griff."

     

    Was ist richtig? Das ist eine Standpunkt- und eine Milieufrage!

     

    Das TV verbieten? In diesem Zusammenhang sage ich: Statt zu verbieten, sollte man Kinder und Jugendliche zu aufgeklärten, reflektierten und kritischen, sprich zu medienkompetenten Menschen erziehen!

  • M
    matthias

    OT PerditaDolorosa:

    "[...] Selbst bin ich ohne Fernseher grossgeworden - und wohin hat es mich gebracht. [...] Die gesellschaftlichen Codes [...] sind mir leider immer noch vollkommen fremd. [...] es ist verdammt schwierig ohne die Kenntnis dieser Codes in der Gesellschaft [...] Anerkennung zu finden."

     

    OT Alex W.:

    "Für Kinder ohne Fernsehen ist es echt schwer akzeptiert zu werden und ich finde ein generelles Verbot oder eine ganz strikte Kontrolle schadet dem kind genauso, da es so wenig soziale kompetenzen im umgang mit anderen lernen kann."

     

    Ihr gebt allen Ernstes fehlendem Fernsehkonsum in der Kindheit die Schuld für (angeblich) mangelhafte soziale Kompetenzen, die bis ins Erwachsenenalter hineinreichen? Ihr tut mir leid.

  • K
    knut

    Ich habe in der zeit von 13 bis 16 einige zeit vor dem fernseher und auch vor dem pc verbracht. heute fünf jahre später sehe ich dies als verschwendete stunden an und seit meinem auszug wollte ich nie wieder einen fernseher haben.

     

    ich will nicht behaupten dass im fernsehen keine guten filme/sendungen laufen, sie sind aber denke ich deutlich in der minderzahl.

     

    Wenn ich bei Freunden bin die einen fernseher haben fallen mir ein paar sachen auf: das wohnzimmer ist komplett auf den kasten ausgerichtet wie auf einen altar; anstatt gezielt eine sendung/film zu sehen wird meist angeschaltet und irgendetwas gewählt, egal wie schlecht; die kommunikationsfähigkeit beim glotzen ist minimal, egal welcher mist läuft; und wenige schaffen es, während der werbung aus-, oder wenigstens umzuschalten, nein oft wird sie einfach still mitkonsumiert.

     

    Trotzdem halte ich rein gar nichts von einem Verbot, meine Eltern haben auch versucht mich zu begrenzen, das ist wie jedes Verbot natürlich fehlgeschlagen.

     

    Ich denke, dass es sich nicht lohnt wegen der wenigen guten sachen im fernsehen oben beschriebene geistige sklaverei zu riskieren.

     

    Daher werde ich mir keinen fernseher anschaffen und meinen kindern zeigen, was es in der wirklichen welt zu entdecken gibt.

     

    natürlich besteht auch das problem des sozialen drucks auf das kind aber ich hoffe mein kind wird an seinen eltern sehen können, dass man eher glücklich wird, wenn man nicht wie die masse funktioniert.

     

    ps mein anders sein hat mich auch mal zum ausenseiter gemacht, trotzdem bin ich froh darüber anders zu sein als der große rest

  • P
    pony

    Ich hatte nie in meinem Leben einen Fernseher und

    ich muss sagen dass ich, wenn ich irgendwo bin wo fernsehen geschaut wird, erschrocken bin wie meine von frühester Kindheit an fernsehindoktrinierte mitmenschen sich das geben können.

    Die serein sind alle der letzte scheiß. Die filme flach und vorhersehbar, für die paar guten filme die in der glotze laufen gehe ich lieber ins kino oder in die vidiothek, da sind auch nicht diese perversen werbeblöcke zwischen.

    Natürlich, ich werde mein kind auch dressieren bei werbung oder gewalttätigkeit die glotze auszumachen oder aufs klo zu gehen.

    Und auch natürlich! wähle ich die Programme für mein kind aus!

    Wer's glaubt wird sehlig, liebe power-ellis,

    und wenn mal keiner da ist? guckt das kind bestimmt keine glotze...

    Wer keinen Fernseher hat muss gar nichts verbieten. und ersparrt sich selber diesen brainfuck.

    Liebe Grüße, pony

  • K
    kruschtel

    Als Kind hatten wir lange keinen Fernseher und wenn einen auf dem es hauptsächlich schweren Schneesturm gab oder der Ton nicht ging oder ähnliches. Ich habe darunter nicht gelitten, erst als ich pubertierte und die anderen von Mtv etc erzählten, aber in der Zeit schafften meine eltern auch einen Fernseher an, der stand abseits im unbeheizten Gästezimmer, es war also ziemlich unattraktiv.

     

    Nach 7 gemeinsamen Jahren mit einem Fernsehjunkie habe ich seit 2 1/2 Jahren keinen Fernseher mehr und vermisse nichts, rein gar nichts. Filme kann man auf DVD schauen, Nachrichten im Internet. Und ab und zu setze ich mich auch mal mit meinen Kindern (fast 5 und 2 1/2) vor den Rechner und wir schauen zusammen "der kleine Maulwurf" oder Lindgrenfilme etc. Das macht uns dann zusammen spaß, länger als max eine halbe Stunde halten die beiden ohnehin nicht durch, dann stehen sie auf. Ich hoffe ich kann ihnen damit vermitteln, es gibt dieses Medium, sie kennen es, es dient nicht als Ersatzmutti oder Dauerberieselung. Es ist nicht zu verteufeln, aber es nimmt auch keinen besonderen Stellenwert ein.

  • O
    ooops

    Ihr Ottonormalverbraucher könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich bin mein TV vor Jahren verschrottet zu haben..

    25.08.2009 16:58 Uhr: Heute mal anonym: hat völlig recht wenn er/sie schreibt: Nicht-Fernsehen erhöht bei mir persönlich die Lebensqualität. Meinen Kindern gönne ich das auch. Nicht mitreden können in der Schule - lol - die Simpsons nicht kennen - haha - diese Kategorien sind völliger Schwachsinn.

    Überlegen Sie selbst mal, wie lang Sie über "dritte" (Menschen, Dinge, Vorgänge) sprechen?

    Na Naaaa Naaaaaaa ???? 'ne ganze Menge; lange Zeit.

    Ist das wichtig oder drängt es sich ins Leben?

    Ich bevorzuge über "ich", über "du" und über wir zu ....

    Zufrieden

     

    good luck

  • AK
    a. kleinort

    ich finde mich hier nicht wieder. kein fernseher haben wird hier gleichgesetzt mit fernesehen verbieten. ist bei uns zumindest nicht so. dass wir keinen fernseher besitzen hat wenig mit pädogischen überlegungen zu tun. mich persönlich nervt das ding einfach. unsere leben ist viel entspannter ohne "kasten"

    meine kinder dürfen fernsehen, wenn es möglich ist, z.B. bei den großeltern oder in ferienwohnungen oder so.

    außerdem leihen wir uns immer mal dvds (filme) aus. die sehen wir gemeinsam oder die kinder manchmal auch alleine.

    per internet ist es doch außerdem überhaupt kein problem mehr, diverse sendungen auch ohne fernseher zu sehen.

  • T
    tv-killer

    Bitte liebe TV-Verteidiger!

     

    Macht weiter so!!! Denn ohne euch würden mehr Eltern mit ihren Kindern im Wald spazieren gehen, Spielplätze besetzen, Baggerseen bevölkern, Freibäder besuchen, Fahrradwege blockieren, Eisdielen überfüllen, ...

     

    Bekehrt die TV-Seher nicht, denn auf diese Weise können wir unsere Freizeit genießen, weil wir überall noch genügend Platz haben und dabei außerdem nur Gleichgesinnte treffen.

  • K
    Kulturschock

    Das beste Fernsehverbot ist immer noch die Abwesenheit eines Fernsehers. Man muss nur wissen, dass Neugierde sich nicht verbieten lässt, und dass nicht gelernter Konsum verspätete Blüten treibt, die evtl. nicht mit dem Lebensalter harmonieren. Vielleicht ist das aber kein Nachteil, denn je später ein Lernprozess stattfindet, um so schneller und bewusster ist man damit durch (schreibt jemand, der mit 12 zum ersten Mal "geglotzt" hat - es war die Tagesschau. Seit dem Studium ohne Fernseher).

     

    Die problematischste Variable ist m.E. das immer hemmungslosere Durchbrechen von Tabus. Wer heute 40 Jahre und älter ist, hat das Fallen der Schranken (und der Hüllen) sozusagen in Echtzeit abbekommen, in Übereinstimmung mit der allgemeinen kulturellen Entwicklung. Deswegen ist die Fernseherfahrung dieser Generationen gar nicht vergleichbar mit der heutigen, wo jedes unbeaufsichtigte Kind alles auf einen Schlag abbekommt. Da aber niemand eine andere Erfahrung hat als die eigene, muss jeder, der ein Kind erzieht, sich zuerst selbst medial fortbilden und dann entscheiden, was er daraus für die Kinder herausdestilliert und wieviel Anderssein er seinem Kind zubilligt.

     

    Ich fände es anmaßend, eine allgemeingültige Richtlinie für Fernsehkonsum öffentlich zu artikulieren oder gar durchzusetzen. Wir leben zum Glück immer noch in einer auf Vielfalt angelegten Gesellschaft, in der es ganz unterschiedliche Traditionen familiärer Kulturfindung gibt, deren jede sich durch Versuch und Irrtum ihren eigenen Wertekanon bildet. Ironischerweise sind es gerade die antibürgerlichen Formate, von denen der meiste Gesprächsstoff ausgeht, also scheint es da ja einen Bedarf zu geben.

     

    Jedem sein Tempo, und jedem seine Welt.

  • P
    Peterchen

    Das ist eine Frage von gestern.

    Das Fernsehen in der Form wie es in den 90ern seine Blüte erlebte stirbt sowieso aus. Ich kenne Jugendliche die gucken kaum Fernsehen mehr - nicht weil die Eltern es verbieten, sondern weil andere Medien interessanter sind.

    Fernsehen, in Form vom nicht beeinflussbaren Frontalprogramm, wird die nächste Generation nicht überleben. An dessen Stelle werden übers Netz abrufbare/kaufbare On-Demand-Videos treten und Live-Streams, d.h. die Interaktivität und Auswahlmöglichkeit des Zuschauers wird enorm ansteigen und die passive Berieselung die das Fernsehen auszeichnet verschwinden.

    Das Phänomen Fernsehen gibt es dann nicht mehr in der heute bekannten Weise und die Frage was und wieviel von Kindern geguckt wird, wird sich in die vielen was/wieviel-Fragen in der Kindererziehung einreihen (Süßigkeiten, Computerspiele, Ausgehzeiten ....)

  • N
    Nick

    @ rockabella:

     

    mein kommentar war reiner sarkasmus. schön das sie das bemerkt haben... :-)

  • SA
    Simon Apelt

    Was für eine Frage, der Fernseher verdummt und macht unsere Kinder Aggressiv und Gewalttätig....

     

    Lest das Buch von Manfred Spitzer - Vorsicht Bildschirm

     

    Der Populärste Hirnforscher zeigt ganz deutlich welche Auswirkungen das Fersehen auf die Entwicklung der Kinder hat.

     

    Herzlichst

  • HM
    Heute mal anonym

    Nicht-Fernsehen erhöht bei mir persönlich die Lebensqualität. Ich kann es jedem empfehlen. Wenn ich jetzt TV schaue, dann merke ich, wie weit ich mich von dieser Art Realität entfernt habe. Und dabei geht es mir nicht um dumme Sendungen, sondern - viel schlimmer - um Meinungsmache. Fernsehen verkauft Werte (oder eben das fehlen von Werten). DAS ist das Traurige daran. Drei Monate mal abschalten, dann wissen Sie, was ich meine.

     

    Allerdings habe ich noch keine Kinder. Wenn es soweit ist, dann komme ich in die Zwickmühle: nur wegen der Kids den Müll ins Haus holen? Aber die Zwickmühle gibt es ja immer. Nur wegen der Kids Turnschuhe aus Käfighaltung kaufen? Nur wegen der Kids Chicken Nuggets aus Hühner-KZs holen?

     

    Wird ganz schön schwierig werden...

  • R
    rockabella

    @Nick:

    welches kind is glücklicher? das, was in der werbepause lacht, oder das, was unter dem selektionsdruck der eltern und schulen die hausaufgaben eifrig nochmal durchliest?

    gute noten haben ist eine sache, eine glückliche kindheit eine andere... wobei ich nich behaupten will diese hänge wesentlich vom tv-konsum ab ;)

     

    @Prokrastes:

    Meine Güte, das find ich jetzt persönlich aber ziemlich überspitzt. Ich streite nicht ab dass in Serien wie Dragonball, Pokemon oder Yu-Gi-Oh das Kämpfen ein wichtiger bestandteil des Plots ist, aber viel viel mehr geht es in solchen anime serien um werte und kompetenzen wie freundschaft, aufrichtigkeit, mut, toleranz und (speziell in den angeblichen "metzel"-animes) darum, sich selbst weiter zu entwickeln, an sich zu arbeiten und für werte und menschen einzustehen, sie zu verteidigen.

     

    im regulären kinderprogramm ist jede art von schlägerei völlig unblutig, und was die restliche gewalt angeht, wie zb. wenn eine mrs puff (ein dicker kugelfisch als fahrlehrerin) einen unfall hat und sich aufbläht wie ein airbag, dann ist das einfach witzig und verleitet kein kind zur gewaltverherrlichung. die moderne torte ins gesicht.

  • P
    Patentlösung

    Ja, verbieten!!! Genauso wie Gewalt, Pornographie, fettreiche Lebensmittel und das Internet ;-)

     

    Gegenvorschlag: Medienkompetenz bei den Eltern einfordern und aufbauen, denn wenn die mit TV-Verboten reagieren, muss vorher schon längst etwas bei der Erziehung schiefgelaufen sein! Nur wenn ich meinem Kind beibringe, was Fiktion und Realität ist, was "gut" und was "schlecht" ist (und dass es dazwischen viele Schattierungen gibt), wenn es erfährt, welchen Zweck Werbung verfolgt, kann es die Souveränität im Umgang mit problematischen Inhalten erlernen. So anstrengend das manchmal sein kann: ich muss mich einfach mal auf Augenhöhe mit dem Kind begeben.

     

    Wenn Kinder "zu viel" fernsehen, fehlen ihnen Alternativen, da helfen dann auch keine Verbote. In meiner Kindheit schauten die Kinder mit Fernsehverbot übrigens trotzdem - dann aber bei den Nachbarn und ohne dass die eigenen Eltern eine Chance gehabt hätten mitzubekommen, was gesehen wurde.

  • AD
    Axel Dörken

    Wer solche Fragen stellt, hat noch nicht begriffen, dass Verbote zu oft zum Gegenteil und von der Frage nach der Ursache wegführen.

     

    Oder haben unsere Gefängnisse in letzter Zeit tatsächlich vermehrt Leerstände?

     

    Freiwillig ist der Schlüssel zu einem gesunden, also sozialeren und ökologischeren Miteinander.

     

    Wer Schuld sucht und mit Strafe ahndet, der sollte, meiner Meinung nach, den Fernseher und so manche Lektüre zur Seite legen. Ach ja, und auch so manchen Smalltalk mal durch ein tiefsinniges Gespräch ersetzen und vom Konsum absehen und ins Denken hineinkommen: Quer-, vor, um- und, vielleicht vor allem wenigstens mitdenken.

     

     

    Wer denken lässt (Botschaften nur dann glaubt, wenn sie aus vermeintlich zuverlässiger Quelle stammen und eher nicht mehrere Quellen miteinander vergleicht, der stellt dann wohl die den Artikel abschließende Frage, bzw. beantwortet sie auch noch mit einem Ja oder nein.

     

    Schon mal so weit gedacht: Die Welt läßt sich nicht in schwarz und weiß unterteilen ohne Krieg zu schüren und sich über oder unter andere zu stellen.

     

    Liebe Grüße

    Axel (Dörken)

     

     

    P.S.: Ich schaue wenig fern und halte es auch so mit meiner Tochter. Allerdings steht ihr Recht auf Freiheit und die Augenhöhe auf der Streichungsliste, wenn ich ihr einfach etwas verbiete, was im Gespräch gemeinsam gelöst werden kann.

     

    Meine Tochter ist übrigens 6 Jahre alt, schaut wenig fern und hat viel, was sie lieber macht.

     

    Wer als Eltern Zeit hat und sie nicht mit Geld verdienen verplempern muss, findet sicherlich andere Lösungen als Verbote.

  • M
    Michael

    Wenn es nach meinen Eltern und ihrem radikalen Pfarrer-Ehepaar gegangen wäre, wäre die Ankunft des Kabelfernsehens mit der Ankunft des Antichristen einhergegangen.

     

     

    Die Fernsehzeiten unserer Kindheit waren strikt limitiert. Ergo haben wir Kinder immer fern gesehen, sobald unsere Eltern aus dem Haus waren.

     

    Wir sahen sogar so bescheuerte Sendungen wie Lindenstraße und Falkenquest (gefielen uns sogar damals nicht wirklich), Hauptsache der Fernseher war an.

     

    Die frühen 80er sind aber nicht mit heute vergleichbar. Mich hat als Kind sogar noch die Biene Maja schwer belastet, wenn es zu spannend wurde...

     

    Ich selbst bin zwar heute süchtig nach Two-and-a-half men, Al Bundy und (us-amerikanische) Konsorten, aber meine Frau und ich werden den TV-Konsum unserer Kinder (sobals sie gross genug sind, TV zu sehen) ebenfalls reglementieren und wertend kommentieren.

     

    Kindern muss von Elternseite her Grenzen aufgezeigt werden. Auch wenn sie diese ab- und an versuchen werden, zu überschreiten.

     

     

    M-TV, Viva und Co. werden weitgehende Tabus sein, denn sie sind klar menschenverachtend und verabscheuungswürdig. Dass hierüber auch von taz-Seite nur wenig bis gar nichts geschrieben wird, finde ich bemerkenswert. Es wird dort wohl nur die falsche Hautfarbe diskriminiert und mit Hass verachtet.

     

     

    Unsere Kinder werden von uns erfahren, was Werte sind und wie wir zu der Welt bzw. den TV-Programmen stehen. Und diese Werte werden sie dann irgendwann selbst bewerten. Ob und wie weit sie unsere Werte weitertragen werden, wird von ihrer Genetik und ihren Erfahrungen abhängen.

    Denn wie man auch bei mir und meinen Geschwistern sieht: wir sind alle völlig verschieden geworden (und verstehen uns aber trotzdem sehr gut).

  • DP
    Dr. Peter Mueller

    Nach meiner Ansicht und Ueberzeugung ist es vor allem eine Frage des Alters (der Kinder, nicht der Eltern oder der Fernsehsendung oder gar des Fernsehgeraetes): Je aelter ein Kind ist, desto besser kann die zweidimensionale Representation der dreidimensionalen Umgebung rational verarbeitet werden. Die mentalen Faehigkeiten sehr kleiner Kinder (unter drei Jahre) erlauben nur ein sehr limitiertes Verstaendnis bewegter zweidimensionaler Bilder. Wird ein sehr junges Gehirn dazu veranlasst, solche informationen zu verarbeiten, entstehen Probleme, die sich nachteilig auf Konzentrationsfaehigkeit (Stichwort 'attention span'), Schalfgewohnheiten und andere Berieche auswirken koennen. In diesem Zusammenhang ist es vollkommen gleichgueltig, welche Inhalte die Fernsehsendungen haben, die vom Klinstkind gesehen werden. Daher sollte nach meiner Meinung ein striktes Fernsehverbot fuer Kinder unter drei gelten (fuer meine eigenen Kinder gehe ich da noch ein bisschen weiter aber das ist meine Sache).

     

    Gehirne von Kindern aelter als ungefaehr sieben sind in der Lage zeidimensionale bewegte Bilder zu verarbeiten und die negativen physischen Effekte treten in den Hintergrund. In diesem Alter sind die Inhalte des gesehenen relevant, und die Werbung, die im Kinderprogramm ausgestrahlt wird, ist in der Tat hoechst problematisch. TiVo bietet da eine gute Loesung, da so die Werbepausen komplett uebersprungen werden koennen. Fuer Kinder aelter als sieben wuerde ich Fernsehen nicht strikt verbieten, aber eine Reduktion auf "sanfte" Inhalte (Sendung mit der Maus, Sandmaenchen, Tom&Jerry, Tier-Dokus, u.s.w.) vorschlagen.

     

    Fuer Kinder aelter als ungefaehr 14 sehe ich keinen Grund Fernsehen zu verbieten. In diesem Alter sind die Inhalte der gesehenen Sendungen natuerlich hoechst relevant, wobei man nicht unbedingt alle Sendunen mit Gewalt oder anderen "kinderuntauglichen" Inhalten verbieten muss -- es ist lediglich wichtig, dass solche "schwierigen" Inhalte kritisch gesehen werden. Das heistt, die Eltern sollten mitgucken und kommentieren -- Kids in dem Alter finden das natuerlich sehr uncool, aber das ist deren Problem.

     

    Bewusst ausgelassen habe ich den Alterszeitraum drei bis sieben. Das ist ein schwierig einzuschaetzendes Zeitinterval und die Ergebnisse verschiedener Studien hinsichtlich Mentaler Kapazitaet, Konzentrationsfaehigkeit, Schlaf u.s.w. sind nicht schluessig.

  • JB
    Joachim Bovier

    Wer den Kindern das Fernsehen verbieten will, macht es doch gerade erst besonders interessant. So gab es zu meinen Kindertagen vor 40 Jahren Fernsehverbot als beliebeste Strafandrohung der Eltern - so aber wird Fernsehen etwas besonderes, das einem weggenommen werden kann - so erzeugt man die Fernsehjunkies von morgen.

  • S
    samira

    Ich kann nur Doreen Weiß zustimmen!

    Allerings habe ich den Eindruck, dass viele Eltern sich gar nicht bewusst sind, was ihre Kinder alles schauen- Also, dass sie nicht in der Lage sind ihren Kindern überhaupt die richtigen Maßstäbe zu setzen und ein alternatives, kreativeres Beschäftigungsprogramm zu bieten!

    Da wäre man wieder bei dem verstärkt auftauchenden Problem, dass viele Eltern ihren Aufgaben nicht gewachsen sind! Die Reglementierung des Medienkonsums (Fernsehen und Internet) ist "nur" ein Teil davon, allerdings einer, in welchem wirklich Aufklärung von Nöten ist!!!!

  • UL
    Ulrich Lücke

    Erstens: Ein Komplettverbot hielte ich für deplaziert, sinnvolle Einteilung und Rationierung für weit sinniger.

     

    Zweitens:

    Bei der Frage ob Kinder zuviel fernschauen und man es ihnen einfach vorenthalten soll, wird die Verantwortlichkeit selbstverständlich auf die Eltern verlagert.

    Das trifft die Sache im Kern aber nicht. Wenn Spielen auf der Straße zu gefährlich und der nächste Spielplatz zu weit weg ist - wer will Kindern verdenken, daß sie sich vor der Glotze die Zeit vertreiben? Andersherum: Wenn Kinder draußen spielen können, schauen sie auch weniger Fernsehen.

    Das zu regeln, ist eine Aufgabe der Stadtplaner - und damit des Gemeinwesens.

  • AW
    Alex W.

    Ich muss xxblackmamba voll zustimmen. Also ich hab früher sehr viel Fernsehen geguckt, speziell auch die ganzen Anime-Dinger durchgemacht und fand/finde sie klasse. Mir hat es auch nicht wirklich geschadet, bin einer der besten im Abiturjahrgang und einer der sozialengagiertesten in der Stadt.

    Für Kinder ohne Fernsehen ist es echt schwer akzeptiert zu werden und ich finde ein generelles Verbot oder eine ganz strikte Kontrolle schadet dem kind genauso, da es so wenig soziale kompetenzen im umgang mit anderen lernen kann.

    Vielmehr ist das drumherum wichtig. Die Eltern müssen auch Interesse für das zeigen, was ihr Kind guckt, selbst wenn sie es doof finden. Für das Kind können darin so wichtige Inhalte drin sein, die man als "gebildeter" und "erwachsener" Mensch gar nicht mehr versteht. Wenn Fernsehen als reine Beschäftigung um das Kind loszusein verstanden wird, dann ist das falsch. Da liegt aber nichtd er Fehler beim Fernsehen, sondern an der Familiensituation. Diese ist viel entscheidender für ein Kind.

    Finde es daher auch blöd, vom Verdummungsfernsehen zu reden, da meist eher die Eltern eine große Mitschuld tragen.

  • DW
    Doreen Weiß

    Ich finde Sardins Kommentar hier immer noch am besten. Es geht doch gar nicht darum, den Zugang der Kinder hysterisch zu reglementieren. Es geht eher darum, dass viele Leute schon vor der Familiengründung ihren Fernseher abgeschafft haben, weil sie feststellen, dass ihnen dadurch nicht das Geringste fehlt. Wozu gibt's DVDs und Internet? Man braucht die Kiste nicht, und muss dann auch nicht - wie Sardin zu recht sagt - extra einen Fernseher anschaffen, nur weil Kinder kommen und irgendwer einem erzählt, das müsste jetzt sein. Ebenso ist es verschroben zu sagen, dass "kein Fernseher" die Voraussetzung fürs Kindesglück ist, da gelten ganz andere Parameter.

    Ich halte die Debatte grundsätzlich für aufgebauscht, da es beim Fernsehen nun wirklich um persönliche Präferenzen geht, die jedes Paar mit Kindern für sich lösen muss. Letztendlich geht es nicht um "TV or not TV". Es geht darum, Vorbild zu sein und als Eltern Lösungen zu finden, mit denen man als Familie gut leben kann. Ich würde keinen Fernseher für meine Kinder dulden, weil die Familie keinen hat und es nicht sein kann, dass sich ein Kind mit der Kiste allein im Zimmer abschottet. Das ist keine allgemeingültige Lösung, natürlich nicht. Aber in dieser Pseudodebatte, welche Lösung ist das schon...

  • B
    Buddy

    Ich kann PerditaDolorosa nur bestätigen. Auch ich bin in den 80ern und 90ern mit extrem kontrolliertem TV konsum groß geworden. Außer Sesamstraße, Augsburger Puppenkiste, WettenDas und Naturdokus dürfte ich die ersten 11 Jahre meines Lebens kaum etwas sehen.

     

    Das hat mich auf dem Schulhof regelmäßig Montags die Außenseiterposition eingebracht, weil ich keine Ahnung hatte was so cooles, krasses, geiles am WE gelaufen ist.

     

    Auch ich muss feststellen das es eine Art Zwang gibt dieses Defizit bis zum heutigen Tag nachzuholen. Z.B. liebe ich heute die alten Bud Spencer Klamaukschlägereien und schaue gerne alte Serien wie Mash. Beides haben meine Eltern damals als gewalt- und kriegsverherrlichend verteufelt (um nur zwei Beispiele zu nennen).

     

    Es sollte wirklich einen Elternführerschein geben, indem auch Medienkompetenz vermittelt wird. Nach schwarz-weiß-Schema TV Konsum komplett verbieten oder alles erlauben ist der größte Bullshit.

    Es muss von Tag zu Tag und Sendung zu Sendung neu entschieden werden, ob es OK ist, oder zeit- und inhaltsmäßig eine Grenze erreicht ist.

     

    Das paßt halt vielen Eltern nicht mehr so viel Zeit in die Fernsehgewohnheiten ihrer Kinder zu investieren.

  • N
    Nick

    Das gibt diesen Kids die Gelegenheit in der Pause nochmal voll konzentriert die Hausaufgaben für die nächste Stunde zu überprüfen, während ihre Klassenkameraden diese Zeit damit verschwenden lachend das TV Program des vorherigen Tages Revue passieren zu lassen.

  • P
    PerditaDolorosa

    @xxblackmamba: Ich kann Dir nur zustimmen. Selbst bin ich ohne Fernseher grossgeworden - und wohin hat es mich gebracht. Ich habe einen riesen Flachbildschirm, bin süchtig nach South Park und kann mich königlich über Paris und Co. amüsieren. Die gesellschaftlichen Codes, die meine Altersgenossen schon in jungen Jahren im Fernsehen gelernt haben, sind mir leider immer noch vollkommen fremd. D.h. ich bin in meinem Verhalten nicht nur unkonventionell sonder sehr unangepasst. Das mögen jetzt einige gaaanz toll finden aber es ist verdammt schwierig ohne die Kenntnis dieser Codes in der Gesellschaft (ausserhalb meiner Familie und dem engeren Freundeskreis) Anerkennung zu finden.

  • S
    Sardin

    Meine Frau und ich haben keinen Fernseher. Für nächstes Jahr ist eine Schwangerschaft geplant und wir werden sicherlich keinen Fernseher anschaffen, nur weil ein Kind da ist.

     

    Hätten wir einen (bzw. die Zeit zum Fernsehen), würden wir unserem Kind Fernsehen nicht verbieten, lediglich fordern, daß es sich Sendungen im Vorfeld auswählt und danach das Gerät abschaltet.

     

    Das unkontrollierte Dauerfernsehen als reine Berieselung und als Freizeitbeschäftigung, wie es in vielen Familien üblich ist, lehnen wir strikt ab.

  • P
    Prokrastes

    Zunächst einmal:

     

    Nur Versager schreiben "Loser" mit zwei "o".

     

    Es muss nicht Kindern das Fernsehen verboten werden, aber es sollte sogenannten "Privatsendern" verboten werden, ihre angeblich auf Kinder ausgerichteten Programme auszustrahlen.

     

    Die muss man sich nämlich mal ansehen. Anime-Serien, in denen wahlweise kleine Mädchen, Weltraumalienmonster oder Plüschtiere immer gegeneinander kämpfen, sich mit Todesstrahlen ermorden, zerfetzen, erschießen, töten, treten, kaputtmachen.

     

    Und dazwischen werden sogenannte "Verbraucherinformationen" geschaltet, die den Kindern beibringen, daß Plastikmüll in Form von "Barbie" oder Nachbildungen der mordenden Weltraumalienmonster /das/ angesagte Spielzeug sind.

     

    /Das/ verdummt Kinder. Auch ohne Fernseher; ich kenne einen vierjährigen, der in einem fernsehfreien Haushalt aufwächst. Kommt er aus dem Kindergarten, kann er trotzdem perfekt die Anime-Kampf-Mord-Tötungs-Zerfetzkultur akustisch nachahmen.

     

    Das ist Kriegsspielzeug auf einer medialen Ebene.

     

    Das ist Scheiße!

  • A
    Abrakadabra

    Ich würde Fernsehen nicht verbieten und denke, dass es in Maßen sinnvoll sein kann, wenn die Eltern das Programm bzw. die Dauer bestimmen.

    Da ich aber keinen Fernseher habe, gibt es faktisch eine Beschränkung für unser Kind auf Sendungen, die im Internet verfügbar sind.

  • X
    xxblackmamba

    Ich habe als Kind viel Fernsehen geschaut und wohin hat es mich gebracht? Bin Redakteurin, liebe Trash, bevorzugte Sendung "The Girls of the Playboy Mansion";-)

    Immer schön locker bleiben, intelligente Menschen kann das Fernsehen nicht verdummen!