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Streit der WocheSonntags einkaufen, immer?

Zur Adventszeit freuen sich viele, wenn sie auch sonntags einkaufen können – die Kirche jedoch nicht. Das Bundesverfassungsgericht entscheidet nun, wie viele verkaufsoffene Sonntage es geben soll.

In Berlin sorgen verkaufsoffene Sonntage in der Adventszeit für volle Kaufhäuser. Bild: dpa

BERLIN taz | Am Dienstag entscheidet das Bundesverfassungsgericht über den Sonntagseinkauf. Geklagt haben die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg und das Erzbistum Berlin. Vor allem die Regelung in Berlin ist ihr ein Dorn im Auge: An zehn Sonntagen dürfen die Läden in der Hauptstadt öffnen. Darunter an allen vier Adventssonntagen. Zu viel, argumentiert die Kirche. Das Grundgesetz werde gebrochen.

Viele Innenstädte sind aufs Shoppen ausgerichtet. Sind die Läden zu, legt sich Geisterstimmung über die Straßen. Dunkle Schaufenster, nur vereinzelt schlendern Menschen umher, in der Ferne Kirchengeläut. Ganz anders in der Adventszeit: Auf den Straßen herrscht buntes Treiben, die Kaufhäuser sind überfüllt, die Stände des Weihnachtsmarktes veredeln das Einkaufen mit Gerüchen, Glitzer und Kitsch. An verkaufsoffenen Sonntagen werden die Städte lebendig. Denn in allen Bundesländern wird den Läden vor Weihnachten erlaubt zu öffnen. In Berlin allerdings will man das öfter.

Sonntags immer? Sonntags nie? Nicht alle sind für den Sonntagseinkauf. Die Kirche etwa: "Am siebten Tag sollst du ruhen" heißt es in der Bibel. Und im Grundgesetz: "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet." Außerdem will das Grundgesetz, dass der Sonntag als Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Erbauung gesetzlich geschützt ist. Darauf berufen sich die klagenden Kirchen. Vor allem den Leuten, die im Einzelhandel arbeiten, werde die ihnen angemessene Religionsausübung erschwert.

Der sonntaz-Streit

Wer möchte, dass sein Beitrag zum sonntazstreit nicht nur hier, sondern auch in der kommenden sonntaz erscheint, schicke bitte gleichzeitig per Mail ein jpg-Foto (zur Veröffentlichung) und eine Telefonnummer für Rückfragen an streit@taz.de. Redaktionsschluss: Mittwoch 21 Uhr.

Näheres zum Verfahren siehe im "Stichwort" rechts.

Unterstützung bekommen die Kirchen von den Gewerkschaften. Sie argumentieren, dass die Angestellten einem Druck ausgesetzt werden, flexibler und mehr zu arbeiten: Zwar würden sie nicht abends und sonntags arbeiten wollen, bräuchten aber das Geld. Andererseits sei durch längere Öffnungszeiten der Umsatz des Einzelhandels gar nicht gestiegen. Luxus auf Kosten der Freizeit der Beschäftigten.

Laut Verdi arbeitet schon ein Drittel der Berufstätigen bundesweit an Sonn- und Feiertagen, und ihr Anteil steigt Jahr für Jahr. Je mehr Menschen flexibler arbeiten, desto mehr Bedarf besteht auch daran, flexibler einkaufen zu können. Ist der Einkauf am Sonntag also wirklich nur Luxus?

Was meinen Sie: Sonntags einkaufen, immer?

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80 Kommentare

 / 
  • DL
    Danny L.

    @Ned Rise:

    Alle sechs Sekunden verhungert laut UNO ein Kind, und Sie sitzen an ihrem dicken Computer und kommentieren Themen wie Ladenöffnungszeiten, statt aktiv etwas gegen den Hunger in der Welt zu tun? Wie zynisch und ekelhaft. Wie viel Energie Sie wohl dafür verbrauchen, eben jenen Spruch unter 99% aller Themen zu setzen, die reinweg nichts mit der Sache zu tun haben...

  • NR
    Ned Rise

    Alle sechs Sekunden verhungert laut UNO ein Kind und eure kleine Welt dreht sich nur ums Einkaufen. Wie zynisch und degeneriert kann man sein? Ekelhaft.

  • I
    imation

    Zitat:

    "Von Nick Tanner:

    Warum nicht Samstag/Sonntag arbeiten und Dienstag/Mittwoch frei?"

     

    Wenn Sie eine Familie hätten würden Sie solche Fragen nicht stellen.

     

    Im übrigen finde ich diese Vergleiche mit anderen Breufgruppen recht sinnfrei. Viele Verkäuferinnen (sind ja meist Frauen) haben diesen Beruf doch ergriffen weil es halbswegs geregelte Arbeitszeiten gibt. Wenn jetzt dies geändert wird fällt da etwas ganz entscheidendes weg.

    Und ganz albern wird es wenn ein Krankenpfleger sich beschwert das es bei ihm ja normal währe Sonntags zu arbeiten. Dies weiss man doch vorher. Und wenn man damit Probleme hat wird man halt kein Krankenpfleger, Feuerwehrmann oder, oder, oder.

  • J
    Jochem

    Hallo Nick, am Wochenende Arbeiten rechnet sich nicht im Einzelhandel. Das geht nur mit Lohndumping. Genau das ist der Punkt!!

  • J
    Jochem

    Hier kann man ja viele Kommentare lesen. Aber bei keinem konnte ich einen Grund finden weshalb ein Geschäft Sonntags geöffnet sein soll. Das hat doch nichts mit Krankenpflegern, Busfahrern zu tun. Solche Berufsgruppen haben einen organisierten Wochenenddienst, ich selbst auch. Das ist "ok". In den Lebensmittelläden sieht das aderst aus. Vollbeschäftigung sucht man vergebens. Arbeitszeiten die stundenweise auf den Tag verteilt sind werden immer mehr.

    Wenn ich ein Pfund Kaffee, alle 14 Tage, kaufe und jetzt auch noch Sonntags. Dann kaufe ich den Kaffee alle 14 Tage. Wer verdient dann mehr? Mein Reallohn wird von Jahr zu Jahr weniger. Wo bitte kommt das Geld her, um am Sonntag zu kaufen.

    Bitte schön, was soll ich den überhaupt Kaufen. Kann das mir jemand mal sagen?

    Soll in der Woche der Kühlschrank lehr bleiben, nur weil ich am Sonntag einkaufe? Nee, nix da. Sonntag schlafe ich aus und auch den Verkäufern könne ich das.

    Bei mir in der Stadt hat ein REWE bis 24 Uhr geöffnet. Prima Sache, der Platz davor ist bevölkert mit Betrunkenen. Da traut sich keine mehr hin.

  • M
    Mia

    ...unglaublich, wie hier die persönliche freiheit mit ständiger konsummöglichkeit gleichgesetzt wird.

    worum geht es eigentlich wirklich? um die rechte der armen sonntagsarbeiter? oder will man der kirche den garaus machen, weil sie für einen ruhetag in der woche plädiert (ob man da seine rligion ausübt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen)? Ich persönlich genieße die sonntägliche ruhe (auch ohne kirchgang)...eine ganz besondere stimmung, wo man kaum anders als sich selbst auch erholung zu gönnen. mir wäre einkaufstrubel und geschäftigkeit am sonntag nicht hilfreich, um mich von der arbeitswoche zu erholen! 4x im jahr ist genug!

  • NT
    Nick Tanner

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Warum nicht Samstag/Sonntag arbeiten und Dienstag/Mittwoch frei?

  • M
    Merle

    Erinnert sich hier eigentlich noch jemand daran, dass selbst die 6-Tage-Woche einmal erkämpft wurde? und daran, dass nicht mehr Verläufer_innen, Reinemachekräfte etc eingestellt werden, nur weil sich der Gewinn auf 7, statt auf 6 Tage verteilt, bzw. dass die Löhne in diesem Bereich sinken, um so einen Unsinn, wie etwa 1/4 der Sonntage geöffnet zu haben, zu finanzieren?

     

    Wenn ich am Samstag um 22h immer noch keinen Schokoaufstrich fürs Sonntagsfrühstück geholt habe, dann geh ich halt in die Tanke und zahle entsprechend mehr. Das ist es mir dann wert. So leer kann mein Kühlschrank garnicht sein, dass ich es nicht auch noch bis Montag aushalte!

  • G
    Guido

    Irgendwo hat alles seine Grenzen ,der Sonntag darf kein Opfer des Konsums werden !

  • T
    Tobias

    Ist es denn das einzig schöne und erstrebenswerte hierzulande, immer und überall und uneingeschränkt kaufen, kaufen und nochmal kaufen zu können? Offenbar.

    Es wäre ja auch schlimm, wenn an einem Tag in der Woche mal draußen nicht der Verkehr all der noch dringend was konsumieren müssenden rauschen würde.

    Ruhe und Muße, an einem Tag in der Woche, wie entsetzlich! Man käme ja vielleicht in die Verlegenheit Zeit zum Nachdenken zu finden. Und dabei würden wir ja nichts leisten für unsere arme Gesellschaft! Nichts mehr konsumieren, keine Arbeitsplätze mehr sichern - wo bliebe da noch der Sinn unseres Daseins?! Ein schrecklicher Gedanke!

    Warum auch sollten wir weg von unseren Fernsehern und Bildschirmen, außer um zu kaufen, kaufen und nochmal zu kaufen.

    Bis zum totalen Ausverkauf!

  • F
    fly_by_night

    @Tim Rainer (OT): Du schreibst: "Diese gottverdammte Staatsgläubigkeit - mittlerweile erstaunlicher Weise am Ausgeprägtesten unter der Linken..."

    Was ist daran erstaunlich? Schau dir mal die Bildungspolitik an - da werden (in Deutschland) freie Initiativen grundsätzlich schlechter gestellt und allenfalls geduldet, sowie Linke (welcher Unterkategorie auch immer) das Sagen haben.

    ... und ab jetzt nicht off topic:

    Es hat nichts mit Staatsgläubuigkeit zu tun, wenn wenigstens ein Tag in der Woche einheitlich geschützt ist, damit man zur Ruhe kommen, mit seinen Kindern spielen kann oder ganz einfach einen Rhythmus ins Leben bringt. Es geht nicht um Staat oder Freiheit, sondern um "Mensch als reiner Wirtschaftsfaktor" oder "Mensch als Kulturwesen". wozu ist der Staat denn sonst da, als die Menschen vor Übergriffen zu schützen?

  • DL
    Danny L.

    Sicherlich gibt es Berufsgruppen, die auch Sonntags arbeiten müssen. Man stelle sich vor, dass die Polizisten sonntags einfach mal zu Hause oder Notaufnahmen in Krankenhäusern geschlossen bleiben.

     

    Bestimmt könnte man es als Beschneidung der persönlichen Freiheit bezeichnen, wenn man nicht einkaufen gehen darf, wann man möchte. Aber ist es nicht viel angenehmer, wenn zumindest ein Großteil der Bevölkerung bei all den komplizierten Wechselschichtsystemen sich wenigstens darauf verlassen kann, sonntags nicht arbeiten zu müssen? Mittlerweile sind viele Tankstellen vom Warensortiment einem kleinen Supermarkt gleichzusetzen. Wer dringend noch Besorgungen machen möchte, kann dies rund um die Uhr tun, er muss lediglich etwas tiefer dafür in die Tasche greifen. Wie lange noch, bis auch in den Fabrikshallen und Bürotürmen 24 Stunden, sieben Tage die Woche, gewerkelt wird?

     

    Umsatzsteigerungen wird das wohl kaum bringen, denn jemand, der am Sonntag einkaufen geht, wird dies am Montag nicht mehr tun.

     

    Und die Kirche soll sich da mal fein raushalten, denn die Pfarrer und Pastoren arbeiten vor allem und hauptsächlich wann? Richtig - Sonntags.

  • B
    Bürger

    Ich bin der Meinung dass dies über einen Volksentscheid geregelt werden muss. Sollen die Bürgerinnen und Bürger doch selber entscheiden ob und wie oft die Läden Sonntags öffnen dürfen. Die Politik zumindest hat es, seit den zahlreichen Liberalisierungen seit Einführung des Langen Donnerstag, verbockt.

  • WA
    W. Affenlobbyist_in

    Sonntags gibt es das schon nur woanders,

    auch in ländern die katholischer sind als bayern.

    dem entsprechend gibt es auch schon zahlen und

    erfahrung.

    zum einen wird der tag nicht besonders vergütet,

    zum anderen den kiosken das wasser abgegraben.

    die kirche sagt, siehste, müller , meyer, so sieht das aus mit der sekularität, der staat sagt, siehste;

    willste nicht doch lieber ein liebes schaf sein, sonnst streichen wir noch weihnachten weg.!?

    dann wollen alle anderen werke auch noch aufn sonntg arbeiten, weil se dann nich mehr das licht und maschinen nicht mer aus machen müssen....

    und die sonntags arbeit beführworter können glücklich den brunch organisieren und 2 zusätzliche semmeln besorgen.

    wieso sind ostern eigentlich feiertage?

  • P
    Peter

    Du verkennst die Lage und den Ernst, der mit diesem Thema verbunden ist!

    Das Einkaufen etc. ist ein nichts! Selbst der hauch einer Eintagsfliege ist mehr als das.

    Ich sage dir worum es hier wirklich geht:

    es geht nur um dich!

     

    Willst du durch die Zeit zerrieben werden, oder echte Zufriedenheit haben? Eine die von keinen Faktoren, wie Geld oder Anerkennung, ja noch nicht einmal Gesundheit abhängig ist? Eine vollkommene Zufriedenheit. Einen vollkommenen Frieden in deinem Herzen, in deinen Gedanken? Oder willst du dich lieber ins Leben stürzen, in das Leben, das dich verbrauchen wird, und am Ende nichts als einen Schatten deiner selbst zurücklässt. Denn all deine Sehnsüchte und Wünsche, all das was du haben willst, Geld, Macht, Anerkennung, ja selbst das Streben nach Schönheit und Gesundheit – all dieses Wünschen und begehren; so schön es auch zu sein scheint, es zerfleischt dich. Ich weiß, es fällt dir schwer das zu glauben. Du meinst das sei Unsinn, doch du irrst.

    Ich gebe dir einen Rat, wenn du ihn befolgst, kannst du dein Leben retten. Sterben müssen wir alle, das ist Wahr, aber nicht innerlich! Denn das ist der entscheidende Tod. Der Tod deines Herzens, der Tod dessen was dich als Menschen eigentlich ausmacht, das ist dein Herz.

    Der Rat lautet, arbeite nicht am Sonntag, sondern finde Ruhe und Stille. Das ist trivial und viel zu einfach, wirst du sagen. Nun ja, das wird sich zeigen.

    Wenn du dann einmal an einem Sonntag diese Ruhe und Stille gefunden hast, dann denke darüber nach, wohin dich dein ganzen Wünschen und Streben eigentlich führen.

    Bedenke, wenn du diesen Rat befolgst, kannst du dein Leben retten. Das wahre Leben das in dir ist.

    Du wirst merken je mehr du diesen Rat befolgst, welchen Einfluss das auf dein bisheriges Leben nimmt. Wie du dich veränderst und wie sich deine Umgebung verändert.

    Nimm diesen Rat an, denn es geht wirklich um viel: um dich!

    Dieses mal, geht es wirklich nur um dich!

  • B
    Blaubär

    Ganz einfach, Sonntag frei nur noch für Kirchensteuerzahler, die anderen sollen arbeiten und natürlich keinen Feiertagszuschlag bekommen, warum auch, wenn sie nicht feiern.

  • B
    björn

    jetzt warten wir einfach noch 5 jahre und dann ist die sache sowieso erledigt, weil es keine kassierer/innen mehr gibt, zumindestens in den supermärkten -> tesco, boots in england haben zum größten teil schon kassen zum selber einscannen und ikea in deutschland auch, wobei dort arbeitskräfte notwendig bleiben werden.

  • TR
    Tim Rainer

    Warum eigentlich immer Verbote??? Diese gottverdammte Staatsgläubigkeit - mittlerweile erstaunlicher Weise am Ausgeprägtesten unter der Linken (zuminest wenn es um die gemeinsamen Gegener geht) - in Deutschland kotz doch nur noch an.

     

    Wenn die Menschen es ablehenen am Sonntag einkaufen zu gehen - dann tun sie es nicht - wenn es die Mehreit sein sollte,machen die Läden irgendwann auch nicht mehr auf - wenn sie nun aber doch tun wollen - mit welchem Recht sagt man dann: das darfst du aber nicht! es ist doch moralisch falsch!??? Ein selbstbestimmmtes Leben ist das dann jedenfalls nicht!

  • I
    ich

    Mir geht es nicht um einen Vergleich von Berufsgruppen, sondern um die Scheinheiligkeit sich nun um eine Gruppe intensiv zu bemühen, während sich um die anderen keine Sau schert, schlimmer noch, deren Arbeit am Sonntag als gegeben und angenehm angenommen wird.

  • M
    max

    diese ständige suchen nach beispielen für berufsgruppen, die am sonntag nicht frei haben ist vollkommen unsinnig, denn was soll es aussagen?

    weil es denen schlecht geht, kann es auch weiteren anderen schlecht gehen (damit ich am sonntag shoppen kann)?

    würdet ihr euch mit dem gleichen argument euren lohn kürzen lassen und eure arbeitszeiten verschlechtern? weil es andere gibt die (für völlig andere jobs) weniger verdienen und mehr stress haben?

    so etwas nennt man abwärtsspirale und viele hier bedienen diese argumentation mit freuden.

    lasst uns alle unter gleichermaßen schlechten bedingungen arbeiten, anstatt für besserer zu kämpfen, denn geteiltes leid ist halbes leid.

  • I
    ich

    @ H. H.: "Welcher lebensuntüchtige Schlafsack kann innerhalb dieser Zeit seinen Einkäufe nicht organisieren und braucht den Sonntag?!" Ganz einfach - jemand der nicht aus Berlin oder einer Großstadt kommt, jemand der auch in der Woche bis nach 21 Uhr arbeiten muss. Und klar, beim Internethandel sitzen auch sehr gut ausgebildete und geschulte Verkäufer, die darüber hinaus auch super Beratungskompetenz haben und gut bezahlt werden... das kann sogar sein, nur leider steht davon nichts bei Amazon. Aber das meinte ich gar nicht, sondern wenn man Sonntags oder abends im Internet shoppt, dann kann man das Geld NICHT in einem Laden ausgeben. Insolvenzen, Innenstadtsterben, Waldbrände, Hungersnot! Ok, ein wenig übertrieben, aber mal ehrlich Leute. Nur wenn die Möglichkeit zum shoppen besteht, heißt dass doch noch lange nicht, dass das gesamte Abend- und meintwegen auch Morgenland geistig und moralisch dem Untergang geweiht ist. Wenn ich mir hier so die Kommentare durchlese, muss ich ja denken, dass ich zig Familien zerstöre, wenn ich mir am Sonntag eine Pizza bestelle. Nochmal, warum soll nicht der, der shoppen gehen will, shoppen gehen können und die anderen in den Zoo. Die Verkäuferin muss dann genauso arbeiten wie der Tierpfleger. Und ich finde es ziemlich anmaßend, wenn sich hier einige als Hüter und Wächter der sonntäglichen Freizeit für Verkäufer aufspielen, dies mit der geistigen und seelischen Ruhe begründen, mit der Angst des familären Verfalls spielen und dann wahrscheinlich abends ins Theater gehen, und der Kartenverkäuferin einen schönen Sonntag wünschen und mit der Ubahn nach Hause fahren.

  • EP
    Erich Pikur

    Sonntags einkaufen – manchmal immer!

     

    Sonntags einkaufen hat schon Vorteile. Für mich, wenn ich mal wieder verpasst habe am Samstag alle Einkäufe zu erledigen. Für Freunde, die zum Frühstücken vorbei kommen und noch etwas mitbringen wollen. Oder wenn spontan nach der Party zuhause noch eine Party stattfindet und doch noch eine Kiste Sekt fehlt. Oder irgendetwas anderes.

     

    Auf der anderen Seite denke ich an die Menschen, die durch die Öffnung der Ladenzeiten am Sonntag keine Zeit mehr für ihre Familie haben. Denen wird dann der letzte freie Tag mit den Kindern genommen. Nur weil ich zu doof war am Samstag schon an den Sonntag zu denken. Und ich mache mir Sorgen um die vielen kleinen Läden und Kioske in der Stadt, die nur davon leben, dass die großen Läden am Sonntag geschlossen haben. Der kleine kurdische Minimarkt von nebenan zum Beispiel, der schon heute mit den verlängerten Öffnungszeiten vom benachbarten Supermarkt zu kämpfen hat. Denn eigentlich mag ich Einkaufen in kleinen Läden viel lieber: das ist persönlich, man kennt sich und weiß, wohin das Geld fließt. Auch wenn viele dieser kleinen Läden auf der Selbstausbeutung von Familien basieren.

     

    Die Lösung ist deshalb für mich kein ja oder nein, sondern ein ja, aber vielleicht doch irgendwie. Ich bin dafür, dass kleine Läden am Sonntag alles verkaufen dürfen, was sie wollen. Also nicht nur Reisebedarf und Zigaretten. Und das dann auch wann sie wollen, wo sie wollen. Das bringt Lebensqualität - und nicht nur Profite für die Supermarktketten.

  • M
    Martin

    Wenn die Kirchen meinen, man solle am Sonntag seinen imaginären Freund anbeten statt Einkaufen zu gehen, ist das völlig in Ordnung. Wer dort Vereinsmitglied ist, darf sich gerne daran halten. Aber allen anderen vorschreiben zu wollen, was sie am Sonntag zu tun und zu lassen haben, ist ein Unding.

  • F
    Finnel

    es geht der kirche doch garnicht um die armen verkäuferinnen, die sonntags arbeiten und dafür montags freihaben.

    es geht einzig und allein darum, das die meisten menschen lieber sonntags shoppen gehen als in der zugigen kirche rumzusitzen.

  • C
    caribucharlie

    Kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen, kaufen,...

  • SR
    Sören Roth

    Lieber immer Sonntags einkaufen, als immer Sonntags arbeiten! Nein. Falsch.

    Lieber immer Sonntags arbeiten, als immer

    Sonntags einkaufen! Nein, aber fast!

    So wirds richtig:

     

    Was stellt ihr Euch so an?

     

    Guckt Euch doch mal die Bams an! Wenn die Deutsche Wirtschaft meint, das ganz besonders gute Produkte am Besten am Wochenende zustande kommen bzw. gekauft werden wird sie relativ schnell zur Feststellung kommen:

     

    DAS STIMMT JA GARNICHT!

  • GH
    G. H. Pohl

    Da tun einem die Augen weh, wenn man manche Kommentare liest. Die Einen, ebenso arrogant wie rücksichtslos, die Anderen mit einem Horizont, der ihnen auf die Füße fällt - man glaubt es nicht. Da tun einem die paar Vernünftigen schon etwas leid…

    Denkt einmal jemand daran, daß freie Wochenenden die Möglichkeiten zu schönen Treffen mit Freunden, Verwandten und/oder Gleichgesinnten bieten, die wochentags ihrer Arbeit nachgehen? Abschalten vom Alltäglichen, erholen und einmal schauen, wie die Kinder sich entwickeln, wie es Freunden geht usw., weil die Zeit wochentags nicht immer gegeben ist?

    Auch wenn ich Atheist bin, wenn es jemand wichtig ist, die Kirche oder die Synagoge zu besuchen – was man braucht um sich vom Alltag einmal auszuklinken und Muße zu finden, das muß doch sein!

    Von den Gestreßten, die keine Zeit zum Einkaufen finden, gibt’s bestimmt einige, die wirklich nicht anders können. Andere sind planungsunwillig/-unfähig und bekommen Denselbigen nicht hoch - dafür sollen dann Leute am Wochenende arbeiten?

    Ich wohne auf dem Land. Wenn ich vergesse Briefmarken einzukaufen, fahre ich 7 km hin und 7 km zurück ( Privatisierung ist ja so guuut!) – da lernt man Disziplin und Planen!

    Schließlich: der Euro kann nur einmal ausgegeben werden, auch wenn die Läden 24 h am Tag und 365 Tage im Jahr geöffnet sind. Außerdem – wenn überhaupt, lohnen sich lange Öffnungszeiten nicht für kleine Geschäfte, da sind oft die Stormkosten höher als die Einnahmen…

  • HH
    H. H.

    mal kurz auf dumm-deutsch:

    in Berlin und anderen Großstädten kann man 6 Tage in der Woche von 10 - 21 Uhr einkaufen gehen, Lebensmittel sogar 6 Tage pro Woche von 7 bis 22 Uhr. Samstags sogar bis 24 Uhr.

    Welcher lebensuntüchtige Schlafsack kann innerhalb dieser Zeit seinen Einkäufe nicht organisieren und braucht den Sonntag?!

    Und immer dieser doofe Einwand mit dem Internet - wenn man da anklickt, muß dort kein Verkäufer getrennt von seinem Zuhause und mit schlechter Bezahlung sitzen. Das wird irgendwann erst am nächsten Arbeitstag abgerufen und bearbeitet.

    Na dann viel Spaß beim Lebensmittelkauf im Internet, wenn man diese gleich will, oder bei der Vorführung und Erklärung von Technik, beim Anprobieren von Kleidung, bei Anfragen und Wunsch auf schnelle Anwort, geht ja 24 Stunden am Tag.

  • M
    Markus

    Ich frage mich, ob hinter diesen "neoliberalen und wirtschaftsfreundlichen Haltungen" (nett formuliert, Nitz) die notwendige Überzeugung eines Vollblutkonsumenten steht oder ob die Debatte nur ein willkommener Anlass ist, über die gute alte Kirche herzuziehen.

    In der Tat könnte man die Kirche getrost aus dem Diskurs heraushalten, es gibt auch genügend schwergewichtige Argumente, die gegen einen verkaufsoffenen Sonntag sprechen.

    Ich weiß, den Konsumgeist schmerzt es, mit seiner Inhaltsleere allein gelassen zu werden (Hallo RTL & Co.!), ich weiß, konsumfreie Tage widersprechen der Spontanität, die für unsere Zeit so prägend ist. Ich weiß, über einen Tag hinaus zu planen ist anstrengend, suggeriert uns die Werbung doch, immer und überall [geben sie hier ihr Lieblingsprodukt ein] genießen zu können, ich weiß, das aufgeblähte und erst kürzlich geplatzte Luftsackmonstrum "Wirtschaft" hat sich schnell rehabilitiert und gedeiht nun besser als je zuvor (Hallo Guido & Angela!).

    Das Fatale und zugleich Geniale an der Wirtschaft ist, dass die Menschen glauben, die Probleme, die sie verursacht, könnten durch sie gelöst werden (Hallo Fromm & Huxley!).

    Vielleicht erinnern sich nicht viele daran und vielleicht gibt es tatsächlich so amoralische Wesen, die die Ruhe und ihr Selbst scheuen wie der Teufel das Weihwasser (gut platzierte Redewendung, oder?), aber so ein Tag des Jambafastens hat noch niemandem geschadet. Deshalb möge mir eine Frage an alle Konsummissionare erlaubt sein:

     

    Habt ihr eigentlich nichts Anderes zu beklagen?

  • R
    rugero

    Die Welt hat sich geändert in den letzten 2000 Jahren. das muß die Kirche auch mal kapieren. Staat und Kirche sind getrennt ! Mit welchem Recht möchten die Kirchen beim Ladenschlußgesetzt mitreden ?

     

    Außerdem gilt: Wer gläubig ist wird doch am Kirchgang nicht gehindert, nur weil ein paar Straßen weiter in Laden geöffnet ist.

     

    Soll doch ein jedes Unternehmen/jeder Ladenbesitzer selber entscheiden ob es Sonntags öffnet und ein jeder Bürger soll für sich entscheiden dürfen wie er seinen Sonntag verbringt.

     

    In zahlreichen Branchen gibt es die klassische Arbeitswoche sowieso schon lange nicht mehr.

     

    In anderen Ländern ist die Welt auch nicht zusammengebrochen, nur weil die Geschäfte am Sonntag geöffnet haben dürfen. Das ist wohl eher eine typische deutsche Debatte.

  • SM
    Schnöder Mammon

    Gute Idee,aber dann 24 h Versorgung beim Einwohnermedeamt oder der Arge und bitte Mittwoch nachmittag geöffnete Arztpraxen und Apotheken. Der Schulbeginn so gegen 19.30 h und die Kita wird bis 04.30 h geöffnet damit partikularen überreste einer Familie in aller Ruhe shoppen kann.

    Und parlarmentarische Debatten nur an den ehemaligen Feiertagen wie 1.Weihnachtag,Karfreitag.

    Wichtig - Nachtflugverkehr an allen deutschen Flughäfen an 367 Tagen im Jahr.

  • M
    max

    "ohne sonntag gibt es nur noch werktage!"

    das ist die wahrheit und da wird keine relativierung etwas dran ändern.

    zu glauben, eine gesellschaft wäre noch dieselbe, wenn die kollektive wöchentlich ruhepause nicht mehr existiert, wenn es keine "sonntagsruhe" mehr gibt, wenn es keine "wochenendflohmärkte" mehr gibt und "saturday night fever" tot ist, weil es keinen sonntag mehr gibt, an dem alle meine freunde genauso wie ich ausschlafen können, das zu glauben ist selbstbetrug.

    das schlimmste ist, dass die menschen, denen diverse freiheiten in den letzten jahren immer weiter eingeschränkt wurden regelmäßig stumm blieben. aber die freiheit immer und überall konsumieren zu dürfen, für die wird mit unglaublichem aufwand gekämpft. und die stürmung der saturn-filiale am verkaufsoffenen sonntag ist die persönliche revolution. da haben einige volle arbeit bei der meinungsbildung geleistet.

    es braucht keine kirchen, sondern nur einen wachen verstand, um für einen freien sonntag zu kämpfen.

     

    "Es muss feste Bräuche geben."

    "Was heisst "fester Brauch"?", sagte der kleine Prinz.

    "Auch etwas in Vergessenheit Geratenes", sagte der Fuchs.

    "Es ist das, was einen Tag vom andern unterscheidet,

    eine Stunde von den andern Stunden.

    Es gibt zum Beispiel einen Brauch bei meinen Jägern.

    Sie tanzen am Donnerstag mit dem Mädchen des Dorfes.

    Daher ist der Donnerstag der wunderbare Tag.

    Ich gehe bis zum Weinberg spazieren.

    Wenn die Jäger irgendwann einmal zum Tanze gingen,

    wären die Tage alle gleich und ich hätte niemals Ferien."

  • L
    Leonaut112

    Wenn´s nach den Kirchen geht müssten wir ja dann Hotels, Bahnhöfe, den Bahnverkehr, Flughäfen, den Flugverkehr, Taxis, Öffentlichen Personen Nahverkehr, Gaststätten, Diskotheken, Kinos, Jugendherbergen, Schiffsverkehr, Tankstellen, Theater, Stadien, Museen, Messen, Weihnachtsmärkte, Trödelmärkte, Apotheken, Krankenhäuser, Opern, Konzerte, Indoorspielplätze, Freizeitparks, Sportveranstaltungen, Bibliotheken, Feuerwehr und Polizei, Elektrizitätswerke, Wasserwerke... und den sämtlichen Rest der Sonntags auf hat oder arbeitet zu machen, einstellen und verbieten. Alles zur seelischen Erbauung!

     

    Ich habe selbst Jahrelang an Sonn- und Feiertagen gearbeitet und dabei ist meine Seele nicht zu kurz gekommen. Ich meine auch, dass derjenige, der zur seelischen Erbauung unbedingt die Arbeit an Sonn- und Feiertagen vermeiden muss dies tun können soll. Doch sehe ich keine Notwendigkeit der allgemeinheit ein Verbot der Ladenöffnung an besagten Tagen aufzubürden.

    Wenn der einzelne durch ganz bestimmte Läden in seiner Religionsfreiheit... gestört wird sollte auch ein Weg des ausgleichs gefunden werden, aber ein generelles Verbot halte ich für falsch.

    Wer nicht einkaufen gehen will kann ja zuhause bleiben. Das mache ich auch fast jeden verkaufsoffenen Feiertag.

    Was ist eigentlich mit Pfarrern, Pristern, Nonnen, Küstern, dem Papst... arbeiten die nicht am Feiertag? ... den Kirchenkaffees und Teestuben?

     

    Ich meine wir sollten die Kirche im Dorf lassen, es bricht doch niemanden einen Zacken aus der Krone, wenn an 10 Feiertagen im Jahr die Läden geöffnet sein dürfen. Wenn etwas die Öffnungszeiten einschränken sollte dann vielleicht das Interesse der Arbeitnehmer... die haben aber hier nicht geklagt.

    Es ist ist für mich i.Ü. auch fraglich, warum gerade die Kirchen die eigene Betroffenheit vor dem BVerfG geltend machen können sollen, in ein Recht von ihnen wird doch gar nicht eingegriffen. Sie dürfen doch weiter an Feiertagen tun und lassen, was sie wollen. Keiner zwingt sie zum einkaufen zu gehen...

     

    Und am Ende klagt noch der Zentralrat der Juden oder ein Zusammenschluss von Muslimen das Freitagsöffnungsverbot ein...

  • MS
    Michael Schaich

    "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage."

    Prägnanter kann man die Folgen nicht ausdrücken, auch wenn der Spruch überwiegend auf christlichen Autos klebt. Der Kapitalismus ist meines Wissens die einzige Kultur, die uns Menschen keine Pause gönnen will.

  • CZ
    C. Zimmermann

    Als Kunde bin ich grundsätzlich für verkaufsoffene Sonntage ohne jegliche Einschränkungen. Denn wann hat man als durchschnittlicher Berufstätiger unter der Woche schon groß die Möglichkeit in aller Ruhe entspannt shoppen zu gehen? Gerade bei größeren Anschaffungen, bei denen man sich ausführlich beraten lassen und verschiedene Angebote vergleichen möchte, bieten sich verkaufsoffene Sonntage an. Aber auch die Möglichkeit den Sonntagsspaziergang mit einem Einkaufsbummel zu verbinden, ist für mich als Kunde sehr reizvoll.

    Und dass es bei uns ein reges Interesse seitens der Verbraucher an verkaufsoffenen Sonntagen gibt, können wir als Betreiber der Internetseite www.sonntagsverkauf.net anhand der Zugriffe an Wochenenden und der Tatsache, dass in den letzten Monaten jeden Monat mehr als 1 Million mal Suchkombinationen im Zusammenhang mit verkaufsoffenen Sonntagen abgefragt wurden nur bestätigen.

    Dass Argument seitens der Angestellten im Einzelhandel und der Kirchen, dass der Sonntag der Familie gehöre und arbeitsfrei bleiben müsse, halte ich in Anbetracht der 24/7-Gesellschaft in der wir mittlerweile leben und der Tatsache, dass es zahlreiche Branchen gibt, in denen Sonntags mit einer höheren Vergütung in Form von Sonntagszuschlägen oder zusätzlichen Überstunden gearbeitet wird, als mehr als antikviert.

    Aus unternehmerischer Sicht bin ich grundsätzlich dafür, dass jeder Händler eigenständig über seine Öffnungszeiten entscheiden können sollte. Zumal sich jeder Unternehmer schon sehr genau überlegen wird, ob sich die höheren Kosten für Öffnungen an Sonntagen wirklich rentieren.

  • VW
    von wegen

    DAs ist subjektiv. Für einige ist Einkaufen genauso ein Freizeitvergnügen wie für andere der Besuch im Theater oder im Stadion.

     

    Warum nicht einfach sagen, ok, laßt die Läden öffnen wann sie wollen und die Gewerkschaften sollen sich anstrengen dort entsprechend was für die Arbeitnehmer (zulage, ausgleich etc.) raus zu holen.

     

    Meine Frau ist Krankenschwester. Ich hab eine normale 5 tage Bürowoche. Ich kenn diese Probleme.

  • AB
    alles beim Alten

    Wenn man Familie und Kinder hat, schätz man andere Dinge als wertvoll als ein kinderloser Alleinstehender. Wer Familie hat, möchte in den meisten Fällen auch ein Familienleben haben. Dazu gehört auch, dass man gemeinsam etwas unternimmt und nicht nur mit einem Teil der Familie.

     

    Es gibt Dinge, die notwendig sind für das Wohlbefinden der Gesellschaft(Sicherheit, Kultur,..). Es gibt aber auch Dinge, die dafür nicht notwendig sind. Dazu gehört Einkaufen. Wenn man sich mit Schichtarbeitenden mit Nachwuchs unterhält merkt man sehr schnell, wie sehr das Familienleben darunter leiden kann. Ich wünsche niemanden die Erfahrung, dass man (mehrmals die Woche) um 22h nach Hause kommt und das 2-3 jährige Kind, hat sich im Bett wachgehalten um Mama oder Papa noch gute Nacht sagen zu können.

     

    In selbstständigen, familienbetriebenen Kleinläden kann man die Öffnungszeiten den Bedürfnissen anpassen. In großen Ketten/Marken ist das nicht möglich.

     

    Darum wäre mein Vorschlag, jeder Laden darf Sonntags öffnen, solange nur Familienangehörige dort arbeiten.

  • VW
    von wegen

    mal ganz ehrlich, seid wann sind Staat und Kirche denn getrennt? Stichwort Kruzifixe in Schulen, Stichwort Lehrerinnen mit Kopftuch usw. Dann schlag ich die NRZ von heute auf, ein Bild von Jürgen Rüttgers mit dem neuen Bischof oder so (ich bin evangelisch, kenne mich mit den Titel da nicht so aus und bin zu faul noch einmal nachzuschauen) der sich zur Treue zur Verfassung von NRW bekennt. Also, ganz ehrlich, wenn ein Geistlicher etwas von der Kanzel ruft, folgen ne Menge Gläubige, gläubige Wähler. Also nix mit Trennung.

     

    Zudem, meine Fresse, warum regt man sich so über das Thema auf. Polizei, Feuerwehr, Kioskbesitzer, Krankenhäuser, Altenheime, Landwirte, Schwimmbadangestellte,Restaurants, Kino, Diskotheken, Kneipen, Bars, Bahnangestellte, Taxifahrer, Busfahrer, Hotlines, Flugpersonal, Pizzalieferanten, Fernsehmacher und bestimmt auch Redakteure (um nur mal zu nennen was mir auf die schnelle einfällt) müssen am Sonntag arbeiten. Punkt. Und bei denen ist es völlig ok, dass sie nicht ihre Religion ausüben können (was für ein blödsinniges Argument). Die müssen arbeiten, damit die anderen die Einrichtungen und damit den Sonntag genießen können. Warum nicht auch Geschäfte? Klar, einen Ausgleich muss es für die Angestellten geben - das ist ne Aufgabe für Verdi. Nicht das DAGEGEN SEIN. Denn um die anderen Berufsgruppen kümmert sich keine Sau. Die Mehrheit (so auch ich) shoppt gerne am Sonntag - weil man in der Woche dazu nicht kommt. Aber ok, shoppe ich halt im Internet, Innenstädte (bin ein großer Innenstadtfreund) gehen zugrunde und Unternehmen melden Konkurs an, weil sie gegen das Internetshopping nicht ankommen.

  • H
    Hans_Horst

    warum verteidigt ihr alle den Sonntag!

     

    es geht ja nicht darum den leuten jetz noch mal 8 bis 16 stunden mehr arbeit aufzudrücken!

     

    sehts mal so: mit sonntagsarbeit könnte man auch neue arbeitsplätze im Einzelhandel generieren.

     

    will sagen dass die zusätzlich zu arbeitende zeit auch von zusätzlichen mitarbeitern getätigt wird und nicht dass die arme edeka verkäuferin von nebenan 70 bis 90 stundenschichten schiebt und dazu noch sonntags arbeitet

  • KK
    Klaus Keller

    Religionsverkauf sollte am Sonntag ebenso möglich sein wie der Verkauf anderer Waren und Dienstleistungen.

     

    Ich sehe nicht ein warum ich mir meinen gebrochenen Fuß am Sonntag reparieren lassen darf, mir Brötchen und Kuchen holen darf soll aber nicht in die Kirche dürfen?

     

    Wenn mein Tempel Karstadt, Hertie, Aldi oder sonstwie heist will ich ihn besuchen dürfen,

    wer hätte das Recht mir das zu verbieten?

     

    klaus keller hanau

  • Y
    Yoni

    Ich erinnere mich gerne an meine Kindheit zurück, wo gegen Samstagmittag langsam Ruhe einkehrte und die Strassen meiner Vorstadt mehr und mehr den Kindern überlassen worden sind. Gleiches gilt für den Sonntag. Eine nostalgische Erinnerung? Mag sein, aber es war nicht verkehrt.

  • P
    Peter

    Gott will nicht dass man am Sonntag arbeitet, doch um das recht zu begreifen sind zwei Dinge notwendig. Erstens, ich muss an Gott glauben. Zweitens, ich muss Gott lieben. Wenn ich diesen Glauben nicht habe ist es nicht möglich Gott zu lieben, denn wie kann ich jemand lieben an den ich nicht glaube? Wenn ich nicht glaube, laufe ich Gefahr alles zu tun was Gott missfällt und auf lange Sicht setze ich mich der Gefahr aus, geistig zu sterben. Alles was in mir jemals gut und warmherzig war, wird kalt und böse. Doch nicht genug! Für all das werde ich zunehmend immer weniger Gespür haben, ich werde es immer weniger wahrnehmen. Bis ich schließlich völlig blind geworden will, für das kalte, hartherzige und böse in mir. Ich selbst halte mich dann für ausgesprochen weltoffen, vielleicht beliebt, erfolgreich, doch sind das nicht die Werte auf die es ankommt. Das einzig wichtige ist, dass du ein gutes Herz hast. Die meisten von denen, die diese Zeilen lesen, wissen doch überhaupt gar nicht mehr, was das heißt „gutes Herz“ und haben höchsten nur noch Hohn und Spott dafür übrig. Dabei geht es hier doch um das wahre Heil. Um das Heil der Seele und des Geistes.

    Nun ist uns doch ein so einfacher Weg aufgezeichnet worden, und wir sind nicht im Stande ihn zu verfolgen. Dieser Weg heißt: geht am Sonntag nicht arbeiten, sondern sucht nach echter Ruhe und Stille. Wenn du nicht in die Kirche willst, so finde einen anderen Platz an dem du diese Ruhe und Stille finden kannst. Stelle dir die Frage ob es einen Gott gibt, wenn du noch nicht an Ihn glaubst. Er schaut dir dabei zu, das versichere ich dir!!! Und wenn du es wirklich ernst meinst, wirst du früher oder später die Wahrheit finden.

    Das ist der erste Schritt zu eurem eigenen Heil! Geht nicht arbeiten, sondern sucht nach Ruhe und Stille. Nicht vor dem TV, oder PC. Nicht in der Kneipe oder Disco. Nicht in der Stadt. Verbringt die Zeit allein mit euch selbst, oder eurer Familie. Wenn euch danach ist, geht in eine leere Kirche, setzt euch hin und genießt einfach die Stille.

    Gott, auch für die, die noch nicht an Seine Existenz glauben, Gott will nicht dass es uns schlecht geht – ganz im Gegenteil, Er spricht: heilige den siebten Tag der Woche, weil dies der Weg ist auf dem Er uns heilen will und kann. Auch dann wenn wir´s nicht begreifen. Warum wollen wir schlauer sein als Er und stürzen uns ins Verderben? Wir begreifen´s (noch) nicht, aber wenn wir Ihn missachten, ist das nicht Sein, sondern unser Unglück. Denn Er ist Gott, und vollkommen, Er bedarf unser nicht. Auch unserer Opfer und Gaben nicht, aber wir bedürfen Seiner! Darum sagt Er es uns, nicht zu Seinem Heile, denn Er ist unendlich heilig, sondern zu unserem Heile!!!

    Warum wollt ihr das denn nicht begreifen? Er gibt uns die Medizin, welche ist Seine Liebe zu uns, und spricht: mein Kind, ich liebe dich. Tue was ich dir sage, halte dich nicht für klüger als ich es bin, und du wirst leben. Mein Kind, Ich liebe dich, darum will Ich dich nicht verlieren. Wenn du nicht auf Mich hörst, werde Ich dich verlieren und du wirst Mich verlieren. Das ist so, auch wenn du´s jetzt nicht verstehst und nicht so empfindest, und auch nicht begreifst.

    Darum spricht Gott zu uns: ihr Kinder, haltet den heiligen Tag heilig, denn es ist mein Tag. Haltet ihn heilig, so werdet ihr leben. Tut ihr´s nicht, so werdet ihr sterben. Es ist nicht mein Wille das ihr stirbt, sondern dass ihr das Leben habt und es in Fülle habt. Darum lasst die Arbeit bleiben, dafür habt ihr sechs Tage in der Woche. Am Sonntag aber kommt zu Ruhe um meiner Liebe Willen, und ihr werdet Frieden finden.

    Wer den Sonntag ehrt weil Gott es will, weil es Sein Wille ist, um Gottes Ehre Willen, der wird gewiss Ruhe und Frieden finden – in seinem Herzen, in seinem Umfeld, Familie, in seinem Leben.

    Aus diesem Grund ihr Kinder, haltet den siebten Tag der Woche heilig und arbeitet nicht an diesem heiligen Tag.

    Gott möge jedem der´s liest, Seinen Segen dazu geben!

  • IN
    Ihr Name Nitz

    Ich bin total fasziniert von der neoliberalen, wirtschaftsfreundlichen Haltung der TAZ-Leser. FÜR mehr Konsum? FÜR die Beschäftigung von Abhängigen am Sonntag?

     

    Ach so, geht ja GEGEN die christliche Kirche. Wenn der Daliah Lahma oder ein Islamhassprediger gegen die Sonntagsarbeit wäre, so würde das natürlich was anderes sein...

  • RS
    Rüdiger Sandmann

    In die Weltreligionen sind auch Regeln eingeflossen, die durchaus aus wissenschaftlicher Sicht sinnvoll sind.

    In heißen Ländern und vor der Erfindung des Kühlschranks ist es aus hygienischen Gründen durchaus sinnvoll Schweinefleisch zu meiden. Wenn man ohne GPS durch die Wüste zieht ist es sinvoll sich mehrfach am Tag seiner Posistion gegenüber einen anderen Ort (z.B. Mekka) klar zu machen.

    D.h. wenn in den Büchern mehrerer Weltreligionen ein Tag der Ruhe in der Woche angeraten wird, sollte man sich auch als Atheist dran danken, dass sich da mal kluge Leute was dabei gedacht haben könnten.

  • HH
    Hartwig Herrmann

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Es ist schon schade, daß ausgerechnet die Kirchen in diesem Land mit ihrer Religionsbegründung die Möglichkeit zur Verfassungsklage haben. Es geht ja nicht nur um die Sonntagsöffnung der Geschäfte an sich, sondern vor allem um die damit verbundene Abschaffung von Arbeitnehmerschutz und -rechten. Übrigens auch ein SPD-/Grünen-Verdienst, wird jetzt von der FDP perfektioniert.

    Der Gesamtumsatz erhöht sich durch die zusätzlichen Öfnungszeiten nachweislich nicht, da sich ja die Zahl der Konsumenten nicht erhöht hat. Und wer am Sonntag neue Schuhe gekauft hat, wird nicht vor Beglückung am Dienstag nochmal welche kaufen. Der Kunde fehlt dann in der Woche.

    Die höheren Kosten durch die längeren Öffnungszeiten werden ausschließlich über die Löhne und Einkommen kompensiert. Es werden keine zusätzlichen Verkaufskräfte eingestellt, es gibt fast keine Vollbeschäftigten mehr,und vor allem abends nur noch Billiglöhner oder Leihkräfte oder sogar der Wachschutz an der Kasse. Zulagenfrei. Diese Bedingungen sind keinesfalls mit denen der verbeamteten Polizisten oder Feuerwehrleute vergleichbar, auch nicht mit denen aus geregelten Schichtdiensten mit ihren Zulagen. Und schon gar nicht mit den skandinavischen Arbeitsverhältnissen.

    Fast keines der großen Handels-Unternehmen bezahlt noch Zulagen oder Überstunden. Und die Sonntagsarbeit wird, wenn überhaupt, mit 5 - 10 Euro BRUTTO pro Stunde vergütet - nein nicht zusätzlich, sondern ausschließlich für diesen Sonntag zu der vorher abgerissenen 40-Stunden-Woche.

    Oder das bekloppte Argument von den ständig geöffneten Geschäften in Südeuropa. Das ist genau die Unternehmensstruktur, die in Deutschland durch SPD-Grüne-FDP kaputt gemacht wird. In den meisten Ländern können die Geschäfte durch ihre Inhaber (also auch Familien) offen gehalten werden, Angestellte in den Supermärkten und Kaufhäusern haben wochentags in der Regel 21 Uhr und den ganzen Sonntag Schluß. Oder wer weiß noch von kleinen Geschäften in deutschen Einkaufszentren und -straßen? Das sind fast nur noch Ketten mit durch Hartz IV erpreßten und befristet angestellten Mitarbeitern.

    Aber was soll es, Solidarität und die Achtung vor der Arbeit von anderen ist sowieso keine deutsche Tugend, Hauptsache, es ist genug Zeit fürs ewig durch die Geschäfte laufen können und nichts kaufen oder billig auf Kosten anderer. Damit dann vom dem Super-Shopping herumpossiert werden kann und montags wieder Kraft für die eigene Untertanen-Schleimtour hat.

  • S
    Sascha

    Persönlich halte ich absolut nichts von einer weiteren liberalisierung der Einkaufszeiten. Einfach aus sozialen bzw. zwischenmenschlichen Gründen. Schon Heute ist es im Einzelhandel so das viele auf Grund der Arbeitszeiten kein normales Familienleben pflegen können, das es nicht mal mehr möglich ist sich eben Samstag Abends mit Freunden zu treffen etc.

     

    Persönlich bin ich für eine entliberalisierung der Ladenöffnungszeiten, einfach aus dem Grund das auch im Einzelhandel Menschen arbeiten und das diese sowie ihre Freunde und Angehörigen schon jetzt unter den bescheidenen liberalisierten Öffnungszeiten zu leiden haben.

  • M
    Martin

    "Am siebten Tag sollst du ruhen" heißt es in der Bibel."

     

    Wow, voll das Argument.

     

    Es gilt in Deutschland aber zum Glück nicht die Bibel ("Auge um Auge ...") und auch nicht der Koran, sondern das GG.

     

    Solange einzelne Angestellte nicht an allen vier Sonntagen arbeiten müssen, gibt es rechtlich wohl kein Problem.

  • V
    vic

    @ Peter

    don´t panic Peter,

    wir werden alle "des Todes sterben", ob wir nun am-wie heißt das-Sabbat?- arbeiten oder nicht.

  • S
    Stergerl

    In der Bibel steht auch, dass man Sklaven haben darf (unter anderem in Genisis 24:35)

     

    Sollen die doch die Sonntagsarbeit machen.

     

    Es ist auch verboten, sich den Bart und Harre zu schneiden (Levitikus/3. Mose, Kapitel 27)

     

    Man darf auch keine Kleidung tragen, die von zwei verschiednen Stoffen gemacht wird.

     

    Hält sich die Kirche dran? An alle Gebote der Bibel? (zum schmökern www.skepticsannotatedbible.com)

     

    Tut sie nicht.

     

    Und da die Kirche auch nur aus Menschen besteht und sich torztdem nach Belieben Stellen aus der Bibel raussucht, die zählen,

    sollte es jedem anderem Gläubigen und nicht Gläubigen auch erlaubt sein, die Stellen für sich zu finden, die einem gefallen.

     

    Alles andere wäre unglaubwürdig.

  • S
    sunguru

    Lustig eigentlich, dass im Mittelalter direkt vor der Kirche der Marktplatz war. Hm... Und heute ist Konsum ploetzlich boese? Weil das Geld nicht mehr ueber Marktkonzessionen sondern viel einfacher reinkommt? Ein Schelm wer boeses dabei denkt.

    Davon ab, sehe ich die Untergangsvisionen nicht wirklich. Die vielen Stunden gehen eh nur mit Aushilfen. Und den Zusatzjob jedes zweite Wochenende, um mal nett ausgehen zu koennen - was ist so schlimm daran? Jeder nach seiner Facon...

  • M
    Makeze

    Und was wird aus dem Nachtleben am Samstag? Hey, kommst du heute Abend mit Feiern? Nee kann nicht, muss morgen früh Arbeiten... wie assi ist denn das bitte?

    Hat alles Vor- und Nachteile, aber insgesamt ist die Lebensqualität ohne verkaufsoffenen Sonntag höher.

  • MD
    Matthias D.

    Mit Kirche muss das gar nichts zu tun haben! Kirche will ja auch nicht den Sonntag schützen, nur damit der Sonntag geschützt ist.

     

    Aber fragen wir doch mal Polizisten, Ärzte, Gastronomen, Schichtarbeiter und andere die regelmäßig sonntags arbeiten müssen, wie sehr dadurch ein GEMEINSAMES Familienleben behindert wird. (Hab das selbst erlebt!)

     

    Den Sonntag einfach so auf einen anderen Tag verlegen geht nämlich nicht, weil die Kinder da in der Schule sind.

     

    Freiheit hat eben ihre Grenzen. Dann müssten wir schon die Schulen abschaffen. (Ok, anderes Thema ;-)

  • R
    Robert

    Also ich hab nichts dagegen, wenn die Konsumzombies auch Sonntags durch die Gegend streifen. Kurbelt ja die Verschwendung von Resourcen äh das Kaufen von unnötigem Scheiss äh ne die Wirtschaft an.

    Mal schauen wer den Kampf Kirche (das Teil, das Angst hat weil sich immer weniger Leute dafür interessieren) vs. Werbung (das Ding, das den Glauben an Glück durch Konsum predigt) gewinnt.

  • HK
    Helen K

    Gegen Dauershoppen auf dem Rücken der Beschäftigten, gegen Entwertung des Sonntags. Doch was wäre so schlimm daran, wenn manche Supermärkte sonntags einige Stunden geöffnet hätten,so daß Sachen wie Milch, Brot, Gemüse dort frisch eingekauft werden könnten?

    In England geht das auch. Zur Situation der Angestellten: Sie leiden teils auch unter anderen schlechten Arbeitsbedingungen, wie Samstagsöffnungen bis 24 Uhr (!)

    Doch mal ein paar neue Leute einstellen...? Halluziniere ich jetzt nur, das sowas ginge?

  • G
    GonZoo

    Wer am Sonntag arbeitet bekommt einen Tag frei und Überstundengeld bezahlt - so ist das in vielen Bereichen der Wirtschaft. Warum sollte das im Einzelhandel nicht gehen? Werden Polizisten, Schichtarbeiter, Ärzte, Redakteure und Gastronomen etwa an ihrer freien Religionsausübung gehindert? Wieso ist das in erzkatholischen Ländern wie Spanien und Italien kein Problem? Warum nicht in "God's bigottest country", den USA?

     

    Das ist wohl mal wieder ein kleines Machtspiel der Kirchen und Gewerkschaften, die sonst herzlich wenig für ihre Mitglieder tun.

     

    Vor kurzem gab es in meiner Stadt einen verkaufsoffenen Sonntag. Die Stadt war brechend voll, die Geschäftsleute haben zwar geächzt, aber vor allem unter dem Ansturm der Leute, die es nicht schaffen, um 17 oder 18 Uhr von der Arbeit zu kommen und bis 18.30 Kleidung, Essen etc. einzukaufen. Am Samstag ist es hier noch krasser: nach 14 Uhr steht man überall vor verschlossener Tür. Nach einer anstrengenden Woche pennt manch einer am Samstag gerne aus - und shoppt dann im Internet. Wenn der Einzelhandel, die Kirchen und Gewerkschaften das erreichen wollen sind sie auf dem besten Weg.

  • K
    Korkie

    Weg mit den gesetzlich geregelten Öffnungszeiten. Es lebe die Freiheit...

  • P
    Peters

    Typisch Deutsch diese Diskussion.

    Schweden hat ein sehr liberales System und ich darf es ab und zu geniessen.

    Ich bin begeistert.

    Lidl wollte Sonntags nicht öffnen - hat aber mittlerweile geöffnet. Dagegen gibt es Läden die sagen lohnt sich nicht und lassen zu.

    Besonders toll das auch öffentliche Büchereien

    mit kostenlosem Internet Sonntags geöffnet haben.

  • G
    guapito

    Weniger Konsum bringt mehr Freiheit

  • M
    Mat

    Ich arbeite auch am Wochenende. Aber trotzdem bin ich froh, wenn an ich am Sonntag mal mein Ruhe habe (weniger Autoverkehr, weniger Menschen auf den Straßen). Wenn die Ladenöffnungszeiten generell aufgehoben werden, dann bitte auch das Wochenende für alle anderen aufheben. Dann alle kirchlichen Feiertage streichen (Sonntag ist der 7. Tag, an den sollst Du ruhen). Einführung der 6 Tage Woche.

    Keine Reglementierungen mehr für Arbeitgeber (auch wenn sie die 80 Stunden Woche wollen), warum sollte der Staat oder die Gewerkschaften den Arbeitgebern vorschreiben, wie lange die Leute arbeiten sollen. Dann können wir ungehemmt den Konsum fröhnen und alle sind froh.

  • SK
    Sebastian Kranich

    Das Leben ist ein Kompromiss. Totale Verbote von Kunst, Kultur und Kaufen am Sonntag machen diesen grau, langweilig und am Ende auch wenig erbaulich. Das volle Programm wie an jedem Wochentag lässt den Sonntag aber im Alltag versinken und ist am Ende genauso öde. Deshalb: Die Öffnung von Geschäften nach den Vormittagsgottesdiensten an wenigen Sonntagen im Jahr ist OK. Alle Adventssonntage sind aber eine Zumutung, vor allem für die Beschäftigten.

  • P
    Peter

    Das steht darüber in der Heiligen Schrift, dem Wort Gottes:

    Haltet meinen Sabbat; denn er ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Geschlecht zu Geschlecht, damit ihr erkennt, dass ich der HERR bin, der euch heiligt. Darum haltet meinen Sabbat, denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entheiligt, der soll des Todes sterben. Denn wer eine Arbeit am Sabbat tut, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk. Sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebenten Tag ist Sabbat, völlige Ruhe, heilig dem HERRN. Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, soll des Todes sterben. Darum sollen die Israeliten den Sabbat halten, dass sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten als ewigen Bund.

    2 Mo 31,13

     

    Jeder Mensch wird einmal vor Gott treten, ob er das nun (wahrhaben) will oder nicht. Ob er daran nun glaubt oder nicht, ändert nichts daran. Wer will Ihm dann sagen und zu Ihm sprechen: "Herr, dass ich den siebenten Tag der Woche heiligen soll und dass Du den Menschen dieses Gebot gegeben hast: Sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebenten Tag ist Sabbat, völlige Ruhe, heilig dem HERRN. Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, soll des Todes sterben."

  • A
    Andersdenker

    Mir würde es ja schon reichen, wenn ich Freitag nachmittag oder Samstag vormittag mal einen Behördengang machen könnte...

     

    Neulich, Freitag abend 20:15 Uhr in einem großen Kölner Outdoorgeschäft. Einige Verkäufer richten ruhig alles für den nächsten Tag, man wird gefragt ob man helfen kann, Vogelgezwitscher vom Band - eine Handvoll Kunden auf ein paar tausend Quadratmeter.

     

    Ein herrliches Shoppingerlebnis auf dem Rücken der Mitarbeiter, die am Freitag abend sicher anderes zu tun wüssten - die anderen Geschäfte der Umgebung machen den langen Freitag bis 21.00 Uhr nicht mal mehr mit.

     

    Nein, der Sonntag muss es sein, denn am Freitag abend hat Familie ja anderes vor. Samstags und Sonntags meide ich Geschäfte, die vor Wahnsinn überquellen. Die Geschäfte öffnen in den Innenstädten ca. 60 Stunden die Woche, bei normaler Arbeitszeit von ca. 40 Std. die Woche sollte da genug Zeit sein um alles zu organisieren. Das Internet läuft zudem 24/7.

     

    "Man denke an die hungernden Menschen auf den Strassen, die halbnackt durch die Gegend liefen, als die Geschäfte noch um 18:30 Uhr schlossen."

     

    Nein, es macht sich eine Hotel Mama Mentalität breit - alles zu jeder Zeit für mich. Mich nach etwas anderen richten, ach nein.

  • RH
    rare hog

    Ich will jeden tag in der woche - auch sonntags - ums goldene kalb namens "Konsum" tanzen!

    mir doch egal, wenn familienmitglieder nur noch per zettel miteinander kommunizieren, weil er schicht arbeitet und sie im verkauf, mir doch egal, wenn verkäuferinnen dann mitten in der nacht, wenn die normalbürger schon längst im bett liegen, alleine nach hause finden müssen, mir doch egal, wenn es keinen einzigen tag in der woche mehr gibt, wo vereinsaktivitäten stattfinden können, hauptsache ICH habe rund um die uhr service! IHR IDIOTEN, BEGREIFT IHR NICHT, DASS IHR IRGENDWANN ALLE RUND UM DIE UHR ARBEITEN WERDET???? mit den verkäuferinnen fängt es an, die jungs, die die edv, die rolltrepen, die parkhäuser,die aufzüge und die ganze infrastruktur am laufen halten, sind die nächsten, und irgendwann wird auch euer arbeitgeber sagen: "warum wollen sie sonntags nicht arbeiten? das macht doch mittlerweile jeder!" ihr denkt wirklich nur so weit, wie ein schwein scheisst!

  • V
    vic

    So lange es Mitmenschen gibt, die Sonntags arbeiten wollen, sollten sie das tun können, Vielleicht brauchen sie ja den Lohn.

    Wenn das niemand will, bleiben die Läden eben zu.

    Die Kirche geht das gar nichts an.

  • S
    Stefan

    Es verwundert mich nicht, dass vor allem die Kirchen gegen die Sonntagsöffnungszeiten plädieren. Den Gemeinden gehen die Schäfchen aus, die Kirchen werden von Sonntag zu Sonntag leerer. Die Panik ist nicht unbegründet. Doch leider hat die Kirche auch nach Jahrhunderten noch immer nicht begriffen, dass die Menschheit nicht mehr mit so einfachen Mitteln dumm zu halten ist, wie sie es noch im Mittelalter der Fall war. Die Gesellschaft, die Kultur, die Menschen ändern sich nun mal. Und damit ändern sich auch die Gewohnheiten und Bedürfnisse der Menschen. Die christliche Kirche sollte sich vor Augen halten, dass ohne einen gesellschaftlichen Wandel ihre Religion nie über einen predigenden Jesus hinaus gekommen wäre. Deshalb sollte sie einfach akzeptieren, dass es ebenso bzw. vor allen Dingen in der heutigen Zeit einen Wandel in unserer Kulturgesellschaft gibt, der schneller und markanter vonstatten geht als noch vor Hundert Jahren.

     

    Dazu gehört auch, dass sich die Arbeitswelt verändert. Die Menschen haben nicht mehr durchgängig einen 7-bis-16-Uhr-Job und die Ehefrau sorgt tagsüber für den Einkauf. Die Menschen arbeiten auch zu Zeiten, die es ihnen manchmal beinahe unmöglich machen, in Ruhe einzukaufen. Oft reicht die Zeit gerade einmal für das Nötigste. Da freut man sich über einen Sonntag, an dem man tatsächlich einmal bummeln gehen kann, anstatt im Schweinsgalopp durch die Läden zu hüpfen. Das gesunde Wachstum der Wirtschaft kann doch nur funktionieren, wenn jemand da ist, der für ausreichend Futter sorgt.

     

    Dass die Sonntagsarbeit den Arbeitnehmern schaden wird und auch die Familien darunter leiden werden, ist dabei ebenso vollkommen unbegründet. Natürlich ist es einfach, seine Argumente mit solch weichen Gefühlsaspekten anzureichern. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, dass die Arbeit am Wochenende, auch Sonntags, keineswegs den Menschen oder gar eine ganze Familie kaputt macht. Mein Vater hat jahrelang an Wochenenden (oft arbeitsreichen) Bereitschaftsdienst geschoben, ich habe als freier Journalist sowieso die vergangenen zehn Jahre keinen einzigen geregelten Wochenablauf mehr gehabt. Geschadet hat das weder meiner Familie noch meinem Freundeskreis oder gar mir selbst.

     

    Ich finde, dass man insbesondere in solchen Zeiten, in denen jede Stunde, die man überhaupt arbeiten darf, nicht über Einschränkungen in der Arbeitswelt reden sollte. Sicherlich darf niemand zum Sklaven gemacht werden. Aber von vornherein mögliche Hinzuverdienste im Keim zu ersticken, nur damit die Kirchen wieder voller oder die Gewissen der Gewerkschafter reiner werden, ist doch ebenso scheinheilig.

     

    Vor allem die Kirchen sollten sich doch auch fragen, ob der Mitgliederschwund und die damit verbundene Panik in solchen Angelegenheiten wie dieser nicht auch damit zusammenhängen, dass sie den Anschluss an die moderne Gesellschaft schlichtweg verpennt haben. Es gibt ja durchaus zahlreiche Projekte und Angebote - vor allem im Kinder- und Jugendbereich - mit denen die Kirche sich in die Gesellschaft integriert hat und von dieser im Gegenzug akzeptiert wird. Doch das Heiligtum, nämlich das Rituelle, ist nach wie vor das Alte. Damit ködert man heute niemanden mehr. Die Kirchen müssen einfach schauen, dass sie für die Menschen einen tatsächlichen Mehrwert bieten. Mit Aktionen wie "Wir stehen auf der Seite der Arbeitnehmer" ist es da nicht getan. Früher funktionierte das einfacher, als die Päpste noch direkten Einfluss auf die Gesetzgebung hatten. Heute muss die Kirche genauso Ideen erarbeiten wie jeder andere Irdische auch - und die Fehler vielleicht auch mal bei sich selbst suchen.

     

    Ähnlich verhält es sich dabei mit dem Gesetzgeber. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Deutschland direkt nach dem Krieg durchaus wollte, dass der Staat sie durch seine Gesetze und Regelungen beschützt. Doch muss genauso wie die Kirche auch der Staat mittlerweile einsehen, dass die Menschen heute viel selbstbestimmter sind. Das gilt damit auch für die Einkaufsgewohnheiten. Warum muss der Staat mir vorschreiben, wann ich Wurst und Brot einkaufen darf?

     

    Ich frage mich bei solchen Debatten immer, warum man uns in der Schule staatlich produzierte Heftchen der Bundeszentrale für politische Bildung lesen ließ, in denen es um Freiheit, um Selbstbestimmtheit, um Unabhängigkeit und gegen die Diktatur durch den Staat ging, obwohl die vom Staat geschaffene Realität doch ganz anders aussieht. Wenn das so weiter geht, wird bald jeder einen Beamten an der Seite haben, der ihn füttert und ihm den Hintern abputzt. Dem "mündigen" Bürger könnte ja Böses widerfahren, wenn er plötzlich selbstständig denkt und handelt...

  • M
    Müller

    Ich gehe davon aus, das die meisten Leser der TAZ "linke" Lebensansichten haben. So sind die Leser, die ein ungehemmtes Einkaufen rund um die Uhr befürworten, scheinheiliger als die Kirchen.

    Denn man ist nur solange "links" oder sozial eingestellt, bis es an die eigene Bequemlichkeit geht. Dann wird man plötzlich reaktionärer als CDU und FDP zusammen.

    Ich frage mich: Sind wir denn blöder als unsere Eltern und Grosseltern, das wir es nicht schaffen, tagsüber einkaufen zugehen.

    Und dem Krankenpfleger, der bereits w.o. einen Kommentar geschrieben hat, sei gesagt, es ist ja wohl ein Unterschied ob ich einen Beruf ergreife, von dem ich weiss das er unregelmässige Arbeitszeiten hat oder ob ich schrittweise von der Bequemlichkeit der Gesellschaft gezwungen werde, rund um Uhr bereit zustehen.

    Aber wahrscheinlich wird der Kommentar sowieso nicht veröffentlicht, weil er sich kritisch über linkes Gedankengut äussert.

  • R
    ronni

    Das Problem für genügende Erholung und reiches Sozialleben liegt doch nicht darin, dass an Sonn- und Feiertagen gearbeitet wird, sondern das allgemein viel zu viel gearbeitet wird.

    Man sollte zum Beispiel von 30 Stunden gut leben können statt von 40 schlecht, dann wäre locker genügend Zeit für's Familienleben. Und auch diejenigen, die Überstunden bis zu 60 Stunden machen müssen, arbeiten häufig in Zusammenhängen, in denen sie sonntags frei haben, aber was nützt ihnen das, dass es ausgerechnet der Sonntag ist? Davon sind sie bestimmt nicht erholter oder gesünder.

    Es müssen für arbeitende Menschen genügend freie Tage zur Verfügung stehen, aber wann genau, dass sollten sie selber so frei wie möglich entscheiden können.

    Dass es ausgerechnet der Sonntag sein muss, ist ein religiöses Dogma. Das religöse Dogmen das gesellschaftliche Leben bis hin zur Gesetzgebung bestimmten, darf eine aufgeklärte Gesellschaft sich nicht gefallen lassen.

  • R
    Raven

    Da mischt sich mir mal wieder viel zu viel um eine einfache Antwort zu geben.

     

    Sollte Sonntag ein geschützter Tag sein und wenn ja warum?

     

    Fangen wir doch vorne an. Warum braucht es überhaupt einen verkaufsoffenen Sonntag? Aus meiner Persektive desshalb, weil ich zu viel arbeite. Unter der Woche komme ich nicht vor Ladenschluss nach Hause und auch am Samstag fällt es mir schwer rechtzeitig in den Geschäften zu sein, die ihre Öffnungszeiten unter der Woche noch nicht auf den Samstag übertragen haben.

     

    Braucht es desshalb einen verkaufsoffenen Sonntag? Ich denke, es braucht vielleicht weniger 70 Stunden Wochen.

     

    Das ich jedes, aber auch wirklich jedes Packet im Postamt abholen und für jeden Behördengang Urlaub nehmen muss und ab September die Sonne nur noch am Wochenende zu Gesicht bekomme erscheint mir das viel größere Problem zu sein als die Frage, ob Sonntag die Geschäfte offen haben. Wenn ich unter der Woche alles erledigen könnte, wäre mir ein verkaufsoffener Sonntag völlig gleichgültig. Das das nicht so ist, weist auf das eigentliche Problem hin.

     

    Was die Kirchen angeht...Wenn 30% der Deutschen konfessionslos sind, dann sind schätzungsweise mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland im erwerbesfähigen Alter ohne Kirche. Die Kirchen sind in dieser Frage also keine Vertreter der Mehrheit.

     

    Wenn man es ernst meinen würde mit der ungestörten Religionsausübung würde ich gerne gesetzlich zugesicherte Gebetspausen und Urlaubsgeld für die Haddsch sehen. Solange es das nicht gibt reden wir von ungestörter Ausübung des Christentums. Dagegen ist nichts zu sagen, solange es nicht anderen Religionen vorgezogen wird. Also Geld für die Haddsch. Natürlich erst, wenn die Schweinegrippe von uns genommen wurde.

     

    Allgemein würde wohl so ziemlich jede Religon von mehr Freizeit ihrer Gläubigen profitieren...

     

    Also, um die einleitende Fragestellung zu beantworten: Weniger Arbeit, mehr Freizeit. Dann braucht auch niemand einen verkaufsoffenen Sonntag. Vielleicht würde es helfen den Tag zu wechseln. Der freie Montag z.B. Damit wären die Kirchen aus dem Thema entlassen und man könnte sich um die eigentlich relevanten Dinge kümmern. Außerdem gibt es wohl keinen Arbeitstag, der als Arbeitstag so unbeliebt ist wie der Montag...

  • UM
    Ulli Müller

    Es geht auch um Lebensqualität, Rythmus, Tradition, ...!

    Also ich genieße die Sonntage, die noch nicht von der allgemeinen Hektik durchdrungen sind. Ich hasse die Sonntage, an denen in den Innenstädten "Pollackenflachrennen" angesagt ist! Einfach dem Körper und Geist Ruhe gönnen. Nehmt dieses Geschenk an und seid froh, dass andere darun kämpfen euch das zu erhalten!

  • D
    didelido

    @Fair den Beschäftigten gegenüber

     

    Ist ja nicht so, dass die Verkäufer 7 Tage die Woceh arbeiten ..

  • T
    Thomas

    Pro Ruhetag! Weil ...

     

    Ich arbeite zur Zeit in England, wo Supermärkte gewöhnlich am Sonntag auf haben. Das heißt aber überhaupt nicht, dass ich mehr kaufe, sondern macht mich nur bequemer. Sprich, ich denke am Samstag weniger nach, ob ich auch alles habe! Man kann ja immer noch...

     

    Ich selber denke, es tut den Leuten gut, einen Tag der Ruhe zu haben, wo _die allermeisten_ tatsächlich ruhen (es wird immer Leute geben, die Sonntags arbeiten müssen, ich habe das auch gemacht, und sogar die Pastoren müssen das).

    Das ergibt auch eine "Atmosphäre der Ruhe" (wenn ich das mal so nennen darf), die einen daran erinnert, dass ein Mensch sowas braucht.

     

    Ist einfach ein gesunder Rhythmus, wie Tag und Nacht, Schlafen und Wachen - wenn man Kinder hat, sieht man, die brauchen das - und ich denke, das tut auch Erwachsenen gut :-) !

  • IB
    IAnna Blume

    "Am siebten Tag sollst du ruhen" heißt es in der Bibel. Und im Grundgesetz: "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet."

     

    Dann sollten auch am freitag die Geschäfte geschlossen bleiben, wie es sich angesichts der Millionen muslimischer Mitbürger eigentlich gehören sollte...

  • R
    rajas

    Als Krankenpfleger arbeite ich seit 1996 an jedem zweiten Wochenende - das hat bisher weder mir, meiner Familie, noch der Gesellschaft geschadet. Gerade letzteres nicht! Zudem war ich innerhalb dieser Zeit -bis zu meinem Kirchenaustritt- in der Evangelischen Kirche angestellt. Was mich wirklich stört ist die gewohnte Scheinheiligkeit der Kirchen. Einerseits bieten sie unter dem Deckmantel der Fürsorge eine gewerbliche Dienstleistung an die sie genauso berechnen wie ein privater und gewinnorientierter Anbieter, andererseits beklagen sie sich über den Verlust der "heiligen" Sonntage.

     

    Als noch immer mündiger Staatsbürger frage ich mich da:

    .Wieso darf ich sonntags ins Kino gehen, im Restaurant essen und anschließend mit dem Taxi nach Hause fahren aber nichts einkaufen um selbst zu kochen?

    .Wieso erdreistet sich dieser Staat noch immer mir als (imaginärem) Gewerbetreibenden vorzuschreiben wann ich mein Geschäft öffnen darf und wann ich es zu schließen habe?

    .Wieso sind Volk und Staat noch immer so unmündig und lassen sich von Vereinen diktieren wann sie zu arbeiten haben und wann nicht?

    .Gute 30% der deutschen Bevölkerung sind konfessionslos und ein nicht zu verachtender Teil der NICHT-Konfessionslosen in Deutschland dürften Taufschein- bzw. U-Boot-Christen sein die sich auch sonst wenig um christliche Ideale kümmern. Wieso sind diese Menschen noch immer dazu breit sich einem Weltbild zu unterwerfen mit dem sie sich nach eigenen Aussagen nicht identifizieren können?

    .Sollte die Aussage der Kirchen, das die Arbeit an Sonntagen eine Belastung für Familie und Gesellschaft sei, wahr sein - wie erklärt man sich dann bitte im internationalen Vergleich das intakte Familienleben aller an Wochenenden Arbeitenden?

     

    Bevor sich dieser Staat Gedanken darum macht wann seine Bürger NICHT arbeiten dürfen sollte er sich meiner Meinung nach erst mal darum kümmern das seine Bürger überhaupt Arbeit haben - UND das sie von ihr leben können!

  • FD
    Fair den Beschäftigten gegenüber

    Wenn die im Einzelhandel beschäftigten Menschen am Sonntag arbeiten müssen (nachdem sie eh schon am Samstag arbeiten müssen!), wäre es nur fair, wenn alle das Wochenende gestrichen bekämen! Warum sollte es nur eine Gruppe von Arbeitnehmern treffen?

     

    PS: Ich arbeite nicht im Handel und freue mich über das Wochenende, daher: Lasst den Sonntag in RUHE!

  • W
    Wüstenratte

    Was mischt sich die Kirche in staatliche Belange? Ich dachte bisher die Kirche wäre vom Staat getrennt?

    Jeder Händler soll selbst entscheiden, wann er wie lange öffnet. Es gibt genügend Berufsgruppen, die arbeiten auch nachts, warum sollte nicht rund um die Uhr geöffnet sein? Diese Pseudoreligiösität sollte man langsam wegpacken. Aber auch die Herren Gewerkschafter haben ja was dagegen, würden aber selber gerne am Sonntag bei einem Spaziergang einkaufen gehen! Und in anderen Ländern geht es ja auch,im Ausland gibt sogar extra NACHTMÄRKTE!! Wenn der Papst das wüsste. Wo Bleibt die Regelungswut der EU? Man schreibt uns doch sonst alles vor, da werden Glühbirnen verboten, dabei ist es doch mein Problem, ob ich beim Lesen gleichzeitig heize!

  • HR
    Heinz Rüdmus

    Auch wenn ich mich desweilen sonntags beim Einkauf in einem dauergeöffneten Bahnhofssupermarkt wiederfinde, bin ich grundsätzlich gegen diese traurige Entwicklung. In unserer durchweg ökonomisch orientierten Zeit, wird erschreckend schnell vergessen, welche historischen Leistungen die verschiedenen Bewegungen, wie etwa Arbeiter, Kirchen, Gewerkschaften etc., für das gesellschaftliche Zusammenleben erstritten haben.

    "Sonntags gehört Vati mir" und ähnlichen Schlachtrufe steckt eine tiefe Wahrheit inne, der wir uns erinnern müssen. Ein rhythmisierter Wochenablauf, mit kollektiver Dynamik, mit Arbeitstagen und Wochenende, sowie Tag und Nacht, sind für das Sozialleben existenziell wichtig. Wenn der Ladenschluss und die Sonntage arbeitstechnisch begrenzt und dafür freizeitlich freigehalten werden, wird durch mangelnden Dauerkonsum wahrscheinlich niemand verhungern oder verarmen. In Tätigkeiten der öffentlichen Daseinsvorsorge, z.B. im Krankenhaus, müssen rund um die Uhr schon genug Leute arbeiten. Lasst uns doch die entspannteren Tage und Abendstunden, für etwas sinnvolleres nutzen, als für Konsum und Verdienst!

  • J
    Jean

    Meiner Meinung nach ist die Festlegung alleine auf den Sonntag problematisch, da dies kein religionsunabhängiger freier Tag ist, hier widerspricht sich das Grundgesetz also.

    Es müsste eine Regelung her, die den Arbeitnehmern unabhängig von ihrer Religion einen individuellen festen freien Tag garantiert, damit wird mehr Flexibilität gewährleistet als bisher und ArbeitnehmerInnenrechte gewahrt.

     

    Die leeren Innenstädte bei geschlossenen Geschäften sind auch eine kommunalpolitische Aufgabe, die Integration von Geschäften und Nachtleben in der Innenstadt ist stadtentwicklungstechnisch sehr sinnvoll (Verkehrsanbindung, zentral gelegen und lebendige Innenstadt jederzeit), leider aber nicht häufig genug der Fall.

  • AH
    Andreas H.

    Ich persönlich meide an jedem verkaufsoffenen Sonntag die Innenstadt. Und zwar aus einem ganz pragmatischen Grund: Es ist mir zuviel los! Ich geh lieber unter der Woche vor der Arbeit zum Shoppen, wenn kaum etwas los ist.

     

    Ist es notwendig, dass an allen Sonntagen die Geschäfte offen haben? Ich glaube nicht. Jeder hat mal einen freien Tag oder Urlaub oder Zugang zum Internet um dort einzukaufen.

     

    Wie viele verkaufsoffene Sonntage braucht es? Das können doch eigentlich nur die beantworten, die ein Geschäft führen und das tatsächlich an einem solchen verkaufsoffenen Tag öffnen.

     

    Wer aber auf jeden Fall davon profitiert, sind Bistros, Cafes, Eisdielen, Dönerbuden, etc. -- also diejenigen, die die vom Shoppen hungrig gewordene Meute leiblich verwöhnen.

     

    Wenn man sich nun überlegt, dass Gaststätten und Tankstellen an 7 Tagen die Woche geöfnnet haben, mag man sich schon fragen, wo hier die große Aufregung ist? In Zeiten von Leiharbeit und Arbeitslosigkeit sollte es doch kein Problem sein, VerkäuferInnen zu finden, die extra für die Sonntagsschichten eingestellt werden.

  • J
    Jan

    Ich finde die Regelungswut unsinnig. Warum sollen die Läden nicht selbst entscheiden können, ob sie öffnen wollen oder nicht? Wenn es sich trotz Sonntagszuschlägen lohnt, sonntags aufzumachen, dann gibt es Bedarf und sollte so sein. Wenn nicht, dann eben nicht. Hier ist doch der Kapitalismus ausnahmsweise wirklich mal in der Lage was zu regeln. Jedenfalls sehe ich keinen Grund, dass die Polizei kommt, wenn ich meinen Laden außerhalb irgendwelcher Zeiten offen halte - das ist einfach nur deutsch.

  • A
    Anon2445

    Ich sehe das ganze auch noch unter einem anderen Gesichtspunkt: Der Atmosphäre auf den Straßen, d.h. das Sicherheitsempfinden der Passanten.

     

    Im Augenblick ist es (zumindest in meiner Heimatstadt) ja so, dass spätestens ab 22:00 Uhr nur noch einige Spätshops offen haben, die Anlaufpunkt der lokalen Trinker sind - "normale" Leute sieht man, außer in wenigen Kneipenmeilen, kaum.

     

    Hätten mehr Lebensmittelläden (Rewe etc.), Kioske etc. auch nachts noch offen, so würde dies womöglich die Straßen etwas beleben, und der Normalbürger würde sich durch die größere Präsenz anderer Normalbürger sicherer fühlen.

     

    Das würde neben der Lebensqualität wohl auch den touristischen Wert und somit entsprechende Einnahmen erhöhen.