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Streit der WocheRegiert Gott in Deutschland mit?

Der Staat treibt die Kirchensteuer ein. Und wenn eine CDU-Ministerin Kreuze in Klassenzimmern verbieten will, löst das einen Glaubenskrieg aus. Leben wir in einer Bundeskirchenrepublik?

Manchen kommt die BRD wie eine Bundeskirchenrepublik vor. Bild: dpa

Im vergangenen Sommer mieteten Atheisten einen Bus und fuhren damit durch ganz Deutschland. Die Aufschrift: „Es gibt keinen Gott“. Besonders in Süddeutschland meldeten sich erbitterte Gegenstimmen aus der Bevölkerung. „Gott mit dir du Land der Bayern“, so beginnt schließlich die Landeshymne. Und auch die deutsche Verfassung spricht in ihrer Präambel vom „Vertrauen auf Gott“, in dem das Grundgesetz entstanden sei.

Selbst die neue türkischstämmige Bildungsministerin von Niedersachsen, Aygül Özkan, hat gerade einen Eid auf Gott geschworen. Sie dachte dabei an Allah, den Gott der Muslime. Vorangegangen war ein innerparteilicher Streit über die Frage, ob eine CDU-Ministerin eine Abschaffung von Kruzifixen in Schulen verlangen kann. Obwohl ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1995 Özkan recht gibt, scheint ihre Position nicht ohne weiteres mehrheitsfähig, schon gar nicht in ihrer Christlich Demokratischen Union.

Der Verfassungsrichter Udo di Fabio beobachtet im säkularen Staat Deutschland eine Renaissance des Religiösen. Er liefert dafür in einem Spiegel-Interview eine einfache Erklärung: Der Islam werde in der deutschen Öffentlichkeit so präsent, dass das „zu Rückfragen nach unserer eigenen kulturellen und religiösen Identität“ führe. Diese Identität erscheint vielen christlich. Andere verweisen auf das Grundgesetz, das allen Glaubensrichtungen Religionsfreiheit garantiert.

Bild: taz

Lesen Sie die Antworten zum Streit der Woche in der aktuellen sonntaz vom 8./9. Mai - erhältlich zusammen mit der taz am Kiosk oder direkt an Ihrem Briefkasten.

Ab dem 12. Mai werden sich zehntausende Christen in München zum ökumenischen Kirchentag treffen. Schon vor sieben Jahren waren 200.000 Gläubige in der Hauptstadt zusammengekommen. Die Steuern, die sie an ihre jeweiligen Kirchen abführen, treibt der Staat ein. Unterschiedliche Politiker und Juristen kritisieren die Verflechtung von staatlichen und religiösen Strukturen, den Einfluss der Kirche auf die Besetzung von Universitätsposten und die staatlichen Zahlungen für Gehälter von Bischöfen und Priestern.

Schon 1974 forderte die FDP in einem Kirchenpapier eine striktere Trennung. Manchen kommt die BRD wie eine Bundeskirchenrepublik vor – obwohl die Zahl der bekennenden Atheisten steigt und viele gerade nach dem Missbrauchsskandal die katholische Kirche verlassen.

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59 Kommentare

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  • FN
    Floda Nashir

    Mensch Susi, das ist ja wohl uralter Unsinn. Sonnenwende-, Ernte- und andere jahreszeitliche Feierlichkeiten wurden doch derzeit nur mit christlichen Namen versehen, die man heute getrost wieder abnehmen kann, und übrig bleiben dieselben uralten Feiertage wie bisher. Und an welchen zwei Wochentagen man als Arbeitnehmer frei hat, ist doch auch egal.

  • G
    Gerd

    Lieber Yadgar, ich kann Dir versichern, daß ich nicht aus dem PI-Umfeld komme. Ich diskutiere aber viel in diversen, auch internationalen Foren mit Muslimen aus aller Welt, aktuell viel über die Southpark-Zensur und die Meinungsfreiheit im Allgemeinen und die Grenzen der Meinungsfreiheit.

    Ich versichere Dir, Mustafa ist authentisch. Diese arrogante Haltung ist leider leider sehr typisch für überzeugte Muslime, die eigene, islamische Postition ist die einzig richtige und wird auch nicht ansatzweise hinterfragt. Das macht eine konstruktive Diskussion mit überzeugten Muslimenm oftmals äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich.

  • D
    davidly

    Wie wäre es denn, wenn eine IDU/ISU zusammen mit FDP mitregiert?

  • EW
    Es wird Zeit

    Es wird Zeit dass das Antidiskriminierungsgesetz auch für die Kirchen gilt. Denn bis heute dürfen sie in ihren Krankenhäusern, sozialen und Bildungs-einrichtungen nur Christen beschäftigen. Also gerade dort, wo Integrationsarbeit geleistet wird. Ein Hohn!

  • Y
    Yadgar

    @Dr E. Schreck

     

    Ich habe den Verdacht, dass "Mustafa" gar nicht authentisch ist, sondern einfach ein Troll aus dem PI-Umfeld... im Internet ist es ja so einfach, unter falscher Flagge zu segeln!

     

    Wer "Yadgar" ist, kann hingegen jeder mit Google und wenigen Mausklicks herausfinden...

  • RB
    Ralf Böhm

    Die von Kaiser Konstantin eingeführte Symbiose von Staat und Kirche hat sich im Prinzip bis heute erhalten. Die Kirche rechtfertigt das Handeln des weltlichen Herrschers, und sei es auch noch so unchristlich, und erhält dafür von diesem zahlreiche Privilegien. Von diesem Prinzip haben die Kirchen leider auch im 20. Jahrhundert keine Ausnahme gemacht, selbst als es in den dreißiger und vierziger Jahren so dringend geboten war. Der Lohn war das immer noch gültige Reichskonkordat. Heute segnen die kirchlichen Militärseelsorger den Afghanistaneinsatz ab. Als Gegenleistung fließen staatliche Subventionen in Höhe von zweistelligen Milliardenbeträgen und durch die Trauergottesdienste bleibt man weiter im Geschäft. Mit der Lehre des Jesus von Nazareth hat das alles nichts zu tun und demnach natürlich auch nicht mit Gott.

  • RB
    Ralf B.

    Ich habe gerade erst ein Protestschreiben gegen die Subventionierung der Kirchen durch den Staat an verschiedene Politiker abgeschickt. Es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber andererseits heißt es ja auch: Steter Tropfen höhlt den Stein.

     

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    aus gegebenem Anlass möchte ich Sie auf einen aus meiner Sicht unhaltbaren Zustand in unserem Staat aufmerksam machen - es handelt sich um die Subventionierung der Kirchen (evangelisch und katholisch) mit Milliardenbeträgen aus dem allgemeinen Steuertopf.

    Der Anlass sind die vielen Missbrauchsfälle, die in jüngster Zeit an das Licht der Öffentlichkeit gebracht worden sind. Der Missbrauch bzw. Diebstahl an den Steuergeldern von Andersgläubigen und Atheisten wird jedoch weiterhin nach dem Motto „Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: Halt Du sie dumm, ich halt sie arm“ so gut es geht gegenüber einer ahnungslosen Öffentlichkeit verschwiegen.

    Die Kirchen und kirchentreue Politiker haben offenbar kein Unrechtsbewusstsein, noch heute auf die Einhaltung von uralten Verträgen zu pochen, die zum Teil sogar mit Hitler abgeschlossen worden sind, wie das sogenannte Reichskonkordat. Die Summe aller staatlichen Subventionen an die Kirchen (evangelisch und katholisch zusammen) liegt nach Schätzungen zwischen 14 und 16,5 Milliarden Euro jährlich, also mehr als vierzehntausend Millionen Euro - eine gigantische Summe!

    Die Kirchen rechtfertigen diese Subventionen oft mit ihren Sozialeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Altenheime und Krankenhäuser. Diese werden jedoch mit zusätzlichen 10 Milliarden Euro zu über 90% vom Staat finanziert. Die Ausgaben der Kirchen für öffentlich-soziale Zwecke machen keine 10% der Kirchensteuereinnahmen aus, welche im Jahr 2008 etwa 9,8 Milliarden Euro für beide Kirchen zusammen betrugen. Was machen die Kirchen mit dem vielen Geld? Diese Frage stellt sich erst recht, wenn man noch die 14 Milliarden Euro an staatlichen Subventionen mit dazurechnet.

    Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich keinen Zweifel daran habe, dass sich viele Kirchenchristen redlich im Sinne Christi für ihren Nächsten engagieren. Das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder sollten sich die Kirchen aber nicht vom Staat bezahlen lassen und schon gar nicht dermaßen überteuert. Wobei die Zahl der aktiven Mitglieder und Kirchgänger in keinem Verhältnis zu dem enormen Einfluss steht, den die Kirchen noch heute ausüben, insbesondere auf kirchliche Politiker und damit auf die Melkkuh, den Staat. Die Anzahl der passiven Kirchenmitglieder, auf die sich die Kirchen natürlich berufen, wäre vermutlich inzwischen deutlich geringer, wenn der Kircheneintritt mit einer bewussten Willensentscheidung verbunden wäre. Aufgrund der Kirchenlehre werden jedoch bereits unmündige Säuglinge zu Mitgliedern gemacht (dass andernfalls eine ewige Verdammnis droht, ist offiziell gültige Kirchenlehre!). Dagegen erfordert es oft großen Mut, sich gegen kirchliche Strafandrohungen (außerhalb der Kirche kein Heil, ebenfalls offiziell gültige Kirchenlehre!), Konventionen und ein konservatives Umfeld zu behaupten und den Kirchenaustritt zu vollziehen. Viele Menschen zahlen auch nur deshalb weiter ihre Kirchensteuern, weil sie annehmen, dass die Kirchen diese für soziale Zwecke ausgeben. Dabei ist dieser Anteil vermutlich sehr viel geringer als sie denken. Dessen ungeachtet nimmt die Zahl der Kirchenaustritte weiter zu.

    Als Folge davon befinden wir uns heute in einer Situation, in der immer mehr Nichtkirchenmitglieder, also Christen außerhalb der großen Kirchen, Andersgläubige und Atheisten, aufgrund der hohen staatlichen Kirchensubventionen gezwungen werden, mit ihren Steuerabgaben eine Quasi-Staatskirche mitzufinanzieren, die es laut Verfassung ausdrücklich gar nicht geben dürfte.

    Und was wollen die Kirchen den Menschen in unserem Land noch von christlichen Werten erzählen? Schon lange bevor die Verbrechen an Kindern an das Licht der Öffentlichkeit gebracht wurden, haben die Kirchen die christliche Lehre für ihre machtpolitischen Zwecke verraten und missbraucht. Wobei es laut dem Historiker Karlheinz Deschner kaum ein Mittel gab, das diese Zwecke nicht geheiligt hätte: „Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche.“ (Karlheinz Deschner in „Die beleidigte Kirche“.)

    Ich werde zukünftig keine Partei mehr wählen, die sich nicht ausdrücklich für eine strikte Trennung von Kirche und Staat einsetzt und damit gegen eine zum Himmel stinkende Subventionspraxis, die mit gelebtem Christentum nun mal überhaupt nichts zu tun hat. Denn ein christlicher Grundsatz lautet „Geben ist seliger als nehmen“, und nicht umgekehrt, wie es zurzeit im real existierenden Kirchenchristentum Praxis ist.

    Auch für den Fall, dass sich die Kirchen weigern sollten, ihre Missbrauchsopfer angemessen zu entschädigen, wäre eine sofortige Streichung aller Kirchensubventionen eine sinnvolle Lösung. Das eingesparte Geld könnte man dann zur Entschädigung der Missbrauchsopfer verwenden.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Die wichtigsten Links zum Thema:

    http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2002/erste7860.html

    http://hpd.de/node/9359

    www.stop-kirchensubventionen.de

  • S
    susi

    Wer in aller Konsequenz einen laizistischen Staat will, muss sich sowohl vom Sonntag als auch von christlichen Feiertagen verabschieden. Adieu Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Himmelfahrt, willkommen 7-Werktage-Woche. Warum eigentlich wird das im obigen Artikel nicht angesprochen???

  • B
    Bürger

    Lieber Dr. Schreck, Sie schreiben an Mustapha u.a.: "Religion macht aus Menschen hochnäsige Besserwisser, Kriegstreiber und/oder solch grauslige Mitleidsgutmenschen oder aber im Extremfall totale Deppen. Darum, lieber Mustafa, sind wir der Religion, gleich welcher, feindlich gesinnt, so wie jeder dummen Idee, die zum Dogma wird."

    Die überwiegende Mehrheit der hier abgegebenen Kommentare bezeichnen Menschen, die ihr Handeln oder auch ihr öffentliches Handeln auf ihre Religösität gründen, als Deppen (im besten Falle). DAS scheint mir arrogant, hochnäsig und besserwisserisch. Aus vielen Kommentaren spricht der Wunsch, sich zu erheben, nicht der Wunsch, sich auseinanderzusetzen. Wenn ein Moslem oder ein Christ sich z.B. für den Umweltschutz oder eine bewohnerfreundliche Stadtgestaltung engagiert und dies mit dem Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung begründet, ist das naiv, verblendet, oder was? Wenn die Begründung für das selbe Engagement aus dem politischen Bereich käme, wäre das dann intelligent und begrüßenswert? Wenn ein Christ oder ein Moslem aus dem Glauben heraus auch öffentlich, vielleicht sogar als Politiker, auf dem Boden der Verfassung und vielleicht auch im Bereich linker oder linksliberaler Positionen liegt, was haltet ihr dann davon? Ist ein besserer Denker, wer sich auf sein Parteiprogramm oder die Tradition einer bestimmten politischen Bewegung bezieht oder auf die Vernunft?

    Lasst Mustapha auf Allah vertrauen und mich auf Gott. (Scheint meist derselbe zu sein)

  • DE
    Dr E. Schreck

    Mal kurz ein bisserl offtopic:

     

    "Warum seid ihr so feindlich gegen Religion?" fragst Du, lieber Mustafa, und gibst die Antwort gleich selbst: "Nur durch den richtigen Glauben findet ihr Erlösung. Überlegt doch für die Kleinigkeit Allah zu akzeptieren müsst ihr nicht für immer in der Hölle bleiben."

     

    Wer so arrogant sein kleines Ideechen als alleinseligmachend und alles andere als "falsch" (analog zu Deinem Begriff "richtig") bezeichnet, wer sich also mit soviel Hybris an die Öffentlichkeit traut, braucht sich nicht zu wundern, wenn nach all den Jahren, in denen diese Haltung die Köpfe und Herzen und Leben der Menschen verdorben hat, mal einer "unfair" wird.

     

    Religion macht aus Menschen hochnäsige Besserwisser, Kriegstreiber und/oder solch grauslige Mitleidsgutmenschen oder aber im Extremfall totale Deppen. Darum, lieber Mustafa, sind wir der Religion, gleich welcher, feindlich gesinnt, so wie jeder dummen Idee, die zum Dogma wird.

     

    Viele weltliche Grüße, Dr. E. Schreck

  • W
    Wolfgang

    Regiert ein Gott in Deutschland? Na klar: Mammon!!!

    Alle Götter und Göttinnen der Antike, der Römer, der Griechen, der Germanen sind schon längst gestorben, weil niemand mehr an sie glaubte oder ausgemerzt wurden und fristen jetzt nur noch ihr Dasein in Kreuzworträtseln. Zu mehr sind die alten und der neue christliche Gott auch nicht wert.

  • E
    erikius

    Würde Gott in Deutschland oder sonst wo regieren, würde es eine solche Diskussion gar nicht geben, da wir dann sehr zufrieden wären. Wir hätten eine vollkommene Grechtigkeit und es würde weder Leid, Schmerz oder Geschrei geben. Das ist meine Meinung als Christ.

    Aber selbst wenn Gott nur eine Theorie wäre und er hätte in dieser Theorie den Willen selber zu regieren (ob gut oder schlecht), dann könnten wir uns kaum dagegen wehren, noch würden wir es mitkriegen, wenn er nicht wollte, das wir es mitkriegen.

    Die Fragestellung ist also irreführend und nicht exakt.

    Eine viel interessantere Frage wäre es zu fragen, ob die Kirche oder kirchliche Gremien nach politische Macht streben. Wenn sie das als Kirche tun, dann ist es auch schon nicht mehr Gottes Wille (was anderes wäre es, wenn ein einzelner Christ ein ploitisches Amt begehrt, aber dann tritt er auch nicht als Kirchenvertreter auf). Aber hier stoßen wir auf eine Bereich, welcher starkes Differenzierungsvermögen bedarf und meine mehrheitliche Erfahrung ist bisher, dass es in linken Medien zwar nicht an der Fähigkeit im Grundsätzlichen mangelt aber im Bereich auf das Christentum unerwünscht ist. Hier wird lieber alles in einen Topf geworfen, dann ist es auch gleich hübsch polemisch und leicht verdaulich. Interssanterweise wird den Christen aber gleichzeitig vorgeworfen ein zu einfaches Weltbild zu haben (oft werden sie auch einfach nur beleidigt), ohne selber bereit zu sein, seine eigene (linke) Perspektive zu hinterfragen oder Kritik auszuhalten - sprich selber über ein absolutes Weltbild verfügen. Wenn einige bereit sein würden, zu erkennen, dass es auch andere Denkweisen ausser der Ihren gibt, könnte man auch anständig über solche Dinge diskutieren. Aber so stoße ich leider immer wieder auf herablassende Bemerkungen, die die Wertigkeit von Menschen, die an Gott glauben, geringer darstellen als die, die es nicht tun. Das wird zwar nicht direkt so gesagt, klingt aber sehr deutich durch (meistens sind wir einfach nur dumm, nicht aufgeklärt, aufgeblasen, rückschrittig aber auch gefährlich, unfriedenstiftend etc...)

     

    Denk mal drüber nach...

  • M
    molly

    Man könnte fast meinen, das Kreuz in den Klassenzimmer diene als eine Art kultureller Abwehrzauber der durch seine Präsenz die als bedrohlich empfundenen (dämonischen) Einflüsse von Migranten abwehren soll.

    "Oh ein Muslimenkind mit Migrationshintergrund im Klassenzimmer. Weiche Satan aus dem Körper dieses Kindes. Im Namen des Kreuzes."

     

    Vielleicht sollte man neben dem Kreuz noch ein paar Knollen Knoblauch aufhängen. Oder jedes Klassenzimmer wird zusätzlich noch mit angespitzen Holzpfählen ausgestattet. Nur so zur Sicherheit.

  • Y
    Yadgar

    @Oberhart:

    Das religiös-konservative Rollback begann nicht erst in den 90ern, sondern schon Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre - mit Khomeini, Johannes Paul II., Thatcher, Kohl und Reagan. Sie schreiben selbst, dass die US-Evangelikalen in den 70ern Jimmy Carter gewählt haben - dies war der Beginn der politischen Mobilisierung der christlichen Fundamentalisten, die in den vorangegangenen Jahrzehnten weitestgehend unpolitisch waren.

     

    Die islamkritische Szene ist sehr heterogen, und liberale (z. B. Achse des Guten) oder linke (bahamas, teilweise Jungle World) Islamkritiker sind sicherlich nicht rassistisch (es sei denn, man steht selbst soweit linksaußen, dass man außerhalb der eigenen Politsekte auf Schritt und Tritt den Faschismus marschieren sieht). Aber dann gibt es ja auch noch die verängstigten Kleinbürger, die mit allem Fremden oder Neuem schlicht überfordert sind, Fundamentalisten à la Christliche Mitte oder Partei Bibeltreuer Christen und natürlich Neurechte und Neonazis im eigentlichen Sinne, die mit der Islamkritik endlich ein Thema zum Andocken an den politischen Mainstream gefunden haben, nachdem Rassismus in NS-Manier oder grün lackierter "Bioregionalismus" sich nicht als wirklich massentauglich erwiesen haben... und auf solchen Hasstoiletten wie "Politically Incorrect" wird versucht, eine Allianz aus diesen drei Gruppen zu schmieden, und dort ist das Rassistengebrüll dann auch unüberhörbar!

  • J
    JoelMeir

    Er ist jeden Tag zugegen. Seine Ironie und sein Sarkasmus gehen Tag für Tag einher.

     

    Zuviele Heuchler haben, verkannt, das Wahrheit und Realismus zusammengehören.

     

    Heuchlertum und Egoismus auch.

     

    Schön, wäre es, wäre er nur Zuhaus zugegen. Für jeden von uns, sein Eigener.

     

    Ob mit Kopftuch, Kippa oder Kruzifix.

     

    Der Staat sollte der Verfassung treu bleiben, und seine Neutralitätspflicht in Schulen und Öffentlichen Gebäuden nachkommen. (Siehe Urteil des BVG)

     

    Salve!

  • M
    Mustafa

    Warum seid ihr so feindlich gegen Religion?

    Nur durch den richtigen Glauben findet ihr Erlösung.

    Überlegt doch für die Kleinigkeit Allah zu akzeptieren müsst ihr nicht für immer in der Hölle bleiben.

    Außerdem bin ich nicht gemein zu Atheisten aber ihr hetzt ständig gegen die Religion das ist unfair!

  • MM
    Mirek M.

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Lassen sie den Karel wo er ist,im Prag.Warum soll er in Deutschland mitregiern?

  • G
    Godblessatheism

    Die Antwort lautet leider "Ja". Kirchensteuer sollte Kirchensache sein, Religionsunterricht ist längst obsolet und wozu bitte brauchen wir christliche Feiertage? Auch der Sonntag sollte endlich abgeschafft werden!

  • A
    Amos

    Es gibt eine kosmische Intelligenz! Den Gott der Bibel

    gibt es nicht. Der Gott der Bibel gibt denen, die uns weismachen wollen, dass es ihn gibt. Es müsste ein trauriger Gott sein, der seine Schöpfung krepieren lässt. Kirche ist Politik zugunsten der Herrschenden. Selbst der Papst ist ein Zweifler. Würde er sonst mit einem Papa-Mobil durch die Gegend fahren.

  • B
    Brian

    Zu bemerken ist hierzu auch noch, dass sich der aktuelle Katalog von Einflussnahmen der r.k. Kirche auf das Reichskonkordat stützt, ein Vertrag zwischen dem Vatikan und Hitler, auf Grundlage des Ermächtigungsgesetzes, damals aus machttaktischen Motiven geschlossen, mit dem Effekt, dass auch andere Staaten zu Hitler Vertrauen fassten.

    Dieser Vertrag wird nach wie vor als gültig betrachtet, insbesondere von der Kirche.

    Ein BGB Verfahren stellte 1957 jedoch fest, dass diese völkerrechtliche Bindung auch auf die Bundesländer übergeht, wenn aber Bundesländer z.B. bezüglich ihres im GG verankertem Schulrechtes selbst entscheiden (Religionsunterricht usw.) dann gilt das Grundgesetz.

    Grund genug, auch hier einmal gründlich aufzuräumen.

  • GL
    Godwin's Law

    Godwin hat ja auch hier recht schnell gewonnen!

  • FN
    Floda Nashir

    Gott sei Dank ist Gott ja schon tot.

  • F
    Freidenker

    Die Bundesrepublik ist ein Staat des tiefsten Mittelalters!

    Wenn die Mitglieder der Bundesregierung auf Gott schwören, dann bedarf das wohl keinen weiteren Kommentars.

    Außerdem haben die hochgelobten Christen in ihrer geschichtlichen Vergangenheit genügend Unheil angerichet, so dass sie keinerlei Grund für irgendwelche "Leitansprüche" im Staat haben.

    Ein Staat wird von den arbeitenden Menschen getragen und nicht von kirchlichen Gottesvertretern, deshalb raus mit ihnen aus dem staatlichen Tagesgeschehen!

  • P
    pfleger

    Kirche als Gegengewicht in einer materialistischen Gesellschaft?

     

    Wer so etwas sagt hat keine Ahnung, wie sich gerade die Kirche-egal ob Caritas oder Diakonie- als

    Arbeitgeber verhält.

    Da werden Löhne und Gehälter gedrückt, wo es nur geht,

    Arbeitnehmer werden in einer Art und Weise unter Druck gesetzt und drangsaliert, dass es so manchem Arbeitgeber in der freien wirtschaft die Schamesröte

    ins Gesicht treiben würde.

    Von "christlichem" Verhalten keine Spur, eher betreiben gerada diese Christenmenschen eine ganz üble Form des Kapitalismus in Reinkultur.

    Materialistischer geht es wohl kaum.

  • H
    Happes

    Zahllose Dinge oder "Wesen", die offensichtlich nicht existieren, deren Fehlinterpretation (bzw. die Behauptung der Existenz des Nichtexistenten) aber bestimmten Gruppen gelegen kommt, regieren überall auf der Welt in irgendeiner Weise mit.

     

    Nichtexistente irakische Massenvernichtungswaffen haben die Weltgeschichte und -politik der vergangenen 8 Jahre maßgeblich mitbestimmt; sie haben "mitregiert", und nicht zu knapp.

     

    Oder wenn Sie es lieber etwas harmloser haben: Auch das Ungeheuer von Loch Ness existiert nicht, aber der Tourismus in Schottland wäre im wahrsten Sinne des Wortes "ärmer", wenn nicht bestimmte Leute glauben wollen bzw. glauben machen würden - ggf. unter Zuhilfenahme des guten Schottischen Whiskys, und der existiert zum Glück ja wirklich -, dass es, das Ungeheuer, vielleicht ja doch existiert. Insofern trägt Nessie in nennenswertem Umfang zum Bruttosozialprodukt Großbritanniens bei und regiert folglich auch mit.

     

    Man sollte annehmen, es müsste möglich sein, dem Gesunden Menschenverstand irgendwann zu einer parlamentarischen Mehrheit zu verhelfen - denn wer mitregiert, kann auch abgewählt werden! Aber ich versuche das seit inzwischen über 30 Jahren, mit äußerst bescheidenem Erfolg, wie es scheint.

  • HR
    Heiko Reinhold

    Sicher wäre es einigen Kommentatoren lieb, wenn staatliche Neutralität bedeuten würde, Atheismus zu propagieren.

    Was das gebracht hat, haben wir beispielsweise in der DDR erlebt. Das ist nicht wirklich eine Alternative, obwohl sich die damalige Rolle der Kirchen auch für viele Christen besser darstellt als die jetzige.

    Leider ist die Debatte stark ideologisiert und läßt wenig Spielraum für differenzierte, konstruktive Überlegungen.

    Es ist z.B. auch ein Anliegen frommer Menschen, daß christliche Symbole nicht als "Kulturgut" verramscht werden.

    Mir ist göttliche Weisheit lieber als menschliche Hybris.

  • H
    hans

    Um auf die Frage zu antworten: "Ja" leider Gottes xD

    Ich frage mich gerade ob eine Regierung einen Schwur auf etwas machen sollte von dem man nichtmal weiß ob es überhaupt existiert... ganz schön bescheuert in meinen Augen. Ich bin für eine komplette Trennung von Kirche und Staat.

  • F
    Franklin

    Besonders die katholische Kirche möchte gern überall mitregieren, hätte gern höhere Kirchensteuern, mehr Macht. Ein Mädchen aus Illertissen, welches aus der katholischen Kirche austritt, wird aus der katholischen Schule ausgeschlossen, deren Lehrer vom Staat bezahlt werden, geschiedenes Personal in katholischen Krankenhäusern muß damit rechnen, wegen sündhaftem Lebenswandel gekündigt zu werden, wenn die Krankenhäuser vom Staat hoch bezuschußt werden... etc.

     

    Das ist alles nicht wirklich lustig. Kirche und Staat sind in Deutschland nicht voneinander getrennt. Sieht so aus, als ob die Mehrheit des Volkes dies nicht anders will.

  • O
    Oberhart

    Ich möchte einfach mal der taz danken, dass das Thema hier ein kleines Forum bekommt. Religion ist der letzte Rotz. Es dauert schon viel zu lange, dass windige Gestalten bestehende Herrschaftsverhältnisse (von Mann und Frau, Arm und Reich) mit dem Willen eines unsichtbaren Wolkenmannes zementieren, dummen Zeitgenossen mit haltlosen Thesen über das Nachleben und Seine Vorstellung von Recht und Ordnung die Kohle aus der Tasche ziehen und auf eben dieses Nachleben vertrösten.

     

    Unglaublich, dass auch in der jüngsten Kruzifix-Debatte wieder Politiker unwidersprochen die alte Lüge auftischen konnten, dass Grundgesetz und Menschenrechte ihren Ursprung im Christentum haben. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Jedes Menschenrecht musste gegen den Widerstand der Kirchen erkämpft werden. Arbeitnehmerrechte, Presse- und Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Akzeptanz von Homosexualität, Freiheit von Forschung und Wissenschaft... All das war oder ist sogar heute noch im Visier der Kirchen.

     

    Upton Sinclairs Profits of Religion ist heute noch so relevant wie vor fast 100 Jahren. Mehr Menschen sollten sich damit auseinander setzen. Statt islamischem (oder christlichem) Religionsunterricht brauchen wir ein Fach, in dem die (Geschichte der) Menschenrechte behandelt und das Tun der Kirchen unter sozioökonomischen Gesichtspunkten kritisch betrachtet werden.

     

    Aber das wird wohl in meinen Lebzeiten nicht mehr passieren. Sogar hierzulande werden harmlose religionskritische Kinderbücher mal schnell der Zensur ausgesetzt, während gleichzeitig Bibel und Koran, die offen zu Gewalt an Homosexuellen, Ehebrechern und Ungläubigen aufrufen ohne Altersbeschränkung verkauft werden dürfen - mehr noch, wo im Falle der Bibel der Bundespräsident sogar noch öffentlich deren erzieherischen Wert lobt.

     

    Niemand braucht Religion. Mit Ausnahme, der Abzocker, die ihren Lebensunterhalt damit bestreiten leichtgläubigen Zeitgenossen die Kohle aus der Tasche zu leiern. Wer meint, dass die Esoterikabzocker auf AstroTV schlimme Betrüger sind, die dumme Menschen ausnehmen, der soll mir mal erklären, was dann Kirchen sind.

     

    Und können die Leute bitte endlich aufhören, Religion als Mittel der Völkerverständigung zu preisen?! Religion ist der größte Klotz, den die Völkerverständigung am Bein hat. Dialog zwischen den Religionen kann doch im besten Fall nur die Schäden beheben, die es ohne diese gar nicht gäbe. Religion hat einen identitätsstiftenden Charakter. Es gibt "meine" Gemeinschaft und Andere. Wie oft schon sind Nationen an religiösen Streitigkeiten zerbrochen? Religion ist eine Geissel der Menschheit. Ich wüsste nicht, wieso der deutsche Staat so etwas fördern sollte.

  • P
    Privacy

    Ob Gott mitregiert - das fände ich nicht so schlimm - im christlichen Verständnis wirkt er durch die Menschen, die an glauben oder mit ihm hadern...

     

    Aber die Kirche ... sollte aus dem Staat herausgehalten werden. Auch als Christ befürworte ich eine laizistischen Staat, verbitte es mir von "C" Politikern als Hofstaat mißbraucht zu werden, ein christliches Symbol zur Machtdemonstration in Schulen zu mißbrauchen, die Schulen zum (konfessionellen) Religionsunterricht zu zwingen ....

     

    JA zum Laizismus

     

    Privacy

  • AB
    Anette Betina Roming

    Welcher Gott? Und übrigens, sollte es euch entgangen sein, Ihr alle seid Tod, lebt im Paradies ( weil seht euch mal offenen Auges und Herzens um!) und vernichtet fleißig mit. Also zeigt auf euch selbst.

    Und um jegliche Mißverständnisse auszuschließen, ich bin eine Heidin.

  • M
    Mustafa

    Allahs Macht ist grenzenlos also lautet die Antwort ja.

     

    Siehe, die Religion bei Allah ist der Islam.

  • MW
    Michael Wladarsch

    Durch die gängige Praxis der Kirchen das Monopol auf die Moral einzuräumen, wird der Satus der Hochwürdenträger quasi zementiert. Jeder tote Soldat, fast jeder Feiertag jede Museumseröffnung gerät zu einer Propagandaveranstaltung einer intoleraten, irrationalen Weltanschauung, die sich auf die überkommenen Vorstellungen einer 2000 Jahre alten Hirtenkultur beruft. Es ist an der Zeit diese alten Zöpfe abzuschneiden und durch eine vernuftbasierte Menschlichkeit zu ersetzen. Der Staat darf keinen Anteil an der Verbreitung von Intoleranz und Aberglauben haben. Noch viel weniger darf er sich in seinen Entscheidungen von diesen Kräften leiten lassen, wie es leider heute die Regel ist. Es geht auch anders! Zeigt Flagge zum ökumenischen Kirchentag in München. www.frohe-Prozession.de

  • JS
    Jack Stern

    keine ahnung ob gorr mitregiert aber die bischöfe sicherlich indirekt schon. wir sind eine laizistisches land auf dem papier.

  • HJ
    hessie james

    Regiert Gott? Wer ist Gott? und stand der überhaupt zur Wahl - oder auf dem Stimmzettel? Nicht das ich wüsste.

  • A
    Agnostiker

    @Ketzer:

    Der Vergleich von Kopftuch und Kruzifix hinkt. Das eine trägt ein Mensch als Person, das andere "trägt" eine Schule als Institution.

    Ein Kopftuchverbot wäre dann gerechtfertigt, wenn auch Kreuze an einer Kette um den Hals verboten wären.

    Aber es gibt Schulen die es sich einfach machen und Kopfbedeckungen verbieten um Muslimas zu gängeln! So braucht man Christen nicht ärgern, man kann sogar das Kreuz an der Wand lassen...

     

    Die Kindergärten als staatliche Einrichtungen mit kirchlicher Kontrolle hat ich natürlich vergessen. Das ist eigentlich noch schlimmer als die Krankenhäuser. Vielen Dank für die Erinnerung, Herrn Dr. rer. Nat. Harald Wenk.

  • A
    aha

    Nein sowas!

    60% der Deutschen sind Christen, die Hirtenpartei ist stärkste Kraft und ihr macht die Macht der Kirche im Staat zu einer Streitfrage? Köstlich amüsant.

    Angst vor Ausrufezeichen? Angst, religiöse Gefühle zu verletzen? Angst vor mafiösen Strukturen?

    Schreibt doch wieder mehr über euren Fassadenpimmel, das war nun wirklich ein interessantes Thema.

    Ihr bleibt lauwarm wie Kantinenkaffee, da nützt auch kein Facelifting.

  • X
    xonra

    Wahrscheinlich würde der längst in irgendeinem Hochsicherheitstrakt sitzen, wegen seiner umstürzlerischen Aufrufe an die Menschen, endlich für den Frieden und die Wahrhaftigkeit einzutreten.

    Die Parteien die ein C im Namen haben, sollten das schleunigst ändern. Oder die Kirchen sollten anstelle der zwanghaften Kirchensteuer, demnächst Lizenzgebühren von den Parteien mit dem C verlangen.

  • V
    vic

    "Regiert Gott in Deutschland mit?"

    Offenbar Ja.

    Wenn Politiker ihren Amtseid - der ohnehin nichts Wert ist - mit der Floskel schließen "So wahr mir Gott helfe", dann habe ich schon genug. Diese Abgeordneten lehnen von vornherein jede Verantwortung ab. Sie können ja immer sagen: "Er hat halt nicht geholfen".

    Denn was passiert, wenn er, wenn´s drauf ankommt mal kurz wegsieht oder gerade anderswo hilft?

    Ich hab keinen Gott, könnte mich also zurücklehnen. Wenn ich nicht von Leuten regiert würde, die glauben sie hätten einen, der all ihren Dreck unter den Teppich kehrt.

  • LS
    Lutze Spinoza

    Der Einfachheit halber schliesse ich mich Luzi ver Busta an.

    Genug Ablass bezahlt. Raus aus dem Mittelalter, rein in's 21ste Jahrhundert.

  • S
    Schmidt

    Immerhin hat es der liebe Gott es in den letzten 60 Jahren recht gut gemeint mit unserem Land und in der miesen Gegenwart kann ein wenig göttlicher Beistand nicht schaden...

  • D
    Dirk

    Nein, es ist kein Gott, der da mitregiert, es sind Stellvertreter einer alteingesessenen autoritären Sekte, die da immernoch Einfluss auf zuviele Dinge nehmen.

    Religionsfreiheit: ja! Aber auch der Staat muß religionsfrei sein!

    Eine Verflechtung von Staat und Kirche wie hierzulande ist mittelalterlich, so wie diese Kirche auch.

    Kreuze in den Schulen? Religionsunterricht? Einflussnahme findet da immer schon bei den Jüngsten statt. Unter Religionsfreiheit verstehe ich auch da etwas anderes.

    Aber leider fasst niemand dieses Thema ernsthaft an, weil die christliche Lobby zu stark ist.

    Gut für die Kirche, schlecht für den Staat.

  • O
    Oberhart

    @ Iro:

     

    Nee, is klar: Islamkritik ist Rassismus. Die armen Rassismusopfer Türken wenden sich der Religion zu, weil ihnen die Teilhabe an der Gesellschaft von den bösen Urdeutschen verweigert wird, die ihren Rassismus mit der Ablehnung der Religion tarnen.

     

    Alles klar, Gehirnakrobat. Das erklärt natürlich auch super, wieso es WELTWEIT seit den 90ern eine Hinwendung zum religiösen Fundamentalismus gibt...

     

    Wenn man denn irgendetwas diese Hinwendung zur Religion begünstigt hat, dann der Zusammenbruch des Ostblocks.

     

    In zig ehemaligen Sowjetrepubliken wurden mit Verweis auf die muslimische Identität die Abspaltung von Russland vorangetrieben.

     

    Auch anderswo wurde erkannt, wie dummes Wählervieh mittels Religion für die rechte Sache eingespannt werden kann. Hatten noch in den späten 70ern die Mehrzahl der evangelikalen Christen den Demokraten Carter gewählt, konnte sich der republikanische Kriegstreiber Bush bei seinen Wahlen in den Nullern blind auf das dumme Bibelzombiepack verlassen. Vorangegangen waren dem schon in den 90ern enge Kontakte zu Religionsführern.

     

    Auch in Nordafrika und der gesamten arabischen Welt gab es ein Erstarken fundamentalistischer Kräfte, was sich zum Beispiel auch darin äußert, dass heutzutage immer mehr Ägypterinnen Niqab oder Burka tragen, obwohl diese Kleidung eigentlich nie zuvor von ägyptischen Frauen getragen wurde.

     

    Es ist also einfach blödsinnig hier mit deutschem Rassismus zu argumentieren. Zumal Islamkritik ja durchaus auch von Menschen mit Migrationshintergrund geübt wird, man denke nur an Seyran Ates, Necla Kelek oder den Zentralrat der Ex-Muslime.

     

     

     

    Zur Frage, ob Gott mitregiert. Nun: Der unsichtbare Himmelsmann taucht zumindest in Verfassungen und Schulgesetzen auf, trotz grundgesetzlicher Trennung von Kirche und Staat. Das kann und darf nicht sein. Wir brauchen hier keinen islamischen Religionsunterricht, sondern die Abschaffung von Religionsunterricht an staatlichen Schulen generell. Stattdessen wäre es wünschenswert, ein Fach Religionskritik zu haben, wo man Religionen mal unter sozioökonomischen Gesichtspunkten kritisch durchleuchten könnte. Weiterhin wäre es wünschenswert, dass endlich die unsägliche Geschichtsverzerrung, die im staatlichen christlichen Religionsunterricht stattfindet (Stichwort: Kirche und 3. Reich), endlich ein Ende findet.

     

    Keine Kirchenvertreter in Rundfunkgremien und endlich kritische Berichterstattung über Religion und Kirchen wären ebenfalls fein. Zur Abzocke mit den kirchlichen Institutionen hat sich Agnosiker ja schon geäußert, das geht gar nicht. Entweder die Kirchen tragen die Kosten, oder sie verlieren das Recht grundgesetzwidrig Einstellen zu dürfen. Dass der Pius-Bruderschaft nahe Schulen größtenteils aus Steuergeldern finanziert werden, ist ein Skandal!

  • K
    Ketzer

    Ich bin kein Kirchenmitglied und fuehle mich auch nicht als Christ, trotzdem zwei Anmerkungen pro Religion:

     

    Was ist so schlimm am Kopftuch oder an dem Kruzifix im Klassenzimmer? Ich bezweifle stark, dass sich Kinder davon beeinflussen lasse; man kann aber solche Symbole durchaus zum Anlass einer Auseinandersetzung mit Religion und Wertvorstellungen nehmen - ob die Religionsgemeinschaften dann ueberzeugen, bleibt der Kraft ihrer Ideen ueberlassen. Das Argument der Neutralitaet finde ich eher laecherlich, weil unsere Schulen nicht neutral sind: versuchen sie mal im Fach Wirtschaft etwas anderes als Kapitalismus zu lehren, z.B. sozialistische Wirtschaftsmodelle - laengste Zeit Lehrer gewesen. Oder im Fach Politik etwas anderes als repraesentative Demokratie.

    Firmen, Militaer usw. haben ziemlich freien Zutritt zur Schule, warum also nicht auch Religionsgemeinschaften? Vielleicht sollte die Schule eher auf eine vielfaeltige Gesellschaft vorbereiten, als manisch auf Neutralitaet auf einem Gebiet, der Religion, zu beharren.

     

    Kirchen sind oft das einzige Gegengewicht zu einer rein materialistischen Gesellschaft. Parteien und Co sehen Menschen haeufig nur noch als Konsumenten, Rentenempfaenger, Renteneinzahler, Arbeitskraefte, Humankapital eben - vielleicht ganz gut, ab und zu auch mal einen Blick auf andere Aspekte des menschlichen Lebens zu werfen. Man muss ja nicht gleich in die Kirche eintreten.

  • C
    Christenmensch

    Eine konsequentere Trennung von Kirche und Staat kann ich nur gutheißen. Die Kirche als Institution ist aufgebläht. Jedoch welche Institution ist das nicht. Liegt es vielleicht teilweise an dem Wesen einer Institution im Neoliberalen Zeitalter sich unsinnig zu vermarkten und sich nach "unmenschlichen" Gesichtspunkten zu entwickeln - für den eigenen Selbsterhalt?

     

    Eine strikte Trennung von Kirche und Staat würde zu einem Anstieg von informellen oder auch "wildwüchsigen" (christl.) Glaubensgemeinschaften führen, was auch nicht unbedingt immer schlecht sein muss. Jedoch liegen darin die Gefahren unübersichtlicher Machtstrukturen und diffuserer Einflussnahmen auf den Staat (wie in Amerika der Fall). Gleichzeitig lägen in einer Entinstitutionalisierung auch viele Ressourcen verborgen. Beispielsweise vielfältiger mit der Alltagswelt von Menschen verknüft zu werden. Also eine Anpassung an das menschliche Wesen zu vollziehen.

     

    Nun kann man sich entscheiden, Kirche als Institution oder als Gruppe. Beides hat Vor- und Nachteile.

     

    Ein christliches Menschenbild sehe ich allerdings weiterhin als wichtige Grundlage unserer Gesellschaft an, wenn dadurch nicht Subjektivität und Unterwerfung geschaffen wird oder eine Form der (ethnischen, sozialen oder religiösen) Herrschaft begründet wird, was leider oft der Fall ist.

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    Die moralischen Lehren insbesondere der katholischen Kirche, insbesondere das Verbot von Verhütungsmitteln,

    immerhin "unfehlbar" "ex cathedra" in einer Enzyklika von 1963, sind von "veraltet" zu fast unverhüllter "Aufforderung von Straftaten" gediehen. Nämlich das Verbot von Verhütung und speziell Kondomen in Zeiten von Aids.

    Selbst in Ländern mit offiziell über 20 % Aidskranken in Afrika wird daran festgehalten. Das

    bedeutete aktives Betreiben der Ausbreitung einer veritablen Massen"seuche" a la Lepra, wenn das Verbot denn wirklich befolgt würde. Aufgrund der Armut der Menschen und der Stellung der Kirche dort als Verwalter von Ressourcen, sowie historisch gewachsen in der Kolonialzeit, hat die Kirche eine starke Autorität. In Nigeria tobt ein blutiger Dauerkrieg zwischen Moslems und Christen. Das mag vielleicht noch jemand meinen, „privat“ für sich verantworten zu können, aber als Grundlage der Massenerziehung im Kindergärten und Schulen und in Sozialberufen und Medizin ist das nicht mehr zulässig.

     

    Zudem werden selbst die profiliertesten und

    besten Professoren, vom Staat besoldet, einfach abberufen, falls irgegend etwas mehr kritisiert wird.

    Das anstehende Projekt „Weltethos“, im Zuge der UNO und internationalen Gremien mit durchaus normativen Kompetenzen geradezu eine völkerrechtliche Notwendigkeit, wird von so einem

    zensierten und geschassten ehemaligen Katholischen Theologieprofessor, nämlich Küng, in der BRD betrieben. Und nicht von den staatlich geförderten Kirchen.

    Die Kirchen haben im Religionsunterricht einen völligen "Blankoscheck" was die Inhalte moralischer Erziehung angeht, die sie aus ihren Theologien bezieht. Der Umfang dieses "wissenschaftsfreien" Raums in Kindergärten, Schulen, in denen Grundlagen in zarte Kinderseelen gelegt werden, die sich intellektuell nur sehr unzureichend dagegen wehren können, sowie der Einfluss auf die Medien in den Fernseh- und Rundfunkgremien und der FSK des Films

    ist durch Jahrzehnten recht stark und völlig ungerechtfertigt konservativ restriktiv.

    Die Sozialverbände habe auch zwei sehr personenstarke kirchliche Arme.

    Der Gipfel ist, das das Verständnis der Religion anderer Völker, immerhin um die 90 % aller Menschen sind religiös in einem Sinne, durch Konkurrenz und Diffamierung geprägt ist.

    Im ehemaligen Ostblock hat der Wegfall staatlichen Sponsorings zu einer wahrscheinlich unumkehrbaren breiten Mehrheit für Atheisten geführt.

    Die Bemühungen um staatliche Macht sind für die Religionen also weltweit lebensnotwendig.

    Daher auch das Interesse, Religionskonflikte zu Staatskonflikten zu eskalieren und dauerhaft zu machen.

    Pakistan - Indien ist da ein direktes Beispiel, bei dem wir nicht betroffen sind. Israel - Palästina hat sich, nachdem die Luft schon fast raus war, als

    Religionskonflikt seit den 80igern, bezahlt von explizit islamistischen Ländern, erneut dauernd verschärft.

    Aus alledem folgt, das man die Kirchen aus der Erziehung und allen Sozial-, Kultur- und Medizinberufen und Angelegenheiten als Institutionen entfernen sollte, das heißt die üblichen säkularen akademischen Studiengänge allein verbindlich machen,

    und diese Gebiete an den Wissenschaften orientiert,

    wobei die Religionen material- in die Philosophie eingehen.

    Unsere Kultur ruht auf der Wissenschaft und der

    Philosophie, die ontologische Fragen und Fragen des ewigen Lebens wesentlich besser und scheuklappenfreier, es sei denn, die Religion setzt ihr welche auf, behandelt.

    Die Perlen der Religionen sind sowieso alle philosophische, literarisch, technisch oder medizinisch.

    Da ist der "Postmodernismus" die aktuelle Form der Aufklärung, die wir endlich zum Alltagsstandard machen sollten, wie in der Demokratie angestrebt.

    Das Schicksal der indischen und orientalischen Philosophiee und Kultur im Westen, jahrtausendealte Kulturen mit Milliarden Anhängern, und hier eine handvoll Studenten in Orchideenfächern, und das seit 200 Jahren, sollte jedem endgültig die Augen für die Notwendigkeit des Entzugs jeden staatlichen Privilegss für unsereevangelischenund katholischee Kirchen öffnen.

     

     

    wobei die Religionen in die Philosophie material eingehen.

  • C
    Christenmensch

    Eine konsequentere Trennung von Kirche und Staat kann ich nur gutheißen. Die Kirche als Institution ist aufgebläht. Jedoch welche Institution ist das nicht. Liegt es vielleicht teilweise an dem Wesen einer Institution im Neoliberalen Zeitalter sich unsinnig zu vermarkten und sich nach "unmenschlichen" Gesichtspunkten zu entwickeln - für den eigenen Selbsterhalt?

     

    Eine strikte Trennung von Kirche und Staat würde zu einem Anstieg von informellen oder auch "wildwüchsigen" (christl.) Glaubensgemeinschaften führen, was auch nicht unbedingt immer schlecht sein muss. Jedoch liegen darin die Gefahren unübersichtlicher Machtstrukturen und diffuserer Einflussnahmen auf den Staat (wie in Amerika der Fall). Gleichzeitig lägen in einer Entinstitutionalisierung auch viele Ressourcen verborgen. Beispielsweise vielfältiger mit der Alltagswelt von Menschen verknüft zu werden. Also eine Anpassung an das menschliche Wesen zu vollziehen.

     

    Nun kann man sich entscheiden, Kirche als Institution oder als Gruppe. Beides hat Vor- und Nachteile.

     

    Ein christliches Menschenbild sehe ich allerdings weiterhin als wichtige Grundlage unserer Gesellschaft an, wenn dadurch nicht Subjektivität und Unterwerfung geschaffen wird oder eine Form der (ethnischen, sozialen oder religiösen) Herrschaft begründet wird, was leider oft der Fall ist.

  • K
    Kirchenschnecke

    Ein Teil Deutschlands wurde vom Teufel lange Jahre regiert. Warum nicht mal die Opposition ranlassen?

  • A
    Agnosiker

    "Regiert Gott in Deutschland mit?"

     

    Sollte es ihn geben, dann regiert er nicht mit.

    Aber die Kirchen regieren mit.

     

    Dass der Staat die Kirchensteuer eintreibt ist ja noch nicht Skandal genug, dass er diese zusätzlich subventioniert ist der Hammer. Die Entscheidungsbefugnis der Kirchen auf die Einstellungspolitik von Einrichtungen, wie z.B. Krankenhäusern, die komplett vom Staat finaziert werden, klammert der text leider ganz aus.

     

    In dieser "Bundeskirchenrepublik" kann die selbsternannte "Staatspartei" CDU sich über die Verfassung hinwegsetzen um Andersgläubige (da zu zählen auch Atheisten und in gewisser Hinsicht auch Agnostiker) mit religiösen Symbolen zu diskriminieren. Oder wie würden sie sich fühlen, wäre das Kreuz durchgstrichen oder umgedreht?

     

    Ob sich nun Atheisten auf das gleiche Niveau herabbegeben sollen, und mit der Aufschrift „Es gibt keinen Gott“ durch Deutschland zu tingeln steht auf einen anderen Stern.

     

    Auch Sätze „Gott mit dir du Land der Bayern" „Vertrauen auf Gott“ im Grundgesetz zeigen uns, dass wir in keinem säkulären Land leben.

     

    Ob der Islam die Schuld trägt, dass es „zu Rückfragen nach unserer eigenen kulturellen und religiösen Identität“ kommt, erscheint mir zweifelhaft. In den USA hat sich der Islam nicht so ausgebreitet, doch ist die Situation mit christlichen Fanatikern dort noch viel schlimmer.

     

    Jedoch steigt auch in deutschland die Zahl von Evangelikalen und anderen Personen, die Staat und "christliche Werte" vereinen wollen, z.B. mit der Forderung die Bibel sollte Verfassungsrang haben. Un da regt man sich noch über Islamisten auf?

     

    Und trotz aller Privelegien haben z.B. die Poster auf kath.net das Gefühl, einer "neuen Christenverfolgung".

     

    Die Berichterstattung über den "Missbrauchsskandal die katholische Kirche" wurde vom persönlichen Prediger des Papstes übrigens als Vorgang der "an die schändlichsten Aspekte von Antisemitismus erinnert" bezeichnet. Aber viele Katholiken folgen dieser vatikanischen Aufforderung des Vorsitzenden des kardinalkollegiums: "Heiliger Vater, das Volk Gottes ist mit dir und wird sich nicht von dem Geschwätz des Augenblicks beeinflussen lassen!". Andererseits gibt es in dieser Kirche auch Leute die den Holocoust leugnen.

     

    Danke an Titanic:

    "Wenn Sie, Ratzinger, so weitermachen als selbsternannter »Mitarbeiter der Wahrheit«, werden sich die Balken, an die Ihr lb. Herr Jesus genagelt ist, noch mal derart biegen, daß Er herabsteigt und ein paar Takte Tacheles mit Ihnen redet! Aber vermutlich wird irgendeiner Ihrer Oberministranten auch das noch zur Christenverfolgung umlügen: Katholischer Stellvertreter von jüdischem Chef gemobbt!"

  • W
    Wolfgang

    Gott reagiert in Deutschland nicht mit. Nur in den hölzernen christlichen Köpfen kursiert ein männlicher Gotttyphus, ein vernagelter Sohn und der "heilige Geist", der aber, wäre besonders notwendig, auch durch seine völlig permanente Abwesenheit "glänzt".

    Deutschland verdankte seinen kulturellen und geistigen Aufstieg durch seine Dichter, Denker, Erfinder und Kämpfer für eine geistige Freiheit. Viele wurden ermordet von Mitgliedern der C-Sekte. Seit 2000 Jahren enthält sich ein Gott und sein Sohn jeglichen Kommentares. Aber was nicht ist, kann auch nicht sein.

    Also hält man weiter an einem Phantom fest, vernagelt,scheinheilig und schwört einen Eid darauf, der aus dieser Sicht nichts taugt und dazu noch völlig unglaubwürdig ist.

  • A
    Atheist

    Viele Probleme wären beseitigt, wenn wir eine ordentliche Trennung von Kirche und Staat hätten:

    An den Schulen nur noch Religionskunde, die alle Religionen gleichermaßen behandelt und nur von LehrerInnen, die nicht einer Religion angehören, unterrichtet werden darf - evtl. integriert in den Geschichtsunterricht.

    Keine Theologischen Fakultäten an Universitäten mehr, Theologie ist genauso eine Wissenschaft wie die Wissenschaft von des Kaisers neuen Kleidern. (Geschichte der Religion gehört in den Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften).

    Keine Probleme mit gleichen Rechten für Muslime und Christen, da es nur Rechte für Menschen gibt.

    Ethikräte, Rundfunkräte und dergleichen werden nicht mir Religionsvertretern bestückt, sondern mit Menschen, die sich dafür qualifizieren.

    u.s.w.

  • C
    cyctologie

    kann sein, dass ich mich irre aber hat das BVerfG nicht schon vor jahren entschieden das kruzifixe in deutschen schulen gegen die verfassung verstoßen? und die bayern haben dann einfach gesagt: leck mich, mia san mia und das kreuz bleibt dran, basta!

    ich glaub irgendwie so wars.

    ich erinner mich noch heute an das honnecker bild vorne an der wand. eine der prägensten erfahrungen meiner schulzeit in einem totalitären staat:-)

  • W
    Wolfgang

    Mich wundern immer wieder die falschen Aussagen zum BVG. Bayern hatte im Schulgesetz stehen, dass in jedem Klassenzimmer ein Kreuz hängen muss. Diesen Passus musste Bayern nach dem BVG-Urteil aus dem Gesetz streichen. Trotzdem hängen weiter die Kreuze. Wenn die Mehrheit der Eltern einer Klasse gegen das Kreuz ist, muss es abgehängt werden. Das kommt in Bayern so gut wie nie vor. Dieses neue "demokratische" Vorgehen wurde bisher vom BVG nicht beanstandet.

  • R
    Runkelhuhn

    @son of socrates: Was soll denn an dem jetztigen GETRENNTEN Religionsunterricht "integrationsförndernd" sein? In der Tat: Um solchen Unterricht müssten sich die Religionen selber kümmern und gucken, wie sie die Kinder in diesen zusätzlichen Unterricht locken... Aber ein Fach wie "Ethik", in dem verschiedene Religionen und Weltanschauungen vorgestellt werden (am besten min. jede, die in der Klasse vertreten ist) könnte schon integrationsfördernd sein, und würde die Kinder auf eine tolerante und pluralistische Gesellschaft vorbereiten.

     

    Ich bin also auch für eine strikte Trennung von Staat und Kirche.

    Das wäre auch im Interesse vieler Religiöser. Von der jetzigen Situation profitieren ja nur die größeren Religionsgemeinschaften.

    Und ich bin mir sicher: Müssten die jetzigen Kirchensteuerzahler, das Geld direkt an die Kirchen überweisen (und nicht über Umweg Staat), dann würden viele der jetzigen "U-Boot-Christen" noch schneller austreten, weil sie sich dann (noch-) mal die Frage stellen müssten, was sie eigentlich als Gegenleistung zu erwarten haben.

  • O
    olala

    so eine Welt in welcher sich der Mensch ganz oben wähnt ging bisher ja auch nicht so gut

    siehe Nazis Stalin...

  • I
    Iro

    Die Rückbesinnung auf das Christentum ist wohl eher eine kulturelle Trotzreaktion als ein Wiedererstarken der organisierten Religion. Die Krichen stehen weiter leer, und die jetzt so lauten "christlichen" Politiker vergessen im ploitischen Alltag gerne mal christliche Werte wie Nächstenliebe und Aufrichtigkeit.

    Hier geht es nicht um Religion, hier geht es um rassismus. Die deutschen wollen keine Türken in ihrer mitte, wollen aber auch keine Rassisten sein, also ist man gegen des Islam. Die türkischen Einwanderer, die ihre alte Identität verloren haben, die aber in Deutschland nicht akzeptiert werden, wählen sich den Islam als neue Identität, ohne dass dies bei den meisten mit einem persönlichen Erweckungserlebnis verbunden wäre. Und weil die Muslime so offensiv mit ihrer neuen Identität umgehen, besinnen sich die Deutschen plötzlich wieder auf das Christentum. Kein gutes Zeiochen für bessere Integration. Ein Teufelskreis des Fanatismus. Oder besser Gotteskreis.

  • SO
    son of socrates

    Zwar bringt eine strikte Trennung zwischen Kirche und Staat Nachteile mit sich -- ich denke hier vor allem an die integrationsfördernde Rolle des Religionsunterrichts an den Schulen, der in einem laizistischen Staat nicht mehr angeboten werden könnte -- und steht wahrscheinlich in einem Spannungsverhältnis zum Grundgesetz, aber die Verflechtung von staatlichen und kirchlichen Strukturen wie sie in Deutschland vorliegt ist einfach nicht länger tragbar.

     

    Es kann nicht sein, dass kirchlich getragene Institutionen Zuschüsse aus Steuermitteln erhalten. Eine völlige finanzpolitische Trennung zwischen Staat und Kirche ist geboten.

  • T
    tazitus

    "Regiert Gott in Deutschland mit?" Welch blöde Frage. Das hat der noch nie gemacht. Dir Kirchen mischen sich allerdings zu viel ein. Und die CDU. Und Christian Wulff.

  • LV
    Luzi ver Busta

    Ganz klar NEIN. Da es Gott nicht gibt kann er auch nicht mitregieren.

    Wohl aber die (christlichen) Kleriker die ihn als Rechtfertigung bzw. Vorwand für ihre Einflussnahme gebrauchen. Es wird Zeit, daß die Bundesrepublik per Verfassung ein laizistischer Staat wird.

     

    gottlose Grüße,

     

    ein Heide