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Streit der WocheRückt die Republik nach rechts?

Erst warf Thilo Sarrazin Muslimen Integrationsunwillen vor, jetzt wettert CSU-Chef Horst Seehofer gegen Araber und Türken. Sind rechte Gedanken salonfähig geworden?

Zeichnet sich ein Rechtsruck ab? Bild: twicepix / Lizenz: CC-BY-SA

Wer aus einem anderen Kulturkreis kommt, soll in Zukunft nicht mehr nach Deutschland einwandern dürfen. Was wie eine rechte Parole klingt, ist eine Forderung von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer. Zwar hat der CSU-Vorsitzende die Äußerung inzwischen ein Stück weit zurückgenommen, in einem Interview hatte er aber zuvor gesagt, er wolle die Zuwanderung von Türken und Arabern stoppen, weil Menschen aus anderen Kulturkreisen sich schwieriger integrieren ließen.

Seit Wochen schaukelt sich die Debatte um die Integration von Muslimen höher und höher.

Zuerst erschien Thilo Sarrazins Buch und machte, so schien es, Kritik am Islam salonfähig. Junge Muslime seien oft integrationsunwillig, behauptete er. Der Grund dafür: ihre Religion. Und Sarrazin erntete Zustimmung. Eine Umfrage von Infratest Dimap ergab nun, dass mittlerweile 37 Prozent "ein Deutschland ohne Islam besser" finden.

Bild: taz

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Wegen seiner Aussage, der Islam sei auch Teil Deutschlands, wurde Bundespräsident Christian Wulff in den Medien heftig angegangen. Gleichzeitig verlangten SPD und Grüne eine rechtliche Gleichstellung des Islam mit den christlichen Kirchen. Unions-Politiker widersprachen umgehend. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder kritisiert dann auch noch eine Deutschenfeindlichkeit an Berliner Schulen und im öffentlichen Nahverkehr. Sie findet, es gebe auch Diskriminierung von Migranten gegen Deutsche.

Diskussions-Gegner sind jedenfalls der Auffassung, dass die aufgeheizte Debatte kaum eine Grundlage habe. Denn die Zuwanderung von Menschen aus islamischen Ländern spiele in Deutschland fast keine Rolle. Die Debatte schüre Rassismus und zementiere das „Wir“ und „die anderen“. Die unsachliche Diskussion zeige, Politiker sind nach rechts gerückt, weil dort Wählerstimmen abzugreifen sind. Rechte Gedanken seien mittlerweile in der Gesellschaft verankert.

Für Befürworter ist die Debatte ein ganz normaler demokratischer Prozess. Natürlich müsse jeder frei seine Meinung äußern dürfen. Und eine Diskussion über Integration sei vielleicht notwendig oder gar überfällig. Gerade die gegenwärtige Debatte könne ein Ausgangspunkt für eine sachliche Diskussion sein.

Ist Deutschland offener für rechte Ideen geworden?

Oder bewirken provokante Aussagen endlich, dass das Reizthema Integration wieder intensiv diskutiert wird?

Was meinen Sie - rückt die Republik nach rechts?

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45 Kommentare

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  • G
    GerneWiederholer

    Nochmal, damit, wenn Sarrazins Buchtitelprophezeiung erfüllt ist, auch der letzte Linksträumer es mal gehört hat: Die allermeisten der von Euch als "Rassisten" Bezeichneten sind wohl eher Kulturisten.

     

    Ja: Eine Kultur der Gleichberechtigung und des Nachdenkens ist b-e-s-s-e-r als eine Kultur von Patriarchat und blindem Gehorsam.

  • N
    Nelke

    .. die Migranten sind ja nicht vom Volk in's Land geholt worden, sondern von der Industrie. Wenn die Industrie etwas nicht mehr braucht, lässt es die nicht mehr benötigten Sachen als Altlasten dem Volk auf die Füße fallen...

  • DH
    David Hamann

    Es ist keine Neuigkeit, dass rassistisches Gedankengut in diesem Land einen festen Platz in der gesellschaftlichen "Mitte" hat - das haben die "Deutschen Zustände" längst offengelegt. Ebenso wenig überraschend ist die Verbreitung rassistisch-sozialdarwinistischer Thesen durch eloquent auftretende Sakko- und Anzugträger aus den Parteien dieser Mitte (CDUFDPSPDGRÜNELINKE). Und ebenso wenig überraschend - aber dennoch schockierend - ist die mediale Aufmerksamkeit, die tagtägliche Präsenz, die solchen Leuten in bestimmten Tages- und Wochenzeitungen eingeräumt worden sind (namentlich die Boulevardblätter Bild und Spiegel)... warum bekommt solche unwissenschaftlich geschriebene und gleichermaßen hetzerische Literatur mehr Aufmerksamkeit als fundierte, ordentlich arbeitende Wissenschaft? Weil die Thilos "doch nur sagen was alle denken"?. Wenn doch schon "die Integration" oder "Die Migration" so bedeutsame Themenbereiche sind, müsste das Interesse doch bei einer sachlich fundierten Auseinandersetzung liegen. Und warum tut es das nicht?

    Wir alle bekommen damit einen himmelschreienden Unsinn aufgetischt! Selten habe ich so offenkundige Dummheit, so historisch argumentierenden Unsinn ("Christlich-jüdische Tradition) und politische Inkompetenz erlebt wie in den letzten Wochen. Jetzt sollen sogar die Juden, die in Europa jahrhundertelang ausgegrenzt, verfolgt und von den Deutschen "Kulturträgern" schließlich vernichtet wurden, herhalten für eine gemeinsame Kultur-Front gegen "den Islam"? Kulturkampf 2.0? Ich sehe in der momentanen Islamphobie ähnliche Reflexe wie es sie vor 100 Jahren gegenüber der jüdischen Bevölkerung gegeben hat - und Dummheit, gepaart mit Ressentiments, das ist gefährlich!

  • W
    Wolfgang

    Unvollständige Anmerkung zum realen modifizierten Faschismus in der Bundesrepublik Deutschland.

     

    Sucht die Gesellschaft innerhalb ihrer Gesellschaftsformation nach einer Nicht-Lösung sozialökonomischer und gesellschaftspolitischer Konflikte, so rückt sie (gesellschaftspolitisch) nach rechts. Soziale und politische Klassengegensätze müssen innerhalb der Gesellschaft ausgetragen werden, auch um den Preis eines Umbruchs, einer Umwälzung und Aufhebung der bestehenden Gesellschaftsformation. Andererseits führt es zur 'kollektiven' Verfolgung von Minderheiten (nach Herkunft, abweichender Gesinnung, Religion, sexueller Orientierung etc., aktuell auch Menschen in erwünschter sozialer Deklassierung - Arbeitslosigkeit, Hartz-IV-Vollzug und Armut).

     

    Zugleich bietet die gesellschaftspolitische Rechtsentwicklung innerhalb der unangetasteten Gesellschaftsordnung (Kapitalismus-Imperialismus) den ökonomisch und politisch Herrschenden die Möglichkeit zur Instrumentalisierung der Bevölkerungsmehrheit und zur imperialistischen Aggression (z. B. gegen Afghanistan usw.), Krieg und Weltkrieg, zur Durchsetzung ihrer ökonomischen und geopolitischen Expansionsinteressen - bis zur physischen (Selbst-) Vernichtung der Bevölkerungen (aller sozialer Klassen und Schichten).

     

    Trotz alledem, die objektive Realität zur Kenntnis nehmen und kein idealistisches Wunschdenken in der bestehenden postfaschistischen Gesellschaftsordnung.

  • T
    Tauschnecke

    Möge der Morgenthau auf D. fallen.

  • V
    vic

    Ich tu`s nur ungern. Doch was den Rechtsruck angeht, verweise ich heute mal auf die Süddeutsche Online.

    Dort werden Umfragewerte einer Studie veröffentlicht, die Anlass zu großer Sorge geben.

    Das deutsche Volk ist zu einem beängstigend großen Teil bereit für einen neuen Führer.

  • BA
    Bernard Armbruster

    Deutschland (und auch Holland, wo ich herkomme) rücken nicht nach rechts.

     

    Die Linken, speziell die gemäßigt Grün-Linken, welche aus der Ostermarsch- und Frauenbewegungs- und Öko- Bewegung kommen, merken langsam, dass die von ihnen ursprünglich als Bereicherung empfundene "exotisch-fremde lebensart" nun genau diejenigen Errungenschaften zunichtezumachen droht, welche vor 30 Jahren erstritten wurden.

     

    Nicht die ehemals Linken sind "rechts" geworden; die Migranten mit ländlich-religiös geprägtem Lebensstil leben im Grunde "rechts", früher hätte man gesagt: reaktionär.

     

    Diejenigen, die dafür kämpften, dass Schwule in bayerischen oder friesischen Dörfern nicht mehr bespuckt werden und alternative Lebensformen nicht mehr durch Ausgrenzung abgestraft werden, müssen plötzlich erleben, dass die von ihnen selbst gutgeheißenen Migranten nun in Herne-Baukau eine reaktionärere, unökologischere, ungleichberechtigtere Lebensform pflegen als das ehemalig bekämpfte "urdeutsche Establishment".

     

    Es ist erbitternd und enttäuschend zu sehen, dass man inzwischen als radfahrendes Lesben- oder Schwulenpaar mit einer Tüte Ökoessen im Stoffbeutel inmitten einer "etablierten" (deutsch geprägten) Wohngegend auf viel Wohlwollen stößt, aber in Gegenden mit hohem Migrantenanteil dafür verspottet, aus dem Verkehr gehupt oder sogar drangsaliert wird. Daher wächst auch und gerade in linken Kreisen die Skepsis und der Unmut.

  • R
    reblek

    Könnte es sein, dass es der Republik (auch) ohne Christentum besser ginge?

  • B
    BiBo

    Was einem fremd ist, dass macht einem Angst, zumindest verwirrt es. Ist die Stimmung negativ, von Angst gepraegt, sei es durch Krise, durch drohenden Arbeitsplatzverlust, selbst wenn nicht realistisch, dann wird man hilflos. Man kann die Dinge nicht kontrollieren. Besitztstandswahrung ist fuer die Deutschen extrem wichtig, also die Angst vor dem Verlust. Nun kommt das Fremde, das Verwirrende und trifft auf die Angst den eigenen Stand zu verlieren. ZACK ist der Suendenbock da. Langsam schleicht er sich in das Bewusstsein, insbesondere in einfachere Gemueter. Und das muss doch richtig sein, selbst "die da oben" sagen das doch. Des Deutschen Hang zur Aristokratie. Und in der Bild stand letztens wieder etwas von einem Ueberfall von denen. Von Tuerken, Rumaenen, Chinesen. Alle gleich. Nein, da hat der Sarrazin recht, und das muss doch mal gesagt werden. Aber nein, man darf seine Meinung heute nicht mehr sagen, ist ja nicht erlaubt. Der Horst, der meint das richtig, dass ist einer von uns.

     

    Mit anderen Worten, wir sollten endlich anfangen, die 3-4 Pfund schwabbelige Masse in unseren Koepfen auch mal zu nutzen. Ich brauche keine Kommentieren von Texten, weder nach links noch nach rechts. Ich brauche keinen Horst, keinen Thilo, keinen Oskar und keinen Gregor um mir meine Meinung zu bilden, weil ich ueber Dinge nachdenke. Die Welt ist komplex und nicht einen Kamm zu scheren. Sicherlich Integrationsbereitschaft ist notwendig, auf beiden Seiten. Integrieren wollen aber auch integrieren lassen.

     

    Doch leider haben zu viele Meinungsmacher erkannt, dass der deutsche Volkskoerper lieber einfache Botschaften hoert oder vielleicht auch nur noch hoeren kann, als zum Denken animiert wird, vielleicht nicht mehr denken kann. Horst vorneweg, der fuer mir ein total kugelgelagertes Faehnchen ist. Je nach Situation der Kaempfer der ominoesen sozialen Gerechtigkeit (was auch immer das ist), fairer Milchpreise (fair fuer wen?, Deutsche Traditionen (oder eher bayrische?). Absicht? Leicht zu durchschauen. Sofern man denken kann.

  • K
    Kunibert

    Erst wollten die Neoliberalen weniger Regulierung und weniger Staat. Dadurch wurde die Finanzkrise ausgelöst. Dann wollten die Neoliberalen staatliche Gelder um vor dem Absturz gerettet zu werden. Allein 90 Milliarden für die HRE. Und nun wollen unsere Millionäre und "Finanzfachleute" keine zusätzlichen Steuern zahlen um den Schaden zu beheben. Was bleibt sind Sparmaßnahmen bei den Ärmsten. Wie reagiert die Regierung? Sie hetzt die verunsicherte Mittelschicht auf die Moslems, Ausländer und die "faulen" Deutschen der Unterschicht. Gibt es in dieser Debatte neue Fakten? NEIN. Hat die Debatte einen Nutzen für die deutsche Gesellschaft? NEIN.

  • AH
    Anja Hilscher

    Die Frage ist nicht, ob, sondern wie diskutiert werden sollte. Leider ist das Niveau der Diskussion miserabel und einzig an Verkaufszahlen und Quoten orientiert. Etwa werden Begriffe nicht vorab definiert und selbst die Moderatoren und Journalisten sind oft inkompetent. Überdies bieten die Medien nur denjenigen ein Forum, die die kürzesten und schlichtesten Parolen am lautesten herausschreien. Warum wird bspw. bei "Maischberger" ein radikaler Fundamentalist (Pierre Vogel) mit Rauschebart als Repräsentant des "Islam" eingeladen, der sicher nicht einmal ein Promille der hier ansässigen Muslime repräsentiert? Kein Wunder, dass beim unwissenden Durchschnittsbürger Angst breit macht.

  • A
    AlexsZander

    Der Eindruck, dass die Republik nach rechts rückt habe ich auch. Aber es wäre falsch, dass zu verallgemeinern. Die Republik rückt in Teilen (!) nach rechts bzw. vielleicht rückt sie nicht, sondern vielleicht gibt es nur einen neuen Mut zum politischen Streit und Widerspruch und dadurch zeigen sich dann Konfliktlinien und divergeriende Meinungen deutlicher. Ich glaube es wird nur das sichtbar und bewusst, was schon immer da war. Wenige Wochen reichen nicht um über Jahre gereifte Wertmuster und politische Einstellungen auf nationaler Ebene grundlegend zu wandeln. Das einzige was sich nun zeigt, ist die hässliche, stets schon da gewesene Seite dieser Republik.

    Wichtig festzuhalten ist aber: Konflikt befördert Wandel. Das birgt in sich große Chancen aber auch große Gefahren. Auf alle Fälle ist das momentane politische Klima geeignet die Lähmung im Land zu überwinden und eine wahre Politik fernab der Post-Politik zu etablieren. Eine Politik mit wirklichen Zielen und Leidenschaft. Es gilt diese Zeit zu nutzen, um dafür sorgen, dass das politische Pendel in Richtung der Progressivität und nicht der Reaktion hin ausschlägt.

     

    Leider erscheint es mir so als würde gerade dies momentan nicht gelingen. Es scheint, dass sich die politische Hegemonie sich langsam vom neoliberalen in das konservative Lager verschiebt. Ich frage mich was besser ist.

  • L
    Lore

    Stuttgarter Schlossgartenfaschismus, verlängerter Atomfaschismus, Integration von fremdem Religionsfaschimsums - die herrschende Politik rückt nach rechts.

     

    Indem das Volk mehr Bewusstsein entwickelt und gegen solche aufgezwungene Politik aufbegehrt, rückt es nach links.

     

    Herr Seehofer und Herr Sarrazin sind mit dem Volk nach links gerückt.

  • V
    vic

    "Was wie eine rechte Parole klingt", IST eine rechte Parole.

    Ich (nur ein sehr kleiner Prozentsatz, zugegeben) bin für eine Republik - ach was -

    für eine Welt ohne jede Religion.

    Zurück zur Frage:

    Ja, eindeutig. Die Republik rückt nach rechts , ist bereits passiert.

    Hinter prominenten Lautsprechern trauen sich sogar Duckmäuser an´s Licht.

    Es riecht wieder nach Kristallnacht.

  • L
    Lukas

    Klar wird die Stimmung im Land fremdenfeindlicher.

     

    Die breite Mittelschicht hat plötzlich wieder Angst vor dem Absturz. Von der "Unterschicht" braucht man gar nicht mehr in diesem Zusammenhang reden. Diese Angst beflügelt die Ablehnung von allem Unbekannten (Islam) und undurchschaubarem. Wie eine Bild gewordene Metapher wird die Burka das prominente Ziel dieser Angst.

    Diese Angst ist kein Monopol der Rechten.

    Ich sehe keinen Rechtsrutsch in Deutschland, aber einen Drift zu mehr Intoleranz und grausamer Vereinfachung komplexer Zusammenhänge sehe ich sehr wohl.

  • PM
    Peter, München

    Gott sei Dank! Gott sei Dank werden wir normal und es werden endlich Themen besprochen und diskutiert die die Menschen bewegen - auch wenn diese für unsere linken Gutmenschen bitter sind weil diese nicht ihr Weltbild passen...

    Und diese Diskussion über gescheiterte Lebenslügen wie die Mulit-Kulti Romantik sind längst überfällig.

  • I
    Integratz

    Andi H. hat Recht.

    Wir brauchen echte Integration, statt die Immigranten zu assimiliren. Die Betrachtung fremder Menschen als schiere Bereicherung des Arbeitskräfteangebots, die sich bitteschön an unsere Sitten und Gebräuche anzupassen haben, ist doch menschenverachtend.

    Natürlich gibt es Grenzen, die Rechtsaatlichkeit, das Gesetz, usw. die etwa dann zum Tragen kommen müssen, wenn in Migrantenfamilien Gewalt gegen Frauen und Kinder ausgeübt wird. Aber doch bitte um Himmels Willen keine Kleidervorschriften oder dergleichen. Und Religionshäuser zu verbieten geht auch nicht klar, wenn man dem Grundsatz der Religionsfreiheit treu bleiben will.

    Wir brauchen doch möglichst viel Bereicherung unserer doch eher armseligen deutschen Gegenwartskultur. Nicht nur wenn es um Döner geht.

     

    Was es dazu braucht ist keine Verunglimpfungskampagne gegen Migranten. Was die Politik endlich leisten müsste, ist zu ermöglichen, dass allen Kindern, deutschen wie Einwanderern, so gute Integrations- und Bildungsmöglichkeiten geboten werden, dass die sozialen Probleme in dieser Republik sich nicht verfestigen oder gar verschlimmern können.

     

    Deutschland muss wieder ein echtes Bildungsland werden, dann löst sich das scheinbar vorhandene Immigrantenproblem (das ja wie eh und je vor Allem ein Arbeitsplatz- und Akzeptanzproblem zu sein scheint) von ganz alleine.

  • R
    Reply

    @ Sebastian:

     

    "Linke" Politik ist nicht gleichzusetzen mit den Auswüchsen des Kommunismus. "Linke" Politik muss nicht zwangsläufig alle Menschen als gleich betrachten. Das sind sie ja tatsächlich nicht.

    Es geht aber um gleiches Recht und gleiche Chancen für Alle. Und das haben ja wohl Alle verdient. Menschenwürde und so?

  • AH
    Andi H.

    Mir fällt es schon seit Langem schwer einen sogenannten deutschen "Spitzenpolitiker" ernst zu nehmen, daher möchte ich einfach nur was zum Thema Integration und Einwanderung sagen:

     

    Am Beispiel der USA sehen wir, dass Einwanderer aus unterschiedlichen Kulturkreise seit Gründung der Kolonien die verschiedensten Aspekte ihrer Kultur mitbrachten. All diese Aspekte wurden "in einen Topf" geworfen und zeigen sich heute in der etwas verqueren Kultur der USA wider ("Kultur-Experten" würden sagen: Kultur der Kultorlosigkeit).

     

    Ein anderes Beispiel: In einer Dokumentation über das römische Imperium wurde erklärt, wie die Einflüße vieler Einwanderer und Ausgestoßener in Rom dazu beitrugen aus einem unbedeutendem Stadtstaat eine Supermacht zu machen.

     

    Bei der aktuellen Integrationsdebatte geht es nicht darum Einwanderer aus einer fremden Kultur willkommen zu heißen, sondern darum sie zu Deutschen zu formen. Um eine echte Integration, welche das Verschmelzen europäischer und arabischer Aspekte bedeuten würde, geht es doch gar nicht.

     

    Zum Schluss: Was zum Henker ist an unseren ach so tollen deutschen Kultur so toll, dass wir uns zu fein sind, Bräuche anderer Kulturen kennen zu lernen???

    Wo wären WIR Europäer denn heute ohne die Araber und Muslime? Wir würden immer noch mit römischen Zahlen rechnen. wir hätten keine höhere Mathematik und keine Universitäten!

    Ich finde, jeder der Angst vor dem Islam schürt, sollte in der Öffentlichkeit nur nur mit einem weißen Kaputzenumhang auftreten dürfen.

  • U
    Urs

    Ich möchte weiß Gott kein Salz in offene Wunden streuen - aber wenn jeder Frau Heisig´s Buch lesen würde, sieht man sofort, wo´s hängt und wo dringendst eingegriffen werden muß!!!

    Im übrigen meine ich, daß wir auf dem Wege nach rechts sind und daß die ganzen Diskussionen leider nur noch polemisch geführt werden - und wie ich meine, leider ergebnisoffen.

  • P
    Piet

    Als noch kein Mensch von "Integration" gesprochen hat,

    da ist es Hunderttausenden von christlichen Griechen, Spaniern, Portugiesen und Italienern ohne weiteres gelungen, sich in Deutschland zu "integrieren".

     

    Kann mir das mal bitte jemand erklären?

  • F
    Feenomenal

    Mir scheint, dass die ganze westliche Welt nach rechts rückt; die Niederlande unterstützen den xenophoben Geert Wilders, Wien (eine Stadt welche wirklich wenn dann von zumeist angenehmen Migraten bewohnt wird) wählt rechts, Schwedens Rechtspopulisten sitzen im Parlament, Sarkozy will gewalttätige Staatsbürger mit Migrationshintergrund am liebsten einfach ausbürgern lassen... die us-amerikanische tea-party gewinnt an Zustimmung. ÄHM - was ist da los? Die Finanzkrise wird wohl leichter überwunden, wenn man einfach mal alles auf die üblichen Verdächtigen anderer Kulturkreise schiebt. Bravo Deutschland. Rechtsstaat mit Grundgesetzen, adieu!

  • D
    Dayan

    Natürlich rückt die Politik nach rechts. Es geht um Ausgrenzung und Spaltung der Gesellschaft. Es wird abgelenkt davon, wer sich wirklich die Früchte der Wirtschaft, die der weniger Lobby gestärkte Durchschnittsarbeitnehmer einbringt, in Sicherheit bringt. Dem Volk wird versucht, mit solchen Debatten den Blick zu vernebeln, wer in diesem Wirtschaftssystem hier und weltweit wirklich, aber auch wirklich so richtig abräumt. Die gegenwärtige Politik ist eindeutig nicht an gerechter Umverteilung interessiert, da sie selbst davon profitiert. So entlässt sie gern die wahren Schmarotzer aus der gesellschaftlichen Verantwortung.

     

    Ich empfehle immer wieder: www.nachdenkseiten.de

  • A
    aboe

    Was sich momentan auf der medialen Bühne abspielt, die Stigmatisierung von Menschen aus bestimmten Kulturkreisen, ist unter der Oberfläche, in weiten Teilen der Bevölkerung, im kleinen privaten Kreis, nichts Neues mehr. Es war vielleicht auch nie neu. Es gab auch in der Vergangenheit bei vielen meiner Mitmenschen ein gewisses Herrendenken gegenüber Ausländern.

     

    Das hatte ich allerdings lange Zeit ignoriert und mich von der medialen Bühne blenden lassen, habe geglaubt, dass Weltoffenheit das Merkmal dieses (Reise-)Landes sei.

     

    Jetzt bin ich umso bestürzter. Denn in dieser Gesellschaft denken die Leute genauso schäbig, wie in den USA, in Frankreich, in Spanien, in Italien und unzähligen anderen Ländern der Erde. Aber nein, auch bei uns ist der Ausländer unbekannt und deshalb erstmal auch unfähig. So höre ich es mittlerweile aus allen Ecken.

     

    Ich dachte, wir wären weiter.

  • N
    Nadi

    Die Medien haben diese rechten Positionen durch eine sehr fragwürdige Veröffentlichungspolitik erst zu diesem Aufhänger für rechte Ideen gemacht. Wäre Sarrazins Buch nicht mit so einer Politik versehen worden, die ganze Debatte wäre anders verlaufen. Aber in den Medien und später Online (bei Amazon, buch.de etc.)konnte der Normalbürger seinen Ressentiments freien Lauf lassen. Dass selbst Sarrazin seine Thesen in seinem Buch extrem relativiert und zugibt, dass er die Zukunft der Deutschen gar nicht kennt, tat dann nicht mehr viel zur Sache.

    Ich würde aber sagen, dass Deutschland noch nie besonders ausländerfreundlich war. Die Gastarbeiter waren ja auch eher die Esel und Lasttiere der deutschen Wirtschaft, obwohl einzelne aus dieser Generation auch tolle Karrieren gemacht haben. Aber eine Einwanderungsgesellschaft oder wenigstens eine liberale Gesellschaft ist Deutschland nicht.

    Und Rot-Grün hat die Gunst der Stunde verstreichen lassen.

    Manchmal ist Mut in der Politik erforderlich, manchmal schadet er auch. Bei Rot-Grün fehlt es in der Ausländerpolitik, deswegen wird die SPD auch jetzt für ihre Position nichts gewinnen, aber durchaus was verlieren.

    Die Frage, warum Menschen ihre Heimat velassen, ist für die Deutschen nichts Neues. Sie verlassen momentan Deutschland, teilweise, um in Süd-Tirol Teller zu waschen, teilweise um in Norwegen in Fischfabriken zu arbeiten. Nur ein Bruchteil geht in die USA und wird dort reich.

    Aber die armen deutschen Auswanderer machen immer noch einen Schnitt im Kontrast zu ihrer Situation in Deutschland. Und sie schweigen lieber.

    Warum ausgerechnet die Muslime eine wirtschaftliche oder soziale Gruppe sein sollen, wurde nicht beantwortet.

    Deswegen ist es eine Debatte im Nebel und da hauen die Politiker gerne auf die Pauke; es kostet nichts und bringt Sympathie. Dabei braut sich sozialer Unmut über die Regierung zusammen und da kommen solche Ablenkungsspiele nur zu gut. Und da kommen dann auch Spiegel und Bild mit ihren problematischen Auflagen, arroganten Besserwissern und Ignoranzjournalisten in Spiel: Gerade Sarrazin spricht ein Klientel an, dass normalerweise kaum liest, also durchaus attraktiv für diese Medien. Und für den Verlag auch - das ist der Kern des Problems aus meiner Sicht.

  • 1
    123

    @ Petterson

     

    Ja!

     

    Sonderfälle erzählen und auf ganze Gruppen übertragen - cool, das ist ja mal ganz was neues.

     

    Und woher hast kommen die qualitativen Erkenntnisse zu den Motiven der Übergriffe? Haben die Opfer der "gezielten An- und Übergriffe" noch Interviews geführt während sie vermöbelt worden sind oder entspringt das möglicherweise Ihrer neutralen Interpretation?

     

    Ich kenne ein paar echt fiese Christen, deutsche Wurzeln haben die auch. Man kann sich nicht mehr auf die Straße trauen immerhin gibt es hier wirklich viele davon.... blablubb

     

    Salve

  • MS
    Mandy Sachs

    Seit wann ist Frauenemanzipation rechts? Seit wann ist frauenfeindliche Religion links? Habe ich was verpasst?

  • M
    Majordomo

    Die Mehrheit der Deutschen transportiert letztenendes das, was die da oben aushecken und über die Medien verbreiten. Ausländerfeindlichkeit ist kein zeitgenössisches Problem und hat ihre Wurzeln tief in der Vergangenheit. Schon immer wurden Vorurteile, Hass und Resentiments geschürt, um andere Völker,Kulturen, Gruppen etc. zu unterdrücken, auszuplündern, auszugrenzen usw. usf.

     

    Gebe es die Türken und Araber nicht müssten jetzt ganz andere Gruppen dran glauben. Es ist ein sehr altes politisches Intrument, die Abgrenzung vermeindlich Fremder Menschen.

     

    Die Deutschen führen solche Diskussion gut und gerne fast immer alleine. Zumindest erwecken sie oft diesen Eindruck. Akdademiker wie ich träumen, wenn sie immer wieder mit solch hasserfüllten Stammtischparalon in Kontakt geraten, Deutschlad den Rücken zu kehren. Diese stupiden, vereinfachten klisches tragen ohne Frage sehr viel zum Hass bei aber sicherlich nicht zur Integration.

     

    Hass gegenüber allen Dingen was fremdartig wirkt ist in der deutschen Gesellschaft meiner Meinung nach sehr tief verankert. Ich merke das sogar bei langjährigen Arbeitskollegen oder auch deutschen Freunden. Man wird sehr oft auf Vorurteile reduziert und erreicht damit immer wieder, dass man aus der vermeindlichen Normalität heraus gezerrt wird.

     

    Wann machen die Menschen auf und begreifen endlich, dass sie mehr Gemeinsamkeiten haben und nur gemeinsam stark sind. Die Menschen lassen sich spalten. Man spielt einzelne Gruppen gegeneinander auf. Anstatt die wirklichen Ursachen und Probleme anzugehen, die da wären soziala Ungleichheit wohin man hinschaut, lässt man sich als herum irrende Lämmer, von oben heraus fein manupulieren.

     

    Für die Macht würden Menschen wie Seehofer vermutlich ihre Mutter verkaufen. Was hat schon die Rechte in Deutschaland anzubieten? Es sind eben die Parteien der Unternehmer. Um jedoch Stimmen auch aus dem für sie wirtschaftlich nicht relevanten Flügel zu erhalten schüren sie Resentiments, worauf sie dann zurückgreifen.

     

    Alles hat seinen Preis und dieser angestachelte Hass wird seinen Tribut verlangen. Das ist wieder nur eine Frage der Zeit. Und dieses schüren von Hass wird vermutlich erst dann wieder einebnen, wenn irgendwo, irgendwelche selbsternannte Deutsche Rächer ein Türken oder Araber Haus in brannt gelegt haben werden. Danach werden unsere lieben Politiker und ein großteil der Deutschen ihr heuchlerisches Mitgefühl präsentieren, damit kurz darauf die Hassspirale wieder von neuem seinen Gang nehmen darf.

     

     

    Und Hoffnung ist doch eine Ressource die enden kann!

  • H
    Henrik

    Wie ist es eigentlich dazu gekommen? Ich bin immer noch Links. Ich bin für die Rechte der Frauen, Schwule/Lesben, denke das Marx Recht hatte wenn er gechrieben hat, das alle Kritik mit der Kritik der Religion anfängt, das Relion eine persönliche Sache ist und nicht im öffentlichen Raum gehört, bin deswegen auch für ein sekuläre Staat. Denke auch das die Idealen der frühen Arbeiterbewegung immer noch wichtig sind - unter andere, das die Befreiung der Klasse damit anfängt, das die Arbeiter seine Schicksaal selber in die Hände nehmen und nicht an andere warten.

     

    Lapidar gesagt: Die Linke muss zurück zur Ihre wurzelen. Und dazu gehört auch, keine Allianzen mit schwartzen - politisch, nicht Hautfarbe - Imame zu machen. Dazu gehört auch, immer und überall, für linke Positionen zu streiten - auch wenn die Reaktionäre eine andere kultur haben.

  • H
    Helmut

    Die ganze Debatte ist sinnfrei. Was hier in einem Kommentar als "Büchse der Pandora" bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit eine Büchse voller schwachsinniger Paranoia.

     

    Was stört Euch? Die andere Kultur? Möglicherweise die Gewaltbereitschaft?

     

    In meiner ostdeutschen Heimat kann man sich nicht mehr auf die Straße trauen, weil das Stadtbild von Nazis beherrscht wird. Ausländer gibt es da keine. Was sagt uns das? Ein Milieu, das sich dadurch auszeichnet, sich von unserer Gesellschat loszusagen, ja sie sogar zu bekämpfen, ist eine Belastung für den Normalbürger. Den in Deutschland lebenden Muslimen den schwarzen Peter zuzuschieben, ist allerdings feige.

     

    Was die Taz hier als Rechtsruck zu erkennen glaubt, ist einfach nur der allgemeine Abschied von Differenzierung und gesundem Menschenverstand.

     

    Wer unsere Gesellschaft, unsere Verfassung, unsere Moral ablehnt, kann ja abhauen, die Freiheit besitzen hier Alle. Dies beträfe allerdings auch viele Deutsche, mit Sicherheit auch einige Kommentatoren dieses Artikels.

  • A
    ari

    dazu hat auch die taz einen großen teil beigetragen. kritik an migranten wurde stets mit der nazikeule unterdrückt. das ergebnis sieht man nun überall, bestes beispiel der fußball-freitag und am sonntag der spiegel-tv beitrag dazu.

     

    wenn meine hymne und mein landsmann (özil) von anderen, die hier seit generationen leben, ausgepfiffen wird, dann soll ich noch beifall klatschen?

     

    wie wärs, wenn ihr linken euch auch endlich mal anständig mit diesem thema auseinander setzt, anstatt immer nur alles totzuschweigen.

  • S
    Sebastian

    Na hoffentlich, das Land ist schon zu weit nach links gerutscht (gab's da überhaupt hier Beiträge wie "Rückt die Republik nach links?"?) Linke Politik ist immer zum scheitern verurteilt, man kann den Mensch nicht gleich machen!

  • F
    FriederGerstenschaum

    Es wird beklagt, dass deutsche Jugendliche von türkischen oder arabischen Jugendlichen gemobbt werden.

    Versetzt euch mal in die Lage der Migranten.

    Wenn kein Tag vergeht, an dem nicht irgend ein Politiker, Bundesbänker oder was weiß ich wer gegen die Leute Stimmung macht. Der dumpfe Bevölkerungsteil, der immer größer zu werden scheint, schreit wutschnaubend mit.

    Dann empört man sich, wenn sich die so geschmähten wehren.

  • WB
    willi balb

    herr seehofer,

    wo fangen denn eigentlich die anderen kulturkreise an? in bayern, wo man morgens schon sein erstes bier trinkt?

     

    gehören denn die sog. neuen bundesländer zu "unserem" kulturkreis, wo sich dort doch viele menschen keiner religion zugehörig fühlen.

     

    gehören jetzt argentinier und chilen zu "unserem" kulturkreis weil sie mehrheitlich katholisch sind?

     

    oder sind die die kriterien gar nicht so subtil, sondern "augenscheinlich"?

    oder meinen sie einfach nur "ausländer"?

  • A
    Amos

    Gibt es einen Rechtsruck, dann ist das mit ein Zeichen, dass die Politik ihre Hausaufgaben nicht richtig gemacht hat. Die Industrie wollte die Einwanderer-und will sie immer noch. Das geht aber nur gut, wenn alle beschäftigt werden können. Das ist aber nicht der Fall;es geht hauptsächlich um das Lohndrücken.So entsteht die Abneigung gegen die Einwanderer.Diese merken, natürlich, dass sie nicht erwünscht sind und die Abneigung schlägt zurück. Hätte man damals das Rotationsprinzp: Aufenthalt für Gastarbeiter nur für 2-Jahre; länger nur, wenn Arbeit für alle, also auch für die Deutschen vorhanden ist; dann gäbe es keine sozialen Unruhen und auch keine Ausländerfeindlichkeit. Der Arbeitgeberverband hat sich damals dagegen gestellt und die Politiker haben klein beigegeben und sind somit damals schon zu Lobbykraten geworden. In der Politik entscheidet nicht mehr die Vernunft, sondern nur das was an Pöstchen und Parteispenden rüberkommt. Man kennt es aus der Geschichte, versagt die Politik, in diesem Fall die Pseudo-Demokratie, dann sind Linke und Rechte nicht weit.

    Es wird einen Rechtssruck geben- dass ist doch wohl klar. Dann werden die Rechten und die Linken sich wieder bekriegen, für das was diese Plutokratie wieder angerichtet hat.

  • G
    günthi

    warum eigentlich immer rechts? immer wenn der presse oder der politik nichts einfällt zu offensichtlichen fakten, wird die nazikeule geschwungen. ist das nicht langsam lächerlich?

  • DG
    Don Geraldo

    Ich lach mich tot.

     

    Das politische Establishment und die Medien leben in einer selbstreferentiellen Parallelgesellschaft weit links von den normalen Menschen.

    Noch vor zehn Jahren hätte Bunzelpräsident Wulf für die gleiche Rede allgemeinen Beifall erhalten, kritische Leserbriefe wären einfach nicht abgedruckt worden. Das Internet hat alles verändert. Wenn die Verlage ihre dortigen Leserbriefspalten und -foren zu stark zensieren unterdrücken sie diese Meinungen nicht mehr, sie finden trotzdem den Weg ins Netz.

     

    Jetzt muß diese Parallelgesellschaft zur Kenntnis nehmen, was das Volk wirklich denkt, und viele im Volk merken erst, daß sie mit ihrer Meinung nicht alleine stehen. Die Schweigespirale funktioniert nicht mehr, und irgendwann wird sich auch das Wahlverhalten ändern.

  • K
    Kiezgucker

    Pro Sarrazin, Pro Seehofer!

    ich finde es gut, dass das Thema endlich behandelt

    wird.

    Nach Jahren linker Meinungsunterdrückung meldet sich das Volk zu Wort. Ja genau, die so verhassten

    Stammtisch-Populisten, die seit jahrzenten mit der

    Unterdrückung von Staatlich verordneter

    Ausländerfreundlichkeit leben mussten.

    Tilo Sarrazin hat die endlich die Büchse der

    Pandora geöffnet, und der größte Teil der Bürger

    in diesem Lande erwartet das sie nicht so schnell

    wieder verschlossen wird.

    Ich, habe wieder hoffnung!

  • F
    foo

    Jetzt könnte man mal weit, weit nach Links rücken und sagen:

    das hat man nun davon wenn man Parteien mit ehem. NSDAP Mitgliedern gründet...

  • DE
    Der Ekelbaron

    Ich verstehe nicht, warum die politische Positionsbezeichnung "rechts" immer so gleichbedeutend mit Fremdenfeindlichkeit verwendet wird.

    Die CDU ist eine rechte Partei und wird sie auch bleiben... Egal, ob sie gerade mit fremdenfeindlichen Parolen auf Stimmenfang geht oder nicht...

    Dass es in Deutschland Konservative gibt ist nun wirklich kein neues Phänomen... Und Salonfähig waren sie schon immer... Mir persönlich gefällt es besser, wenn sie ihre Gedanken offen aussprechen, als wenn sie sich als gesichtslose Politiker der "Mitte" präsentieren... Ist natürlich Geschmackssache...

  • P
    Philipp

    Bei mir verstärkt sich der Eindruck, dass Bayern nicht zwingend zum deutschen Kulturkreis gehört. Die deutsche Sprache beherrschen dort vor allem die Stammesführer nur in rudimentärer Form

  • P
    Petterson

    Ich werfe gewissen Randgruppen in Deutschland mit

    Migrationshintergrund puren Rassismus und Volkshetze vor.

    Grund? Praxiserfahrung: Gezielte An- und Übergriffe auf Personen und

    Gruppierungen ohne Mitgrationshintergrund. Unter anderem basierend auf

    der Tatsache des ideologischen "starken" Mannes, bequem ausgelegten

    Ehrenkodex und der Obhut des Rechtsstaates durch die Sonderstellung

    "Migrationshintergrund".

    Frei nach dem Motto: "Mir passiert ja nichts, wenn doch, seid ihr alle Nazis!"

     

    Rücke ich mit dieser Feststellung jetzt nach "rechts"?

  • P
    Petra

    Wenn Lehrer es wagen würden, über nur ein einziges "deutschstämmiges" & christliches Kind aus bürgerlichem Elternhaus so zu sprechen, wie Sarrazin und CSU Politiker augenblicklich über Muslime und Juden sprechen, stünden die aufgebrachten Eltern schon mit dem Rechtsanwalt parat. Die Schule würde verklagt werden!

  • J
    Jens

    Na klar rückt Deutschland nach rechts.

     

    Auch deshalb, weil es keine Gegenöffentlichkeit gibt.

     

    Dies gilt auch für die taz. Hier werden rechte Gedanken genauso unkommentiert wiedergekäut, wie in den anderen Medien.

     

    Ein kritischer Umgang mit unserem Wirtschaftssystem?

     

    Die Frage nach den Ursachen für Rassismus?

     

    Das Beharren auf Rechtsstaatlichkeit (gleiches Recht für alle - eigentlich eine konservative Forderung. Aber mit dem Beharren auf Rechtsstaatlichkeit bin ich z.B. in den Augen Vieler so linksradikal bzw. so ein Träumer, dass einem Angst und Bange werden kann.

     

    Das Beharren auf dem Grunggesetz?

     

    Überall Fehlanzeige.

     

    Aber solange die taz sich nicht mit dem Faschismus sondern lieber mit (offensichtlichen) Faschisten auseinander setzt, wird sich nichts ändern.

  • T
    T.V.

    Ja, nicht erst kürzlich. Was lange gärt wird endlich Wut, die Jahre Arbeit der Anti-Terror-Strategen zeigen endlich 'Erfolg'.