Streit der Woche: Ist der Afghanistan-Krieg verloren?
Im Oktober 2001 starteten die USA Afghanistan-Offensive. Das Land sollte von der Taliban-Herrschaft befreit werden. Zehn Jahre später: eher kleinlauter Truppenabzug.
In der Nacht vom 7. Oktober 2001 flogen die ersten Raketen der USA auf Stellungen der Taliban und des Terrornetzwerks Al Quaida in Afghanistan. Die „Operation Enduring Freedom" war die Reaktion der USA auf die Anschläge des 11. Septembers. Die Vereinigten Staaten hatten beschlossen, nicht nur gegen die Terroristen, sondern auch gegen die Länder, die Terroristen beherbergen, vorzugehen - also gegen Afghanistan, wo sich angeblich der Al-Quaida-Führer Osama bin Laden aufhielt.
Seit Dezember 2001 ist auch die deutsche Bundeswehr in Afghanistan im Einsatz. Laut Peter Struck, dem damaligen Verteidigungsminister, ist es seitdem die Aufgabe der Soldaten die Freiheit Deutschlands am Hindukusch zu verteidigen. Ein stabiles Afghanistan bedeute auch mehr Sicherheit für Deutschland, argumentierte die Bundesregierung. Es sollte ein funktionierendes Gemeinwesen entstehen, dass Sicherheit und Schutz für die Menschen im Land gewährleistet. Derzeit setzt die Bundeswehr während der Isaf-Mission mehr als 5000 Soldaten im Norden Afghanistans und in der Hauptstadt Kabul ein.
Sicherheit und Stabilität scheinen allerdings in immer weitere Ferne zu rücken. Kurz vor dem zehnten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 sind bei einem Selbstmordattentat auf einen Nato-Stützpunkt 77 ausländische Soldaten verletzt worden. Vor zwei Wochen dann attackierten Taliban-Kämpfer das Regierungsviertel in Kabul. Mindestens 13 Menschen wurden getötet. Die Angreifer feuerten auf die US-Botschaft und das Isaf-Hauptquartier. In der vergangenen Woche ist der frühere afghanische Präsident Burhanuddin Rabbani bei einem Bombenanschlag in seiner Wohnung in Kabul getötet worden.
Eine „friedliche Entwicklung", wie sie der ehemalige Verteidigungsminister Franz-Josef Jung zum Ziel erklärt hatte, scheint in Anbetracht dieser Anschläge nicht in Sicht. Erst Anfang letzten Jahres definierte die Bundesregierung den Einsatz in Afghanistan dann auch nicht mehr als Stabilisierungseinsatz, sondern als „bewaffneten Konflikt". Jung musste wegen der Kundus-Affäre zurücktreten. Ein deutscher Oberst hatte den Angriff auf zwei Tanklastzüge befohlen. Zahlreiche Zivilisten starben - nicht nur bei diesem Bombardement. Bei Verhandlungen mit den Taliban gerät mittlerweile selbst die .
Außenminister Guido Westerwelle lehnt einen vorzeitigen Abzug der deutschen Truppen aus Afghanistan weiterhin ab. „Kopflos herauszugehen, das würde den Terroristen den Triumph bescheren", sagte Westerwelle. Die Bundeswehr soll nach bisherigen Plänen zum Jahresende mit dem Abzug der ersten Soldaten beginnen. Einen konkreten Zeitplan für den Abzug gibt es bisher nicht. Die USA haben schon begonnen ihre Truppen abzuziehen. Kritiker sehen den Abzug als eine Art stilles Eingeständnis einer Niederlage. Bis spätestens Ende 2014 sollen alle internationalen Kampftruppen aus Afghanistan verschwunden sein.
Für Kritiker des Einsatzes ist klar: Krieg kann nicht mit Krieg bekämpft werden. Die Linke fordert deshalb: „Bundeswehr raus aus Afghanistan. Zivil helfen." Wolfgang Gehrcke, Mitglied des Parteivorstands, schreibt in einem Artikel auf der Linken-Homepage, seine Partei habe den Afghanistankrieg immer für politisch falsch, moralisch schändlich und völkerrechtlich nicht legitimiert eingestuft: „Die Linke hat recht gehabt mit ihrer Analyse, dass ein Kampf gegen den Terror gewonnen werden kann, der Krieg gegen den Terror niemals."
Aber was meinen Sie? Ist der Afghanistan-Krieg verloren?
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Leser*innenkommentare
Tillmann Schmalzried
Gast
Ein Krieg hat Beteiligte mit unterschiedlichen Interessen, Positionen, Erfahrungen. Selbst wenn man unterstellt, daß alle Beteiligten eines Krieges Verlierer sind, fallen doch die Verluste verschieden hoch aus. Und wenn man unterstellt, daß es Sieger gibt, gibt es auch Verlierer. Deshalb fällt die Antwort je nach Fragesteller verschieden aus.
Am wenigsten verloren bzw. gewonnen haben Warlords wie Sayyaf, Atta, Dostum, Fahim, Haqqani, Omar. Sie haben ihre Positionen wiedererhalten oder werden erneut an der Macht über Menschen, Märkte, Drogen und Waffen beteiligt. Sieht man in der derzeitigen Abzugsstrategie ein Element der US-Counterinsurgency (s. Army-Handbuch), dann ist der Sieg der Warlords seit 2009 Teil der ISAF-Strategie und die ISAF auf der Siegerstraße. Allerdings wäre die zu erwartende (?) Ausweitung des Konfliktes auf die ganze Region, die schon jetzt zu den Verlierern zählt, der Tod dieser Strategie.
Am meisten verloren hat die durch mehr als 30 Jahre Krieg traumatisierte afghanische Bevölkerung. Verloren haben auch Afghanen und Nicht-Afghanen, die sich voller Hoffnung für die Ziele von Petersberg I und ISAF-Mandat einsetz(t)en.
Tillmann Schmalzried
hto
Gast
Radio Eriwan: "Im Prinzip ja. Aber grundsätzlich ..."
Björn Kunter
Gast
Je länger der Krieg dauert, desto mehr Verlierer wird es geben.
Die Menschen in Afghanistan haben den Krieg schon 2001 verloren, als die Siegermächte beschlossen die Warlords und Menschenrechtsverbrecher zu den neuen Herrschern Afghanistans zu machen.
Sie verloren als der Sieg nicht genutzt wurde, um Frieden zu schließen und eine politische Lösung zu finden, sondern stattdessen der Krieg gegen die Taliban fortgesetzt wurde.
Sie verloren als eine (korrupte) Herrschaft von oben eingesetzt wurde, anstatt die Demokratie von der lokalen Ebene aufzubauen.
Sie verloren als der Westen beschloss den Drogenanbau zu tolerieren, aber den Mohn nicht aufzukaufen und so die finanzielle Grundlage für den Erfolg der Taliban und der Familie Karzai legten.
Sie verloren als die NATO alle Jahre wieder eine neue Strategie verkündete, ohne eine zu haben.
Sie verloren als Karzai die Wahlen fälschte und die NATO billigend zusah.
Die Menschen in Afghanistan verlieren diesen Krieg jeden Tag an dem die Taliban nicht zu Verhandlungen eingeladen, sondern „an den Tisch gebombt“ werden.
Ob und wie die NATO diesen Krieg verliert wäre dagegen bedeutungslos, wenn sie nicht aus Angst vor der Niederlage immer weiter machen würde.
naime
Gast
afghanistan hat seit ca 30 jahren krieg. wer sich nur die letzten 10 jahre anschaut wird den konflikt nur sehr begrenzt verstehen. nur wer vom fernen via TV und presse nach afghanistan schaut kann sich so undifferenzierte meinungen leisten. diese sind billig zu haben.
es ist zynisch zu sagen "der krieg ist verloren - nix wie raus da, ich habs ja schon immer gewusst". die aufgabe die "kriegskritikern" nun bevorsteht ist dafür zu sorgen das es eine nachhaltige finazielle unterstützung für zivile projekte gibt - auch wenn die truppen (und die öffentlichkeit) abziehen. es geht darum die westlichen entscheidungsträger nicht aus der verantwortung zu lassen. und es geht auch darum die praktischen solidarität mit einem sehr grossen teil der afgh. bevölkerung zu organisieren.
die sog. taliban können auch nicht ohne den westen. ein terrorregime wie wir es bis 911 hatten, kann sich so explizit nicht wiederholen. die frage des friedens und der freiheit wird relativ sein. das ist traurig, aber die situation.
vic
Gast
Dwer Afghanistan-Krieg ist längst verloren- für alle Seiten.
Die Bevölkerung hat am meisten gelitten, ist nun nicht freier als se`s vorher war. Und vor allem war sie am Leben.
DasPferd
Gast
Die Frage lässt sich doch im Grunde gar nicht allgemeingültig beantworten. Man kann nur die formulierten Ziele daraufhin überprüfen, ob sie erreicht wurden und ob die Opfer es wert waren, an Geld aber besonders an Gefallenen, hüben wie drüben.
Und daran habe ich doch starke Zweifel!
hackbeil
Gast
Jeder der in den Krieg zieht hat schon verloren, das ist meine Meinung.
Wäre nicht die Frage, wie und wiso es zu diesem Krieg kommen musste, wichtiger, um aus den Fehlern zu lernen?
Zappoteck
Gast
@ von Kürzlich dort Gewesener: was is das denn für ein schwacher spruch? dir sind es das land und die leute nicht wert vor leuten die dort anderen die köpfe abschneiden und frauen steinigen, usw. beschützt zu werden? das is dann aber doch sehr traurig. dann bleibst am besten im schönen sicheren deutschland da passiert dir sowas bestimmt nicht. allerdings seid ihr doch genau die leute die dann das reden anfangen wenn solche dinge geschehen und die presse davon berichtet und euch fragt wo das ausland ist und wieso den leuten dort niemand hilft.
greez
Vernunftmensch
Gast
192 Nationen gegen ein Entwicklungsland ist einfach unfair. Die Gründe für die "Aufbauleistungen" sind nur vorgeschoben, und Demokratie sollte erst mal bei uns eingeführt/umgesetzt werden.
Der Angriff auf Afghanistan ist für den Westen ein Finanzdesaster und moralisch so verwerflich, daß auch die angeblichen westlichen Werte verraten und verkauft sind.
Philipp Kretzschmar
Gast
Wenn das Ziel des Krieges lautet, die Talibanbewegung zu schlagen und Afghanistan zu stabilisieren, so ist dieses Ziel nur durch eine Veränderung des Blickwinkels erreichbar. Zur Zeit wird aus dem westlichen Warte heraus noch von der Grundidee ausgegangen, freie Wahlen in Afghanistan durchsetzen und die so legitimierte Regierung militärisch stützen zu können, bis sie ihre Hoheitsrechte selbstständig gegen die Aufständischen durchzusetzen vermag. Dies funktioniert unter großen Anstrengungen - in den Städten. Vier Fünftel der afghanischen Bevölkerung leben allerdings auf dem Land, sie gehorchen überwiegend den traditionellen Werten der mehrheitlich paschtunischen Stammesgesellschaft und schöpfen daraus seit jeher – königlichen oder kommunistischen afghanischen Reformern aus den städtischen Zentren sowie ausländischen Mächten gegenüber – große Kraft gegenüber allen, die versuchen, sie in ein - wie auch immer ausgeformtes - staatliches Gewaltmonopol zu integrieren. Um diese Werte zu verteidigen und ihre wirtschaftliche Basis zu schützen, werden sie auch weiterhin mit den gut organisiertn Taliban Bündnisse eingehen und sie gegen das westliche Bündnis und die durch dieses gestützte städtische Zentralregierung stärken. Die Stabilisierung Afghanistans und der nachhaltige Kampf gegen den Terror erfordern demnach zu allererst die Erkenntnis, dass westliche Werte dabei keine zentrale Rolle spielen können, dass diese beiden Ansprüche sich möglicherweise sogar ausschließen. Und das Eingeständnis, dass sich das Wesen des ländlichen Afghanistans einer nationalstaatlichen Logik und hier geltenden Rechtsauffassungen entzieht, weniger aufgrund des islamistischen Fundamentalismus als aufgrund der traditionellen Werte des Paschtunwali. Dies ist der schwere Schritt, den alle beteiligten westlichen Regierungen unter Duldung weiterer Opfer hinauszögern, denn er bedeutet für das gesamte Bündnis eine partielle Niederlage. Es führt aber kein Weg an diesem Schritt vorbei. Denn nur dann kann unter diesem veränderten Blickwinkel ein Dialog aller beteiligten Gruppen in Gang gesetzt werden, nur dann kann möglicherweise Schadensbegrenzung geübt und der Krieg beendet werden. Andernfalls kämpfen die Afghanen einfach weiter. Für ihre äußerst heterogenen Interessen, zweckmäßig vereint unter dem Banner der Taliban. In diesem Fall währe für uns der Krieg gegen den Terror auf der ganzen Linie verloren und für die Afghanen - einmal mehr - der Frieden.
Hubertus
Gast
Der Kommunismus, der Kapitalismus und die Religionen versuchten die Macht in diesem Land zu ergreifen. Übrig bleibt ein leidendes Volk, das man letztendlich im Dreck krepieren lassen wird. Die neuen Herrscher werden Erpresser, Diktatoren und Verbrecher sein. Wie kann man den Afghanen nur helfen?
AGrev
Gast
Als die Taliban noch ein zusammenhängendes Staatsgebiet besaßen und eine Armee, die dann von einem recht kurzen Einmarsch der US-Armee -unterstützt von der Nordallianz- so wie auch das Staatsgebiet zerschlagen wurden, war der "Krieg" gewonnen.
Kann man im Falle von so immens ungleichen Mächten im Konfliktfall noch von Krieg sprechen? Sicher, wenn das bedeutet, dass die Risiken und Toten angemessen bedacht werden. Anders denke ich kaum.
Der Krieg, der gegen das, was nun gemeinhin weiter "die Taliban" genannt wird, geführt wird; das ist gegen eine Menge mehr oder weniger eigenständiger Guerillaeinheiten, der ist offentsichtlich nicht gewonnen.
Nun ist die Frage: Wie kann er gewonnen werden? Und sicher unterstützt mich jeder in folgender Feststellung: Ein Krieg, der gegen eine Anzahl von Menschen, die von einem Ideal getragen werden, dessen Stärke sich aus dem Krieg bezieht, kann nicht durch Krieg gewonnen werden.
Entsprechend ist es absolut unmöglich, diesen Krieg zu gewinnen, solange man nicht hinter den Krieg tritt und damit die Ressource der Idee vernichtet.
Nicht, dass das nicht jeder wüsste.
Ben
Gast
Wenn das Kriegsziel darin bestand, Al Qaida aus Afgahnistan zu verjagen und Osama unschädlich zu machen, ist der Krieg weitgehend gewonnen. Wenn das Ziel allerdings war, ein Mindestmaß an Freiheit für Männer und vor allem Frauen in Afgahnistan zu erreichen, dann kann nur von einem sehr begrenzten Erfolg in einigen wenigen Regionen die Rede sein.
Da aber für so ein "kulturimperialistisches" und "eurozentristisches" Vorhaben in den USA und Europa kaum jemand Soldaten oder gar Geld einsetzen möchte, werden diejenigen Menschen in Afgahnistan, die daran geglaubt haben, bald ein böses erwachen erleben, d.h. an den Galgen der Taliban sterben. Die Verhandlungen mit "gemäßigten" Taliban und der Beginn des Truppenabzugs sind untrügliche Anzeichen dafür.
Wer dennoch für einen sofortigen Truppenabzug plädiert, sollte wenigstens noch so viel Menschlichkeit besitzen, Asyl für all die Menschen zu Fordern, die durch eine erneute Machtübernahme der Taliban zu Flüchtlingen würden.
enno
Gast
Ich selbst bin gerade erst in der vergangenen Woche aus dem Land am Hindukusch zurück gekommen und kann mich der öffentlichen Kritik nur anschließen. Nachdem im 4.Jh. Alexander der Große und im 20.Jh. die Sowjetunion erkennen mussten, dass dieses von den unterschiedlichsten Stämmen durchzogene Land nicht beherrschbar ist, brauchte die NATO/OEF/ ISAF 10 Jahre um das zu begreifen.
Das Projekt OMLT als "Hilfe zur Selbsthilfe" ist ein kleiner Schritt auf dem Weg zur Sicherheit, die aber nur aus dem inneren des Landes und durch den Willen der Menschen dort umgesetzt werden kann. Ebenso muss man als Europäer und Amerikaner begreifen lernen, dass es auch in der Zukunft den Taliban in diesem Land geben wird. Dieses Land wird nach wie vor zerrissen, korrupt und arm sein, aber die Sehnsucht der Menschen dort nach Frieden ist nicht zu übersehen. Infrastruktur entsteht, Schulen und Krankenhäuser können in den "Ballungszentren" bestehen bleiben.
Zivile und humanitäre Projekte hätten schon viel eher auf der Agenda stehen müssen, um das angekratzte Vertrauen der Bürger nicht wieder zu verlieren.
McMullen
Gast
Ja. der Afghanistan Krieg ist verloren. So wie damals bei den Briten. So wie damals bei den Sowjets. Wen wunderts?
Aber dank des Einsatzes der Bundeswehr wird jetzt auch die Freiheit Afghanistans am Brandenburger Tor verteidigt.
Und noch ein kleiner Army Scherz am Rande:
Was heißt eigentlich ISAF?
(Richtige Antwort:)
I Saw Americans Fighting.
Philipp Göbel
Gast
Das is wieder so eine Frage wie "ISt die Piratenpartei links oder rechts" - weder noch.
Ábgesehen von philosophischen Spitzfindigkeiten, ob man Krieg überhaupt "gewinnen" kann, ist ein Krieg gegen den Terror ein Paradoxon, da Krieg ja immer auch Terror schafft/ist und sich so quasi selbst am Leben erhält.
Nur zu der Lage in Afghanistan kann man sagen, dass der Krieg für die USA gewonnen ist - sie haben das Land unter ihre Kontrolle gebracht, haben ihre Regierenden eingesetzt und verfügen nun über alles, was sie interessiert - z.B. ob sie dortz nun Militärstüzpunkte errichten oder einfach nur Ölpipelines betreiben, ist im Grunde egal, sie haben das geschafft was Russland/Sowjetunion damals nicht erreicht hat - Es war niemals das Ziel, den Terror in Afghanistan selber zu beenden...
Hartmut Hillmann
Gast
Was für eine zynischer Frage... In jedem Krieg gibt es immer nur Verlierer, keine Gewinner. Nämlich die Menschen, die blöd genug sind sich für die Reichen und Mächtigen töten zu lassen, oder andere zu töten. Von der TAZ hätte ich eine etwas kritischere Fragestellung erwartet...
Wie es gewaltlos geht wird hier gezeigt: http://www.gandhi-king-ikeda.org
ttomme
Gast
Als ob alles dufte wäre, wenn der Westen diesen Krieg gewonnen hätte. Jeder der mit derlei beginnt, wird zum Verbrecher. Auch wenn er den Krieg gewinnt.
Und ansonsten?
Die Sowjets haben 10 Jahre gebraucht, um zu begreifen. Der Westen nimmt sich dafür 13 Jahre Zeit. Da kann sich jeder seinen eigenen Reim drauf machen. Insbesondere deshalb, weil keine drei Jahre später die 2. Welt Geschichte war. - So kann`s gehen.
Bert Blank
Gast
Wenn es tatsächlich stimmen sollte, was ich nicht glaube, dass mit dem Afghanistaneinsatz die Freiheit Deutschlands verteidigt werden sollte, war der Krieg bereits durch den Beschluss des selbigen verloren. Denn letztendlich brachte uns das Ganze nichts als eine gesteigerte Gefahr muslimischer Anschläge auch hierzulande, gescheiterte Versuche von Nacktscannern an Flughäfen, schärfere Überwachungsinstrumentarien für die Sicherheitsbehörden und eine gesteigerte Islamophobie. All das ist ganz sicher kein Sieg der Freiheit. Auch für den Fall, dass die Sicherung der Ölversorgung das Hauptanliegen dieser Intervention war, ist der Einsatz gescheitert, siehe die Preisentwicklung an den Tankstellen. Als Sieg verstehen kann man den Einsatz lediglich im Hinblick auf die Bundeswehrstrukturen. Der Wandel hin zu einer Berufsarmee war und ist meiner Ansicht nach richtig und wurde wohl auch durch die nun offenbar gewordenen weiteren Aufgabenfelder der deutschen Truppen nötig. Dass für diese Erkenntnis, dass die Bundeswehr einer Reform bedarf, ein Krieg nötig war, ist leider genauso traurig wie, mit Verlaub, entwaffnend.
Alex
Gast
Der Krieg ist eindeutig verloren. 10 Jahre und fast nix ist passiert. Da helfen auch keine neuen Offensivene seitens der NATO. Die Taliban werden immer siegen, denn in diesem Hügeligen Gelände kommt kein Soldat voran. Da nützen selbt Bomben nicht, da das Gebirge wie ein einziger Bunker ist. Wie schon zuvor gesagt: Afghanistan ist der "Friedhof der Großmächte".
Hasso
Gast
Der Krieg in Afghanistan wird ja vom Steuerzahler finanziert-,nicht von Westerwelle! Will er dass die Deutschen in Afghanistan bleiben, dann kann er sich ja freiwillig dorthin melden. Aber ich glaube,der war ja nicht mal Soldat. Das einzige, was der bisher vorzuweisen hat, ist, dass er-noch nicht aus der Pubertät-schon in die Politik ging. Was kennen diese Menschen vom Geschick des einfachen Bürgers. Das sind nichts weniger als arrogante Schwätzer und Globetrotter.
J.C.F.
Gast
Ja, das ist er. Rettungslos.
Die NATO-Okkupationstruppen bzw. die Politiker, die sie in den Krieg geschickt haben (darunter in Deutschland übrigens ein gewisser Herr Ströbele, auch wenn er davon heute nichts mehr wissen will)mögen sich noch eine Weile in den altbekannten Durchhalte- und Endsiegparolen ergehen, was ihnen aber auch nichts helfen wird.
Die NATO-Okkupanten werden gleichwohl über kurz oder sehr kurz das Land verlassen müssen. Geschlagen und gedemütigt wie geprügelte Hunde.
Und das ich auch gut so!
Kürzlich dort Gewesener
Gast
Was ist das denn für eine seltsame Denkweise der Linken? Die Soldaten sind ja nicht wegen des schönen Wetters dort, sondern weil es da Typen gibt, die Andersdenkenden den Kopf abschneiden.
Zu glauben, daß die Aufständischen nach einem Abzug anfangen brav zu arbeiten und einen Bausparvertrag abzuschließen ist falsch. Das mit dem Aufbau wird also ohne Soldaten nichts.
Mir ist das Land und die Leute die Steuergelder und das Leben der Soldaten nicht wert. Deswegen habe ich auch nichts gegen einen Truppenabzug.
Vincent
Gast
Ja, der Krieg ist verloren, er war aber auch nie zu gewinnen.
Das Land hat nicht umsonst den Spitznamen "Friedhof der Großmächte". Wenn selbst die Sowjetunion da nicht aufräumen konnte...
marv_k
Gast
Verloren ist er nicht, aber auch nicht gewonnen. Wobei sich da aber die Frage stellt, was man bei dieser Art von bewaffneten Konflikten als "Sieg" oder "Niederlage" definert.