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Streit der WocheNervt Berlin?

Die Hauptstadt wird immer attraktiver - das zeigt zumindest die jährlich steigende Zahl an Touristen. Andere hingegen finden Berlin völlig überbewertet.

Hier ist immer was los: Silvester am Brandenburger Tor in Berlin. Bild: ap

Berliner glauben, dass sie nicht nur in der größten Stadt, sondern in der großartigsten Stadt der Republik wohnen. Ach was, nicht nur der Republik: ganz Europas, der Welt, des Universums! Die Hauptstädter machen Berlin zum Maßstab für alles und halten die Bewohner anderer Städte für die letzten Provinzler, die doch keine Ahnung haben.

Seit der Wiedervereinigung zog es nicht nur die Politik an die Spree, sondern auch Verlage und Musiklabel, Unternehmen und Verbände. Es tummeln sich auch überproportional viele Medienunternehmen in Berlin - und so suchen die Journalisten dort auch ihre Themen. Steigende Mieten in Kreuzberg, Gewalt an Schulen in Neukölln, Bioboom in Prenzlauer Berg - über jedes Kiezphänomen in Berlin wird gleich bundesweit berichtet, während viel relevantere Entwicklungen in anderen deutschen Städten nicht vorkommen.

Doch inzwischen formiert sich eine Gegenbewegung: Inzwischen gibt es mehrere Berlin-Hasser-Bücher, die detailliert aufzeigen, dass in der Hauptstadt nicht nur die Gehwege beschissen sind.

Doch andererseits wird Berlin unter Städtereisenden immer beliebter: Im vergangenen Jahr gab es 20,8 Millionen Übernachtungen in der Hauptstadt. Nach einer Analyse der Unternehmensberatung Roland Berger ist der Tourismus in keiner anderen europäischen Großstadt in den vergangenen fünf Jahren so stark angestiegen.

Die Berliner Tourismus-Marketinggesellschaft erwartet gerade in den nächsten Wochen wieder viele Besucher. "Es hat sich herumgesprochen, dass man hier wunderschön in die Weihnachtsstimmung eintauchen kann", sagt Visit-Berlin-Chef Burkhard Kieker. In der Hauptstadt gibt es immerhin 60 Weihnachtsmärkte. Und danach folgt die Silvesterfeier am Brandenburger Tor. Kieker: "Es ist das größte Silvester-Event der Welt, noch vor dem Times Square in New York und Sidney."

Ist Berlin immer eine Reise wert? Ist die Stadt zurecht die Hauptstadt, und zwar nicht nur in der Politik? Oder ist dieser ganze Berlin-Hype völlig überzogen?

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58 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • K
    Kato

    Die Stimmen, das Berlin mindestens auf einem Level mit New York oder anderen echten Großstädten liegt, sind ja inzwischen fast alle verstummt. Diese Fehleinschätzung war den meisten dann doch zu peinlich, als ihnen klar wurde, dass sie nur von einem echten Provinzler so getroffen werden konnte.

     

    Inzwischen ist die Berliner Elite etwas realistischer geworden, und gibt sich mit dem Bewusstsein zufrieden, dass Berlin die interessanteste Stadt Deutschlands ist. Das ist so auch in Ordnung. Es ist tatsächlich schwer, Argumente zu finden, dass eine andere Stadt in Deutschland mehr Vielfalt bietet, als Berlin.

     

    Dieses lokale, immer im Deutschen verharrende Selbstbewusstsein ist gleichzeitig der markanteste Charakterzug der Berliner Elite - sie möchte sich gar nicht mit echten Großstädten, die man nur außerhalb Deutschlands findet messen. Oft ist eben auch nicht die Kohle da, um sich die Welt anzuschauen, und da tut es gut, sich immer wieder zu vergewissern, dass Berlin wenigstens in Deutschland die Nummer eins ist. Von einem Berliner Kosmopolit wird nicht erwartet, Deutschlands Grenzen zu überschreiten. Es reicht, wenn er ab und zu mal nach München oder Hannover fährt, und nachschaut, ob Berlin seinen knappen Vorsprung gegenüber diesen Käffern noch hält.

     

    Berlin ist eben eine sehr sehr Deutsche Großstadt. Genau wie Deutschland als Land fühlt sich Berlin als Stadt allem überlegen, leider kann dieses Überlegenheitsgefühl aber nur durch totale Ignoranz und Selbstverliebtheit aufrecht erhalten werden.

  • C
    chris

    Ich habe nie in Berlin gelebt, sondern kenne die Stadt nur von vielen Tages- und Wochenendbesuchen. Ich bin immer recht gerne hingefahren, aber das trifft auf andere Gegenden und Städte in Deutschland, Europa und der Welt ebenfalls zu. Was mich an dem ganzen Hype um Berlin schrecklich nervt, ist, dass alle anderen Städte in Deutschland von vielen Wahl- und Möchtegernberlinern in einer vollkommen ignoranten und herablassenden Art und Weise schlechtgeredet werden. Wenn man von Hamburg und München oder - noch schlimmer - sogar von Hannover, Stuttgart oder Frankfurt als "Großstädten" spricht, erntet man mitleidiges Lächeln, als sei von leeren Milchkannen neben einem Dorfweg die Rede gewesen.

    Meiner Meinung nach besteht Lebensqualität aber aus sehr viel mehr als bloß daraus, den Dünkel, im hipsten Ort des Universums zu wohnen, unwidersprochen vor sich her tragen zu können. Viele Leute aus Berlin scheinen zu glauben, dass allein die Tatsache, dort zu wohnen, allen anderen Menschen aus der "Provinz" Respekt abnötigen muss. Dabei kann jeder talentfreie Vollidiot locker in Berlin wohnen, was in München oder Heidelberg finanziell sehr viel schwieriger sein dürfte...

    Außerdem: Wenn es ständig nur darum geht, dass alle Menschen, die in keiner Millionenstadt leben, ahnungslose Dorfdeppen und Provinzeier sind, dann sollten die ganzen hippen Berlinapologeten selbst doch am besten nach Mexiko-Stadt, Mumbai oder Manila ziehen... Dann nerven sie hier wenigstens nicht mehr!

  • N
    Nadische

    Klar ist in Berlin mehr los als in anderen Städten, ist ja auch die größte deutsche Stadt. Aber größer heißt nicht immer besser. Dresden, zum Beispiel, ist kleiner als Berlin, aber dafür viel schöner und sauberer. Dresden hat eine hohe Lebensqualität und die Leute sind sympathisch und kreativ. Neben den wichtigen Sehenswürdigkeiten und großen Einkaufspassagen in der Altstadt ist besonders die Neustadt eine prima Alternative zu Berlin. Sie ist wegen ihrer Musikklubs, alternativen Geschäfte, preiswerten Restaurants und billigen Wohnungen besonders attraktiv für junge Leute.

  • JL
    julius lieske

    Berlin war schon immer Scheisse. Das liegt nicht nur an den Berlinern, die ständig andere stressen müssen, deren normale Äusserungen Pöbeleien sind und die nur ins Auto steigen, um wie die Bekloppten zu hupen.

    Besser geworden ist es auch nicht durch die sich assimilierenden Yuppie-Trottel, die sich toll vorkommen, wenn sie zu ihrer mitgebrachten Beschränktheit typisch Berliner Unsitten übernehmen und sich dazu dann auch noch im blödesten Dialekt der BRD (neben sächsisch) versuchen auszudrücken.

    Dann noch ein Tsunami an Touristen auf der Suche nach dem "ursprünglichen" Berlin, das es so nie gab.

    Und nicht zu vergessen ein mittlerweile noch weitaus hässlicheres Stadtbild als zu Mauerzeiten.

    Aber da war man wenigstens einigermassen sicher, dass der gemeine Berliner so gut wie nie aus seinem Käfig ausbrach um den Rest der Republik zu nerven.

  • TT
    @ teil

    Hihi, ich fühl mich ertappt.

     

    Genau das Gleiche denke ich sonst bei den "Streit der Woche"-Fragen, aber weil ich in Berlin wohne, bin ich darauf dieses Mal gar nicht gekommen sondern lese voller Interesse alle Kommentare durch.

     

    Mach ich jetzt aber auch zuende.

    :)

  • F
    freak

    ich mag berlin nicht.ich fühle mich dort nicht wohl,so einfach ist das für mich.ich mag die kälte nicht, die diese stadt ausstrahlt,ich mag diese gekünstelte art der leute nicht und trends sind mir egal.ich bin durchaus eitel, aber ich folge nicht jeder mode.die masse liegt meistens falsch und nervt mich mit ihrer penetranz.genau deshalb nervt berlin.weil jeder irgendwo mitläuft um den anschluss nicht zu verpassen,weil sie sonst alleine sind in dieser großen stadt.in all dieser extravaganz traut sich niemand mehr er/sie selbst zu sein.

    -mal kein star zu sein oder so zu tun.

    -einmal nicht der coolste und innovativste am tisch zu sein.

    -einmal miteinander kommunizieren wie menschen es tun.

    das alles geht nicht in berlin.

    kennt hier jemand die kneipe namens "klo" in berlin?braucht das jemand wirklich zum leben?ich habe mich früher als junger punk in den öffentlichen toiletten besoffen.warum?weil es der einzige ort war wo es in meinem kaff im winter warm war und man sich dort ungestört aufhalten konnte.11!!

    aber in berlin gehen leute in die kneipe um ein bischen klo-feeling zu haben?-okay,wer es braucht..richtig alternativ wäre es natürlich einfach in eine öffentliche toilette zu gehen und dort zu trinken.ich weiß schon,der stress mit der polizei und so..

  • R
    RossohneReiter

    "Ein gutes Beispiel für Dinge, die anderswo total normal sind (so normal, dass nicht darüber berichtet wird), in Berlin aber als hipp gelten."

     

    ich teile diese einschätzung^

     

    mein berliner lebensgefährtin wollte mir stolz berlin zeigen und ging mit mir zum schwarzlicht-minigolf in kreuzberg.

    wo wurde es erfunden?-in hamburg.

     

    ist eimsbüttel nicht ungefähr das selbe wie der prenzelberg,oder eppendorf wie charlottenburg?

     

    ich mag berlin,aber einiges was es so auch anderswo gibt,wird als berliner erfindung hingestellt.

    irgendwann in dem zeitraum zwischen 2002 und 2005 kam dieser berlin-hype erst so richtig auf.verbunden mit der zweiten "neuen deutschen welle" und dem neuen deutschen selbstbewusstsein.

    zu der zeit als es wieder hip wurde sich geweihe über blümchentapeten zu hängen und mtv zehn special-sendungen über berlin sendete.

    dabei ist in berlin einfach nur genau das los was für diese größe auch angemessen ist.nicht mehr und nicht weniger.nicht schlecht aber auch nicht herausragend.

  • N

    @nadine meya

    1.genau solche einschätzungen über eine deutschen körper und seinen hauptnerv berlin NERVEN einfach.was macht das herz ohne das hirn?was macht das hirn ohne den rumpf?usw..

    2. denke ich nicht in solch nationalen kategorien.ich will deutschland nicht als körper betrachten.wenn schon,dann ist die welt der körper und berlin ein pickel darauf.

    3.auf welchem puls der zeit sitzt berlin den?trends werden dort nicht erfunden,höchstens ein bischen schneller vermarktet als anderswo.auch der hipster-trend(furchtbar)kommt nicht aus berlin sondern aus williamsburg(new york)

    4.waren mir diese modeopfer schon immer egal,ob nun aus mailand oder paris oder eben berlin.mit indiviualität hat das nichts zu tun,mit einem linken anspruch noch weniger(den sich berlin ja immer gibt)

    ich kann in gütersloh genauso individualist sein wie in berlin,nur das es in gütersloh um mich geht und sich nicht alles um die stadt und meine rolle darin dreht.

  • NM
    Nadine Meya

    Das Nervensystem Deutschlands

     

    Bei näherer Betrachtung des „Körpers Deutschland“ und dessen Nervensystem steht natürlich im Zentrum der Nerven Berlin. Obwohl inmitten des Pulses der Zeit, wird oftmals dessen Unstetigkeit, vielleicht mit dem Puls des Deutschen, als ein nervtötender wahrgenommen.

    Während die traditionelle Berliner Schnauze dem Touristen, den Zugezogenen und sowieso allen anderen „nicht-Berlinern“ die Schuld an ihrem nervigen Leiden geben, sind es die „Neuberliner“, die in ihrem Versuch „hip“ zu sein, so monieren die Ureinwohner, das Alte vertreiben und somit Unruhe schaffen.

    Versuchen wir doch Berlin nicht als einen großen pulsierenden Nerv, sondern ein System verschiedenster Nerven zu verstehen. Die verschiedenen Stadtteile bilden in sich eigene Systeme, die gemeinsam das Erlebnis Berlin bilden.

    Natürlich gibt es die einen, die den Silvesterabend am Brandenburger Tor als kommerzielles Mega-Event verabscheuen, die anderen, die nur deshalb die Hauptstadt aufsuchen. Gerade die Diversität der Stadt macht ihre Attraktivität aus. Das Nervige macht ihren Puls, ihr Puls die Diversität. Und so schwimmen wir alle in denselben Bahnen eines Systems, in dem hier und da ein Nerv getroffen wird von Abscheu, das jedoch wird ihn nur stärken.

  • N
    Nunja..

    @stormi;in berlin fährt nachts auch keine u-bahn mehr und nachtbusse werden auch in münchen fahren?

     

    @P.Haller;klar ist in berlin mehr los als in vielen anderen städten.wäre auch komisch wenn nicht,immerhin ist berlin die größte deutsche stadt.

     

    ich mag an berlin das krative chaos und die strassenbands, die dort mit e-gitarre und mini-schlagzeug vor den u-bahn stationen spielen.

    das gibt es in anderen städten in deutschland wenig bis kaum.vielleicht sollte das ordnungsamt dort nicht ganz so versessen auf die einhaltung der regeln pochen,dann wirds auch was mit dem anspruch als metropole zu gelten.touristen stehen auch auf sowas.

    andererseits ist berlin in vielen anderen bereichen auch nicht soo herausragend und einzigartig wie es hingestellt wird.

    gerade münchen hat auch viel zu bieten.sicherlich ist es ziemlich yuppie-mäßig und überteuert.aber dafür ist die stadt und die umgebung wunderschön,zb. die nähe zu den alpen oder der englische garten.

    oder hamburg mit seinem hafen,der elbe,der alster und hat nach new york und london am meisten theater und musicals auf der welt.das nachtleben und kulturleben in hamburg ist auch so ähnlich wie in berlin.

    auch frankfurt ist auf seine art einzigartig in deutschland und hält ein paar überaschungen bereit.

    oder leipzig;es ist günstig dort zu leben und connewitz hat sich zu einem der interessantesten alternativen viertel in deutschland entwickelt.

    genauso wie dresden:die schönste stadt deutschlands wenn man mich fragt.

    ich finde berlin gut, aber man muss dort nicht wohnen um kreativ zu sein oder gute parties zu erleben.das geht auch anderswo in deutschland und um den kritikern recht zu geben:es wird manchmal überschätzt.(ich war vor 3 jahren ein paar tage in san francisco,wahnsinn!!!)

     

    nerven tut mich als linker an berlin und vorrallem an den zugezogenen, das berlin oft als das neue deutsche selbstbewusstsein verkauft wird.die deutsche realität sieht aber nicht so aus wie die pop-kultur in kreuzberg.ich habe das gefühl das viele berliner das nicht mehr peilen und denken, berlin wäre ein masstab für das restliche land.ausserdem sind gerade die frisch zugezogenen oftmals unerträglich mit ihrem lokalpatriotismus.die 10 prozent urberliner die noch in berlin leben sind dagegen meistens recht nett und ehrlich.obwohl ich gar nicht mit so einem mentalitäten-gerede anfangen will, da eigentlich jeder mensch einzeln zu bewerten ist.

     

    übrigens nervt mich lokalpatriotismus im allgemeinen,egal woher die menschen kommen.gerade wenn jemand noch einen linken anspruch hat,(wie es viele taz-leser haben werden)finde ich diese popkultur fragen sehr fragwürdig.stattdessen könnte man auch die frage stellen wie man den ausserhalb des eigenen hedonistischen tellerands etwas verändert?

    weil es überall eine menge ungerechtigkeiten gibt und auch eine menge unglückliche leute in berlin,hamburg,münchen,kölle,düsseldorf oder andereswo

  • R
    rolff

    Berlin, welches Berlin? Ach das Berlin. Was ist damit? Liegt doch irgendwo rechts oben und hält sich für links...

  • S
    Stormi

    Ja.....,denn ich als Berliner der in München lebt konnte dies erst neulich am eigenen Laib erfahren! Wie viele Berliner, habe auch ich die Angewohnheit über meine Stadt oft, viel und gern zu reden, oftmals auch ungefragt. Eine Freundin ist neulich wutendbrannt von meiner Couch aufgesprungen, hat mich im zuckersüßen fränkisch angeschrien, was ich denn hier wolle und wenn hier alles so "Scheiße" ist, warum ich nicht zurückgehe. Sie ist mitten in der Nacht zur U-Bahn abgezischt. Den Spruch "um diese Uhrzeit fährt in München sowieso nischt mehr" hab ick mir verkniffen. Ja.... Berlin kann nerven!

  • N
    NAssauer

    Berlin ist wie ein W....er, der nach jedem Durchgang in die Welt hinausruft: "WAR ICH GUT?"

  • P
    P.Haller

    @KeinBockAufBerlin

    Ne, ne, ich bin nicht beleidigt, weswegen auch ??

    Aber auch ich habe schon mal woanders gewohnt, in Kölle z.B., und da ist mir aufgefallen, dass der Berlin-Hype (der übrigens in den allermeisten Fällen nicht von Berlinern ausgeht - das geht denen nämlich am A.... vorbei) im Vergleich zum Köln-Hype ein gaaaanz kleines Licht ist.

    Und in Hamburg war ich auch schon, und da war mir eben mega-langweilig. O.k. kann an mir liegen, aber im Vergleich zu Berlin sind eben (fast) alle anderen Städte in D. nur schnarchnasige Käffer.

    Und so nebenbei: ick bin gar keen Balina, ick bin bloss schon vor zig Jahren hierhergezogen. Und hab's noch nie bereut !!

  • H
    hipperHipster

    am wochende war ich in der kneipe in hamburg.aber eigentlich ist es egal wo,das ist mir in ähnlicher form auch schon in köln passiert.

    zu mir setzt sich ein berliner pärchen an den tisch.wir prosten uns zu.der typ fängt an mit mir zu reden.worum es geht?-es geht um berlin.

    wollte ich irgend etwas zu berlin wissen,zu dieser späten stunde?

    muss ich das über berlin wissen?warum hört man das ungefragt um fünf uhr morgens?sind berliner eigentlich noch etwas anderes ausser berliner?z.b menschen wie du und ich, die auch über andere dinge reden können als ihre stadt?

  • K
    KeinBockAufBerlin

    @P.Haller;is da jemand ein bischen beleidigt?das ist mal wieder typisch für so viele berliner lokalpatrioten.erstmal die stadt in den himmel preisen und als ultimum erklären und bei kritik dann wieder einen auf alternativen nischendarsteller machen dem das alles egal ist, nur die anderen(die kritiker) sind oberflächlich.natürlich kenne ich dich nicht,aber bei diesem thema kann man ohnehin nur platitüden abgeben.

    der new york vergleich kommt nicht von mir,den habe ich schon öfters von berlinern gehört und der ist einfach lächerlich.

    ja,ich bin schon viel gereist,ich wüsste nicht was daran verwerflich sein solllte?vorallem hat man dadurch eben einen vergleich.als tollen hecht würde ich mich deshalb nicht bezeichnen,eher als realistisch.und noch was:ich fand berlin vor gut 15 jahren noch relativ cool und finde es heute auch noch ganz nett.nur dieser hype ist unerträglich und peinlich.ich kann dieses zentralismus-geschwätz nicht ab und ich brauche auch keine abgehobene reichshauptstadt.und wenn ich dafür auf die argumente der hipster in ihrer modesprache eingehen muss dann mache ich das halt.berlin bleibt eine 3,3 millionen stadt und hat mit london,paris oder new york nicht viel zu tun!!

  • D
    DaW

    Interessant fände ich eine Aussage darüber, was für Touristen eigentlich jedes Jahr stärker nach Berlin strömen. Wieviel der steigenden Touristenzahlen ist denn wirklich auf Interessierte zurückzuführen und wieviel auf "Sauftouristen", die letzte Woche in Bratislava waren, dieses Wochenende nach Berlin fliegen, und nächstes Wochenende ist dann vielleicht Barcelona dran - je nachdem, was Ryanair & Co halt anbieten. Solche Touristen interessieren sich schlicht nicht für die Stadt oder gar ihre Bewohner, ich durfte das jetzt einen Sommer lang in Krakau erleben. Wahrscheinlich wissen sie auf Nachfrage noch nicht mal, in welcher Stadt sie gerade sind.

     

    ***

     

    Von Berlinverliebten kommt immer wieder das Argument, da sei so viel los. Das mag stimmen, hat aber m.E. überhaupt nichts damit zu tun, dass die Stadt so hip ist, sondern schlicht mit der Größe. Wenn ein Konzert potentiell für 1 % der Bevölkerung interessant ist, umfasst die Zielgruppe in Berlin 34.000 Menschen und in Cottbus nur 1.000. Da ist klar, in welcher Stadt das Konzert stattfindet. Schlichte Marktwirtschaft...

  • T
    TvT

    mich nervt dieser artikel, da er zur selektion auffordert und es mir nicht in den sinn kommen will, warum wir eine empirische studie über dieses phänomen benötigen.

    das phänomen, dass berlin nervt oder nicht nervt könnte man ebenso mit dem thema finanzkrise, politik, neonazis, terror, weihnachten usw machen.

    fazit:

    Die TAZ hat hier das niveau für sich verkannt! Dieser Artikel könnte eine Leserumfrage in der Bildzeitung sein.

    Schade.

  • D
    DaW

    @ Johannes:

     

    "Von wegen: 'Das gibt's nur in Berlin und irgendwann mal bei dir'"

     

    Da hast Du Recht. Ein gutes Beispiel konnte vor gut fünf Jahren beobachtet werden, als in der Kastanienallee in Prenzlauer Berg die Straßenbahngleise saniert wurde. Diese waren natürlich frei (also vom Asphalt befreit) und boten eine super Sitzgelegenheit, die auch genutzt wurde. Und was machten die Medien? Darüber berichten, wie total kreativ es doch ist, auf Straßenbahnschienen zu sitzen. Dabei sucht man sich doch in jeder anderen Stadt dieser Welt auch nach Sitzgelegenheit, die zum Teil ebenfalls unkonventionell sind (nur der Alkoholgenuss auf der Straße ist nicht in allen Ländern erlaubt). Ein gutes Beispiel für Dinge, die anderswo total normal sind (so normal, dass nicht darüber berichtet wird), in Berlin aber als hipp gelten.

  • P
    P.Haller

    @keinbockaufberlin

    Hey, Du bist ja ein(e) ganz tolle® Hecht(in) !

    Was Du so alles kennst. Wow !!

    Aber mal ganz ehrlich: Bin ich froh, dass Du Dich für Hamburg entschieden hast !!! Da ham wa nochmal Schwein gehabt !!!

  • M
    mimou

    Ich liebe Berlin und habe viele schöne Kindheitserinnerungen an das auch damals schon total überhypte Kreuzberg (war mir aber egal) - aber jetzt halte ich's nicht mehr aus. Man kann in Berlin nirgends mehr hingehen, ohne dass sich der Hauptteil der Gespräche um die Tatsache drehen, dass man sich in Berlin befindet, und um die Frage, ob Berlin so cool ist, dass es wieder nervt, oder so sehr nervt, dass es wieder cool ist.

  • K
    keinbockaufberlin

    nervt berlin?-ja berlin nervt mich wahnsinnig.berlin nervt schon alleine deswegen, weil dieser artikel so nur über berlin rauskommen kann.berlin nervt mich, weil alle immer vom geilen partyleben dort schwadronieren, aber ich mich abends meistens gelangweilt habe, wenn ich dort war.berlin nervt mich, weil es sich bei new york,paris oder london einstuft aber eher mit madrid,rom,wien oder prag zu vergleichen wäre.(nur das diese städte schöner sind)

    berlin nervt,weil sich dort die ganzen dorftrottel sammeln die immer schon mal "hip" sein wollten und in der gala oder im neon gelesen haben,dass man dafür nach berlin geht.

    ich hatte mich vor 3 jahren zwischen berlin und hamburg zu entscheiden:ich habe mich für hamburg entschieden und es keine minute bereut.diese stadt hat einfach mehr flair.wenn ich meine freunde in berlin besuche dann herscht dort immer so eine gekünstelte pseudo-coole athmosphäre des sich-beweisen müssens vor.

    ich kann mit berlin-mitte nichts anfangen und finde die yuppies dort ziemlich ätzend.mich nervt friedrichshain mit seinen hipsters und ich hasse den prenzelberg und seine spiessigkeit.kreuzberg is ganz nett aber auch immer kommerzieller und die "langen kreuzberger nächte"langweilen mich im vergleich zu st. pauli.neukölln ist momentan noch ganz nett an manchen ecken, aber viel mehr fällt mir zu berlin nicht ein.ausser das es ein bischen günstiger ist als anderswo.

     

    deutschland ist nicht wie england oder frankreich wo es london/paris gibt und dann lange nichts kommt.

    deutschland ist eher wie spanien oder italien wo man neben madrid auch noch barcelona,oder rom/mailand hat.

    so wahnsinnig groß ist berlin auch nicht,nichtmal im vergleich zu münchen oder gar hamburg.

     

    hey,ihr berliner!seit ihr schonmal in paris gewesen?oder london?wart ihr mal in london-soho "china town" oder im indischen viertel oder in brixton im schwarzen-viertel?habt ihr schonmal gesehen was für bunte individuelle gestalten in camden town oder hackney unterwegs sind?

    wart ihr mal in paris im unterirdischen kanalsystem feiern?

    von new york will ich garnicht anfangen...

    und damit vergleicht ihr euch??!!genau das nervt einfach,man könnte auch mal auf dem boden der tatsachen bleiben.

    der popelige potsdamer platz ist nicht der times square und der tiergarten nicht der central park.der fernsehturm ist nicht wie der eifelturm.nur so am rande..

     

    aber wenigstens habe ich dann in hamburg eher meine ruhe vor den ganzen hipsters,die ja nach berlin gehen.von dem her gesehen ist es ganz okay das berlin so gehypt wird.

  • D
    DaW

    Berlin an sich nervt nicht (außer vielleicht die weiten Wege), aber die Berliner Arroganz geht mir ziemlich auf die Nerven. Ich bin in Berlin aufgewachsen, habe dann aber in Cottbus studiert. Nach anfänglicher Enttäuschung, Berlin verlassen zu müssen, hat sich bei mir eine einfache Erkenntnis eingestellt: der Alltag in Cottbus ist jenem in Berlin sehr viel ähnlicher als viele wahrhaben wollen. Und genau das verstehen viele Berliner nicht, die ihre Stadt noch nie länger als zwei Wochen am Stück verlassen haben und immer auf den Rest Deutschlands/Europas/der Welt herabblicken. Besonders haben mich jene Studenten meiner Uni genervt, die zwar während ihres gesamten Studiums keine einzige Nacht in Cottbus geschlafen haben und von der Stadt nur die Buslinie vom Bahnhof zur Uni (sprich: die Umgehungsstraße) und die Uni selbst kannten, aber genau wussten, dass sie *hier* nicht leben könn(t)en.

     

    Ironischerweise ist sich der Alltag in Cottbus und Berlin gerade deshalb so ähnlich, weil Berlin selbst erstaunlich provinziell ist. Das dürfte letztlich an der ungeheuren Größe der Stadt liegen, die dazu führt, dass sie gedanklich in viele kleine Einheiten zerfällt. Als vor einigen Jahren in meinem Stadtteil die Filiale einer Drogeriekette geschlossen wurde, war allein die Ankündigung für mehrere Tage *das* Gesprächsthema, ob im Bus, im Supermarkt oder auf der Straße. Da sollte wirklich niemand mehr über Cottbus lachen.

     

    Und ich glaube, wenn man einem Außerirdischen die "Abendschau" und "Brandenburg aktuell" zeigen würde, könnte er nicht erkennen, welche der Sendungen sich an eine "Metropole" richtet. Hauptthema ist in beiden Fällen das Wetter, ggf. füllt man die andere Hälfte der Sendung mit Ausflugstipps.

     

    Außerdem nervt der Berliner Erziehungsdrang. Freilich gibt es den nur bei Lapalien, wenn es z.B. jemand wagt, sich versehentlich bei einer haltenden U-Bahn direkt vor die Tür zu stellen und nicht rechtzeitig vor der obligatorischen Belehrung "ERST AUSSTEIGEN LASSEN!!!" aus dem Weg gehen zu können. Bei Vandalismus, Beleidigungen, lauter Musik im Bus oder dem flächenhaften Zuspucken von Haltestellen ist dieser Erziehungsdrang aber plötzlich verflogen.

     

    Wie dem auch sei, gibt es vielleicht schlicht ein "Hauptstadtphänomen", das besagt, dass Hauptstädter den Rest des Landes verachten - und umgekehrt? In Polen und Frankreich soll es ja in dieser Hinsicht nicht anders sein.

  • JB
    Justl Böhringer

    Ich bin sehr froh kein Berliner zu sein. Was erlaut sich die Stadt am Ende der Republik? Was denkt die sich in der in der endlosen Einöde von der sie umgeben ist? Es gibt auch noch ein Leben abseits der unendlich sprießenden und hippen Parallelsozialwelten in dem ach so tollen urbanen überkandidelten Moloch.

    Als bekennender Berlin Hasser der mehrere nahe Familienmitglieder in Berlin hat, kann ich Gleichgesinnten nur ein oder mehrere Berlin-Besuch-Sabbat Jahre empfehlen.

    Das Beste was die Preußen angestellt haben, war dass sie den Kölner Dom vollendet haben!

  • T
    Tommy

    Ich bin gebürtiger Rheinländer und werde im Januar auch in die Hauptstadt ziehen. Und wiso auch nicht? Berlin gefällt mir nunmal besser als Köln oder Düsseldorf. Über achso originale Altberliner die um den Charakter "ihrer" Stadt fürchten kann ich nur müde lächeln.

  • A
    alabasta

    die Stadt ist nicht überbewertet - einige der bewohner überberwerten sich und ihre wichtigkeit für das leben in dieser stadt. interessanter ist die stadt für mich, besonders in den letzten 2-3 Jahren leider nicht geworden, da geld eine immer größere rolle spielt - siehe mieten. reich und sexy kann meiner ansicht nach nicht funktionieren. berlin wird wieder relativiert werden und eine normale großstadt bleiben/werden

  • S
    suswe

    Schon vor über 30 Jahren sagte mir in der Provinz einer, Berlin sei eine Scheißstadt.

    Hergezogen bin ich trotzdem. Berlin ist nicht Deutschland, aber mit Sozialstaat, nicht New York, aber mit der Möglichkeit, die Welt kennenzulernen, wenn man will. Die Eingeborenen Berliner sind meistens nett mit Schnauze, die Baustellen nerven. Die Kulturmöglichkeiten sind auch mal umsonst, man kann sich entfalten, wenn man andere dabei in Ruhe lässt (und das in Deutschland!) und es ist trotzdem auch Provinz.

    Berlin hat wie alles und alle seine Nervigkeiten und Vorteile.

  • J
    Johannes

    Diesen Sommer war ich zweimal für je eine Woche zum ersten Mal in Berlin. Ich hatte Glück: Das Wetter war ausnahmeweise schön und ich war beides mal sehr zentral untergebracht. So zog ich durch Berlin, habe geilen Männern hintergeschaut, stand unter/auf/ in der Siegessäule, verschaffte mir einen Eindruck von Marzahn, sah tagsüber den Bundestag aus der Nähe und nachts die besoffenen Partytouristen aus der Ferne. Und dachte mir zwischendurch. "WOW, hier war der eiserne Vorhang,!" und "Hey, hier hat David Bowie über seine allergeilsten Alben nachgedacht." Es war sehr schön.

     

    Zuhause in Frankfurt wurde mir erstmal klar, wie klein "Mainhattan" eigentlich ist.... und das im Fernsehen permanent Doku-Soaps über Berlin laufen, das die Bio-Bonzen-Dumpfbacken-Mütter im Frankfurter Nordend denen im Prenzlauer Berg in nichts nachstehen, das die Läden in Frankfurt Sachsenhausen genau den selben überteuerten und

    uninteressanten Mist verkaufen wie in Kreuzberg, das die Mieten in Frankfurt kontinuierlich steigen "um Viertel attraktiver zu machen" und das irgendwie alle in meinem Alter nach Berlin ziehen wollen.

     

    Diese Stadt ist toll, keine Frage.... Doch ist es nicht so, dass Berlin ... oder sagen wir mal ein bestimmtes Klientel in Berlin jede soziale und gesellschaftliche Gegebenheit/Entwicklung für sich und ihre Stadt beanspruchen? Von wegen: "Das gibt's nur in Berlin und irgendwann mal bei dir"... Falsch! Das gibt es auch schon alles in allen anderen deutschen Städten, nur haben die ein weniger scheckiges Image, das je kleinere Nachtleben und eine geringere Dichte an Journalisten pro Quadratmeter.

     

    Was an Berlin (ähnlich wie an Bayern) so nervt, ist seine selbst-proklamierte Monopolstellung von (urbanen) Lebensweisen, Phänomenen und seine "Einzigartigkeit" in Deutschland.... wo andere deutsche Städte doch auch sehr viel mehr bieten könnten.

  • IN
    Ihr Name Johannes Gabriel

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    Berlin! Berlin! - Wer ist die Schönste im ganzen Land?

    Icke, icke - bin voller Narben von Kriegerhand!

    - zerschunden, zerstückelt, geteilt von Politik und Bauherrenhand

    bin Icke die Schönste im janzen deutschen Land!

     

    Berlin! Berlin! - Wer ist der Stärkste im ganzen Land?

    Icke, icke - die sieche Insel im brandenburger Sand!

    - hab nischt zu tun, nur Soofen und Glotzen am laufenden Band

    bin Icke der Stärkste im janzen deutschen Land!

     

    Berlin! Berlin! - Was ist das Geilste im ganzen Land?

    Icke, icke - hab mir erst kürzlich selber entmannt!

    - so glüh ick dahin, verkohlte Sehnsucht aus ewigen Brand

    bin Icke das Geilste im janzen deutschen Land!

     

    Ick bin der Schmerze um DeutscheLand

    die Hoffnung, das Glück das auferstand

    zu erlösen das Land vom Pfand der Hand

    die einst es schlug an die Idiotenwand

     

    - deshalb bin ick dat Schönste, dat Stärkste, dat Geilste

    im janzen deutschen Land.

  • K1
    Kepler 1a

    An Berlin nervt nur der Hauptbahnhof. Sonst find ich es spannend Berlin nach und nach kennenzulernen.

  • JD
    Joaquim de Aragão

    Ab und zu wird in Berlin deutsch gesprochen. Berlin dementiert glatt, dass Multikulti out ist. Gerade diese Mischung macht Berlin die am wenigsten langweilige Stadt Deutschlands und beweist, dass es nun eine einzige natürliche Staatsbürgerschaft gibt: wir sind alle Bürger eines selben blauen Planeten!

  • S
    Schelm

    Nein, Berlin nervt nicht. Berlin ist schön und interessant. Berlin kann gar nicht nerven, da es lediglich eine Stadt ist, in der aber mittlerweile alles und jedes von einer kleinen Minderheit gehyped wird, Ja. Aber dafür kann doch Berlin nichts, dass dort Regionalisten leben, die, wenn sie einmal in einer anderen Stadt unterwegs sind, einizig und allein Berlin zu loben im Stande sind, da ihre Fähigkeiten, sich selbst gut zu finden, nahezu erloschen sind. Nein, Berlin kann nichts dafür, dass es ein Sammelpunkt für alle geworden ist, die als Krisensymptom den neuen Biedermeier feiern: Drogen, Feierei und Sarkasmus in Bezug zu echten Problemen. Es lebe Berlin, aber bitte verschont die Welt, ihr Menschen, die sich als Berliner bezeichnen.

  • M
    Melanje

    Ich verstehe nicht, warum diese Frage überhaupt gestellt werden muss ("Nervt Berlin?").

    Berlin geht Wege, die z.T. viele Großstädte gehen oder gegangen sind: angefangen beim Aufbau und der Wiedervereinigung einer "kaputten" Stadt, über die Ansammlung Alternativer bis hin zum attraktiv Werden für diverse Unternehmen, vor allem der Kultur-,Medien-, und Immobilienwirtschaft. Inwiefern da Prozesse stattfinden, die nicht immer gesellschaftlich und/oder moralisch vertretbar sind, seien mal dahingestellt.

    Wer Berlin mag und/oder gerne hier lebt, der weiß warum. Für mich sind es die Freiheit und Flexibilität, einfach zu wissen, dass man zu so gut wie jeder Zeit so gut wie alles machen kann. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich. Oft höre ich wie toll beispielsweise New York sein soll und dann erlebten zwei Freunde von mir, dass sie aus einem Club geschmissen wurden, weil sie als Männer zusammen auf einer Toilette pinkeln waren. Zugegebenermaßen ist das kein Paradebeispiel. Man lernt es aber zu schätzen, in einer Stadt zu leben, in der man nicht ständig mit irgendwelchen Verboten und Kontrollen konfrontiert wird (zumindest im Bezug auf das Nachtleben).

    Und wer Berlin nicht mag, der weiß ebenso warum und wird es wohl meiden.

    Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wer überhaupt solche Debatten anreißt: Das sind die Menschen, die eine Großstadt wie Berlin dazu "verwenden", um ihr eigenes Image aufzupolieren und diejenigen, die sich von diesen Menschen auf den Schlips getreten fühlen. Unbegreiflich sind für mich beide Phänomene. Letztlich bleibt doch auch diesen nur die Formel "Leben und leben Lassen."

    Berlin entwickelt so oder so.

  • S
    Sikarus

    Berlin wird immer attraktiver - und die TAZ immer langweiliger.

  • P
    Phylyps

    An Berlin nerven lediglich die seit Jahren immergleichen Anfeindungen vermeintlich schwäbischer Zugezogener, Mütter, Biomarkteinkäufer, Medienschaffenden, Partygänger oder beliebiger Schnittmengen dieser Kategorien. Dass ausgerechnet auch die TAZ derart ethnisierte menschenfeindliche Ressentiments mobilisiert ist bemerkenswert. Die auch anderenorts beobachtbare Gentrifizierung als sozial problematische Form innerstädtischen Wandels wird so wieder einmal als Berlin-Phänomen verkannt, vermutlich weil sonst keiner den Artikel klicken würde.

     

    Womit wir bei der Kehrseite wären: Berlin ist beliebt und zieht sowohl mobile Menschen als auch mediales Interesse an. Dies schürt den Chauvinismus sogenannter "Echter Berliner", ihrerseits Besitzstandswahrer eines in Wahrheit seit vielen Jahrzehnten vergangenen Berliner Charmes. Egal ob über Städte- oder Ländergrenzen hinweg vollzogen, Einwanderung führt stets zu sozialem Wandel und teilweise zu Abwehrreaktionen. Und zwar auch in anderen Städten als Berlin. Doch wer würde darüber lesen wollen?

  • S
    Sonja

    Als gebürtige Berlinerin muss ich die Stadt natürlich zunächst verteidigen. Der gute Ruf, den Berlin heute weltweit genießt hat durchaus seine Berechtigung, schließlich gibt es hier eine fast einzigartige Vielfalt in jeglicher Dimension des Menschseins sowie die Möglichkeiten sich entsprechend bestimmter Vorstellungen zu verwirklichen.

    Durch den daraus resultierten Hype der letzten Jahre hat sich die Lebensqualität in dieser Stadt jedoch erheblich verschlechtert. Neben dem täglichen Verkehrschaos und ganzen Straßenzügen, die aufgrund hoher Besucherzahlen unbegehbar geworden sind, schmerzt mich besonders mit anzusehen, wie die Stätten meiner Jugend die Natürlichkeit ihrer Existenz verloren haben und zu kapitalbringenden künstlichen Kulissen vermarktet worden sind, um diese angetrunkenen Partytouristen zur Verfügung zu stellen.

    Dieses Phänomen ist jedoch kein Berlin begrenztes und hat weniger mit der Stadt selbst, als mit Massentourismus und einer neoliberalen Logik zu tun, welche weltweit allen Orten ihre Einmaligkeit nimmt sobald sie das Potenzial haben Geld zu bringen. Die natürlich gewachsene Heterogenität, die die Anziehung stark ausmachen, wird nach und nach auf einige wenige Merkmale reduziert und gewinnbringend vermarktet. Nicht Berlin nervt, sondern das, was wir alle, Politiker, Bewohner und Touristen aus der Stadt machen!

  • W
    Whyolla

    Scheinbar wird es nie langweilig oder nervig über Berlin zu berichten. Das beste Beispiel dafür ist dieser Artikel!

    Die Berichterstattung über unwichtige Dinge in Berlin ist doch nichts anderes als in anderen Städten. Ein Beispiel hierfür: Oktoberfest!

    Im Allgemeinen bleibt doch einfach nur: Berlin lebt nun mal und ist in stetiger Bewegung, weshalb es immer wieder neue Menschen anzieht, die scheinbar alteingesessene Berliner gehörig nerven.

    Letztlich ist Berlin, was jede einzelne Person daraus macht.

  • I
    Ingo

    1. Ostberlin ist wesentlich angenehmer als Westberlin.

    2. Berlin wird generell überbewertet.

    3. Berlin liegt im Osten und nicht im Westen.

    4. Diese ganzen Hippstar regen wirklich total auf.

     

    Das ist meine Meinung. Die Hauptstadt hätte auch nach

    Weimar, Erfurt oder sonstwohin verlegt werden sollen.

  • MD
    Martin D.

    Besucherzahlen sagen wenig aus, nach Mallorca fliegen auch viele ...

     

    Deutschland ist aber auch ländlich geprägt, da sticht eben eine Großstadt wie Berlin heraus.

     

    Was haben wir denn sonst? Nur noch München ist attraktiv, Hamburg ist hingegen überbewertet von blasierten Juppies, und Köln ist vom Stadtbild her nicht schön, die haben nur den Dom und ein paar alte bunte Häuser am Rhein.

  • ZT
    Zum Thema

    Schnarch ist das langweilig....

  • M
    Michael

    ... wer sich ein wenig von Berlin erholen und absetzen möchte, sollte sich nach Pankow und Potsdam orientieren! www.kultur-in-pankow.de ist noch Beta, aber die Tips sind schon Alpha!

    herzlicher gruss von einem urberlinpankowpotsdamer

  • T
    teil

    Das einzige was hier nervt ist die Frage liebe Taz. Welche Sau interessiert das??? Bzw. was soll da am Ende bei rauskommen..

     

    Wie wärs mal mit der Frage: Reiche enteignen oder nicht? soziale Revolution Ja oder Nein? Mag sich vielleicht auch der Ein oder Andere drüber lustig machen, aber das wär OK so.

  • UC
    Ulrich Ch. Blortz

    Nö, Berlin nervt mich nicht. Weil ich nicht da wohne und nicht da wohnen möchte.

  • B
    berliner

    in den medien findet man nur den möchtegern berliner. echte berliner sind fremd und selten. das, was berlin mal war, ist längst verloren. der berliner humor, die berliner gelassenheit, die berliner schnauze, alles geschichte, bzw. nach brandenburg verzogen.

    berlin ist nur noch sammelbecken provinzieller schwaben, provinzieller rheinländer, provinzieller türken etc.. viele kleingeister mit profilneurosen über die alte, originale berliner nur lachen. die zugezogenen provinzler sind nur zahlmeister in ihrer eigen disneyworld. touristen bleiben touristen.

  • M
    Micha

    Es gibt seit eine Band mit dem Namen: "KRAFTKLUB", diese besagte Band hat einen Titel mit dem Namen: "Ich will nicht nach Berlin."

     

    Ein sehr passender Song zu eurem Artikel und ich muss sagen, der Text ist mit eurem Artikel durchaus zu vergleichen.

     

    Wenn auch mit ein wenig Ironie & Humor mehr...

     

    Schöne grüße aus dem völlig unterbewertetem Hamburg.

  • I
    imation

    Zitat von Marc John:

    "Der Gesamtdeutsche Rutschbahneffekt Namens "Alle(s) nach Berlin" tut unserem Land nicht gut und sollte so schnell wie möglich aufhören."

     

    Der Rutschbahneffekt wird aber nicht aufhören weil Berlin einfach mal das Zentrum ist und der Rest unwichtige Provinz.

     

    Oder um es mal ganz klar zu sagen: Berliner sind die größten und besten überhaupt. Genauso wie Berlin selbst.

    Von daher gilt: Nicht sinnlos über Berlin und die Berliner lamentieren sondern still und in Ehrfurcht schweigen.

  • R
    raketenprinz

    Karl Scheffler schrieb vor 100 Jahren über über "die Tragik eines Schicksals, das (...) Berlin dazu verdammt: immerfort zu werden und niemals zu sein". Was als Abrechnung mit der Stadt gemeint war, wurde nach dem Mauerfall eine Chiffre für den unglaublich rasanten Wandel, indem alles möglich schien: Berlin als Potential. Und entsprechend zog die Stadt das kreative Protential in den 90ern aus aller Welt auch an.

    Der Keim des Niedergangs steckt in den Worten unseres Regierenden: Berlin sei arm, aber sexy, ein Statement unglaublich rotzig, trotziger Selbstgefälligkeit. Doch Potential bedeutet, sich nicht mit dem Status quo zufrieden zu geben - genau das macht diese Stadt aber. Unerträglich selbstgefällig zieht sie nicht mehr die kreativen Spitzen und Unternehmen an, sondern das Mittelmaß, dessen Ausdruck gröhlende Bierbikes am Holocaustdenkmal sind. Du bist OK, ich bin OK, alles ist OK. Als "jeder nach seiner Facon" wurde "alles geht, alles OK". Die Tragik Berlins liegt heute nicht mehr im andauernden, strebendem Potential, sondern in der selbstgewählten Stagnation.

  • MJ
    Marc John

    Berlin ist sicherlich eine schöne Stadt und eine Reise Wert. Aber dabei sollte es bleiben. Diese Stadt ist ein Sinnbild für den Zentralismus und des Protzes. Vor der Wende hatte jede Stadt seine spezielle Reize.... Und In Bonn wurde noch richtige Politik gemacht. Der Gesamtdeutsche Rutschbahneffekt Namens "Alle(s) nach Berlin" tut unserem Land nicht gut und sollte so schnell wie möglich aufhören.

  • C
    Christin

    Berlin verändert sich, das ist eine Tatsache. Doch Berlin ist groß es ist nicht komplett alternativ, nicht komplett öko, nicht komplett hip, nicht komplett spaßtourismus. Dennoch kamen die Touristen aufgrund eines Images - Berlin, eine europäische Hauptstadt der anderen Art - der Möglichkeiten, der Freiräume, der anderen, besonderen Partys. Da ist was möglich, das passiert was, hatte man im Gefühl. Was nun passiert ist nur noch teilweise eine Entwiklcung dieser Art - mit der Anwesenheit von viel Kultur und vieler junger Leute in einer belebten Innenstadt steigt die Attraktivität nicht nur für Hipsters sondern auch für das allgemeine Interesse (nicht nur Investoren für die nun Bauen in Berlin wieder lukrativ ist, was viele besondere Orte zerstört) für Menschen, die in solch einem Umfeld wohnen wollen, aber es auch die teilweise die Atmosphäre zerstören und so spricht es sich doch noch international herum, Berlin sei was besonderes. Doch der Mainstream kommt immer dann, wenn die Szene ihre Hochphase schon hatte. Das heißt aber nicht das Berlin nervt, es bietet eben nur eingeschränktere Möglichkeiten für Freiräume als zuvor. Das ist der Lauf der Zeit, sagen die einen. Doch damit wollen sich die Berliner (die ja auch eher Zugezogene sind) nicht zufrieden geben. Sie sind jedoch diejenigen, die es nevren sollte. Wen es sonst nervt, der sollte einfach nicht hinfahren und lieber aktiv in der eigenen Stadt werden.

  • CW
    Christian Weber

    Das wirklich tragische am „neuen“ Berlin ist, dass Berlin mit sich selbst beschäftigt ist, stets selbstreferentiell ist. Berlin, Berlin, das ist neu in Berlin, das ist der Trend in Berlin, das kommt aus Berlin, Firma XY verlegt ihren Sitz nach Berlin... das nervt! Deshalb ist Berlin kein guter Ort; die Sache steht nie im Mittelpunkt, sondern Berlin steht drüber, steht drin, steht drauf.

     

    Für einen Wochenendbesuch ist es nett, aber der ist auch in vielen anderen (auch so provinziellen) Großstädten ganz lohnenswert.

     

    Ein Beispiel für dieses ständige mit-sich-selbst-beschäftigt-sein ist witzigerweise der Titel Ihrer Serie „Berlin-Folgen“. Es könnte ja auch von verschiedenartigen Menschen überall in der Republik handeln. Nein, es ist aber wieder Berlin. So lebt man in Berlin, so kreativ ist Berlin, so toll funktioniert das Zusammenleben in Berlin. Berlin, Berlin, Berlin! Aaaahhh!

  • B
    bobinbrooks

    Berlin leidet.

     

    Erstens an den Ballermanntouristen und zweitens an Zugezogenen, die - wie ich - endlich der Kleinstadtenge entkommen wollten und sich dann inmitten von sozialer Coolnesskontrolle wiederfinden.

     

    Die Frage die man sich dann stellen muss, ist: bin ich zu hip (Berliner Version von spießig )für ein entspanntes Miteinander? Geht es auch einen Tacken entspannter und fröhlicher? Bin ich möglicherweise gar nicht so schrecklich wichtig?

     

    Es liegt schwerst an unserem eigenen Verhalten ob Berlin nervt. Nicht an dem der Anderen.

     

    Und an den Verhältnissen, natürlich :D

  • B
    Berlinsucht

    Deutschland ist einfach zu kleingeistig für eine echte Metropole, kaum steigt die alte Faszination von Berlin wieder aus der Nachkriegsversenkung kommen die Neidhammel aus allen anderen Teilen Deutschlands um rumzunörgeln. Berlin ist nicht teuer, ganz im Gegenteil es ist für eine europäische Hauptstadt immer noch extrem günstig. Man schaue sich einfach mal die Mieten in London oder Paris an und selbst deutsche Kleinstädte wie Stuttgart und Frankfurt sind teurer. Natürlich auch die "1-Millionenstädte" Köln, Hamburg und München.

     

    Wenn ich in Berlin bin, habe ich nie das Bedürfnis die Stadt zu verlassen, weil es in der Stadt alles gibt was man braucht - und ich bin 4 von 14 Tagen in Berlin, mindestens.

     

    Um die ewige Fahrerei aus Bayern in die Hauptstadt zu sparen werde ich demnächst (2012) einfach nach Berlin ziehen, so was nennt man dann wohl Wahlberliner.

  • K
    Katharina

    ja!

    (Einwort-Antworten gehen anscheinend nicht, deswegen noch einmal: ja!)

  • I
    imation

    In und an Berlin nerven nur Touristen und hinzugezogene Schwaben die einen auf Altberliner machen.

  • G
    Greta

    Berlin ist, was man daraus macht! Auf jeden Fall ist die Stadt unglaublich vielseitig, als ich dort war war ich fasziniert! Allerdings habe ich auch festgestellt, dass viele Berliner arrogant sind und oft ein wenig herablassend... Aber die ganze Atmosphäre, das Feeling sind echt cool in Berlin. Meiner Meinung nach auf jeden Fall eine Reise wert!

  • P
    P.Haller

    Berlin nervt überhaupt nicht !

    Aber fast immer nerven "Neuberliner", die Berlin zu einem Klein-Köln, Klein-Stuttgart, Klein-Bielefeld usw. machen möchten !!

  • F
    FRITZ

    Berlin ist putzig. Aber nur für's Putzigsein ist es eindeutig zu teuer. Es sollte sich noch ein zweites Standbein aufbauen. Eine Wirtschaft, zum Beispiel.

  • E
    emil

    wer angst vor dem osten hat, der fürchtet sich auch vor westberlin. insofern ist berlin samt der zone völlig überbewertet :)