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Straßenschlachten in britischen StädtenRechtsextreme wollen eingreifen

Die rechtsextreme "English Defence League" kündigt an, gegen die Randalierer vorgehen zu wollen. In Birmingham hat die Polizei Ermittlungen wegen Mordes eingeleitet.

Untersuchungen an der Stelle in Birmingham, wo drei Männer überfahren worden sind. Bild: dapd

LONDON/BERLIN rtr/dapd/afp | Nach den Straßenschlachten in mehreren britischen Städten in den vergangenen vier Nächten werden Forderungen nach einem härteren Durchgreifen der Polizei laut. Die rechtsextreme English Defense League (EDL) kündigte an, selbst Patrouillen laufen zu wollen.

In Birmingham leitete die Polizei Mordermittlungen ein, nachdem drei muslimische Männer von einem Auto überfahren worden waren. Ein Freund der Getöteten sagte der BBC, sie hätten zu einer Gruppe gehört, die ihr Wohngebiet vor den Randalierern habe schützen wollen. "Das Auto hat einen Schlenker direkt auf sie zu gemacht. Es war eiskalter Mord", sagte der Augenzeuge.

Der Chef der rechtsextremen English Defence League (EDL) kündigte an, die Gruppe wolle Mitglieder auf die Straßen schicken, um die Unruhen in mehreren britischen Städten zu ersticken. So sei geplant, dass in Luton - dem Sitz der Gruppe - aber auch in Manchester und anderen Orten bis zu 1.000 Mitglieder ausrücken sollten, sagte EDL-Führer Stephen Lennon der Nachrichtenagentur AP. Lennon sagte, er könne nicht garantieren, dass es keine gewaltsamen Auseinandersetzungen mit randalierenden Jugendlichen geben werde.

Einige Mitglieder würden bereits Patrouillen laufen, um Randalierer abzuschrecken, sagte Lennon. Hunderte weitere würden ihnen am Mittwoch folgen. "Wir werden die Unruhen stoppen, die Polizei ist dazu offensichtlich nicht in der Lage", sagte er. Die EDL war von dem geständigen norwegischen Attentäter Anders Behring Breivik in seinem Manifest als inspirierend beschrieben worden. Breivik hatte im vergangenen Monat bei zwei Anschlägen 77 Menschen getötet.

In London sind die Gefängnisse mittlerweile überfüllt, wurden doch allein in der Hauptstadt bisher 685 Menschen festgenommen. Gegen mehr als 100 mutmaßliche Randalierer in London wurde Anklage erhoben. Unter den Beschuldigten ist auch ein elfjähriges Kind.

Unterdessen wurden in London Forderungen nach einem robusteren Auftreten der Polizei laut. Der konservative Abgeordnete Patrick Mercer verlangte den Einsatz von Tränengas und Wasserwerfer gegen die Randalierer. "(Die Einsatzkräfte) sollten über diese Instrumente verfügen und sie einsetzen, wenn der Polizeichef es für angemessen hält", sagte Mercer. Der ebenfalls konservative Premierminister David Cameron wies diese Forderungen jedoch zurück.

In Deutschland ist alles besser, sagt Friedrich

Die Jugendkrawalle in Großbritannien haben Befürchtungen ausgelöst, dass es hierzulande zu ähnlichen Ausschreitungen kommen könnte. Die Deutsche Polizeigewerkschaft warnte am Mittwoch, "die Bedingungen, unter denen solche Gewaltorgien entstehen" seien in Deutschland "exakt die gleichen". Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sieht allerdings keinen Grund zur Sorge.

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, warf der deutschen Politik im Sender n-tv vor, die nach seiner Ansicht auch in Deutschland bestehende Gefahr nicht sehen zu wollen: "Politiker sind ja geübte Realitätsverweigerer, die immer wieder von Gewaltausbrüchen auch in Deutschland überrascht werden. Von daher gibt es einen parteiübergreifenden Konsens, bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen nicht zur Kenntnis zu nehmen."

In der Bild warnte Wendt, vor allem in Großstädten wie Hamburg und Berlin könnten "aus nichtigen Anlässen rasch derartige Brennpunkte entstehen, die nur schwer in den Griff zu bekommen sind". Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sieht seine Stadt für den Fall von Ausschreitungen wie in Großbritannien jedoch gut gerüstet. Sollten "ähnliche Krawalle wie in englischen Städten" auftreten, könnte Berlin "in kürzester Zeit durch Unterstützung der Bereitschaftspolizeien der anderen Bundesländer und des Bundes eine hohe Polizeidichte erlangen", sagte Körting der Rheinischen Post.

Friedrich sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, die soziale Integration in Deutschland sei in den vergangenen Jahren sehr gut vorangekommen. "Solche gesellschaftlichen Spannungen wie aktuell in England oder in anderen europäischen Ländern haben wir glücklicherweise derzeit nicht." In Deutschland sei es Konsens, dass Gewalt gegen unbeteiligte Menschen kein Mittel sei, um politische oder sonstige Ansichten durchzusetzen. "Diesen Konsens aufrechtzuerhalten und auf die Jugendlichen zu übertragen, bleibt die Erziehungsaufgabe unserer Gesellschaft, von allen Lehrern, Eltern und Vereinen", sagte der Innenminister.

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46 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • KA
    Kölle Alaaf

    @Westberliner: Anarchie steht Sie im krassen Gegensatz zu unserer Demokratie und dem Grundgesetz. Vielmehr sehe ich in Ihr eine gesellschaftszersetzende Variante des substanzlosen Zusammenlebens, die Solidarität wird noch mehr auf der Strecke bleiben als bisher schon. - In Folge dessen werde ich mich inhaltlich nicht näher mit dieser tumben Großstadtüberlebensstrategie befassen und schon gar nicht danach googeln. - Ich bleibe dabei, würde es den Länderfinanzausgleich der konservativen Bundeländer (BW und Bayern) für Berlin nicht geben, wäre die Stadt nicht mehr überlebensfähig. Die Quintessenz hieraus: Die rot-rote Regierung, subversiv noch von den Grünen mitgetragen, betreibt eine desaströse und gescheiterte Politik, die auch als solche in die Analen der Geschichte eingehen wird. Das man hierzu noch Wahlen abhalten muss um diese Politik von unmündigen und unkundigen Bürgern fortgesetzt zu wissen, wirft ein schlechtes Bild auf die Wähler in dieser Stadt.

  • KA
    Kölle Alaaf

    @Schweizer: Sie machen den entscheidenden Fehler sich verrannt zu haben. Natürlich muss die USA wirtschaftspolitisch kritisch betrachtet werden! Es ist zudem falsch deutschen Konservatismus mit dem angloamerikanischen zu vergleichen. Der Fehler der deutschen Sozialdemokratie ist und war es Probleme zu beschönigen und die Zukunft rosarot zu zeichnen, die der CDU eine reine Lobbypolitik betrieben zu haben, da nützt mir der gepostete Artikel über die US-amerikanischen Konservativen wenig, höchstens in der Hinsicht zu erkennen das die USA Ihre Vormachtposition in Bälde an die Chinesen abgeben werden. Wo sind im Übrigen die Lösungspositionen des linken Lagers, ich kann mich erinnern das die Linke vor wenigen Jahren beispielsweise eine unrealistische Forderung nach einer Standardabsicherung für jedermann von 1300 pro Monat gefordert hat?! Wie will man denn so einen Schwachsinn finanzieren?! Geld kann nur durch geleistete Arbeit verdient werden, alles andere ist Disneyland und hat keinen Mehrwert. In Europa haben besonders innerhalb der EU sich die links-kommunistischen Stimmen durchgesetzt (Barroso), am Endergebnis kann man ablesen wie das ganze ausgehen wird. Der Neokapitalismus ist natürlich gescheitert, das ist aber eine Position die ich als Wertekonservativer immer so gesehen habe. Die Komplexität in Deutschland, wie in der Eurozone, hat darüberhinaus zu einer Kakophonie geführt, die einer Lösungsfindung vehement im Wege stehen. Das sich dann abermals der Weg des geringsten Widerstandes, also auch das anstrenungslose Leben in Abhängigkeit vom Sozialstaat, durchsetzen wird, halte ich in Anbetracht der Situationen für ausgeschlossen. Insofern ist das linke Weltbild zerstört.

  • W
    Westberliner

    @ Kölle Alaaf

     

    Du setzt Anarchie mit Terror und Gewalt gleich. Das ist dein großer Irrtum. Recherchiere mal in seriösen Quellen, was Anarchie ist und was echte Anarchisten wollen.

  • S
    Schweizer

    @Kölle Alaaf

    M.E. ist das rechte Weltbild gescheitert (wenn Weltbilder denn "scheitern" können): http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/Der-rechte-Abschied-von-der-Politik/story/22710602

  • T
    thomsen

    @Sternchen:

     

    Im "Guardian" findet man zum Tod der drei Männer in Birmingham folgendes:

    "One witness said four carloads of young African-Caribbeans had cruised down Dudley Road and suggested there had been no doubt what they were planning to loot".

     

    http://www.guardian.co.uk/uk/2011/aug/10/england-riots-police-birmingham-dead

     

    Und:

    "in Dudley Road, Birmingham, residents of Winson Green had gathered on the streets for the same reason when a car was driven at speed by a 32-year-old African- Caribbean man, killing three young Asian men."

     

    http://www.guardian.co.uk/uk/2011/aug/10/uk-riots-racial-dimension?intcmp=239

     

    Von wegen EDL ... die haben damit überhaupt nichts zu tun.

  • AN
    Alles Nazis, überall

    "Die EDL war von dem geständigen norwegischen Attentäter Anders Behring Breivik in seinem Manifest als inspirierend beschrieben worden. Breivik hatte im vergangenen Monat bei zwei Anschlägen 77 Menschen getötet."

     

    Außerdem wurde er von Nietzsche, Jesus und Marx inspieriert. Drei offensichtlich Rechtsradikale. Boah, seid ihr billig.

     

    Die EDL ist eine Gruppe der englischen Unterschicht in der man von den "bunten" Zuständen besonders betroffen ist. Es mischen Schwarze, Siks und sonswer mit. Auch Holligans die "England" brüllen. Bei den Grünen waren am Anfang auch jede Menge Radikale dabei. Es wäre mir neu, daß die taz sie als linksextrem einstufen würde. Die Nazikeule langweilt nur noch.

  • KA
    Kölle Alaaf

    @Mia – Verloren hat in meinen Augen der, der vorher schon aufgegeben hat. Sicherlich muss man zunächst einmal davon ausgehen, das der Lebensstandard, den die Elterngeneration hatte, sicherlich für viele nicht mehr zu halten sein wird, verschlimmert wird das aber nicht nur durch eine globale Umverteilung, sondern vielmehr durch einen enormen Kultur- und Bildungsverlust. Persönlich sehe ich mich mit meiner Familie durchaus in der Lage, auch mit Phantasie und bodenständigen und nachhaltigen Methoden mein Leben zu gestalten. Neid auf die da oben (Eliten) würde ich dennoch nicht empfinden, sollen Sie doch Ihren Luxus auskosten, uns geht es trotzdem gut. Man ist mit weniger Konsumzwang viel freier als man denkt und einem von den Medien vorgegaukelt wird. Man ist ein moralischer Verlierer, wenn man Anarchie als ein Mittel zum Zweck der Frustrationsäusserung betrachtet. Die Sekundärtugenden sind es worauf es ankommt. Ausserdem stört mich diese Verlierermentalität, die besonders im linken großstädtischen Milieu beheimatet ist. Wer zu realen Werten steht ist kein Verlierer, die Deindustrialisierung wird vor allem politisch aus dem grünen Lager und einer ausgeprägten Technikfeindlichkeit aus Teilen der Gesellschaft vorangetrieben. Irgendwie ist man an seinem Dilemma selbst Schuld. Obendrein leistet sich als Außenstehender betrachtet, Berlin (eine Stadt des großen Selbstbetrugs) auch eine unanständig, rückständige und wenig pragmatische Politikführung. Als ich vor Jahren die Gelegenheit hatte dort zu arbeiten habe ich dankend abgelehnt. Ich würde die Stadt verlassen wenn ich dort wohnen würde, woanders in D sind die Chancen viel besser, die Perspektiven positiver. Aus Sicht der Bundesländer, die für den Lastenausgleich zu Gunsten Berlins zuständig sind und um eine Heilung von der Abhängigkeit des Wohlfahrtsstaates herbeizuführen, ist dieser aufzukündigen. Zum Schluss noch eins: Selbstreflektion ist der erste Weg zur Erkenntnis, also nichts wie weg mit den ideologischen Denkmuster und Schablonen, dann brauchen wir auch nicht mehr über einen Realitätsverlust zu sprechen. Die Politk ist aufgefordert konsequent die Rahmenbedingungen auch in dieser Hinsicht zu verbessern, ich sehe erschwerend allerdings ungünstige äußere, hinzugewanderte Einflüsse, die unser Land dermaßen belasten, das schlichtweg Energie und Mittel in die falsche Richtung gelenkt werden um an den Verhältnissen für die eigene Bevölkerung etwas zu ändern.

  • S2
    Spartakus 2.0

    Was sich hier für Kommentatoren tummeln, man mags kaum glauben und man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte. "Applaus für die EDL", "Fight back!", "verhätschelte, charakterschwache, sowie lern- und arbeitsscheue Milieus", ist das hier eine "Breiviks-wirre-Thesen-Gedenkseite" oder die taz? Meine lieben, islamophoben Mitbürger, Broderliner, Gert Wilders-Liebhaber, Faschisten, Rassisten und was auch immer ihr sonst so seid...kann ja verstehen, dass ihr euch in eurer Profilneurose linke Plattformen zum Pöbeln und zum Verbreiten kruder Gedankengebilde sucht. Bringt bloß nix. Hier könnt ihr wohl niemanden "bekehren". Eure Thesen sind Lügengebilde, eure Pläne sind auf Sand gebaut, eure Visionen sind visionslos, euer erwünschtes muslimfreies, "rechts-konservatives" Europa wird schlichtweg nicht existieren. Denn zwischen der Erfüllung eurer Wünsche und der Zukunft stehen immer noch wir. (Naturelement auch zwischen euch und euren künftigen Opfern.) Wo immer ihr auch seid, was auch immer ihr tut, wir sind direkt hinter euch. Wenn Gruppen wie die EDL die Strasse wollen, können sie sie haben. Stein für Stein.

  • DS
    Dr. Schreck

    Mir verschlägt's die Ironie - von den meisten Kommentaren hier wird mir schlecht. Ich wage es kaum zu sagen, weil ich ja niemandem Prügel wünsche, aber ich hoffe fast, die angesprochenen Kommentatoren kommen den braunen Bürgerwehren nur einmal in die Quere. Dann werden sie sehen, wie die für "Ordnung" sorgen. Wehret den Anfängen, sagt man doch so schön, aber bei Euch (Carsten, Hans Werner, Kölle Alaaf etc.) ist wohl schon alles zu spät. Menschenverachtendes Pack!

  • D
    Daddy

    Was hier von vielen linken Dummkpfen abgesondert wird, grenzt schon wahrlich an Umweltverschmutzung.

    Diesen Leuten kann man nur empfehlen mal selbst arbeiten zu gehen um sich etwas zu schaffen.

    Dann werden diese "Helden des Anarchismus/Kommunismus schnell andere Einsichten gewinnen.

  • M
    Mia

    @ Kölle Alaaf: Dass niemand auf Ihrem Niveau diskutieren kann, hat wahrscheinlich etwas mit einem Phänomen zu tun, was auch "Realitätsverlust" genannt wird.

    Die Faulheit, die Sie nennen, heisst Chancenlosigkeit und auch Deindustrialisierung. Der üppige Sozialstaat heisst Umverteilung zu Gunsten der Eliten. Die Steuern derer, die gearbeitet haben, werden bekanntlich für Banken und deren Rettung ausgegeben (hilft auch bei der Umverteilung). Wenn die Bürgerwehr gegen die Randalierer vorgeht, kämpft eine Gruppe von Verlierern gegen die andere (ändert aber nichts an der Umverteilung).

    Dass man sich über die Ausmaße davon streiten kann und auch über die Wertung des Ganzen ist keine Frage, dass aber grundweg zu bestreiten, ist einfach nur ein Zeichen von (na, Sie wissen schon): Realitätsverlust!

  • S
    Swanni

    Die EDL ist sicher nicht politisch korrekt, da islamkritisch , aber nicht rechtsextrem .

  • KA
    Kölle Alaaf

    @Otto

     

    Nein, denn Du hast das braune Hemd ja schon an, von Deinesgleichen möchte ich mich entschiedenst distanzieren, ferner werde ich mich auch nicht an anderer Leute Eigentum vergreifen. Noch nichtmal argumentativ kannst Du angemessen reagieren, uns trennen in jeder Hinsicht Welten.

  • U
    Urgestein

    Wer glaubt, dass die EDL jetzt nur marschieren will, um "Recht und Ordnung" gemäß der demokratischen Verfassung Englands durchzusetzen, der glaubt sicherlich auch dass Hitler Anno '33 das Ermächtigungsgesetz aus genau denselben lauteren Gründen in den Reichstag einbrachte...

  • O
    otto

    @Kölle Alaaf:

     

    Dann zieh dir n braunes Hemd an und nimm am nächsten (SA-)Fackelmarsch teil.

     

     

    ein Anarchist

  • KA
    Kölle Alaaf

    In England, wie auch bei uns, offenbart sich ganz offensichtlich das Scheitern des debilen linken Weltbildes. Verhätschelte, charakterschwache, sowie lern- und arbeitsscheue Milieus sind das Produkt, das man sich in Jahrzehnten des üppigen Wohlfahrtstaates geschaffen hat, über Wasser gehalten von denjenigen die gearbeitet und Steuern gezahlt haben. Bei Staatsversagen und rechtsfreien Räumen ist die Selbsthilfe, sprich Bürgerwehren, ein probates und legitimes Mittel, keine Handbreit den anarchistischen und brandschatzenden Faulpelzen. Legt den Sozialstaat trocken und führt die beschädigten Bevölkerungsgruppen einer Tätigkeit zu, notfalls auch zwecks Resozialisierung in Ihren Herkunftsländern. Ich bin für einen mutigen Politikwechsel, der einer Zäsur gleichkommt! Ein weiteres aussitzen der Probleme verbunden mit Zeitverschwendung ist dem Untergang geweiht.

  • AH
    aber hallo

    Kapitalismus zerstört unsere ganze welt. Bald wird hier dank den mächtigen kein leben mehr möglich sein. Und ihr habt nichts besseres zu tun als euch über Jugendliche zu beschweren welche versuchen dies aufzuhalten? das ist der Kommende aufstand! Jedes Kapitalistische Land kann tun was es will es wird überall so kommen. Besser wir öffnen uns für Kommunismus oder Anarchismus sonst wird daraus nur ein neu Kapitalismus entstehen--- und es sterben weiter Menschen wie in Ägypten. Nur Idioten und Kapitalisten glauben an endloses wachstum---> was passiert woll wenn der Euro fällt???? aber vertraut doch weiter auf Nazis und Kapitalisten was diese mit unserer welt tun ist glaube ich bekannt

  • SW
    So weit musste es ja kommen

    Jetzt wollen (sollen?) Bürgerwehren die Bürger vor Krawallen schützen. Das ist eindeutig ein Zeichen von gesellschaftlichen Rückschritts. In einem zivilisierten Staat kümmert sich immer noch die Polizei. Aber wenn bei der Polizei ständig gespart wird (auch und gerade von konservativen Regierungen), dann sind irgendwann nicht mehr genug Beamte da, die für Sicherheit sorgen können. Und es ist auch kein Zeichen von Fortschritt, wenn erst Gesetze zum Schutz der Bürger gemacht werden, und dann schrecken die Gerichte davor zurück, diese anzuwenden. Es würde mich nicht wundern, wenn ein Grossteil der Randalierer bereits polizeibekannt ist. Wenn die Gefängnisse überfüllt sind, dann muss man eben neue bauen. Es kann doch keine Lösung sein, dass Menschen, die nach dem Gesetz her ins Gefängnis gehören früher entlassen oder auf Bewährung frei gesetzt werden, nur weil der Platz in den Gefängnissen nicht ausreicht. Dadurch wird die Gesellschaft doch nicht besser. Das ist auch das falsche Signal an die Täter und an potenzielle Täter.

     

    Wir brauchen keine schärferen Gesetze. Was wir haben, reicht bereits aus. Es muss nur angewendet werden. Das hat nichts mit Unterdrückung sondern mit Rechtsstaatlichkeit zu tun.

     

    Ursachenbekämpfung für die Zukunft ist ein anderes weites Feld. Aber selbst wenn dabei die allerbesten Massnahmen getroffen werden, dann löst das nicht die Probleme der Gegenwart.

  • G
    Guido

    Es ist gut, dass Bürger Zivilcourage zeigen und sich nicht von Plünderern und Brandstiftern zu Opfern machen lassen.

    Völlig egal, ob sie die "richtige" Meinung haben - die meisten werden froh sein, dass sie da sind.

    Und solange sie sich ans Gesetz halten, gibt es keine Einwände.

  • W
    Westberliner

    Gewalt ist nie eine Lösung, egal wer diese anwendet.

     

    Was bleibt aber den Leuten anderes übrig, als sich das zu holen, was täglich durch die Werbung eingehämmert wird, wenn man kein Geld, keinen Job, keine Perspektive hat? Die Teilhabe an der Gesellschaft, egal in welcher Form auch, wird vielen Menschen verwehrt. Und das nicht nur in Großbritannien. Auch in Deutschland werden viele Millionen von der Teilhabe ausgeschlossen und bekommen grad soviel Geld, dass sie nicht elendig verhungern. Aber die USA, Großbritannien und Somalia zeigen uns, was uns vielleicht demnächst bevorsteht.

    173 Milliarden Euro für die "Rettung" einer Bank. Dagegen 30 Millionen Euro für Millionen Hungernde in Somalia. 5 Milliarden Euro wurden in Deutschland durch das Haushaltsbegleitgesetz im Sozialhaushalt gestrichen.

    Laut Bundesinnenminister Friedrich sind wir gut auf soziale Unruhen in Deutschland gewappnet. "Haut drauf auf das Prekariat" heißt die Lösung für CDU, CSU und FDP.

  • MM
    Mister Maso

    Gewalt erzeugt Gegengewalt!

    Wer glaubt, seine Habgier und kriminelle Energie unter einem dünnen "revolutionären" Deckmäntelchen ausleben zu können, muß eben damit rechnen, dass auch andere ihre Ziele mit Gewalt erreichen wollen.

  • HW
    Hans Werner

    Rechtsextremisten schützen die öffentliche Sicherheit und die Bürger sowie deren Eigentum vor linken Chaoten und Zugewanderten.

    Klar das da bei Ihnen das linke Weltbild ins Schwanken kommt, bzw. ihre eigentlich Menschenverachtung offenbart.

  • DM
    Dr. Manhattan

    Der morodierende Mob: „Das Lumpenproletariat, dieser Abhub der verkommenen Subjekte aller Klassen, der sein Hauptquartier in den großen Städten aufschlägt, ist von allen möglichen Bundesgenossen der schlimmste. Dies Gesindel ist absolut käuflich und absolut zudringlich. Wenn die französischen Arbeiter bei jeder Revolution an die Häuser schrieben: Mort auy voleurs! Tod den Dieben! Und auch manche erschossen, so geschah dies nicht aus Begeisterung für das Eigentum, sondern in der richtigen Erkenntnis, dass man vor allem sich diese Bande vom Hals halten müsse. Jeder Arbeiterführer, der diese Lumpen als Garde (= Kerntruppe) verwendet oder sich auf sie stützt, beweist sich schon dadurch als Verräter an der Bewegung.“ Friedrich Engels, Bauernkrieg, MEW 7

  • J
    Janina

    Super Aktion von EDL, top! Hoffentlich gibt es auch in Deutschland so eine Organisation, in Berlin wäre sie bitter nötig.

  • C
    Chrissie

    Man könnte meinen dass einige Kommentatoren, allen voran Carsten, beim nächsten Waschtag ihr neues "nationales" T-Shirt vermissen werden, und stattdessen eins von Exit Deutschland vorfinden. Kein Applaus für Scheisse!

  • L
    Laubsauger

    Kein Wunder, dass es soweit kommt, wenn der Staat nicht in der Lage ist diese marodierenden und mordenden Terroristen und Verbrecher zu stoppen.

     

    Die richtige Antwort wäre der Einsatz der Armee und die massenhafte Festsetzung der Täter. Sofortige Ausweisung und schnelle Verurteilung zu harten Strafen sind der Weg.

     

    Das passiert nicht. Dann darf man sich nicht über solche Nachrichten wundern oder erregen.

  • DS
    Dr. Schreck

    An Carsten et al: Ich bin ebenfalls absolut dafür, dass auch in Deutschland künftig konservative, paramilitärische, heimat- und rassenverbundene Kameradschaften nachts Patrouille laufen. Vielleicht hört's dann endlich mal damit auf, nachts angetrunken torkelnd und nicht im Gleischschritt von der Kneipe heimzukommen, womöglich noch mit einem nichtweißen Bekannten. Oder damit, Grillfeste zu feiern, bei denen der Rauch um halb elf abends nicht im Stechschritt gen Himmel marschiert. Und überhaupt: Diese bunten Klamotten auf den Straßen! Gegen die tut die Polizei ja auch nix. Das sieht so unordentlich aus!

    Und ich finde auch, diese Patrouillen sollten nicht staatlich geschult werden, sondern einfach so patrouillieren, schließlich haben sie ja im Wald bei Schießübungen mit ihren Kameraden genug gelernt! Ach ja, und als letzten Herzenswunsch habe ich noch, dass besagte Kameradschaften nicht mehr unser Justizsystem behelligen, sondern eigenverantwortlich handeln und verurteilen und bestrafen.

    Ach, Sie kommen auch ab und an leicht torkelnd erst nach Mitternacht heim? Und haben einen netten Arbeitskollegen aus der Türkei? Tja, Pech gehabt. Den Preis müssen Sie halt zahlen.

     

    Ansonsten sollten [ironie aus, übrigens] die Randalierer tatsächlich mal drüber nachdenken, ob sie nicht lieber die echten Verantwortlichen für die Krise treffen wollen (gern auch mit intelligenteren Methoden als Randale und Gewalt), anstatt die schlechtverdienenden Polizisten oder ihre Nachbarschaft. Die "Bösen" sitzen ganz woanders...

     

    MfG, Dr. E. Schreck

  • J
    Juppi

    In Bürgerkriegen werden Plünderer normalerweise erschossen. In England überlegt man, ob man Wasserwerfer einsetzen soll. Darin sieht man, dass die Gesellschaft krank ist. Ich hoffe, die EDL räumt da mal auf.

  • S
    Sternchen

    Zitat aus der "kleinen" Überschrift:

     

    "Die rechtsextreme "English Defence League" kündigt an, gegen die Randalierer vorgehen zu wollen. In Birmingham hat die Polizei Ermittlungen wegen Mordes eingeleitet."

     

    Und weiter:

     

    "In Birmingham leitete die Polizei Mordermittlungen ein, nachdem drei muslimische Männer von einem Auto überfahren worden waren. [...] Der Chef der rechtsextremen English Defence League (EDL) kündigte an, die Gruppe wolle Mitglieder auf die Straßen schicken, um die Unruhen in mehreren britischen Städten zu ersticken."

     

    Das soll ja wohl die beiden Meldungen miteinander vermengen und suggerieren, die EDL sei dafür verantwortlich, auch wenn es dafür keinen Hinweis gibt. Ich mag die EDL nicht, aber trotzdem muss man sie nicht mit tendenziösem Journalismus diffamieren. Wieso ist eigentlich überhaupt die Religion der überfahrenen Männer wichtig? Auf Täterseite spart die Taz sie doch auch meist aus.

     

    Wenn sowas in der Bild steht, kommt es in den Bildblog. Leider gibt es keinen Tazblog.

  • N
    nobody

    Was soll daran gut sein wenn eine Fremdenfeindliche Gruppe in diesen Konflikt eingreift?? Nichts gar nichts, dass einzige was nun passieren wird ist die weitere eskalation der Gewalt. Was die EDL hier vorhat ist Selbstjustiz mit Ansage. Zumal davon auszugehen ist, dass sie auf Migranten und Personen losgehen werden die nicht in ihr Weltbild passen egal was diese Personen tun werden. Nein jetzt hat die Polizei noch mehr zu tun.

    Im übrigen warte ich auf die tiefergehende Debatte.

    Die Randalierer als Kriminelle abzustempeln ist einfach. Aber die Frage ist doch warum eine größere Gruppe von Personen bereit ist zu solchen Aktionen.

  • B
    Beifallschnecke

    Wer den Rechtsextremen und Hools Beifall spendet stellt sich auf die unterste Stufe.

     

    Nicht vergessen: Hools marodieren und morden auch schon mal Polizisten.

    Aber es sind ja weiße Leitkulturanhänger, deshalb sind sie für Leute wie Karten offenabr helden.

     

    EDL und Hools bekämpfen !

  • EB
    Empörter Bürger

    Das darf doch wohl nicht wahr sein, anstatt ihren Wohlstand mit den unterdrückten zu teilen stellen sich diese Menschenfeinde der jungen Demokratiebewegung in den Weg.

  • E
    Eren

    @Carsten..

     

    Man muss hier klar was trennen. In verschiedenen Communities sind Migranten selbst Patrouillen gelaufen und haben ihre Läden bzw. Eigentum beschützt.

     

    Was die EDL vorhat hört sich aber nicht nach Verteidigung sondern nach Angriff an.

     

    Die Polizei muss hier seine Aufgabe erfüllen..

     

    Kein Mensch braucht ideologisch gefütterte selbsternannte Wächter, die gezielt die Randalierer angreifen oder zum Teil den Tod von unschuldigen Menschen verantworten..

     

    Wie gesagt die Ordnungshüter sind dazu da, um die Gesundheit und das Eigentum der Menschen zu beschützen..

  • P
    P.Haller

    Carsten, du bist ein ganz besonderer Depp !!

  • W
    Wiebitte?!

    Wenn die Gesellschaft so weit gespalten ist, dass auf den Kommentarseiten der taz die vermeintlich "guten Bürgerwehren", repräsentiert durch Glatzen, gelobt werden, dann wird bewußt wie gespalten diese Gesellschaft ist.

     

    Und das liegt nicht an dem "marodierenden Mob", sondern an der Ungleichheit der Verteilung von Besitz - wer nichts mehr zu verlieren hat, der kann sich Moral nicht mehr leisten! Und wer noch etwas zu verlieren hat anscheinend auch nicht mehr: sonst würde er kein Nazi sein!!!

     

    Ich heiße keine Plünderungen gut, aber es sollte jedem bewußt sein, dass die Auslöser dafür in Gerechtigkeitsdefiziten, also der Ausgrenzung sozial

    Schwächerer in Randzonen und abgeschottete Milieus mit einhergehendem Konsumpropagandaterror liegt. Die Frustrationen entladen sich und die einzige Soldiarität, die entsteht sammeln die Nazis ein?! Das kann nicht sein! Liebe taz, bitte macht das mal zum Schwerpunktthema, denn genau diese Probleme kommen über kurz und lang auch auf uns zu und ich habe keinen Bock, darauf, dass dann hier Nazi-Bürgerwehren auf unseren Straßen patroullieren!!!

  • S
    steve

    also die edl als rechtsextrem zu bezeichnen ist genauso bescheuert wie die deutsche "linke" als emanzipatorisch. was soll diese pauschalisierung? nur weil euch einige leute unsympathisch sind, habt ihr noch lange nicht das recht sie zu diffamieren.

     

    ich glaube, als marodierende vorstadtbanden paris terrorisiert haben, wären viele franzosen glücklich gewesen, um einen französischen ableger.

  • DF
    der finne sin kater

    Vom Polizeistaat zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Glückwunsch, UK!

  • A
    Andreas

    Jetzt werden die schlimmsten als Helfer der zivilen Gesellschaft proklamiert...Großbritannien ist politisch ein gefährlichee Pflaster....

  • P
    Picho

    Bin ich rechtsextrem, wenn ich mein Eigentum und das meiner Nachbarn notfalls mit Gewaltanwendung vor durchgeknalltem Pöbel beschützen möchte?

    Oder soll vorher verpflichtend ein "pädagogisches Gespräch" stattfinden in der Hoffnung, dass dann die Mollis niedergelegt werden und stattdessen ein Friedensgebet stattfindet?

  • M
    mouse

    "Es gebe aber Respektlosigkeit gegenüber Beamten. "Wir brachen wieder ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass die Polizei die Vertretung der Bürger ist", mahnte Friedrich."

     

    aha. is mir neu.

    hab gehört, die polizei schießt schneller als die armee aufs volk.

  • J
    John

    Ich habe auf jeden Fall mehr Vertrauen in die EDL als in die Polizei dort.

  • A
    aua

    Nach solchen naiven Äußerungen frage ich mich: War Herr Friedrich jemals in Deutschland?

  • T
    tazitus

    "..Ihr Völker der Welt, [....] Schaut auf diese Stadt....." und Ihr seht die Folgen des Wirkens von Thatcher und Murdoch.

  • T
    Thomas

    Wie du mir so ich dir...

     

    Es ist nur eine Frage der Zeit wenn die Politik so weiter macht! DIe Leute haben keine Perspektive und Schulen in GB sind nur dann noch ertragbar wenn es private sind, für die nicht jeder Geld hat!

     

    Darauf steuert Deutschland auch zu...und dann kommt es auch hier zu Krawallen, auch wenn die deutschen Polizisten auch gerne mal alten Leuten die Augen rausschießen...

  • K
    Krawallschnecke

    Wenn sich die Polizei zu stark zurückhält macht sie Platz für den rechten Leitkulturmob der sich EDL nennt. Das ist das schlimmste was passieren kann.

     

    Was passiert wenn sich herausstellen sollte daß der Fahrer des Mordautos aus politischen Motiven gehandelt hat mag man sich gar nicht vorstellen.

  • C
    Carsten

    Applaus für die EDL und Millwall-Hools, die ihre Nachbarschaft vor dem marodierenden Mob schützen! Fight back!