■ Störfall in schottischem AKW: Reaktorkühlung fällt bei Sturm aus
Berlin (taz) – Stromausfälle nach tagelangen Stürmen haben in Schottland auch zu einem Störfall im AKW Hunterston B an der Küste südwestlich von Glasgow geführt. Laut der BBC unterbrach am 26. Dezember um 11 Uhr nachts ein Sturm die Standard-Elektrizitätsversorgung des Kühlkreislaufs. Dabei sprangen zunächst die Notstromaggregate des 625 Megawatt starken gasgekühlten Reaktors planmäßig an. Damit wurde ein Schmelzen des Reaktorkerns und ein GAU verhindert. Weil wegen der Feiertage jedoch nur ein kleiner Teil der Belegschaft vor Ort war, liefen die Kühlpumpen zunächst weiter über die Notstromaggregate, obwohl der Strom nach einiger Zeit wieder vom Netz kam. Bevor die Sicherheitssysteme wieder auf Normalbetrieb geschaltet wurden, kappte der Sturm am 27. Dezember um 11 Uhr morgens ein zweites Mal die Leitung. Die Notstromaggregate schalteten wieder prompt, diesmal aber auf „Aus“.
Wie lange die Kühlung des Reaktors daraufhin unterbrochen wurde, war gestern noch nicht bekannt.
Laut der Zeitung Daily Record in Glasgow löste die Belegschaft einen Vollalarm aus. Angestellte eilten von zu Hause teilweise mit Blaulicht auf den Autos zum Meiler. Die Atomaufsichtsbehörde Nuclear Installations Institute (NII) untersucht den Vorfall. Eine Sprecherin sagte der Zeitung, „für einige Stunden war das Kühlsystem des Reaktors ohne Strom und wir betrachten dies als einen ernsthaften Zwischenfall“. Offiziell wurde er als Störfall der zweiten von sieben Klassen eingestuft. rem
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