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Steuermodell von Paul KirchhofDer Professor aus Heidelberg

Paul Kirchhof meldet sich zurück und präsentiert ein neues Steuermodell. Der Ex-Verfassungsrichter wiederholt alte Fehler: Er verwechselt Äpfel mit Birnen.

Sein Steuermodell ist für ihn die Wahrheit: Paul Kirchhof. Bild: reuters

Paul Kirchhof kann offenbar nicht zuhören. Denn der ehemalige Verfassungsrichter begeht den gleichen Fehler nun zum zweiten Mal. Wieder schlägt er eine Steuerreform vor, die vor allem Millionäre begünstigt.

Dabei endete schon Kirchhofs erster Ausflug in die reale Steuerpolitik desaströs. Im Wahlkampf 2005 wurde er plötzlich in das Schattenkabinett von Unionskandidatin Angela Merkel berufen - und nach nur vier Wochen war sein Ruf zerstört. Bis dahin hatte Kirchhof als eine Koryphäe des Steuerrechts gegolten, danach war er eine nationale Lachnummer, die für die Stimmenverluste der CDU verantwortlich gemacht wurde. Denn der damalige SPD-Kanzler Gerhard Schröder musste nur über den "Professor aus Heidelberg" spotten, da johlte jeder Saal.

Auch Steuerlaien verstanden nämlich sofort, dass die "Flattax" nicht gerecht sein kann, die Kirchhof vorschlug. In seinem Modell sollen ein Multimillionär und ein normaler Facharbeiter den gleichen Steuersatz zahlen - nämlich 25 Prozent. Derzeit liegt der Spitzensteuersatz für Reiche bei 45 Prozent.

Kirchhof hat sich hinterher bitter über die "Niedertracht" beschwert, die er in Schröders Reden ausmachte. Doch gelernt hat der Professor nicht. Noch immer scheint er nicht verstanden zu haben, warum Schröders Spott so zielgenau funktionierte.

Kirchhof begeht einen Denkfehler, der bei allen Fans der Flattax verlässlich auftaucht: Sie erscheint ihm "einfach" - während das heutige Steuerrecht angeblich so kompliziert ist, dass es dringend entrümpelt werden muss. 33.000 Steuerparagrafen will Kirchhof streichen, nur 146 sollen übrig bleiben.

Kirchhofs Modell ist unsozial

Was Kirchhof dabei nicht bedenkt: Auch die heutige Progression ist einfach, die Chefärzte höher besteuert als Krankenpfleger. Gerade weil die Progression ein so schlichtes Instrument ist, verstehen sogar Laien sofort, dass Kirchhofs Modell unsozial wäre.

Kirchhof verwechselt beharrlich Äpfel mit Birnen - macht also einen "Kategorienfehler", wie Philosophen dies nennen: Es stimmt zwar, dass das Steuerrecht wahnsinnig verschachtelt ist und niemand einsieht, warum Hundefutter vom reduzierten Mehrwertsteuersatz profitiert. Aber ausgerechnet die Progression gehört nicht zu diesem Wahnwitz - weswegen selbst Laien zielsicher erspüren, dass Kirchhof mit seiner Steuervereinfachung auch ein ideologisches Konzept verfolgt. Die Eliten sollen entlastet werden.

Was die Laien sofort bemerken, scheint Kirchhof aber zu entgehen. An seinen Auftritten erstaunt immer wieder, mit welchem naiven und selbstgerechten Missionsdrang er seine Steuerreform vorträgt. Sein Modell ist für ihn die Wahrheit - nicht Teil eines politischen Verteilungskampfes. Während er dezidierte Interessen bedient, hält er sich für einen Wissenschaftler jenseits aller Interessen.

Damit ist Paul Kirchhof der typische Vertreter einer Oberschicht, für die es völlig selbstverständlich ist, zur Oberschicht zu gehören. Der eigene Status wird zu einer Art sozialem Naturgesetz erklärt. Dabei wird auch ausgeblendet, wie hilfreich die eigene Herkunft ist. Schon Kirchhofs Vater war Karrierejurist und Richter am Bundesgerichtshof. Daher wirkt es nicht wie ein Zufall, dass Kirchhofs Bruder Ferdinand nun ebenfalls am Bundesverfassungsgericht amtiert.

Paul Kirchhof stammt aus einem geschlossenen Kosmos, was seine soziale Fantasielosigkeit vielleicht erklärt. Es ist jedenfalls keine Niedertracht, sondern höchst zutreffend, wie Schröder ihn tituliert hat: Kirchhof ist ein "Professor aus Heidelberg".

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55 Kommentare

 / 
  • D
    db08

    Liebe Ulrike Herrmann,

     

    finden Sie es nicht selbst armselig, solch einen Kommentar zu schreiben, bei dem in jeder Zeile ihre Inkompetenz bezügl. des heutigen Steuerrechts durchblitzt?

     

    Liebe taz,

     

    das ist wirklich ein Tiefpunkt!

  • ID
    Ist das TAZächlich so, liebe TAZ?

    Das zeigt das "vermeindlich" linke Kampfblatt mal wieder seine stumpfen Zähne.

     

    Einen so dermaßen billigen Artikel zu lancieren, der nur so von gröbster Unkenntnis des deutschen Steuerrechts und der kompletten Ahnungslosigkeit bezüglich der Funktionsweise unseres jetzigen Steuersystem strotzt, ist selbst für dieses Blatt ein unerwarteter Tiefpunkt.

     

    Wer sich hinstellt und die 25 % Flat-Tax, die wir bei den Kapitalerträgen ja - bedauerlicherweise - schon haben, obwohl wir genau hier linear-progressive Steuersätze von 12,5 bis 50 % benötigen würden, ist ein billiger Populist und hat nichts begriffen.

    Wir brauchen es genau umgekehrt um es endlich "SOLIDARISCH" zu machen -> Flat-Text auf Arbeitseinkommen und Progression auf Kapitaleinkünfte!

     

    Ein Steuersystem, dass dermaßen kompliziert und so fürchterlich intransparent ist, dass es selbst die meisten Angehörigen der "Mittelschicht" nicht schaffen aus der eigener Kompetenz heraus, also ohne einen Steuerberater, ihr Einkommen ggü. dem Finanzamt zu erklären, IST UND KANN AUCH NIEMALS "GERECHT" sein!

    Steuerprogression alleine ist eben nicht mit sozialer Gerechtikeit gleichzusetzen.

    Das hat damals schon der famose Gas-Gerd nicht kapiert. Offensichtlich ist die TAZ-Redaktion über die naiv-kindlichen Trotzansichten dieses Mustersozialisten nicht hinaus gekommen.

    Glückwunsch dazu!

     

     

    Und die FAZ unternimmt - wie damals unter Genosse Schrödi - erneut den durchschaubaren Versuch, Herrn Kirchhof PERSÖNLICH zu diskreditieren und als verhätscheltes "OBERSCHICHTENKIND", das keine Ahnung von der "echten Welt da draußen" hat zu verunglimpfen.

     

    Ich empfehle der TAZ, laden sie doch Herrn Krichhof mal ein und führen sie ein Gespräch mit ihm um seine Motive zu erforschen. Lassen Sie ihn doch in der TAZ mal zu Wort kommen. Das wäre "fair play".

     

    Falls Sie sich dem nicht gewachsen fühlen, dann empfehle ich ihnen das, was ich hiermit zugleich dem Rest einiger komplett Ahnungslosen hier raten kann.

    Kirchhof hat ein gutes Buch geschrieben, welches den Namen "Das Maß der Gerechtigkeit trägt".

    Wer es gelesen hat, erfährt viel über die Denkweise und Intention des Herrn Kirchhof. Man versteht auch, warum er eben KEIN POLITIKER wie Schröder, der zwar gerne lautstark auf die Kacke haut, aber im Grunde nichts zu sagen hat, ist.

     

    Die soziale Gerechtigkeit bei den Abgaben insgesamt könnten wir übrigens dadurch komplettieren, dass wir neben der Einführung einer 25 %-Steuer auf Arbeitseinkommen endlich diese unglückseelige Beitragsbemessungsgrenze in der Sozialversicherung abschaffen.

    Das Ehegattensplitting wird natürlich auch abgeschafft. Stattdessen gibt es dann hohe Freibeträge für Kinder und niedrige Einkommen unter 800-1200 €/Monat zahlen überhaupt keine Einkommensteuer mehr bzw. einen ermäßigten Satz. Das war's dann aber auch. Sonstige Befreiungen kann und darf es nicht mehr geben.

     

    MfG

     

    ein entsetzer TAZ-Nichtleser

  • UD
    Uklatsch de la Mancha

    Oje, mal wieder einer jener Beiträge zum Kirchhoff'schen Steuermodell, der zeigt, wie wenig die Autorin von Kirchhoffs Ansätzen überhaupt verstanden hat. Der taz-Wirtschaftsexpertin Frau Hermann ist es demnach lieber, die reichsten Bürger des Landes behalten ihren Spitzensteuersatz von ca. 45% und all ihre Verrechnungs- und Verschiebetricks, die in den von ihr so lapidar abgetanen 330.000 Steuerrechtsparagrafen enthalten sind, um sich am Ende so arm zu rechnen, dass sie letztlich kaum Steuern zu bezahlen haben.

    Es ist eine Frage der Grundrechenarten, lieber Frau Hermann: 45% Steuern nominell minus 330.000 Steuertricks < 25% Steuern pauschal.

  • S
    Sigmund

    Also, ich finde ihren Kommentar goldrichtig, liebe Frau Herrmann und verstehe im gegensatz zu manchen meiner Vorredner, was sie meinen.

     

    Sieund Harald Schumann gehören zu den Wenigen in D, die noch die Fahne des Journalismus hochhalten. Danke!

  • G
    Gotti

    Sehr geehrte Frau Herrmann,

     

    ich finde es sehr schade, dass Sie das Modell von Herrn Kirchhof so pauschal (und scheinbar völlig unreflektiert) niederschreiben.

    Ja, der Steuersatz ist in der Spitze niedriger als der Aktuelle, aber der aktuelle Spitzensteuersatz existiert doch lediglich auf dem Papier!

    Wenn wirklich alle Vergünstigungen gestrichen und der Paragraphendschungel gelichtet würde, wären wir alle ein gutes Stück weiter! Denn wir würden keine Spezialisten mehr benötigen, die uns (unter Nutzung all der kuriosen und undurchsichtigen Reglungen, die das aktuelle Steuersystem so hergibt) armrechnen, jeder wüsste sofort, wieviel Steuern er von seinem Lohn wird zahlen müssen und JEDER müsste zahlen!

    Ich glaube auch, dass so ein Steuersystem zu erheblichen Entlastungen in der Finanzbürokratie führt, was einerseits in schnellerer Bearbeitung der Vorgänge und anderseits in freigesetzter Kapazität (die man zum Beispiel zur Steuerfahndung nutzen könnte) münden würde.

     

    Weiterhin gibt es auf bei Herrn Kirchhof eine Progression für niedrige Einkommen.

     

    Sie sollten sich in der Zukunft dringend die Mühe machen, Sachverhalte, die von ihrer Art her offensichtlich außerhalb ihres Kompetenzbereiches liegen, erst dann zu beurteilen wenn Sie sie

     

    a) selbst zu durchdringen in der Lage sind (also Zeit und Mühe investieren)

     

    b) durch kompetente Menschen haben analysieren lassen (dann müssen Sie natürlich deren Fazit übernehmen)

     

    Sind Sie denn überhaupt nicht darüber verwundert, dass die schwarz-gelbe Koalition die Vorschläge nicht übernehmen möchte?

     

    Man müsste die beiden Systeme einfach mal anhand einiger exemplarischer "Steuerbürger" durchrechnen. Erst dann könnte man vernünftig urteilen.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Gotti

     

    P.S.: Ich könnte mir weiterhin vorstellen, dass man unterschiedliche Einkommensgruppen mit dem Kirchhof'schen System wesentlich effizienter besteuern könnte, wenn sich die Notwendigkeit ergeben sollte...

  • F
    faggYah

    Ich suche immer noch die Fakten in diesem "Artikel", die Beispielrechungen und vor allem die vergleichenden Diagramme, welche die herausposaunte These stützen sollen.

     

    Allein, alles was ich vermag zu finden, sind Wiederholungen des Wortes "Laien". So viel dazu...

  • F
    FRITZ

    @Ich schon wieder

     

    Der "Verzicht" auf einen höheren Einkommensteuersatz ist natürlich wirtschaftlich nachvollziehbar, wenn das System diesen Unterschied zulässt oder macht. Letztlich ist er aber auch ein "Verzicht" auf Gleichheit. Die Aussage aus Sicht des in der Progression weiter unten stehenden, der Progression gut findet, ist doch letztlich: ich finde mich damit ab, dass mein Einkommen RELATIV weniger wert ist, als das desjenigen mit einem höheren Einkommen. Dabei ist es ja ein sinnvolles Gerichtigkeitsprinzip, dass derjenige, der weniger bekommt, auch weniger abgibt. Dass er aber exponentiell weniger abgibt, das wertet seine Leistung ab, die ja somit vermeintlich relativ weniger WERT ist (und nicht nur einen absolut niedrigeren Marktpreis hat). Ist eine philosophische Frage, keine Frage von "ich find's gut, wenn ich 10%-Punkte weniger Zahlen muss als mein Boss". Die Frage lautet: glaubst Du, dass der intrinsische Wert Deiner Arbeit geringer ist, als der Deines Chefs, nur weil die Arbeit Deines Chefs auf dem Markt einen höheren Preis erzielt? Ist der Einsatz Deiner Talente, Energie, Kreativität und Zeit weniger Wert als der Einsatz der Talente, Energie, Kreativität und Zeit Deines Chefs? Wenn man das mit ja beantwortet, um den Preis von ein paar Prozentpunkten gefühlter, vermeintlicher Gerechtigkeit, ist man mE mental näher am Untertan als am freien gleichen Bürger.

  • K
    Karola

    Kurz, bündig, ein schöner Artikel über den Prof. aus Heidelberg, den ich auch verstanden habe. Könnte mich fast wieder mit Schröder versöhnen, aber dazu hat er doch zu viele Fehler gemacht.

  • M
    Max

    Die deutsche Steuerquote (Steuereinnahmen insgesamt in % des nominalen BIP) betrug 2007 22,2%, die deutsche Einkommen- und Körperschaftsteuerquote (Einnahmen aus Einkommen- und Körperschaftsteuer in % des nominalen BIP) lediglich 8,4%.

     

    Wer bei diesen Zahlen immer noch der Ansicht ist, mehr Verteilungsgerechtigkeit lediglich durch Anhebung des Spitzensteuersatzes erzielen zu können, lebt in einer Illusion. Das Problem ist nicht der zu niedrige Spitzensteuersatz, den der „Professor Kirchhof“ auch noch senken will, sondern die unvollständige Steuerbemessungsgrundlage und die vielen Möglichkeiten, Steuern zu vermeiden. Beides kommt ÜBERproportional Besserverdienern zugute, entspricht also einer DEGRESIVEN Steuerquote.

     

    Zudem ist auch nicht gesagt, dass eine progressive Steuerquote tatsächlich gerecht ist, im Gegenteil, die Flat-Tax berücksichtigt geradezu idealerweise den Grundsatz der Besteuerung nach der individuellen Leistungsfähigkeit, indem sie von jedem Bürger einen bestimmten Prozentsatz seines Einkommens fordert. Wer 10mal soviel verdient, muss 10mal soviel Steuern zahlen.

     

    Schließlich übersehen die vielen Kritiker, dass allein in der mit der Flat-Tax einhergehenden Vereinfachung schon ein erheblicher Gerechtigkeitsgewinn liegt: gleiche LEBENSeinkommen werden gleicher besteuert, die tatsächliche Steuerlast des Einzelnen wird nachvollziehbarer und Steuerbetrug wird schwieriger.

     

    Anstatt das nun vorgelegte Kirchhofsche Steuermodel in populistischer Manier zu verteufeln sollte man lieber erstmal nachrechnen, ob, verglichen mit dem gegenwärtigen Einkommen- und Körperschaftssteuersystem, tatsächlich Geringverdienende be- und Besserverdienende entlastet würden.

  • P
    PJSTA

    Leider liegt Frau Herrmann in einem wesentlichen Punkt voellig falsch und zwar behauptet sie, der Kirchhof Steuertarif waere nicht progressiv. Dies ist er jedoch, trotz konstantem marginalem Steuersatz von 25%. Progressivitaet verlangt, dass der Durchschnittsteuersatz mit steigendem Einkommen steigt (bzw. der Tarifverlauf muss konvex sein.) und dies Kriterium erfuellt der Steuertarif von Kirchhof.Frau Herrmann hackt dagegen permanent auf dem konstanten Grenzsteuersatz herum, obwohl der Durchschnittsteuersatz nach wie vor steigt. Und das ist unfaehr und auch volksverdummend, da der Normalsterbliche am Ende denkt, jeder muesse 25% Steuern bezahlen, was natuerlich nicht stimmt.

    Natuerlich die Reichen wuerden profitieren etwa in Hoehe von 8% durchschnittlicher Steuersatzsenkung. Aber ich nehme an, dass 25% wohl nicht alle Steuerausfaelle kompensieren werden. Aber abgesehen vom Steuersatz ist die Idee gut und wird in fast allen Oekonomien weltweit (definitiv in NL, Suedkorea, Fiji) angewandt. Und machen wir uns nicht vor auch die 10% Reichsten in dieser Republik zahlen heute real im Durchschnitt nur 33% Steuern, nicht etwa 42%.

  • U
    umbawumba

    @gundi

    Ich bitte um Widerlegung der These am Beispiel Griechenland...

  • W
    Wutbürger

    Ist Ihnen schon aufgefallen, dass für hohe Vermögen mit Zinseinkommen die Flattax bereits 25% beträgt?

    Das Problem bei der Einkommenssteuer ist die Bestimmung des zu versteuernden Einkommens, nicht die Kurve oder der feste Wert für den dann anzuwendenden Steuersatz.

  • G
    gundi

    @ Steuerberater Thomas Böcker:

    ich bitte um Herleitung der These "weil der Staat mit Geld schlechter umgeht als die Privaten" am Beispiel der HRE!-)

     

    @ Nannsen: zuviel blinder Glaube am Wort ist gar nicht gut!-)

     

    auch wenn es schwer fällt - "Gerechtigkeit" ist kein steuerrechtlich relevanter Begriff, dagegen ist dder Umverteilungsansatz schlicht eine Frage der Meinung bzw. Entscheidung

  • B
    Blitzgewitter

    Warum reicht es nicht, die 33000 Steuerschlupflöcher zu verschließen und den Steuersatz mindestens wie gehabt zu belassen? Brauchen wir nicht staatliche Mehreinnahmen, um Schulden abzubauen und die Freiheitsgrade staatlicher Investitionsvorhaben zu erhöhen? Ich würde zusätzlich den "Mittelstandsbauch" durch Steuererhöhungen für Reiche und Superreiche abbauen. Damit hätten wir doch Steuervereinfachung und Steuergerechtigkeit genug, oder?

  • GD
    Georg Delfmann

    Widerspruch zum Kirchhoff-Artikel von Frau Herrmann

     

     

    Ich kanns nicht mehr hören, dieses pauschale Rumgehacke auf den Thesen des Professors aus Heidelberg (und auf seiner Person). Da wird mit Gasprom-Mafiosi Schröder argumentiert, die „Äpfel und Birnen-Geschichte“ mal wieder bemüht, die angeblich sozialere Gerechtigkeit des aktuellen Steuersystems hervorgehoben usw.

    Ich bin seit über 30 Jahren selbstständig und habe unser Steuersystem bis heute nicht verstanden. Mein steuerlicher Gewinnausweis hat mit meinem realen Verdienst nur entfernt zu tun. Nach einer steuerlichen Nachprüfung war auf Grund von formalen Fehlern eine Nachforderung fällig, die mich an den Rand der Insolvenz geführt hat. Die Unberechenbarkeit des Systems hängt ständig wie ein Damoklesschwert über einem.

     

    Das einfache und von jedem durchschaubare System des Herrn Kirchhoff wäre die Revolution. Es ist transparent, die Ströme des Geldes (nicht nur unseres Geldes) wären viel leichter zu verfolgen. Wirtschaftliche Entscheidungen würden aus betriebswirtschaftlichen Gründen getroffen und nicht der steuerlicher Tricksereien wegen. Das würde einen Aufbruch der realen Wirtschaft hervorrrufen und den die gefährliche Machtstellung des Finanzsektors einschränken.

     

    Die aktuelle Progressionstabelle hat doch nichts mit Gerechtigkeit zu tun – oder glauben sie, dass irgendjemand 45 Prozent Einkommenssteuer bezahlt. Und was ist mit den ganzen anderen Steuern und Abgaben? Unser Steuerrecht ist Herrschaftswissen, dass nur von den besseren Steueranwälten und dann auch nur zum Teil verstanden wird. An diesem System der steuerlichen Verlustmodelle verdienen Banken, Immobilienfirmen, Beratungsagenturen und natürlich die ganze Bande der Steuerberater. Und wenn man die berufliche Zusammensetzung unseres Bundestages sieht, kann man sicher sein, dass sich an dem aktuellen System nichts ändern wird.

     

     

    Ob Kirchhoffs Modell jetzt sozialer ist oder nicht entscheidet sich nicht an der Progression. Er hat ja auch Steuerfreiheit ab € 20.000pP und hohe Grundfreibeträge eingebaut über die sich natürlich streiten lässt. Ob jemand gerecht verdient entscheidet sich an der Höhe seines Nettoeinkommens, also mal ganz banal: eine Anhebung der niedrigen Brutto-Einkommen bei höherer Besteuerung ist äquivalent einem niedrigeren Einkommen bei geringerer Besteuerung. So hat der Kampf um höhere Grundeinkommen und gerechtere Verteilung der Einkommen nicht unbedingt was mit dem Steuerrecht zu tun – wenn jetzt nicht der Äpfel/Birnenvergleich passen würde!?

    Mit freundl Gruße

     

     

     

    Georg Delfmann

     

    *************

     

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  • B
    Blitzgewitter

    Warum reicht es nicht, die 33000 Steuerschlupflöcher zu verschließen und den Steuersatz mindestens wie gehabt zu belassen? Brauchen wir nicht staatliche Mehreinnahmen, um Schulden abzubauen und die Freiheitsgrade staatlicher Investitionsvorhaben zu erhöhen? Ich würde zusätzlich den "Mittelstandsbauch" durch Steuererhöhungen für Reiche und Superreiche abbauen. Damit hätten wir doch Steuervereinfachung und Steuergerechtigkeit genug, oder?

  • EA
    Enzo Aduro

    Ich schließe mich vielen hier an: Es wäre wirklich interessant wenn die taz das ganze mal in einem Special aufarbeiten und die nachteile und Vorteile gegenüberstellen würde. Und wer wirklich mehr steuern zahlen würde. So nach den zahlen wären das die kleinen einkommen eigentlich nicht.

     

    Ich verstehe aber auch das man das natürlich nicht 10 Stunden nachdem der Kirchhof sein Konzept veröffentlicht hat machen kann. Denn nur auf die Kommentare der FAZ alleine möchte ich mich auch nicht verlassen.

     

    Hier übrigends eine differentierte Kritik der Financial Times Deutschland welche auch einige problematische Aspekte aufgreift, aber leider am ende auch nicht ausführlich genug:

    http://www.ftd.de/politik/deutschland/:radikales-steuermodell-kirchhof-ist-meilenweit-von-der-realitaet-weg/60070895.html

  • U
    Uli

    Es wundert mich, dass "Linke" nicht den revolutionären Ansatz von Kirchhofs Konzept erkennen: dass man als mündiger Bürger das Steuerrecht endlich durchschauen und verstehen könnte! Es geht doch nicht um Prozente oder ein bisschen mehr für den einen und etwas weniger für den anderen. Eine Bürgergesellschaft mit transparenten Strukturen braucht ein transparentes Steuerrecht! Ich behaupte, die größten Feinde von Kirchhofs Konzept werden unter den Kapitalisten und ihren Steuerberatern sitzen, die ihren Beitrag für die Allgemeinheit nicht mehr mit 33000 Steuerparagrafen auf Null rechnen und die Allgemeinheit an der Nase herumführen können. Wenn wir verstehen wollen, was im Staat vorgeht, brauchen wir auch ein verständliches Steuerrecht, und hier ist Kirchhofs Konzept genial!

    Mein Vorschlag: Wenn erkennbar wird, dass CDU und FDP säuerlich auf das einfache Konzept reagieren, sollten SPD und Grüne es übernehmen und bei der nächsten Bundestagswahl einen großen Wahlsieg damit einfahren. Den Kapitalisten graust es jetzt schon.

  • M
    Markus

    Bitte bei allem Unmut über einen vereinheitlichten Steuersatz folgenden Sachverhalt nicht unterschlagen:

    das Kirchhofsche Modell beeinhaltet gleichzeitig die Abschaffung aller momentan 534 Steuerprivilegien. Was bedeutet dass zwar der Chefarzt den gleichen Steuersatz wie die Krankenschwester zahlt, seinen Mehrverdienst aber nicht mehr wie bisher steuerprivilegiert in dubiose Anlageformen, Dienstwagen etc. stecken kann.

    Mit den alten Privilegien zahlen die allermeisten Topverdiener aber einen insgesamt sogar niedrigeren (oder sogar Richtung Null?)Steuersatz als obige Krankenschwester.

    Diesen legalen 'Steuerbetrug' würde es mit dem neuen Kirchhof-Modell nicht mehr geben. Um seine 25% käme auch der Topverdiener dann nicht mehr herum. Dies wäre wirklich mal ein Schritt hin zur Steuergleichbehandlung.

  • AB
    alles beim Alten

    Nachtrag zu meinem vorherigen Beitrag:

     

    Für mich ist der Vorschlag von Herr Kirchhof sogar noch ausbaufähig.

    Warum nicht ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen und die Sozialversicherungen steuerfinanzieren? Dann könnte jeder Einkommenseuro bspw. zu 40% versteuert werden, ohne größere Verwerfungen zu erzeugen, da durch den Sockelbetrag des Grundeinkommens immer eine Progression entstehen würde und die fehlenden zusätzlichen Sozialbeiträge eine Steuererleichterung entstünde.

     

    Bsp.:

    Angenommen es gibt ein Grundeinkommen von 6.000 der Steuersatz liegt bei 40% und es kommen keine weiteren Kosten für Sozialversicherungsbeiträge hinzu.

    Einkommen - Steuer - Einkommensanteil

    6.000 - 0 - 0,0%

    10.000 - 1.600 - 16,0%

    15.000 - 3.600 - 24,0%

    20.000 - 5.600 - 28,0%

    50.000 - 17.600 - 35,2%

  • S
    Similette

    Großartiger Kommentar, doch eines fehlt mir bei aller Richtigkeit des Geschriebenen sehr:

    Braucht Deutschland überhaupt eine Entlastung des Steuerzahlers?

    Ist das wirklich nötig?

    Oder ist es gar schädlich?

    Wäre das vermeintliche Geschenk an den Bürger nicht vielmehr eine weitere Argumentationsgrundlage den Staat aus vielen Verantwortlichkeiten zu drängen? Rente, Erziehung, Krankenversicherung, Bildung etc....

    Lasst uns dieses Geld nehmen und beispielsweise endlich für bessere Bildungsbedingungen einsetzen.

    Es gäbe auch so viel Anderes zu tun, Gebiete wären zurückzuerobern, die der Staat in seiner neoliberalen Verblendung wortwörtlich verschenkt und aufgegeben hat.

    Nicht weniger Steuern, Mehr Leistungen wollen wir vom Staat!

  • R
    RudiRatlos

    @Fritz: Natuerlich hat sie 'relative' und nicht 'absolute' Gleichheit gemeint. Aber die Hauptaussage ist doch eine andere: Nicht die Steuersaetze, sondern die Ausnahmen sind kompliziert.

    Und daran schreiben hier alle Kritiker dieses Artikels vorbei.

  • E
    Erstaunter

    @GWalter: Zitat: Und jetzt die Preisfrage:

    Wer wird dann das größte Steueraufkommen für den Staat aufbringen?

    Die vielen Armen oder die paar Reichen?

     

    Vermögensverteilung Deutschland googeln beantwortet die Frage. Am besten die Bildersuche verwenden.

  • KG
    Karl Grosch

    ...und wer finanziert arbeitslosen Finanzbeamten, Steuerberatern und -juristen in den Finanzkonzernen Hartz IV - und auf welchem Niveau?

  • G
    GWalter

    WER IST DANN DER DUMME

     

    Besonders wenn Rösler seine Steuersenkungskampagne zur erneuten Veräppelung der Bürger ausbaut. Jetzt holt der Rösler und die unsäglichen Medien diesen Herrn Kirchhof aus der Zauberkiste. Wieder werden die Leute reihenweise auf diese Idee hereinfallen und später mit bitteren Erkenntnissen erwachen. Nur dann ist es wieder mal zu spät!

     

    Auf Bildzeitungsniveau will man den Bürgern die Vorzüge dieser Steuervereinfachung nahe legen. Doch so verführerisch wie es vordergründig aussieht, ist das nicht.

    Die Kirchhof-Steueridee ist noch ungerechter als das jetzige komplizierte Steuerrecht - in meinen Augen eine Katastrophe für Deutschland.

    Nur ein Beispiel:

    Unter Kohl mussten die Topverdiener von ihrem Einkommen 56 % für Steuern abdrücken. Seit Schröder waren es nur noch 45 % des Einkommens.

    Sollte die Kirchhof-Idee greifen, würden diese Topverdiener nur noch 25 % Steuern zahlen.

    So wie ich gelesen habe, sollen alle Umsätze auch mit 25 % besteuert werden. Das würde bedeuten, dass die Mehrwertsteuer von 19 % auf 25 % angehoben würde.

    Und jetzt die Preisfrage:

    Wer wird dann das größte Steueraufkommen für den Staat aufbringen?

    Die vielen Armen oder die paar Reichen?

  • AB
    alles beim Alten

    Wenn man keine Ahnung hat... naja, egal.

     

    Ein Stufensteuertarif ist nur deswegen nicht umsetzbar, weil die Mehrheit der Bevölkerung ihn nicht versteht.

     

    Wenn man mal die anvisierten Werte von Kirchhof einsetzt, stellt man fest, es ist immernoch eine Steuerprogression vorhanden.

     

    Einkommen - zu zahlende Steuern - Einkommensanteil

    10.000 - 0 - 0,0%

    15.000 - 750 - 5,0%

    20.000 - 1.750 - 8,75%

    25.000 - 3.000 - 12,0%

    30.000 - 4.250 - 14,17%

    50.000 - 9.250 - 18,5%

  • G
    Gisela

    Vielen Dank für Ihren treffenden Kommentar zu Kirchhofs neuen Vorstößen, ich kann in allen Punkten nur zustimmen. Ich fühle mich auch als relativer "Steuerlaie", sehe aber in einem allgemeinen Steuersatz von 25% für "alle" eine große soziale Ungerechtigkeit. Paradoxerweise erklärte Kirchhof gestern im "Heute"- Interview, dass er das neue Gesetz deshalb entworfen habe, weil der gehobene Mittelstand durch Abschreibungen o.ä.zu viele Schlupflöcher im Steuerrecht findet!! Meine Gegenfrage an Herrn Kirchhof:"Warum ändert man dann nicht gerade und nur eben diese "Schlupflöcher"für den gehobenen Mitttelstand?"

  • G
    GWalter

    Besonders wenn Rösler seine Steuersenkungskampagne zur erneuten Veräppelung der Bürger ausbaut. Jetzt holt der Rösler und die unsäglichen Medien diesen Herrn Kirchhof aus der Zauberkiste. Wieder werden die Leute reihenweise auf diese Idee hereinfallen und später mit bitteren Erkenntnissen erwachen. Nur dann ist es wieder mal zu spät!

     

     

     

    Auf Bildzeitungsniveau will man den Bürgern die Vorzüge dieser Steuervereinfachung nahe legen. Doch so verführerisch wie es vordergründig aussieht, ist das nicht.

     

    Die Kirchhof-Steueridee ist noch ungerechter als das jetzige komplizierte Steuerrecht - in meinen Augen eine Katastrophe für Deutschland.

     

    Nur ein Beispiel:

     

    Unter Kohl mussten die Topverdiener von ihrem Einkommen 56 % für Steuern abdrücken. Seit Schröder waren es nur noch 45 % des Einkommens.

     

    Sollte die Kirchhof-Idee greifen, würden diese Topverdiener nur noch 25 % Steuern zahlen.

     

    So wie ich gelesen habe, sollen alle Umsätze auch mit 25 % besteuert werden. Das würde bedeuten, dass die Mehrwertsteuer von 19 % auf 25 % angehoben würde.

     

    Und jetzt die Preisfrage:

    Wer wird dann das größte Steueraufkommen für den Staat aufbringen?

    Die vielen Armen oder die paar Reichen?

  • I
    Ilmtalkelly

    Kirchhof steht nicht nur im Steuerrecht für die sozial ungerechte Pauschalisierung.Er trieb 2010 ein Gutachten vorran,welches herausstellen sollte,dass jeder GEZ-Gebühren

    abdrücken muss,unabhängig von seinem Rundfunkkonsum oder Besitz eines Gerätes.Was will man auch von einem Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank erwarten,die immer noch kräftig in Kernkrafttechnologie investiert.

  • IS
    Ich schon wieder

    Ein schöner Kommentar; eben so, wie Kommentare sein sollen: polarisierend.

     

    @FRITZ: Zitat: "Vielmehr finde ich die Flat-tax aus Sicht des Krankenpflegers gerecht, weil sie ihm die herablassende und entwürdigende Abwertung seiner Arbeit erspart." Wahnsinn, ich fühl mich im Moment ja auch total herabgewürdigt, weil ich nicht für Wert befunden werde den aktuellen Steuerhöchstsatz zahlen zu dürfen :-(. Ich glaub, ich sollte mich bei meinem Finanzamt mal wirklich über diese ganz üble Diskriminierung beschweren!

  • HK
    Hans-Jürgen Kapust

    Viele Kommentare zu diesem Artikel haben absolut recht; unrecherchiert und Meinungsmache!!

    Wer sich über die Intentionen und die leitenden Prinzipien dieses Steuermodells informieren möchte, dem sei der dtcp-Beitrag, das Interview mit Alexander Kluge empfohlen:

    http://www.dctp.tv/#/vorfahrtsregeln-der-macht/paul-kirchhof-das-mass-der-gerechtigkeit/

    Bleibt zu hoffen, dass dieser wirklich kluge finanzpolitische Ansatz nicht allein von Schwarz-Gelb angenommen, bzw. modifiziert wird.

  • B
    bbbb

    ja über so einen kommentar freut sich die fdp und die steuerberaterlobby.

     

    denn diejenigen die reich sind rechnen sich mit deren hilfe arm und zahlen, dann nicht mal mehr die 25% steuer die der herr kirchhoff vorschlägt.

     

    so wir jedenfalls der kleine unternehmer gehemmt und die trickser und betrüger weiterhin von en anderen alimetiert

  • D
    docvonstock

    Ja, dieser Autismus der Oberschicht, bzw. oberen Mittelschicht. Das findet man auch unter meinen lieben Kollegen. Die können dann auch nicht begreifen, warum nicht alle Eltern die paar hundert Euro für eine attraktive Klassenfahrt ins Ausland bezahlen können. Man muss doch Rücklagen bilden. Diese Rücklagen, sicher vor dem Fiskus versteckt und gut angelegt,sorgen doch bereits heute schon dafür, dass sich Viele arm rechnen können. Der Sieger im Ranking ist der größte Steuerhinterzieher.

     

    Nun kommt der Herr Professor aus Heidelberg und rechnet ein wenig. Ob es sich nun um eine durchgehende Gerade, oder eine zweifach unterbrochene Gerade, bei der lediglich die Steigung ein wenig wechselt um am Ende auf dem Plateau von 25% mit der Steigung 0 zu verharren, handelt - es begünstigt in jedem Falle die Reichen. Auch BWLer tun gut daran einmal ihre mathematischen Kenntnisse sorgfältig aufzufrischen, statt durch Bulimielernen für die Mathescheine nach unzähligen Tutorien alles wieder zu verdrängen.

     

    Denn warum sollte folgendes Verhalten verdrängt werden? Es ist doch viel besser gar keine Steuern zu zahlen, als nur wenig davon an das Finanzamt abzuführen. Es zeugt entweder von Naivität oder gezielter Volksverdummung wolle man nun annehmen, dass mit der Kirchhoff-Steuer nun ein Ruck durch das teutsche Vaterland geht und die bisherigen Steuerverkürzer und -hinterzieher, also die obere Mittel- und Oberschicht aus patriotische Pflichtbewusstsein nun begeistert Steuern entrichten. Das glaubt selbst das Pfarramtsdummchen, die als Haushälterin bei Hochwürden im Bayerischen Wald arbeitet, nicht mehr.

     

    Eine Gesellschaftsschicht, die moralisch keine Bedenken hat, eine Unterschicht zu diskriminieren, zu verunglimpfen und ihr am liebsten Fußfesseln (Herr Bouffier) anzulegen, soll sich reumütig in aufrechte Steuerzahler verwandeln? Das glauben doch nur solche Spezies, die geistig im Biedermeier des 19. Jahrhunderts stecken geblieben sind und Seifenopern für bare Münze nehmen.

  • L
    LeineBlick

    Haben Sie eigentlich mal nachgerechnet, Frau Herrmann?

    Wenn eine Alleinstehende Einkünfte von 15000 € hat, zahlt sie 5% Steuern. Das Weitere in Kurzform:

     

    20.000 € - 9%; 25.000€ - 12%; 30.000€ - 14%; 35.000€ - knapp 16% usw.

    Bei einer Familie mit zwei Kindern geht zahlt man erst ab 36.000€ überhaupt Steuern.

    - Was verstehen Sie unter Geringverdienern?

     

    Etwas mehr Recherche hätte ich von der taz allerdings in der Tat erwartet. taz lass' ich mir nix kosten...

  • A
    Axel

    Liebe Frau verfasserin,

     

    Ich habe selten so einen unreflektierten und von Vorurteilen strotzdenden Kommentar gelesen wie Ihren. Halten Sie sich an die Fakten, sonst muss sich ja der beste Taz-Leser und ihre Redaktion für Sie schämen.

     

    Bisher haben wir einen progressiven Steuersatz, zwischen 15 und 45%. Das heißt, nach dem Freibetrag (!) wird der erste Euro mit 15%, der letzte über 250.000 Euro mit 45% besteuert. Im Schnitt kommt so eine Steuerlast von rund 30% raus. Da aber vor allem Selbststädnige und Unternehmer alte Verluste, Dienstwägen, Abendessen, Arbeitszimmer und so ziemlich jeden scheiß sonst absetzen können, zahlen nur ganz Wenige tatsächlich 45%.

     

    Für sie als Journalistin, wie sie sich ja wohl verstehen, sollte es ein leichtes sein, herauszufinden, wie viele Personen und Unternehmen den Spitzensteuersatz zahlen.

     

    Ein weiteres Rechenbeispiel: Sie als Taz-Redakteurin verdienen wohl so rund 2.500 Euro im Monat, macht im Jahr 30.000 Euro. Abzüglich des Freibetrags und des Arbeitnehmerpauschbetrages versteuern sie rund 20.000 Euro. Das wird auch progressiv berechnet und am Ende kommen sie wegen des Steuerbauchs auf rund 22% (ausgerechnet vom Finanzamt). Weil auch Herr Kirchhof Stufen vorsieht (10, 15, 25), versteuern Sie bei ihm 20%, also weniger!!!

     

    Sie sollten sich schämen, solche Verdummungstehorien in ihrer Zeitung abzudrucken und sich wenigstens ein Minimum an Sachverstand in ihre Redaktion holen. Ein Anruf beim Finazamt genügt und sie wissen, was Sache ist.

     

    Noch so ein primitiver Kommentar, der links aussieht und rechts ist, und das Abo ist dahin. Schande!!!

  • J
    Jaheira

    Frau Herrmann schreibt, dass die Steuerprogression nur unwesentlich zur Kompliziertheit unseres Steuersystems beiträgt. Das ist der klügste Kommentar zu Kirchhofs Modell, den ich bisher gelesen habe.

    Da, wie Enzo Aduro schreibt, es sich bei dem Vorschlag sowieso um eine stufenweise Progression handelt, wäre es kein bisschen komlizierter, die Progression bei Einkommen über 20.000 Euro fortzuführen bis z.B. auf einen Steuersatz von 50%.

     

    @FRITZ: Sie schreiben, Menschen würden sich schämen, wenn sie wegen ihres kleinen Einkommens einen niedrigeren Steuersatz haben als ihr besserverdienender Chef. Ich habe so jemanden noch nie kennengelernt. Hat Ihnen jemand gesagt "Ich schäme mich, weil ich nur 15% Einkommenssteuer zahle. Hoffentlich kann ich bald zum Ausgleich 19% Ust auf Lebensmittel zu bezahlen, um meine Würde wieder herzustellen."

  • P
    point64

    Sorry, aber was in diesem Artikel steht ist Blödsinn. Er vernachlässigt komplett, dass zur Zeit vor allem diejenigen mit sehr hohen Einkommen auch sehr viel von der Steuer absetzen können - mit dem Ergebniss, dass Einkommen im Bereich des Mittelstands den Spitzensteuersatz berappen dürfen, die noch Reicheren prozentual aber weniger zahlen müssen. Und genau hier setzt Kirchhof an und vergleicht eben nicht Äpfel mit Birnen.

     

    Man kann sich über die Details streiten (stufenweiser Anstieg der Rate x bis zu einem fixen Satz ab Gehalt y etc.). Aber die Transparenz eines solchen Systems ist nicht zu überbieten. Oder soll es gerecht sein, wenn jemand zu viele Steuern zahlt (d.h. die Tricks nicht kennt), nur weil er sich keinen Steuerberater leisten kann?

     

    Man kann sich übrigens über den Tellerrand herausbewegen und mal schauen, wie es nun in anderen Ländern aussieht, die ein Flattax - System haben. Das wäre erhellender Input gewesen.

  • H
    hajomueller

    Ich lese nur sehr unregelmäßig in der TAZ. Die Kommentare der TAZ-Leser zu Kirchhofs Steuervorstellungen lassen mich nicht optimistischer werden, dass sich die Gesellschaft positiver entwickeln könnte.

  • JJ
    Jared J. Myers

    Der Knackpunkt wird ausgelassen:

     

    Zur Finanzierung seiner "flat tax" plant der Professor aus Heidelberg die Streichung fast aller Paragraphen, die Ausnahmetatbestände begründen. Das, meint er, kompensiere die im Mittel niedrigeren Steuersätze seines "Modells". Damit fällt z.B. die Steuerbegünstigung der Nachtarbeitszuschläge weg, auch jegliche Möglichkeit, durch Steuern zu "steuern".

     

    Ob er damit auch den Verlustvor- und Nachtrag abschaffen will, der es Selbständigen ermöglicht, Gewinne in einem Jahr mit Verlusten in einem anderen zu verrechnen?

     

    Was noch viel schwerer wiegt, ist, dass die größten Steuervermeidungs-Tatbestände mit keinem nationalen Steuerrecht überhaupt zu bekämpfen ist: Wenn ein in Deutschland beheimatetes Unternehmen z.B. eine Beratungs-Filiale in der Schweiz besitzt, kann es in Deutschland anfallende Gewinne durch überhöhte Rechnungen für Beratungsleistungen z.B. in die Schweiz verschieben und dort versteuern. Viele Unternehmen haben das mit Filialen in Irland gemacht und dem Land einen künstlichen Boom verschafft. Hierzulande sorgten sie für leere Staatskassen - und kein Kirchhof der Welt kann ihnen das verbieten, ohne die international geschützte Transaktionsfreiheit abzuschaffen.

     

    Das hat er jedoch ganz bestimmt nicht vor - und als Professor für Steuerrecht weiß er, dass die Verwirklichung seiner Vorschläge multinationalen Firmen und Reichen auf Kosten der Schlechterverdienenden weitere Reichtümer zuschanzen würde.

  • H
    Hector

    Dieser taz-Kommentar ist zu polemisch. Ich bin zwar selbst regelmässiger taz-Leser, aber nun verstehe ich, warum dieselbe manchmal nicht ernst genommen wird. Der Artikel ist undifferenziert und unsachlich. Außerdem verstehe diesen Artikel nicht. Ich bin ein Steuerlaie, aber warum ich sofort merken soll, dass hier etwas unsozial sein soll, verstehe ich beim besten Willen nicht. Mir als Geringverdiener wäre solch ein solches glattes System lieber, als das jetzige. Großverdiener können sich Heere von Steuerberatern leisten, die ihnen dann an anderer Stelle das Geld anderswo wieder reinschaffen. Ich armer Teufel kann das nicht. Ich muss mich allen Bosheiten der Finanzbürokratie hingeben. Wenn Kirchhoffs System daran etwas ändern könnte, dann wären wir schon viel weiter.

  • TM
    The man they could not hang

    Warum nicht ! Nur weil Ex-Schröder blökt muss ich Kirchhof nicht abmeiern. Die Steuergesetzgebeung besteht doch heute nur aus Ausnahmen. Trickser und Vermeider können sich gnadenlos bedienen. Intransparenz ist ja das Ziel der Steuergesetzgebung ! Warum sollen Privilegien für alle nicht abgeschafft werden, wenn der durchschnittliche Steuersatz abgesenkt wird. Wer ist reich? Schon mittlere Einkommen haben den Spitzensteuersatz aufgebrummt bekommen und beteiligen sich damit überproportinal an den Transferleistungen. Tatsache ist, dass wir eine echte Steuerreform brauchen. Wir benötigen eben kein rumgemerkel. Immerhin eine interessante Dikussion die in Gang kommt. Die Linke jammert über alles, es war nicht anders zu erwarten.

  • LD
    Lujo Dürr

    Bei dem Kommentar wird die Verachtung der Oberschicht auf die Unterschicht an einem aktuellen Beispiel sehr gut dargestellt.

  • HP
    Hans Pfeiff

    Ich verteidige die TAZ oft vor meinen konservativen Studienkollegen die leider nicht wissen wie oft sie die Artikel hier unterschreiben würden, wenn sie denn der TAZ eine Chance gäben.

     

    Nunja, Artikel wie dieser sind mir da keine Hilfe. Eine Hilfe wäre es gewesen wenn die Kritik am Steuermodell sauber begründet worden wäre. Das aktuelle Steuerrecht mit tausenden Regeln erlaubt es eben NICHT zu sagen, dass ein Chefarzt besser steht als eine Krankenschwester. Es gibt tausende Sonderregeln die beachtet werden wollen, wo geht die Autorin darauf ein?

     

    Übrigens weiß ich nicht was ich von Kirchhoffs Modell halten soll, Artikel wie dieser sind schuld.

  • S
    Steuerfuchs

    Ulrike Herrmann sollte tiefer in die Materie einsteigen bevor Sie solche Halbwahrheiten verbreitet.

     

    Die "Eliten, das Establishment" zahlt nur auf dem Papier 45% Steuern.

    In Wirklichkeit nutzt man alle legalen Schlupflöcher und reduziert so seine Steuerpflicht je nach Steuerberaterqualität bis auf NULL.

     

    Diese Schlupflöcher würden wegfallen. Jegliche Möglichkeiten die Steuer zu mindern würden abgeschafft, das ist die Voraussetzung für das Steuermodell von Paul Kirchhof!

     

    Auf diese Weise müssten alle die Ihnen zugedachte Steuerschuld ohne wenn und aber bezahlen, und dadurch reduziert sich für den kleinen Mann die Steuerlast!!!

     

    Mahlzeit

  • S
    Steuerfuchs

    Ulrike Herrmann sollte tiefer in die Materie einsteigen bevor Sie solche Halbwahrheiten verbreitet.

     

    Die "Eliten, das Establishment" zahlt nur auf dem Papier 45% Steuern.

    In Wirklichkeit nutzt man alle legalen Schlupflöcher und reduziert so seine Steuerpflicht je nach Steuerberaterqualität bis auf NULL.

     

    Diese Schlupflöcher würden wegfallen. Jegliche Möglichkeiten die Steuer zu mindern würden abgeschafft, das ist die Voraussetzung für das Steuermodell von Paul Kirchhof!

     

    Auf diese Weise müssten alle die Ihnen zugedachte Steuerschuld ohne wenn und aber bezahlen, und dadurch reduziert sich für den kleinen Mann die Steuerlast!!!

     

    Mahlzeit

  • E
    Eva

    Soll ich offen sagen, was ich von einem Individuum halte, das räuberische Erpressung nach Mafia-Manier für verfassungskonform hält?

    Stichwort: "Haushaltsabgabe" für alle Bürger, auch wenn sie keinen Fernseher besitzen (wollen!).

  • R
    Raphael

    Jaja, wenn Laien Artikel schreiben.

     

    Die Progression im Steuerrecht ist für sich allein sicher keine schlechte Methode, um für eine gewisse Steuergerechtigkeit zu sorgen.

    Aber: Jeder, der sich im Paragraphen-Dschungel Steuerrecht auskennt weiß, dass der Spitzensteuersatz lediglich eine nominelle Größe ist. Es gibt eine Vielzahl von Sonderregelungen, Ausnahmetatbeständen etc., die demjenigen, der sich um sein Einkommen kümmert (oder auch nur kümmern lässt), ausreichend Möglichkeiten für steuersparende Investments offerieren.

     

    Ich persönlich kann aus meiner beruflichen Erfahrung jedenfalls sagen, dass die meisten "Groß"-Verdiener, die unter den Spizensteuersatz fallen, auch nicht mehr als die 25% des Herrn Kirchhoff zahlen. Das machen nur diejenigen, die sich nicht im erforderlichen Maße um ihr Geld kümmern oder einfach zu viel verdienen, um wirklich alles steuerbegünstigt anlegen zu können (wie z.B. Zahnärzte :) ).

     

    Und das Frau Hermann die unsäglichen, ehrabschneidenden Sprüche unseres GröKaZ Schröder (der m.E. ja nun wirklich weder als Fachmann noch als Freund des kleinen Mannes galt) zitiert, um Herrn Kirchhofs Vorschläge zu unterminieren, spricht auch Bände!

  • SG
    Sven Geggus

    Progression ist nicht per se schlecht, das ist soweit korrekt. Allerdings ist die derzeit real existierende Progression bzgl der mittleren Einkommen massiv ungerecht.

     

    Progression wäre gut und richtig, wenn sie sich dynamisch an das Durchschnittseinkommen anpassen würde.

  • ST
    Steuerberater Thomas Böcker

    Warum immer diese Polemik ? Die sogenannten starken Schultern ( 25 % der Steuerpflichtigen zahlen 75 % der dierekten Steuern ) fangen ja bereits bei 55.ooo € Einkommen an ( Spitzensteuersatz 42 % und Soli 5.5 % der 42 %).

    Verschwiegen wird in Ihrem Kommentar, dass 435 Ausnahmen gestrichen werden - und die Treffen fast nur Ihren Eliten.

    Und: okonometrisch führen 25 % auf alles langfristig

    zu den höchsten Staatseinnahmen, weil der Staat mit Geld schlechter umgeht als die Privaten. Deren Kapitalakkumulation - insbesondere in den Betrieben -

    führt auf Dauer zu wesentlich höheren Steuereinnehmen.

    Im Übrigen zahlen die Betriebe auch nur 30 % ( von Rot Grün aus guten Gründen durchgesetzt ).

     

    Trotzdem wird das nie kommen, da die Bürokratie sich schon wehren wird, die wäre weitgehend überflüssig.

     

    Dei Diskussion ist so alt wie die Steuer und trotzdem ändert sich nichts. Auch mit diesem Modell nicht.

  • U
    umbawumba

    Dieser Kommentar glänzt zwar ducrh Meinung, nicht aber durch Ahnung...

    Auch die taz täte gut daran rational und objektiv an die Sache heranzugehen und den Begriff Kirchhoff nicht als Reizwort zu verstehen, den es zu diffamieren gilt!

  • F
    FRITZ

    Kein schlechter Kommentar, aber in der Sache doch ein bisschen zu nah am "johlenden Saal". Es stimmt schon, dass in der heutigen Progression die Chefärzte höher besteuert werden als die Krankenpfleger. Aber das wäre ja auch bei einer Flat-Tax der Fall, insofern kann das alleine kein Argument sein (25% von viel ist mehr als 25% von wenig). Insofern scheint mir die Autorin hier Äpfel mit Birnen zu verwechseln, nämlich "absolut mehr" und "relativ mehr". Durch Progression muss der Chefarzt relativ, also überproportional mehr zahlen als der Krankenpfleger (absolut ja sowieso). Das kann man gerecht finden, muss man aber nicht.

     

    Ich finde, dass das Argument der Gerechtigkeit für Chefarzt hier aber ohnehin das falsche ist. Vielmehr finde ich die Flat-tax aus Sicht des Krankenpflegers gerecht, weil sie ihm die herablassende und entwürdigende Abwertung seiner Arbeit erspart. Er steht im Steuerrecht nicht als gleichberechtigter - und ergo gleichverpflichteter - freier Bürger auf Augenhöhe mit dem Chefarzt und kann diesem Gegenüber behaupten, dass er - relativ - den gleichen Beitrag für das Gemeinwesen leistet. Es ist vielmehr qua Steuerprogression mittelbar zum Transempfänger gemacht, da das "Weniger" das er leistet, durch das "Mehr" des Chefarztes ausgeglichen wird. Das ist entwürdigend und ungerecht und hält die Unterschichten in der ihr zugewiesenen Klasse (nur die Mitglieder der Oberschicht sind ja, so gewendet, Steuerzahler erster Klasse!).

  • H
    hann0s

    Ich denke auch das der Herr Kirchhof ein Bilderbuchbeispiel für die Elfenbein-Fraktion ist. Intelektuell völlig abgeschottet vom Rest der Republik geistig dahindegeneriert in Jahrzehnten des gedanklichen Inzests mit den immer gleichen Gedankenkonstrukten, alles was außerhalb des bekannten Rahmens ist, ist Utopie. In Zeiten des pragmatischen Mitmachens hat man keine Zeit für Utopien und kennt daher einfach nichts anderes als den Müll, der seit 30 Jahren vorgekaut wird und uns grad wieder an die Wand fährt.

    Und von daher glaub ich auch, das ein Kirchhof wirklich von dem Mist überzeugt ist mit dem er hausieren geht, so peinlich das auch ist.

  • EA
    Enzo Aduro

    Es stimmt schon was im Artikel steht: Nicht die Progression ist das wirklich komplizierte, sondern die Ermittlung des zu versteuernden Einkommens.

     

    Nebenbei behauptet zwar Kirchhof er hätte eine Flattex, es ist aber keine:

    0-10T 0%

    10-15T 15%

    15-20T 20%

    ab 20T 25%

     

    Es stimmt schon das hier eine massive verringerung des Spitzensteuersatzes vorgenommen werden soll. Aber auf der anderen Seite sind es sicher die höheren EK die durch die Verringerung der Steuerschlupfregeln profitieren.

  • N
    Nannsen

    Frau Herrmann,

     

    vielleicht lesen sie ersteinmal was er Vorschlägt, bevor Sie so einen Blödsinn schreiben. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Sie es einfach nur nicht vertanden haben.

    Wenn Reiche keine Steuervergünstigten bekommen und alle den selben Satz bezahlen, profitiert doch automatisch die Allgemeinheit, da wesentlich mehr Geld in die Steurkasse kommt.

    Zu viel linker Aktionismus ist auch nicht gut!

  • EA
    Enzo Aduro

    Mich interessiert ernsthaft wie dieses Steuermodell aufkommensneutral sein kann - denn ungeachtet der Tatsache das für Reiche die nominellen Sätze massiv niedrieger sind, sind Sie auch für geringe Einkommen deutlich geringer. Die ersten 10.000 frei, von 10-15T nur 15%, da ist man beim jetzigen tarif im unteren bereich schon ganz woanders.

     

    Irgendwer, wenn nicht dir reichen oder die armen müssen draufzahlen. Wenn es die sind die viel absetzen dann klingt das interessant.

     

    Wer sind diese leute? Sicher kaum die kleinen Einkommen. Das ist die krux.

     

    Hab gehört es soll Mittesltandsfeindlich sein und die Bayern (die an dem konzept mitgearbeitet haben) sagen es sei nicht Aufkommensneutral