: Stelle oder keine
Konflikt bei Karstadt: Management will erst mal alle Filialen erhalten. Zehn Häuser sind sehr gefährdet
ESSEN dpa ■ Der KarstadtQuelle-Konzern hat bekräftigt, zunächst keine Warenhäuser schließen zu wollen. Das gelte auch für die kleineren Häuser, für die keine Standortgarantien vereinbart worden seien. „Auch diese 10 Filialen sollen ausdrücklich nicht geschlossen werden“, sagte der für das Warenhausgeschäft zuständige KarstadtQuelle-Vorstand Helmut Merkel gestern in Essen. Unabhängig von der Standortgarantie würden alle 77 kleineren Karstadt-Häuser gleich behandelt und ab Januar 2005 in die eigenständige Gesellschaft Karstadt Kompakt GmbH übergehen.
Die Belegschaften der 10 von roten Zahlen betroffenen KarstadtQuelle-Warenhäuser sollen in den kommenden Tagen von Unternehmensleitung und Betriebsräten informiert werden. „Vorher werden wir keine Namen nennen“, sagte der Betriebsratsvorsitzende der Karstadt Warenhaus AG, Wolfgang Pokriefke. „Diese Filialen sind ein Problem.“ Merkel betonte, die 77 Warenhäuser hätten eine gute Chance, mit einem eigenem Management und einem eigenständigen Marktauftritt erfolgreich zu sein. Karstadt Kompakt bekomme „größtmögliche Freiheit“, um auf die örtlichen Wettbewerbsverhältnisse eingehen zu können. Bei dem am Donnerstag nach rund 29-stündigen Verhandlungen erzielten Beschäftigungspakt war nur für 67 der 77 kleineren Karstadt-Häuser eine Bestandsgarantie festgeschrieben worden. Die bisher nicht genannten 10 restlichen Filialen schreiben Unternehmenssprecher Jörg Howe zufolge „dauerhaft rote Zahlen“.