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Stehen alle Kugeln still?

■ Spielbankangestellte stimmen für den Streik

Heißt es in der Bremer Spielbank demnächst definitiv „Nichts geht mehr“? 87,7 Prozent der knapp 100 Beschäftigten sagen dazu Ja und haben bei der Urabstimmung für einen Streik gestimmt. Dieses Ergebnis teilte HBV-Geschäftsführer Helmut Thiel gestern mit.

Zwischen den Forderungen der HBV und dem Angebot der Geschäftsleitung klaffen auch nach wochenlangen Verhandlungen noch Welten. Während die HBV eine 10prozentige Erhöhung für alle Angestellten will, bietet die Geschäftsleitung für die Croupiers schlicht eine Null-Runde und für den Servicebereich fünf Prozent bei bis zu zweijähriger Laufzeit.

Betroffen von einem Streik wäre vor allem die Bremer Landeskasse. Im letzten Jahr floßen von dem 35,1 Millionen-Ertrag der Spielbank 13,5 Millionen in den öffentlichen Haushalt und die gleiche Summe noch einmal in die Kasse der Stiftung „Wohnliche Stadt“.

Da der Senat über den Anteilseigner Bremer Landesbank Einflußmöglichkeiten auf die Geschäftsführung hat, will die HBV jetzt einen Brief an Bürgermeister Klaus Wedemeier schreiben. Thiel: „Wedemeier soll den absehbaren Schaden für den Bremer Haushalt abwenden helfen.“

Bevor es zum Arbeitskampf kommt, hofft die HBV auch noch auf ein Schlichtungsverfahren. Als Schlichter hat die HBV den Präsidenten des Bremer Landesarbeitsgerichtes, Martin Bertzbach, vorgeschlagen.

hbk

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