: Statt „Prüfstand“ eher „Warteschleife“
■ betr.:„Müllverbrennung auf dem Prüfstand“ von Marcus Franken, taz vom 25. 10. 96
[...] Im Gegensatz zu den Ausführungen von Herrn Franken ist allerdings einzuschätzen, daß intern weiterhin alles darauf zuläuft, den beabsichtigten Ausbau der Müllverbrennung – entgegen allen ökonomischen und ökologischen Gegebenheiten – durchzusetzen. Wegen dieser Beharrung muß unseres Erachtens statt von „Prüfstand“ eben eher von „Warteschleife“ gesprochen werden. Was in dieser Etappe passieren wird, kann nur vermutet werden. Die BIs sind da eher pessimistisch, weil zu oft hinter den Kulissen offizieller Atempausen klare Absprachen getroffen wurden.
Wie Beispiele der jünsten Vergangenheit belegen, sind wir auch von den beschriebenen gemeinsamen Konzepten weit entfernt. Inwieweit also das „echte Mediationsverfahren“ eine Annäherung oder gar Übereinstimmung zwischen den unterschiedlichen Positionen bringen wird, noch dazu ohne größere Verbindlichkeit, bleibt abzuwarten.
[...] Wenn Herr Strieder heute unsere Positionen als „große Hilfe“ bei der Entscheidungsfindung ansieht, wissen wir um den Fortschritt des Dialogs. Daraus zu folgern, daß die neuen Gespräche nun ganz andere Ergebnisse bringen werden, halten wir dennoch für gefährlich. Daß wir da nicht so falsch liegen, haben die ersten Sondierungen zur „echten Mediation“ bereits bewiesen. i.A. von Mi(e)f
Thomas Kreutzer,
Vors. BI Nordostraum e.V.
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