: Stasi mit Strahlenkanone
■ Autos an Transitkontrollstellen radioaktiv durchleuchtet
Hamburg (adn) - Der Stasi hat die Fahrzeuge von Millionen Transitreisenden seit Anfang der achtziger Jahre mit gefährlichen radioaktiven Strahlen durchleuchtet, um versteckte Flüchtlinge aufzuspüren. Dies berichtet der 'Stern‘. Im Bereich der sogenannten „Vorkontrollen“ wurde ein etwa 80 Zentimeter breiter Streifen mit Sensoren eingelassen. Direkt darüber, getarnt als Video-Kamera, befand sich eine Strahlenquelle. „Es war Cäsium 137, umschlossen von einem 50 Kilo schweren Bleimantel“, sagte ein hochrangiger Stasi-Mann. Vom Zerfall des Isotops freigesetzte Gammastrahlen schossen senkrecht nach unten und wurden von den Sensoren unter der Fahrbahndecke registriert. Mit dieser Durchleuchtung war es möglich, versteckte Personen in den Pkw aufzuspüren. Entwickelt wurde die „Gamma -Kanone“ von der Stasi-Firma OTS (Operativ-Technischer -Sektor), die heute als GmbH unter dem Namen Ingnieurbetrieb für Wissenschaftlichen Gerätebau (IWG) in Ost-Berlin arbeitet.
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