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Stasi-Offiziere in Diestel-Ministerium

■ Innenminister Diestel hatte 60 Geheimoffiziere der Stasi in seinen Diensten

Berlin (taz) — Bis vor wenigen Tagen haben im Innenministerium ca. 60 hochqualifizierte Mitarbeiter gearbeitet, die unter MfS-Minister Mielke ihren Dienst verdeckt als „Offiziere im besonderen Einsatz“ (OibE) taten. Diestel, bekannt für seine lockere Art im Umgang mit Stasi- Leuten, hat sich wenig um die OibE-Problematik gekümmert. Jetzt wurde ihm die brisante Liste vom Volkskammer-Ausschuß zur Auflösung der Staatssicherheit überreicht. In den vergangenen Jahren war unter Mielke ein Netz von Stasi-Offizieren an die Spitze von Institutionen und Wirtschaftsbetrieben geschleust worden. Der Innenminister wußte ihre Qualifikation offenbar zu schätzen: OibE Helmut Schulz wurde von Diestel zum Kontakt-Mann zwischen dem neuen „Zentralen Kriminalamt“ der DDR und dem Innenministerium eingesetzt. Schulz war mit den Akten befaßt, aus denen die Stasi-Beteiligung am Anschlag auf die Westberliner Diskothek „La Belle“ hervorging. Auf der OibE-Liste steht auch der Büroleiter des „Staatlichen Komitees zur Auflösung der Staatssicherheit“... SEITE 9

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