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Nahezu alle Teenage-Slasher-Filme hantieren damit, einzig Düstere Legenden führte Sagen à la tödliches Petting und nicht zu tötende Unholde auch im Titel. Die Fortsetzung Düstere Legenden 2 vernachlässigt die halbwegs gute Idee – ungläubige Jungmenschen zweifeln am Wahrheitsgehalt moderner Mythen und werden eines besseren belehrt – zugunsten eines nicht eben originelleren Szenarios: Filmstudentin Amy will den berühmten Hitchcock Award der Alpine University gewinnen. Während der Dreharbeiten zum verschwindet ein Student nach dem anderen. Amy stellt am Set eine Falle, denn – hallo Selbstreferentialität – es sind Filme, für die der Mörder über Leichen geht.

In eine Familiengeschichte hat der langjährige Meister des Gesellschaftskrimis, Claude Chabrol, geschickt die Fäden eines Kriminalfalls gewoben. Es beginnt mit einer Hochzeit: Mika und der Pianist André Polonski heiraten dabei bereits zum zweiten Mal, Polonskis zwischenzeitliche Ehefrau kam auf mysteriöse Weise bei einem Autounfall ums Leben. Süßes Gift erzeugt Spannung allein aus der Beobachtung seiner Charaktere. Hinter der freundlichen Maske der treuen Ehefrau Mika liegt offenbar ein Geheimnis, von Chabrol an wenigen Gesten, etwa einem Lächeln, abgelesen.

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