: Startrampe
Nahezu alle Teenage-Slasher-Filme hantieren damit, einzig Düstere Legenden führte Sagen à la tödliches Petting und nicht zu tötende Unholde auch im Titel. Die Fortsetzung Düstere Legenden 2 vernachlässigt die halbwegs gute Idee – ungläubige Jungmenschen zweifeln am Wahrheitsgehalt moderner Mythen und werden eines besseren belehrt – zugunsten eines nicht eben originelleren Szenarios: Filmstudentin Amy will den berühmten Hitchcock Award der Alpine University gewinnen. Während der Dreharbeiten zum verschwindet ein Student nach dem anderen. Amy stellt am Set eine Falle, denn – hallo Selbstreferentialität – es sind Filme, für die der Mörder über Leichen geht.
In eine Familiengeschichte hat der langjährige Meister des Gesellschaftskrimis, Claude Chabrol, geschickt die Fäden eines Kriminalfalls gewoben. Es beginnt mit einer Hochzeit: Mika und der Pianist André Polonski heiraten dabei bereits zum zweiten Mal, Polonskis zwischenzeitliche Ehefrau kam auf mysteriöse Weise bei einem Autounfall ums Leben. Süßes Gift erzeugt Spannung allein aus der Beobachtung seiner Charaktere. Hinter der freundlichen Maske der treuen Ehefrau Mika liegt offenbar ein Geheimnis, von Chabrol an wenigen Gesten, etwa einem Lächeln, abgelesen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen