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Startrampe

Pauline teilt das Schicksal vieler Kinder. Sie wächst ohne Vater auf, und die Kerle, in die sich ihre Mutter Anna verliebt, sind kein ernst zu nehmender Ersatz. Bei Pit, so meint ihre Mutter, ist das anders. Leider kriegt Der Mistkerl „von Familie Verstopfung“ und verdrückt sich, bevor er die Bekannschaft von Pauline machen kann. Die Neunjährige kann es nicht mit ansehen, wie ihre Mutter Pit nachtrauert. Sie schwört Rache. Diese Rache lässt kein Klischee aus. Reißnägel auf dem Boden und zerschnittene Hosen. Dummerweise hat der Mistkerl, nachdem Pauline Cola in seinen Tank gegossen hat, einen Unfall. Sie macht sich Vorwürfe und schwört Pit und ihre Mutter wieder zusammenzubringen. Der Mistkerl ist ursprünglich fürs Fernsehen gedreht worden. Der Charme des Sonnatgnachmittag-Familiensendeplatzes klebt an ihm. Die ganzen 88 Minuten wird man das Gefühl nicht los, diese Geschichte irgendwo schon einmal gesehen oder in alten Hanni und Nanni-Büchern gelesen zu haben. Ein kleiner Lichtblick ist das Zitat aus Die Farbe des Geldes. Leon spielt so cool Billard wie Tom Cruise und erklärt Pit dabei die Vorzüge des Familienlebens. Anna und Pit heiraten natürlich und bekommen ein zweites Kind. Im wirklichen Leben wäre Anna wahrscheinlich nach ein paar Jahren alleinerziehende Mutter von zwei Kindern.

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