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In Tichilesti, Rumänien, liegt Europas letzte Lepra-Kolonie. Der Hamburger Filmemacher Andrei Schwartz hat dort – von Silvester 1999 an – ein Jahr lang mit den Bewohnern gelebt und gefilmt. Seine Dokumentation Geschichten aus dem Lepratal ist garantiert frei von Sensationslust, einer Sensationslust, die den heute noch 28 „Patienten“ in Tichilesti allenthalben von angereisten Journa-listen entgegenschlägt. Dabei leben und arbeiten die Angestellten der Station und die Bauern der Nachbardörfer seit siebzig Jahren ganz selbstverständlich mit den Kranken.

Der Arzt Joe Darrow (Kevin Costner) kommt nicht über den Tod seiner Frau hinweg. Das Leben erscheint ihm nun sinnlos. Und ständig meint er, die Nähe der in Süd-amerika bei einem Unfall ums Leben Gekommenen zu spüren. Bald häufen sich in Im Zeichen der Libelle die mystischen Vorfälle: Die Tote versucht Kontakt zu ihrem Mann aufzunehmen. Und weil der Film derart über-, mithin unterirdisch ist, sei hier gleich mal der Schluss verraten: Die unbeholfenen Mitteilungen aus dem Jenseits sollen Costner nämlich dazu bringen, sich nach Venezuela zu begeben und das dort von Indianern lebend aus der Toten geborgene Kind zu finden. Voilà, ein neuer Lebenssinn.

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