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■ StandbildIkea-Burg / "Eingeschlossen"

„Eingeschlossen“, Donnerstag, 21.15 Uhr, Sat.1

Als wie jeden Morgen Thomas anrief, um mit mir zu besprechen, wie das Programm war, meinte er: „,Eingeschlossen‘ war so langweilig, daß ich nicht einmal die Kraft aufbrachte, um rauszuzappen.“ Himmel! Mir ging es genauso. Der Film hinterließ das öde Gefühl, das einen früher nach einem Essen auf einer DDR-Autobahnraststätte heimsuchte.

Dabei hätte das Ganze mit ein wenig Geschick eine nette Genre-Geschichte werden können. Ein Karrierist betrügt seine Frau und will sich mit einem Model ein nettes Wochenende machen. Die beiden werden auf einer einsamen Burg zusammen mit einem Architekturstudenten eingeschlossen, der lange den Geheimnisvollen raushängen läßt und vermeintlich ein gesuchter Bankräuber ist. Der echte aber erscheint zum Schluß dann doch, schießt ein wenig herum und verblutet.

Zwischendurch redet der Architekturstudent irgendein Blech über Hieronymus Bosch. Und Peter Sattmann hat jede Menge Zeit, um penetrant undifferenziert den zickigen Staatssekretär zu mimen, der um seine Karriere bangt. Selten solch ein unkoordiniertes Rumgehampel gesehen. Anja Kling als Model Gisela hat eine gute Figur, macht aber keine; dafür müssen wir aus ihrem Mund die erstaunte Feststellung hören, was für ein Arschloch ihr Lover eigentlich ist.

Irgendwie stimmt hier nichts, „Eingeschlossen“ entschließt sich nicht einmal zur unfreiwilligen Komik. Zudem ist jeder Fremdenverkehrsprospekt besser fotografiert als dieser Film. Die alte Burg hätte ein nettes Klaustrophobie-Ambiente abgeben können. Doch das matschig gesetzte Licht nimmt dem Gemäuer aus dem 12. Jahrhundert jeden Zauber. Als wäre die Burg von Ikea. Manfred Riepe

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