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StandbildHape total

■ "Total normal"

„Total normal“, Dienstag 21.05 Uhr, ARD

„Boar, is' dat langweilig.“ Dieser Stoßseufzer von Hannileins Oma drohte in letzter Zeit bereits die Eurovisionsfanfare als Leitmotiv öffentlich-rechtlicher Abendunterhaltung abzulösen. Zwar hat sich der personelle Notstand bei der ARD in letzter Zeit verschärft, der Höhepunkt des Massenexodus war freilich bereits 1992 erreicht, als Hape Kerkeling seinen Schulranzen packte. Schließlich war „Total normal“ die humoristische Katharsis nach Jahrzehnten stupider Abendunterhaltung, bei der sich die Kandidaten „Was bin ich?“ und die Zuschauer „Wo bin ich?“ fragten.

Indem er Maria Hellwig und Heinz Schenk zwang, sich selbst zu parodieren, trug Kerkeling entscheidend zu deren Resozialisierung bei und sorgte so für generationsübergreifende Heiterkeit. Hape – einer von uns, der den muffigen Telestar gewann, indem er ihn verarschte. Und weil er den moderierenden Enkelsohn so perfekt gab, verziehen ihm die Omas im Publikum sogar, daß er schwul ist.

Nicht verzeihen wollte man ihm aber den Wechsel zu den Privaten. Selten wurde ein Flop so uneigennützig begrüßt, denn nach der RTL-Comedy „Cheese“ war auch Hape klar, daß eine Kindheit in Recklinghausen nur bei der ARD ihre kreative Fortsetzung finden kann.

So feiert das Erste die Rückkehr des verlorenen Enkelsohnes jetzt mit diversen „total normalen“ Wiederholungen seiner alten Showidee, nachdem Harald Schmidt zwar das Studio verließ, aber das Licht angelassen hat. Schon bald wird Hape mit seiner neuen Show „Warm ums Herz“ wieder durch's Land reisen, um „einfache Leute aus dem Volk“ zu überraschen. Damit ist in der ARD jetzt wieder alles beim Alten. Total normal, eben. Oliver Gehrs

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