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■ StandbildWuff, wuff!

„Kerner“, Di., 11.00 Uhr, Sat.1, „Sam“, Di., 13.30 Uhr, Pro7

Kerner und die Kenner: Wenn der Wauwau zweimal beißt, muß er eingeschläfert werden. Darüber war sich das geladene Fachpublikum in Johannes B. Kerners Mittagstalk einig. Ansonsten aber zerrissen sich die Männchen und Weibchen der Gattung Mensch das Maul zum Thema „Mein Hund ist schärfer als 'ne Waffe“. Mit ironischen Zwischenbemerkungen fahndete Kerner nach des Pudels Kern. Seine Frage, an „welchem Ende der Leine die Bestie“ sich befinde, wurde eher szenisch beantwortet. Denn der einzige, der im rüden Gäste-Rudel einen grammatisch richtigen Satz bilden konnte, war der Hundegegner.

Neben ihm saß Markus, der mit Schnauzer und stumpfem Blick so aussah, als könne er noch nicht einmal den Meldezettel für die Hundesteuer richtig ausfüllen. Aber wenn er „Faß!“ sagt, geht der Köter ab: „Ich lass' mich doch lieber vom Hund in den Arm beißen als ins Gesicht“, zeigte Markus eine interessante Alternative auf. Johannes B. ging in Deckung, gelacht hat keiner, nur ein Rüde aus der letzten Reihe (mit dem programmatischen Abzeichen „Pit Bull“ auf der Bomberjacke) meldete sich zu Wort und demonstrierte, daß er es mental mit seinem Hund aufnehmen kann.

Da fiepten die Köter, und eine Mutter betrat die Bühne, deren Tochter zweimal vom Liebling gebissen wurde. Klarer Fall für eine Züchterin: Die Mutter ist das „Alphatier“, und die Tochter gehört zum Rudel. Kerners Witzversuch, demnach der Schäferhund dazu da sei, um „auf Sat.1 Kriminalfälle zu lösen“, blieb ein Ruf in der Wüste.

Die Übergänge zwischen Mensch und Hund – das zeigte auch der „Haustiertest“ im anschließenden Magazin „Sam“ – sind fließend. Volksmusikantin Margot Hellwig stellte sich vor ihren Köter und jodelte ihm ins Ohr. Ein Fall für den Tierschutzverein!

Mein Hund ist schärfer als 'ne Waffe. Klar, aber mein Fernseher ist das Schärfste. Diesen Nachmittag war er ein telegener Hundezwinger. Manfred Riepe

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