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■ StandbildSchwarztraumklinik

„Die Geliebte“, Sa., 19.25 Uhr, ZDF

Wolfgang Rademann kommen beim Durchblättern von Illustrierten offenbar die besten Ideen. Jüngstes Produkt aus der Serienfabrik des „Schwarzwaldklinik“-Erfinders ist die zehnteilige ZDF-Reihe „Die Geliebte“. Ein zeitloses Thema, so alt wie der Trauschein.

Auf eine entsprechend große Zielgruppe kann der Produzent setzen, kommt doch auf die rund 20 Millionen Geliebten im Land eine entsprechende Zahl an betrogenen Ehefrauen. Bei dieser Superquote ist der männliche Zuschauerrest zu vernachlässigen; der guckt am Abend eh lieber Fußball. Um ganz sicher zu gehen, greift Rademann auf altgedientes Serienpersonal aus glücklichen „Traumschiff“ und „Klinik“-Tagen zurück: Schon in der ersten Episode gab es ein Wiedersehen mit „Schwester Elke“ alias Barbara Wussow. Die jüngste Folge spielte erneut unter Hamburgs Reichen und Schönen: Susanne Uhlen hinterging sowohl Ehemann Michael Degen (Rollstuhlfahrer mit Komplexen) als auch ihren Liebhaber Wolf Roth (potenter Direktor). Für das Drehbuch zu dieser Episode ist die Münchner Autorin Asta Scheib haftbar zu machen, die sich hier erstaunlich anpassungsfähig erweist. Geschichte und Dialoge sind einschlägig recherchiert. Offensichtlich hat auch Frau Scheib bei hunderten von Friseurbesuch beherzt zu den Illus gegriffen – oder fünfzig Folgen „Traumschiff“ gesichtet. Jedenfalls hat Produzent Rademann mit seinen insgesamt acht AutorInnen zwei lange Jahre an den Geschichten gefeilt und außerdem erreicht, daß die Titelmusik der „Geliebten“ nach „Schwarzschifftraumklinik“ klingt. Rademann denkt nun über eine weitere Staffel nach, die will er dann ganz dem „Geliebten“ widmen. Jutta Czeguhn

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