■ Standbild: Nicht mal Nonsens
„Zappenduster“, Dienstag, 21.05 Uhr, ARD
Wer läuft gerne im Dunkeln gegen seine Möbel? Niemand? Macht es vielleicht mehr Spaß, anderen dabei zuzusehen? Dies beweisen will die neue Spielshow „Zappenduster“ mit Hape Kerkeling. Mit Hilfe einer Spezialkamera können wir zusehen, wie sich leicht geschürzte oder „lustig“ verkleidete Kandidaten im Finstern gegenseitig anrempeln. Zwischen den Rempeleien entscheidet eine Jury, wer's am besten konnte.
Dabei gab es in der ersten Folge Tumult im Publikum. Zur Wahl standen zwei Dicke, zwei Bodybuilder und zwei Bikini-Schönheiten. Die Jury entschied, daß die Damen ausscheiden sollten, weil sie am schlechtesten herumtapsten. Großes Buh-Geschrei im Studio, nach Intervention Kerkelings schieden dann die Dicken aus. Für unbeholfenes Herumstolpern im Dunkeln gibt es eben keine Kriterien. Diese Tatsache, und daß der Moderator Hape Kerkeling heißt, nährte anfangs die Hoffnung, daß „Zappenduster“ eine reine Nonsense-Veranstaltung sei, bei der vor allem Kerkelings Kommentar witzig wäre.
Doch Hape war leider gar nicht komisch. Vielleicht hatte er seine mißlungenen TV-Versuche der jüngeren Vergangenheit noch nicht verdaut. Verkrampft wie er war, konnte Kerkeling dem Chaos in der Dunkelkammer keine spontanen Gags abgewinnen. Wo ist er hin, der Anarcho-Hape? Wenn Kerkeling in den nächsten Folgen zu seiner alten Form zurückfinden sollte, dann könnte man vielleicht sogar mal während (und nicht nur nach) der Sendung lachen. Die Zeichen dafür stehen schlecht. Am Ende hatte man den Eindruck, Kerkeling sei froh, „Zappenduster“ glücklich hinter sich gebracht zu haben. Die Fernsehzuschauer werden's auch gewesen sein. Stefan Kuzmany
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