■ Standbild: Typisch Abklatsch
„Schlank bis in den Tod“, 20.15 Uhr, Sat.1
Teresa Bille (Nina Kronjäger) müßte eigentlich mit allem zufrieden sein. Sie ist jung, erfolgreich, gutaussehend, und ihr Gatte Conny (Thomas Heinze) liegt ihr zu Füßen. Doch ihr langsam aufkommender Selbstzweifel äußert sich in der Ehe mit unbegründeter Eifersucht und im Beruflichen durch Drang nach vollkommener Perfektion. Immer mehr gerät sie in einen Strudel von gesellschaftlichem und privatem Druck, der sie in die Bulimie treibt und ihr junges Leben, die Ehe und Freundschaften zu zerstören droht.
Von der Idee her ist der Film sehr gut, die Umsetzung des Themas wirkt jedoch klischeehaft und wird leider zu oberflächlich dargestellt, z.B. durch die übertriebenen Hinweise auf „Diäten, Abführmittel, Kalorien“ etc. Mag ja sein, daß die Werbung eine fett- und sorgenfreie Gesellschaft diktiert, aber der dargestellte berufliche Fehltritt wirft doch die Frage auf, ob man wirklich so dumm ist, ihn zu begehen. Aber alles wird nur kurz angeschnitten, um primitiv abgehandelt zu werden. Wegen des geringen Realitätsgehalts, wie das Levitenlesen des inzwischen mißtrauisch gewordenen und genervten Ehemanns, ist der Film in die Sparte „typisch deutscher Abklatsch“ einzuordnen. Dorothea Linde
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen