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■ StandbildReichlich Klimbim

„Vier Hochzeiten und kein Todesfall“, Mi., 21.45 Uhr, ARD

Ernste Konsequenzen haben nur zwei Ereignisse im Leben: Geburt und Tod. Weil man darüber so wenig erzählen kann, erfand die zivilisierte Welt ein Ritual mit ähnlich absolutem Charakter: die Hochzeit. Daraus bezieht die Reportage von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus ihren Reiz.

Wir sehen Paare, die ihre Hochzeitsfotos vorsorglich einen Tag vor der Vermählung machen lassen, als Erinnerung an morgen quasi, seltsame Bräuche und symbolträchtige Geschenke. Das Autorenduo hat seine Auswahl geschickt getroffen. Da ist die bodenständige Heirat der Würzburger Weinbauern und die romantische Liebesgeschichte der beiden Berliner, die sich im Zug kennenlernten, wo sie auch am liebsten geheiratet hätten, aber das war der Bahn dann doch zu bunt. Beim Hochzeitsfest eines schon etwas angegilbten Paares läßt sich der Staub der Achtziger auch nicht durch selbstgesungene Peter- Maffay-Songs wegwischen. Dazwischen schreit das Kind, das die launige Litanei des arbeitslosen Theologen Henning offenbar einfach albern findet. Henning kommt von der Agentur „Trau dich“ und baut seinen Wanderaltar überall dort auf, wo sich aus der Kirche ausgetretene Paare nicht trauen, auf den ganzen Klimbim zu verzichten. Den, aber keine gerührten Verwandten und Freunde wählte das Ruhrpott-Paar mit seiner Pauschalhochzeit in Las Vegas: „In nur sieben Minuten Tränen der Rührung“. Garantiert.

Der Zuschauer tanzte bei dieser Reportage auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig – und sah vier durchaus zeitgemäße Hochzeitsvideos mit mutigen Schnitten, die den privaten Dokumentationen des „schönsten Tages“ so fremd sind. Ferdinand Keyserlingk

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