■ Standbild: Mit Domino-Effekt
„Domino-Day“, Freitag, 20.45 Uhr, RTL
Was sich am Freitag abend in einer Halle im friesischen Leeuwarden ereignete, ist schnell erzählt. Der Niederländer Robin Weijer hatte monatelang 2,25 Millionen Dominosteine hintereinandergereiht, damit sie in einer einstündigen Kettenreaktion wieder umfallen: Klap-klap- klap-klap... – Weltrekord!
Die Live-Übertragung des „Domino-Day“ war von RTL groß angekündigt worden. Doch hatte man den Zuschauern verschwiegen, daß es sich dabei um eine niederländische TV-Produktion handelte, die sich für den deutschen Trittbrettfahrer offensichtlich wenig interessierte, weshalb man hierzulande schon bald den roten Faden verlor. Da waren dann auch die RTL-Reporter Ulli Potofski und Wolfram Kons keine große Hilfe, wenn sie die wenig telegene Aktion kommentierten wie einen Rosenmontagszug auf Acid.
Spaß machten da eigentlich nur noch die vielen Pannen: „Ich hab' keinen Teleprompter! Scheiße!“ fluchte beispielsweise Moderatorin Linda de Mol aus dem Off, nachdem sie ihre Begrüßung stockend vom Notizblock abgelesen hatte. Wenig später, als sie den ersten Stein zu Fall brachte, drängte sich ein Holländer ins Bild, der den RTL- Zuschauern erbost mitteilte, daß das gefälligst seine Aufgabe gewesen sei. Und als der letzte Stein zwar gefallen, nicht aber das notarielle Rekordurteil gefällt war, riet die kluge Linda, doch einfach mal ins RTL-„Nachtjournal“ reinzuschauen.
Anderthalb RTL-Stunden später hieß es dort tatsächlich „Weltrekord!“, bevor man sich einem Formel-1-Vorbericht zum „Großen Preis von Belgien“ zuwandte, der wiederum tags drauf von RTL live übertragen wurde. – Ja, und da klappte die Sache mit dem Domino-Effekt auf einmal ganz prima... Christoph Schultheis
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