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„Raven – Die Unsterbliche“, Freitag, Pro 7, 20.15 Uhr

Wirklich nicht totzukriegen, diese Unsterblichen. Die deutschen Titulisten irrten schwer, als sie dem ersten „Highlander“-Kinofilm den Satz „Es kann nur einen geben“ zumaßen. Während Connor MacLeod (Christopher Lambert) im Kino weiterhin sein Unwesen trieb, führte der zum selben Clan zählende, läppische 70 Jahre jüngere Duncan MacLeod (Adrian Paul) im Fernsehen die Geschäfte.

Immer wieder einmal lief dem Fernseh-„Highlander“ die gleichermaßen unverwüstliche Amanda (Elizabeth Gracen) über den Weg, 1.200 Jahre alt, eine wehrhafte Meisterdiebin, blond, kess, nicht auf den Mund gefallen und damit wie geschaffen für einen Serienableger, nachdem Duncan MacLeod sein Schwert 1997 vorerst beiseite legte.

Im Pilotfilm musste die taffe Dame dazu gebracht werden, ihre kriminelle Energie auf moralisch einwandfreie Dinge zu lenken.

Anfangs noch ist sie die Gejagte, der Polizist Nick Wolf ihr Häscher. Den Vorwurf des Diebstahls lässt sich die rabengleiche Amanda noch gefallen, als man ihr aber einen Mord anhängen will, geht sie in die Offensive und ermittelt den Täter auf eigene Faust. Es ist ein Kriminalbeamter, der beim Versuch der Festnahme ums Leben kommt. Nick Wolf quittiert den Dienst, da sein Vorgesetzter das Vergehen des Kollegen vertuscht.

Der Zufall führt Wolf und Amanda abermals zusammen – der Beginn einer wunderbaren Partnerschaft. Der Pilotfilm folgte noch größerenteils der männlichen Hauptfigur, eine Frage der Perspektive: Gemeinsam mit ihm entdeckte auch das Publikum die Geheimnisse der unsterblichen Einbrecherin. Im weiteren Verlauf der Serie wird sich zeigen müssen, wie die Arbeit zwischen den beiden Protagonisten verteilt ist. In jedem Fall ist Amanda eine Serienfigur neueren Typs, eng verwandt mit durchsetzungsfähigen Amazonen wie Xena, Buffy und Nikita, schlagfertig und voller Lebenslust. Ziemlich unwahrscheinlich, dass man sie je mit Küchenschürze sehen wird.

Harald Keller

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