Stand bei den Olympia-Medaillen: Deutschland Silber, die anderen Gold

Die SynchronschwimmerInnen gewinnen: Endlich sind wir vor Österreich im Medaillenspiegel. Gold geht an China und den Rest. Und ein Inder gewinnt für sein Land das erste Einzelgold überhaupt.

Patrick Hausding und Sascha Klein wirbeln nach unten. Bild: reuters

PEKING dpa/taz Das deutsche Duo Patrick Hausding und Sascha Klein holte Silber im Synchronspringen vom Turm. Damit konnten die beiden auf ihre Europameisterschaft aufbauen. Vor allem für den erst 19-jährigen Berliner Schüler Hausding ein bemerkenswerter Erfolg. Sie mussten sich nur den Chinesen Yue Lin und Liang Huo geschlagen geben.

Nachdem am Sonntag schon die beiden Synchronspringerinnen Ditte Kotzian und Heike Fischer eine Bronzemedaille geholt hatten, steht Deutschland jetzt mit einer Silber und einer Bronze immerhin vor Österreich. Vor allem im Bajuwarischen war ein wenig am Schnurrbart gezwirbelt worden, nachdem die lieben südlichen Nachbarn durch eine Silbermedaille im Judo in Vorlage gegangen waren.

Bei den deutschen SeglerInnen läuft es in den Vorläufen gemischt. Gut im Rennen ist der Ruderer Marcel Hacker. Der deutsche Skiff-Meister kontrollierte das Viertelfinale. Und im Canadier Einer paddelte Jan Benzien überzeugend ins morgige Finale.

Der Deutschland-Achter hingegen hat den direkten Einzug in das Finale der olympischen Ruderregatta verpasst. Im Vorlauf auf der Strecke im Shunyi Park von Peking musste sich das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) am Montag mit einem vierten Rang begnügen. Die vor zwei Monaten neu formierte Crew um Schlagmann Andreas Penkner (Radolfzell) kam hinter Großbritannien, USA und China als letztes Boot ins Ziel. Im Hoffnungslauf am Dienstag bietet sich die zweite Chance, den Endlauf zu erreichen. Ähnlich erfolglos verlief der Olympia-Start des Frauen-Achters: Das Team von Trainer Ralf Holtmeyer belegte im Vorlauf ebenfalls den vierten Platz.

Die deutschen Handball-Frauen müssen beim olympischen Turnier um den Einzug in das Viertelfinale bangen. Der WM-Dritte verlor am Montag in Peking nach schwacher Leistung sein zweites Spiel gegen Südkorea mit 20:30 (9:12). Das Team steht nach der Pleite in der nächsten Partie am Mittwoch gegen Ungarn unter Zugzwang.

Dafür geht es bei den Gold-Reitern nach Plan: Das deutsche Vielseitigkeits-Team reitet in Hongkong auf Gold-Kurs. Die Equipe überholte beim Geländeritt die bis dahin führenden Australier und setzte sich vor dem Springen an diesem Dienstag an die Spitze des Feldes. In der Einzelwertung führt Hinrich Romeike vor Ingrid Klimke.

Die Hockey-Herren starteten mit einem souveränen 4:1 gegen China ins Turnier.

Dafür kamen die Fechterinnen beim Gut-Schlecht-Pingpong auf die Verliererseite: Alle schieden im Florett-Einzel vorzeitig aus - Katja Wächter immerhin erst im Viertelfinale. Die Finalrunde bestritten drei Italienerinnen und eine Südkoreanerin. Schließlich gewann die 34-jährige Maria Valentina Vezzali. Es war ihr drittes olympisches Gold in Folge

Weiter heutige Medaillenentscheidungen:

Gewichtheben (Frauen bis 58 Kilo - es gewann die chinesische Favoritin Chen Yanquing mit 138 Kilogramm im Stoßen, Männer bis 62 Kilo, Gold ging an den Chinesen Zhang Xiangxiang).

Im Schwimmen gewannen als letzte von vier am Montag zu vergebenden Medaillen die Britinnen Rebecca Adlington Gold im 400 Meter Freistil und Joanne Jackson Bronze. Dazwischen lag Katie Hoff aus den USA auf Silber. Die 4 mal 100 Meter Freistil-Staffel ging in Weltrekordzeit an die US-Männer. Die 100 Meter Schmetterling bei den Frauen gewann Lisbeth Trickett (Australien), der Japaner Kosuke Kitajima über 100 m Brust die zweite Goldmedaille für sein Land, nach Masato Uchishiba im Judo bis 66 kg am Sonntag.

Beim Judo der Männer im Leichgewicht gewann Elnur Mammadli aus Aserbaidschan. Im Finale der Gewichtskategorie bis 73 Kilogramm setzte sich der 20-Jährige schon nach 13 Sekunden gegen den 19-jährigen Südkoreaner Wang Kichun mit Ippon (ganzer Punkt) durch und nahm damit erfolgreich Revanche für die bei der WM im vergangenen Jahr erlittene Finalniederlage. Bei den Frauen bis 57 Kilogramm siegte die Italienerin Giulia Quintavalle vor Deborah Gravenstijn (Niederlande). Gegen Quintavalle war die deutsche Olympiasiegerin von Athen, Yvonne Bönisch, in der Vorrunde unterlegen. Bönisch schied dann in der Hoffnungsrunde aus.

Das Trap- oder Tonscheibenschießen bei den Frauen gewann die Finnin Satu Makela-Nummela, vor einer Slowakin und einer US-Amerkianerin. Die Deutsche Susanne Kermayer wurde Achte. Beim Mannschafts-Bogenschießen gewann zum dritten Mal hintereinander Südkorea, diesmal vor Italien und China.

Der bemerkenswerteste Erfolg des Tages aber steht schon fest: Das Milliardenland Indien gewann seine erste Einzel-Goldmedaille überhaupt. Weltmeister Abhinav Bindra hat am Montag in Peking im Luftgewehr-Wettkampf der Sportschützen gewonnen. Der 25 Jahre alte Inder kam auf erstklassige 700,5 Ringe und verwies den Chinesen Zhu Qinan (699,7) auf den zweiten Platz. Bisher hatten die Sportler vom Subkontinent lediglich im Herren-Hockey triumphiert und in dieser Sportart achtmal Gold gewonnen. Tino Mohaupt (Benshausen) landete mit 593 Ringen auf dem 15. Platz.

Im Medaillenspiegel liegt vorne nach 34 von 302 Entscheidungen: China mit neun Goldmedaillen gefolgt von Südkorea mit vier und den USA mit drei. Deutschland liegt auf Platz 19 - einen hinter Nordkorea und gleichauf mit Kuba. Österreich folgt knapp dahinter auf dem 21. Rang. Die Schweiz liegt mit einer Bronzemedaille zusammen mit acht anderen Nationen auf dem 32. Platz

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