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Stadthaus gehört Berlin

■ Künftig Ländervertretung/ Senat gegen Sicherheitszonen

Berlin. Im Berliner Stadthaus sollen zukünftig die Vertretungen der Bundesländer residieren. Zwölf von ihnen werden dort, im ehemaligen Haus des Ministerrates der DDR, ein neues Domizil erhalten. Bayern und Nordrhein-Westfalen haben bereits ein eigenes Quartier bezogen. Dies beschloß der Senat auf seiner gestrigen Sitzung. Bislang war zwischen dem Bund und dem Land Berlin ungeklärt, wer Eigentümer des Gebäudes ist, doch zeichnet sich, nach den Worten von Bundessenator Peter Radunski, ab, daß das Stadthaus nun in den Besitz des Landes übergeht. Radunski kündigte zugleich an, daß im Herbst »eine Phase heißer Verhandlungen« mit dem Bund über den Umzug der Bundesbehörden ansteht. Strittig sind noch unter anderem die zukünftigen Standorte der zentralen Bundesministerien. Im Außenministerium liebäugelt man mit einer Residenz in den Ministergärten, doch stößt dieser Plan auf den Widerstand von Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer. Hassemer will auch die Spreeuferwege für das Bundeskanzleramt nicht sperren lassen. Wie er gestern erklärte, solle in diesem Bereich die Öffentlichkeit »eingeschränkt, aber nicht ausgeschlossen werden«. Es solle nur bei »besonderen Ereignissen oder besonderen Gästen« eine zeitliche Sperrung in Frage kommen. Die Übereinkunft, die beim Kanzleramt gefunden wurde, hat, nach Hassemers Einschätzung, auch Einfluß auf die Planungen für die Spreeinsel. Er plädierte dafür, daß die dortigen Ministerien sich »nicht mit einem großen Sicherheitsring umgeben dürfen«. Sicherheitsabstände, wie in Bonn, könne man sich in Berlin nicht leisten. So könnten zum Beispiel die Erdgeschosse für eine regierungsfremde Nutzung erschlossen werden. dr

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