Stadtentwicklung: Bremen ist Tenever
■ Die überfällige Sanierung kommt der ganzen Stadt zugute
Seit 20 Jahren schlägt Joachim Barloschkys Herz für Tenever. Der 49-Jährige leitet die Projektgruppe Tenever, die für die Quartiersentwicklung im „Demonstrativ-Bauvorhaben“ zuständig ist. Angestellt beim Amt für Soziale Dienste vertritt er sowohl Behörde als auch „seine“ Stadtteilöffentlichkeit.
taz: Ist die Sanierung ein lange überfälliges Projekt?
Joachim Barloschky: Ja, weil Tenever die ganze Stadt betrifft. Nicht nur die Teneveraner haben ein Problem, wenn hier nicht schnell was passiert. So ein Quartier wie Tenever übernimmt Integrationsleistungen für ganz Bremen! Hier ist der kinderreichste Ortsteil, hier wächst die Zukunft heran.
Da muss man gucken, dass die halbwegs ordentliche Bedingungen haben und nicht Eingangsbereiche, wo man sich schämen muss, wenn Besuch kommt. Außerdem sind wir der Integrations-Stadtteil für Neubürger. Hier kommen sehr viele neue Bürger aus allen Teilen der Welt an, die hier ihre ersten Erfahrungen mit Deutschland machen. Das Konzept ist also das richtige Signal. Jetzt müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass es umgesetzt werden kann.
Wie lange wird die Sanierung dauern, wenn der dritte Investor noch in diesem Jahr gefunden wird?
Etwa zwei bis vier Jahre. Optimistisch gerechnet könnten wir spätestens 2006 mit dem Wesentlichen fertig sein.
Reichen die Sanierungsmaßnahmen aus, um den Stadtteil aufzuwerten?
Wir führen ja schon seit zehn Jahren Projekte zur Wohnumfeldverbesserung durch und haben eine unheimlich hohe Bürgerbeteiligung. Außerdem müssen die einzelnen Ressorts den Senatsbeschluss flankieren. Ich denke da vor allem an Bildung und Wirtschaft. Eine gute Ausbildung und ein umfangreiches Beschäftigungs- und Arbeitsprogramm zahlen sich für die ganze Stadt aus.
Fragen:Eiken Bruhn
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