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Staatsoper rechtfertigt Defizit

■ Staatsoper: benachteiligt gegenüber Deutscher Oper

Der Intendant der Staatsoper, Georg Quander, hat jetzt das Defizit des Hauses gerechtfertigt. Die Lindenoper hatte am Ende des Jahres ihren Haushalt um rund neun Millionen Mark überzogen. Quander weist darauf hin, daß rund 80 Mitarbeiter der Staatsoper nahezu ausschließlich für das Deutsche Theater im Bereich Dekorationen und Kulissenbau tätig seien.

Dies schlüge im Jahr mit rund zehn Millionen Mark zu Buche. „Im Grunde handelt es sich hierbei um eine im Haushalt versteckte Subvention für das Deutsche Theater.“

Daher könne sich auch der Gesamtpersonalbestand der Staatsoper gegenüber der Deutschen Oper, die einen Zuschuß von 88,6 Millionen Mark (Staatsoper: 79,3 Millionen Mark) erhält, nicht verringern.

Für Aufwendungen für das künstlerische Personal habe die Deutsche Oper 28,5 Millionen Mark erhalten, während der Staatsoper dafür nur 18,5 Millionen Mark zugebilligt worden seien.

Die Mittel zur Verpflichtung von Gästen seien noch ungleicher verteilt. Die Deutsche Oper habe 15,3 Millionen Mark bekommen, während der Staatsoper nur 6,6 Millionen Mark zur Verfügung gestanden hätten.

Dieser Ansatz reiche für maximal 70 Opernvorstellungen im Jahr, so sagte Quander.

Tatsächlich habe die Staatsoper fast 210 Opernvorstellungen gespielt. Quander verwies auf den kulturpolitischen Auftrag der Staatsoper, „besonderes Gewicht auf die internationale Profilierung“ zu legen. Daher hätten international gefragte, kostspielige Künstler verpflichtet werden müssen.

Nach den Vorstellungen des Kultursenators Ulrich Roloff-Momin soll die Staatsoper das zuviel ausgegebene Geld in den kommenden Jahren einsparen. Im Nachtragshaushalt wurden zunächst zehn Millionen Mark mehr für Aufwendungen für das künstlerische Personal veranschlagt, jedoch fünf Millionen Mark als pauschale Minderausgaben abgezogen. dpa

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