: Spieltrieb erhöht
■ Die Bremer Spielbank macht Rekordumsätze
Die Westdeutsche Spielbanken GmbH meldet Rekordumsätze: 39,9 Millionen Mark hat die Gruppe 1995 in ihren drei Spielstätten im Land Bremen umgesetzt – das ist ein Rekordhoch seit der Gründung des ersten Bremer Casinos in der Böttcherstraße vor 15 Jahren. Allein seit dem Vorjahr stieg der Umsatz um 2,4 Millionen Mark. Vor allem die Automatenhallen in Bremen und Bremerhaven boomten mit rund 31 Millionen Mark Umsatz. Der Bruttospielertrag im Casino der Böttcherstraße liegt dagegen bei nur 9,9 Millionen Mark.
80 Prozent der 1995er Einnahmen landen allerdings nicht in der Firmenschatulle: 16 Millionen Mark muß die Gruppe mit Sitz in Münster an die Bremer Landeskasse abführen. Weitere 16 Millionen fließen der gemeinnützigen Stiftung „Wohnliche Stadt“ (s. nebenstehender Artikel) zu. Nach den notwendigen Investitionen, wie sie für dieses Jahr auch in der Automatenhalle im Breitenweg geplant seien, bleibe da schier nicht genug, die gewerkschaftlichen Forderungen der MitarbeiterInnen zu erfüllen, trug gestern ein Firmensprecher vor. Die gewerkschaftlich zu 80 Prozent organisierten Croupiers in Bremen sind da anderer Meinung: Sie verhandeln um weniger Arbeitszeit, als Ausgleich zum real gesunkenen Lohn. „Dabei betrachten wir die Abschlüsse für die Bremer Mitarbeiter als relativ gut“, sagte der Sprecher der Spielbankensprecher. MitarbeiterInen sind da anderer Meinung: Sie haben Donnerstag zum ersten Mal warngestreikt, weil sie seit dem 1. Januar dieses Jahres weniger Geld in der Tasche haben als vor. Seitdem gilt nämlich eine neue Besteuerung für Abend-, Nacht und Feiertagszuschläge. ede
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