: Speziell römisch-katholisch
betr.: „Kirche greift von der Leyen scharf an“, taz vom 23. 2. 07
Es ist ärgerlich, dass die taz einfach von Kirche schreibt, wenn es um eine Spezialität der römisch-katholischen Kirche geht. Bekanntlich heiraten deren Bischöfe nicht, haben also keine Erfahrungen mit Ehe- und Familienleben. Trotzdem machen sie Vorschriften zu Fragen des Familienlebens, Kindererziehung, verantwortlicher Familienplanung, Gebrauch von Kondomen oder der Pille. Dabei nehmen die Prediger der katholischen Familienmoral die großen Veränderungen der Familie nicht zur Kenntnis. Die Regel ist heute nicht mehr der von einer Großfamilie bewirtschaftete Familienbetrieb, in dem die Frauen als Vizechefinnen mitarbeiten konnten und die Großmütter nach den Kindern sahen. Da brauchte man keine Kinderkrippe. Aber jetzt haben die Frauen ihre Mitarbeitsfunktionen im Betrieb längst verloren, leben in Kleinfamilien und wären ohne eigenen Beruf samt Kindern nur noch vom guten Willen ihres Mannes abhängig. Dass das nicht zumutbar ist, müsste auch ein Bischof sehen können. ULRICH FINCKH, Bremen