Specht der Woche: Nicht noch ein neues Stadion
Christian Specht, 47, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Berliner Rat der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild der Woche.
In dieser Woche habe ich das Olympiastadion in Berlin gezeichnet. Der Senat will dem Verein Hertha BSC die Miete erhöhen. Die sollen jetzt fast das Doppelte bezahlen. Das ärgert mich.
Solche Mieterhöhungen sind immer erst der Anfang und dann kostet es mehr und mehr und mehr. Und am Ende werden die Karten für die Fußballfans teurer. Das können sich dann viele nicht mehr leisten. Die Hertha sollte lieber in ein kleineres Stadion umziehen. Davon gibt es in Berlin genug. Ich war selber zweimal bei einem Spiel. Da bleiben viele Plätze leer, weil das Olympiastadion so riesig ist. Und die Zuschauer sitzen ganz weit weg vom Spielfeld. Und richtig behindertengerecht sind die Ränge auch nicht. Das ist für Rollstuhlfahrer doof.
Hertha will vielleicht ein eigenes Stadion bauen. Das kostet aber auch wieder zu viel Geld. Und wenn es weit draußen wäre, wäre das blöd, weil die Fans so weit fahren müssten.
Nein, es gibt wirklich genug Stadien in Berlin. Dann könnte die Hertha das Geld sparen und lieber so eine tolle Weihnachtsfeier mit den Fans machen wie Union Berlin. Da werden Weihnachtslieder gesungen und es gibt Glühwein. REA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen