Specht der Woche 26. 11. 2019: Kita muss für alle sein

Christian Specht wünscht sich, dass jedes Kind in die Kita gehen kann. Und dass Erzieher besser verdienen.

Bild: Zeichnung: Christian Specht

Bei dem Bild, das ich diese Woche gemalt habe, geht es um die Kinderbetreuung in deutschen Kindertagesstätten. Immer wieder höre ich, dass es viel zu wenige Plätze in deutschen Kitas gibt. In meinem Kiez in Berlin bekomme ich das jeden Tag mit, da wohnen ja viele Familien mit kleinen Kindern.

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet (un)regelmäßig den „Specht der Woche”.  

Ich finde: Jedes Kind muss jederzeit in die Kita gehen können. Aber es gibt nur sehr wenige Erzieherinnen und Erzieher, und die, die es gibt, verdienen viel zu wenig Geld. Das muss sich ändern. Schon öfters habe ich sogar mitbekommen, dass Eltern versuchen, sich für einen Kitaplatz einzuklagen. Dass manche Eltern das machen, kann ich schon sehr gut nachvollziehen. Aber ich finde es nicht gut, dass so etwas überhaupt nötig ist. Nicht alle können sich die Anwälte leisten oder haben die Zeit, sich darum zu kümmern. Solche Prozesse dauern ja ewig. Dass alle Kinder einen Kitaplatz bekommen, darum müsste sich die Politik kümmern.

Bei mir ist es zwar schon eine ganze Weile her, aber ich kann mich trotzdem noch sehr gut an meine Zeit in der Kita erinnern. Damals bin ich immer sehr gerne hingegangen. Wir haben viel gemeinsam gebastelt, gespielt und Musik gemacht. Das war für mich eine schöne Zeit. Und heute wünsche ich mir deswegen, dass alle Kinder und Eltern das einmal ohne Stress erleben können.

Protokoll: Simon Sales Prades