Specht der Woche 16.05.2022: Fernsehen muss vielfältiger werden

Menschen mit Behinderung sind im deutschen Fernsehen noch viel zu unterrepräsentiert, findet Christian Specht.

Foto: Christian Specht

Im April gab es beim Sender rbb eine Diskussion darüber, wie vielfältig das deutsche Fernsehen ist. Aufgerufen hatte dazu das Bündnis Medien für Vielfalt. Ich wäre bei der Diskussion auch sehr gerne dabei gewesen, denn momentan sieht man noch viel zu wenig Menschen mit Behinderung im deutschen Fernsehen.

Der Künstler

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“.

Neulich habe ich einmal Samuel Koch, der im Rollstuhl sitzt, in einer Talkshow gesehen. Das find ich gut. Aber ansonsten habe ich auch schon gehört, dass es Schauspielerinnen und Schauspieler gibt, die eine Person im Rollstuhl nur spielen und in echt gar keinen Rollstuhl haben. Das ist doch doof. Und auch in den Nachrichten, wie bei der rbb Abendschau, gibt es keine Moderatorin mit Behinderung.

Ich selbst würde auch gerne einmal ins Fernsehen kommen. Noch lieber aber würde ich hinter die Kulissen gucken und mal eine Klappe in der Hand halten und rufen: „Klappe, diiiie ersteee.“

Protokoll: Carolina Schwarz