Spanische Polizei: Festnahmen in der P2P-Szene

Mehr als 100 Filme, oft nur wenige Stunden nach dem Kinostart, sollen sie online gestellt haben – zwei Webseiten-Betreiber in Spanien. Jetzt wurden sie verhaftet.

Peer2Peer. Bild: Ryan Van Etten – Lizenz: CC-BY-SA

Die Diskussionen um das Gesetz zum Schutz des geistigen Eigentums, das am Montag vom spanischen Parlament abgelehnt wurde, waren noch nicht verstummt, da gab die spanische Polizei einen Schlag gegen die Urheberrechts-Verletzer bekannt. In Sevilla und Valencia wurden "in den letzten Tagen" zwei Betreiber von insgesamt sieben Webseiten festgenommen. Sie sollen Kinofilme ins Netz gestellt haben, so die Polizei. Die Polizei ermittelt nun wegen eines schweren Verstoßes gegen das Urheberrecht. Die beiden Web-Betreiber "erzielten erhebliche Werbeeinnahmen", erklärt die spanische Polizei.

Die Beschuldigten hätten in nur einem Jahr mehr als als 100 Filme, oft nur wenige Stunden nach dem Kinostart, online gestellt. Insgesamt haben, so die Ermittler, 2,5 Millionen User eine dieser Raubkopien heruntergeladen. Bei den fraglichen P2P-webs handelt es sich um taquilladivx.com, trackertdx.com, spanishnova.com, supertaquilla.com, dvxfinal.com, subdescargas.com und subset.com. Die Seiten wurden geschlossen. Wer allerdings das .com gegen .org austauscht wird auf andere Download-Seiten umgeleitet, und findet dort weiterhin reichlich Kinounterhaltung.

Außerdem wurden zwei weitere Personen verhaftet, die für die Web-Betreiber als Screener gearbeitet haben sollen. Ihr Job sei es gewesen, die Filme direkt im Kino in hoher Auflösung mitzuschneiden. In zwei Studios, die die Polizei ebenfalls aushob, wurde das Material dann aufbereitet, um es online zu stellen.

Die Ermittlungen gegen die fraglichen Websites hatte bereits im November begonnen. Eine Verleihfirma hatte damals gegen die Internetseiten Anzeige erstattet. Die Ermittlungen führten zu den Betreibern und zu den Screenern. Die beiden Betreiber wurden nach langen Verhören freigelassen. Sie leugneten jedwede Verbindung zu den Screenern, deren Material sie online gestellt hatten.

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