■ Spanische Fischer haben gelogen: EU-Kontrolle bestätigt Vorwürfe Kanadas
Madrid (taz) – Kontrolleure der EU entzogen gestern dem Trawler „Mayi IV“ vor der Küste Neufundlands die Lizenz. Zu enge Maschen im Netz, lautet der Vorwurf. Der Reeder wurde gezwungen, sein Schiff in den galizischen Heimathafen La Coruña zurückzurufen, wo es einer erneuten Kontrolle unterzogen werden soll. Die Netze wurden versiegelt.
Die „Mayi IV“ fischte in den Gewässern der Nordatlantischen Fischereiorganisation (Nafo) nach schwarzem Heilbutt, dessen Fangquoten im März zum „Fischkrieg“ zwischen Kanada und der EU geführt hatte.
Kanadas Fischereiminister Brian Tobin hatte den Spaniern mehrfach vorgeworfen, illegale Netze einzusetzen. Die „Mayi IV“ fiel erstmals am 28. April kanadischen Inspektoren auf. Sie beschuldigten die Besatzung, über das zugelassene Netz ein zweites, enger gewebtes zu stülpen. Einen handfesten Beweis konnten sie dafür jedoch nicht erbringen. Zu den Vorwürfen der EU, die diesen Verdacht bestätigen, schweigen sich die spanischen Stellen bisher aus. Weder aus dem Landwirtschafts- und Fischereiministerium, noch seitens der Opposition liegen Reaktionen vor. Reiner Wandler
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