: Spaniens Erziehungsminister erklärt sich zu gesprächen bereit
Madrid (taz) -Ohne die gewalttätigen Auseinandersetzungen nach den Freitagdemonstrationen von 200.000 spanischen Schülern und Studenten in Madrid wäre es wohl nicht so weit gekommen: Für heute um 10 Uhr hat Erziehungsminister Maravall seine Teilnahme an Verhandlungen mit den Schüler– und Studentenorganisationen zugesagt. Vorab ließ er sechs Thesen veröffentlichen, von denen ein Teil Zusagen (mehr Stipendien, mehr Ausbildungsplätze), der andere Teil Gesprächsangebote sind (Universitätsgebühren, Mitbestimmung, Uni–Zulassungsbestimmungen; das Reizwort Selektivität wurde vermieden). Die Studenten beharren aber auf Streichung dieser Selektivität und Senkung der Uni– Gebühren bis zur endgültigen Abschaffung. Eltern, Dozenten und Professoren–Organisationen haben sich dem Jugendprotest angeschlossen. Vier Polizisten bleiben vom Dienst suspendiert, für weitere Demonstrationen bleibt der Gebrauch von Schußwaffen „bis auf Gegenbefehl“ untersagt. Die 900 Schulkameraden der verletzten Maria Louisa Prada haben sich im Schulgebäude eingeschlossen „bis zur Aufklärung des Falles“. Das Erziehungsministerium schiebt die Verantwortung für die Straßenschlachten am Freitag auf die Rechtsradikalen und Polizei. Die Opposition verlangt, daß Innenminister Barrio Nuevo die Polizeiaktion von Freitag vor dem Kongreß rechtfertigen soll. Regierungssprecher Javier Solana endlich sieht das Grundproblem in der Jugendarbeitslosigkeit. Hella Schlumberger FORTSETZUNG VON SEITE 1
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