■ Spätkauf: Weltatlas
Bei den meisten Kulturgütern, die man Menschen schenken möchte, tritt man in eine Konkurrenz zu ihrem eigenen Konsumverhalten. Es werden Dinge geschenkt, die sich der andere selbst kaufen würde, wenn man ihm nicht rechtzeitig eine Andeutung macht. Besser also ist es, eine Sache zu schenken, die der zu Beschenkende schon hat, am besten sehr, sehr lange. Enzyklopädien beispielsweise werden häufiger geerbt als gekauft, was dekorativ sein mag, aber den Nutzwert nicht unbedingt erhöht. Bei Atlanten ist es ähnlich. Man hat einen, aber wenn man ihn überhaupt noch findet, stellt sich heraus, daß es ein Westermann- Schulatlas ist, in dem die Entstehung der Gezeiten erklärt wird, aber die „Sowjetunion“ mehr oder minder terra incognita ist.
Unbedingt zu empfehlen ist also, einen neuerschienenen Atlas zu schenken. Beispielsweise den Universalatlas des Bertelsmann-Reiseverlags. Dieser bietet nicht nur viele Satellitenbilder, sondern auf jeder Kartenseite auch einen graphischen Vermerk, wo in der Welt sich der gezeigte Ausschnitt befindet. Zu Beginn jedes Erdteilkapitels geben kleine touristische Fotos eine Übersicht über die landschaftlichen Veränderungen von Nord bis Süd, ein staatskundlicher Anhang informiert über Flaggen und Staatsformen. Ohnehin werden Länder- und Städtenamen überwiegend in der Landessprache genannt. Das alles ist so anregend wie nützlich, und für Weltraumfreunde liegt in Postergröße auch eine Karte mit Fotografien des Mars bei. Petra Kohse
„Universalatlas. Die Welt und ihre Staaten“. Bertelsmann, 463 Seiten, 58DM
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