Sozialmieten: Müller macht den Deckel drauf
Die Mieter von 35.000 Sozialwohnungen sollen vorerst nicht mehr als 5,50 Euro pro Quadratmeter zahlen. Auch eine Neubauförderung ist geplant.
Die Mieterinitiative Kotti&Co kann sich den 20. Dezember dick im Kalender anstreichen – als Tag, an dem ihr Dauerprotest einen ersten Erfolg verbuchen kann. Bausenator Michael Müller (SPD) kündigte an, die Mieten von 35.000 Sozialwohnungen zunächst bei 5,50 Euro pro Quadratmeter zu begrenzen. „Es muss so sein, dass Sozialwohnungen erkennbar sind und die Kosten für die Mieter nicht davongaloppieren“, sagte Müller in der Berliner Zeitung.
Kotti&Co, ein Zusammenschluss von Mietern der Sozialwohnungen am Kottbusser Tor in Kreuzberg, hatte bereits vor anderthalb Jahren beklagt, dass Sozialwohnungen teurer seien als der Durchschnitt der Berliner Mieten. Die Botschaft ist nun offenbar im Senat angekommen. Erstmals spricht Müller auch wieder von einem Förderprogramm für den Neubau günstiger Wohnungen. Der ehemalige soziale Wohnungsbau gilt als eigentliche Ursache für die Preisexplosion. Je teurer gebaut wurde, desto mehr Subventionen bekamen die Investoren.
Müller bringt nun eine Förderung ins Spiel, die ohne Landesbürgschaften auskommt. Vielmehr soll ein sogenannter revolvierender Fonds entstehen, in den die verbilligten Darlehen nach Ablauf der Förderung zurückfließen – und neue Projekte gefördert werden können. „Wir gehen davon aus, dass wir pro Jahr mindestens den Bau von 1.000 Wohnungen unterstützen könnten“, sagte der Senator.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
US-Interessen in Grönland
Trump mal wieder auf Einkaufstour
Täter von Magdeburg
Schon lange polizeibekannt
Abschiebung erstmal verhindert
Pflegeheim muss doch nicht schließen
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml