■ Soundcheck: Jethro Tull / George Moustaki
Heute abend: Jethro Tull. Die Verbindung von Klassik, Folk und Rockmusik, die Ian Anderson in den 70ern zum genre-stiftenden Superstar hatte werden lassen, wirkt wahrscheinlich auch heute noch weit weniger affektiert, als ähnliche 70er-Vermächtnisse. Bei seinem letzten Konzert vor einigen Jahren in der Alsterdorfer Sporthalle blieb immerhin die Peinlichkeit aus, die ein alter Mann in hautenger Strumpfhose sonst hervorrufen würde, denn Anderson wirkt live tatsächlich wenig gealtert. Natürlich fern davon, einen zweiten musikalischen Frühling erlebt zu haben, ist Anderson und seine hilfswilligen Musiksklaven ein rein nostalgisches Ereignis. Dennoch gibt es weit schlimmere Metamorphosen musikalischer Vergreisung zu sehen. Da hat die handwerkliche Qualität und das reine musikalische Gespür der auf einem Bein flötenden Schrulligkeit dann doch den Riegel vor. Stadtpark, 19 Uhr
tlb
Außerdem: George Moustaki. Der 1934 in Ägypten geborene und in Paris lebende griechische Barde beehrt nach langen Jahren mal wieder die Stadt mit einem Konzert. Nach acht Jahren ist er erstmals wieder auf Tournee begleitet von Akkordeon, Bass und Percussions. Die Gitarre spielt der kämpfende Sänger (oder umgekehrt) immer noch selbst. Fabrik, 21 Uhr
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