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Soundcheck

■ Phantom Payn

SOUNDCHECK

Heute abend: Phantom Payn. Bekannt als eine Hälfte der 39 Clocks, als ein Drittel von Exit Out und ein Viertel der Gruppe Cocoon drängte es Jürgen Gleue zu Größerem, zum Solo-Album unter dem Namen Phantom Payn. Im Alleingang und zu Hause hat er Entwürfe zu einer neuen Spielart des Talkin Blues aufgenommen. Die im letzten Jahr eingespielte CD Trouble With Ghosts verzichtet weitgehendst auf Percussion- und Rhythmusinstrumente. Stattdessen sind manche Songs von wäscheleinenlang verzerrten Dauertönen durchzogen, als brennstabgerecht in den Mund geschobene Psychedelikatesse. Was an den Clocks Pop war, dieses plötzliche Aufschwellen eines harmonischen Huckels zum Refrain, das findet man auch auf Gleues Soloalbum. Es wimmelt nur so von charmanten Effekten: das Vortäuschen eines Echos durch Wiederholung des letzten Wortes, Folk-Picking-Verläufe mit nadelfeiner Orgelton-Begleitung. Man erlebt den Kampf des Spartanisch-Authentischen gegen die Klangfülle der Macht. Carsten Klook

Im Vorprogramm: Die Sterne / Logo, 21.30 Uhr

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