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■ SoundcheckGehört: Smashing Pumpkins

Gehört: Smashing Pumpkins. Das Brett und der Schlamm, die Dumpfheit und die Suppe – die Heavy Sounds der Smashing Pumpkins paßten zu den Metaphern, die nicht nur für Hard-Rock-Events in der Alsterdorfer Sporthalle zur Bezeichnung des Gesamtklanges angemessen sind. Aber die Smashing Pumpkins waren am Sonntag abend eigentlich die erste Band, denen es recht ist, wenn ein „schlechter“ Sound zustande kommt. Wichtig nahm die Band nämlich die Arbeit, einen vielleicht nicht so farbigen, drögen, aber unbestreitbar monumentalen Sound zu errichten, in welchem es sich als Mutter aller Ziele suhlen läßt.

Monumental und wie mit einem religiösen Auftrag ballerten auch die Gitarren. Es ward deutlich: Die Smashing Pumpkins wollten die Schuld der Katholischen Kirche der letzten 500 Jahre abtragen, indem sie ununterbrochen Selbstverstümmelung vormachten. Im Sinne von Ödipus und unter garantierter Verletzungsfreiheit. Kein Problem für die einzige Band der Welt, die noch über andere lacht, während sie selber eigentlich schon am Selbstmitleid erstickt.

Kristof Schreuf/Foto: jms

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