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■ SoundcheckGehört: James Blood Ulmer

Gehört: James Blood Ulmer. In der Fabrik treten öfter Leute an, die seit 15 Jahren umstürzlerische Klänge produzieren, aber die Übriggebliebenen der Alternativkultur finden diese immer erst Jahre zu spät „irre“. Insbesondere wenn sie, wie James „Blood“ Ulmer, früher vor allem punkbegeistertes Publikum anzogen. Doch Dienstag spielte er nach wie vor toll schwebende und abstürzende Licks, Soli, Plänkeleien und verteufelt gute Nebengeräusche auf seiner Gitarre. Das klang gestopft, zerrissen und so schnell wie Neurosen, die nicht behandelt sondern wie ein Versprechen begriffen werden wollen. Damals, als der harte Kern des Funk bei seiner farbigen Explosion Schlieren hinterließ, da stand Ulmer in der Nähe und benutzte die Schlieren als Richtungsvorgabe für seine Läufe übers Griffbrett. Damals am Zabriskie Point.

Kristof Schreuf

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