■ Soundcheck: Gehört: Sting
Gehört: Sting Police hin, Legende her, sein Name bleibt Sting, der Stachel. Ein Stachel ist und bleibt er auch für all' jene, die bis heute nicht verstehen, warum sie es selbst, damals, mit ihren vermeintlichen Bass-Künsten nicht zum Weltstar gebracht haben. Der kleine Mann auf der Bühne mit den kurzgeschorenen Haaren, schwarzer Lederhose und rotem Batik-Hemd könnte da eine Antwort geben : „Let your soul be your pilot“, und auch im ausverkauften Stadtpark wird fast alles doch noch gut.
Damit wirklich alles gut ist, wird jede/r auf ein vertrauenswürdiges Umfeld angewiesen sein. Die Band um Sting, den Star wider willen, der sich weder marktorientiert noch narzißtisch präsentiert, ist eben einfach seine „Familie“, die mit ihm auf seinem Landgut lebt und spielt. Überhaupt spielen: faszinierend, wie er Bass und Gesang über zweieinviertel Stunden auf verstiegensten rhythmischen Wegen durch die Kulturen führt, und dazu stets eine andere Gesangs-Linie pflegt: ohahdiahdijaaa.
Wer kann es sich schon konzertierend erlauben, seine derzeitigen „Hits“ am Anfang des Konzertes zu spielen? Wer läßt schon beim letzten Song zu, daß mit Paul Carrack ein anderer Sänger im Mittelpunkt steht? Dazu gehören Größe, Vermögen und Spiellust. Wer Sting als „Schleimer“ oder „Ober-Lehrer“ desavouieren möchte, hat es nicht verstanden: Er ist ein Einlöser der zweiten Hippie-Generation, er hat die damaligen Forderungen für sein Leben Realität werden lassen, und ist musikalisch seit alten Tagen in der Markthalle ein aufrichtiger Ekstatiker und hervorragender Sänger, Texter und Instrumentalist geblieben. Einer der letzten, die ein Werk haben - das zudem heute so frisch wirkt wie damals: „You Still Touched me“.
Gunnar F. Gerlach/Foto: jms
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