■ Soundcheck: Gehört: Corduroy
Gehört: Corduroy. Vom starken Rauch mediterraner Zigaretten benommene Rezensentinnen lesen den fett aufs Keybord gedruckten Bandnamen französisch. Das macht Sinn, denn ein Cordkönig steht bei Corduroy unübersehbar auf der Bühne: Gitarrist Simon Smith, mit prinzenhaft langen Haaren, monarchisch zugeknöpftem Blümchenhemd und vor allem eben dieser königlich purpurnen Cordhose. Auch wenn ihm sein hemdsärmliger Hofnarr Scott Addison auf dem Keyboard turnend die Show stiehlt, sagt die Cordhose etwas: Vom einstigen Brit-Trash als Boys Wonder bewegt sich die Formation nach einer Acid-Jazz-Karriere jetzt stilistisch Richtung 70er Jahre-Westcoast. Earth, Wind and Fire ist genau wie Steely Dan herauszuhören. Relaxt, funky und vor allem „foot orientated“spielte die Band am Sonntag mit hörbarem Spaß vor sichtlich emphatischem Publikum im Kir. Wunderbar groovige Yeah-Music für laue Sommerabende, die nur im Schloßgarten cooler gewesen wäre. ck
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