■ Soundcheck: Gehört: Chico Cesar
Gehört: Chico César. Am Zuckerhut die neue musikalische Hoffnung, hierzulande noch wenig bekannt, trommelte Chico César seine Hörerschaft wie der Rattenfänger von Paraíba am Freitag in der halbgefüllten Fabrik zusammen. Im Gänsemarsch, mit weißen Masken und in märchenhafte Kleider gewandet, marschierten der kleine große Mann und sein 10köpfiges Gefolge durch das staunende Publikum auf die Bühne. Zu hypnotisch monotonen Batucada-Beats lockte der energische Ruf „Chega! – Komm her!“. Niemand, der sich ködern ließ, sollte es bereuen. Leicht vergrippt, aber spielfreudig unterstützt durch seine prächtige Band mit ebensolchem Sound, verzauberte Prinz Chico mit einem vielfältigen Mix aus Sambareggae, Song und Funk. Magisch und humorvoll fand er den Kontakt zum Auditorium. Mit einer brasilianischen Schönheit, die ihn mindestens um eine Kopflänge überragte, tanzte er Farró und animierte in akzentfreiem Deutsch erfolgreich zum Mitsingen.
Danach brachten die Fußballfreaks Skank aus Minas Gerais mit ihrem Ragga-Muffin-Crossover die Fabrik bis zum Sieden. Stagediving, Autogrammstunde und Tanz im Pulbikum inklusive. Marcelo Millot
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