■ Soundcheck: Sushi 4004 / Travis
Heute abend: Sushi 4004. Ein immer wieder gern gesehener Gast in Hamburg ist Yasuharu Konishi. Mit seiner Band Pizzicato Five kommt er recht selten, dafür ist er als DJ um so häufiger unterwegs. Dann erhält das inzwischen reichlich abgewetzte Etikett Easy Listening neue Bedeutung, schon weil der Japaner Gassenhauer aus der Sesamstraße mit mittelschwerem modernem Jazz mixt. Eine Trennung von „E“und „U“gibt's bei so einem natürlich nicht. Tomoyuki Tanaka, ein drolliges Kerlchen, das demnächst mit dem Projekt Fantastic Plastic Machine ein Album herausbringt, haut in dieselbe Kerbe. Bei ihrer Sushi 4004-Tour werden die beiden mal wieder vom Berliner Le Hammond Inferno unterstützt. cbu
23 Uhr, Lounge
Gehört: Travis. „All I Want To Do Is Rock“, sagten wir uns, denn vom taz-Querschnitt war uns das Konzert einer Pub-Rock-Band versprochen worden. Das hatte uns betrübt, denn Travis waren uns ganz anders in Erinnerung gewesen, und weil wir Kämpfer sind, stapften wir durch den Schneematsch ins Logo. „A Good Day To Die“, dachten wir, als Readymade anhoben – „für eine deutsche Band ganz gut“, heißt es über den Frischwärts-Collegerock, also nicht wirklich gut. „The Line Is Fine“zwischen den kritischen Schlaubergern und dem Publikum, das Travis auf die Beine bringt: Otto Normalverbraucher ohne den von Fachzeitschriften vorgeschriebenen guten Geschmack und wir alte Britrocker, die wir sowieso „happy“sind, sobald die Bude gerockt wird. Das tat Fancis Healy, ein schlichtes schottisches Gemüt mit bitterarmer Kindheit und um so mehr Dankbarkeit über die Wendung seines Schicksals. Da hieß es „Falling“, als die Hymne „Tied To The Nineties“angestimmt wurde, und, ja, die Achtziger waren noch schlimmer!
Hedonismus im Polter-Rhythmus, altmodische Mitsing-Klopfer in Slade-Nähe und manchmal ergötzliches Gitarrenquietschen, aber auch Sentimentalität und eine gewisse Schwanzlastigkeit ergeben Travis. „Good Feeling“halt. Arne Willander
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